Cover-Bild Das Ludwig Thoma Komplott
Band der Reihe "Kriminalromane im GMEINER-Verlag"
(20)
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Gmeiner-Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Polizeiarbeit
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 342
  • Ersterscheinung: 05.09.2018
  • ISBN: 9783839222942
Sabine Vöhringer

Das Ludwig Thoma Komplott

Kriminalroman
Die Verlegerin Julia Frey findet im Nachlass ihres Großvaters ein Manuskript des bayerischen Schriftstellers Ludwig Thoma. Sie will das Werk neu herausgeben. Doch dann entdeckt sie Hinweise auf eine Mordserie im Vorfeld der Olympischen Spiele 1972. Als sie kurz darauf bedroht wird, bittet Julia ihren Jugendfreund Tom Perlinger um Hilfe. Wurde damals der Falsche verurteilt? Das Komplott scheint Kreise bis tief in die Münchner Politik zu ziehen und fordert weitere Opfer …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.09.2018

Ein alter Mord und neue Tote

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„...Inzwischen war eine Bürokratie in Gang gesetzt worden, eine Maschinerie der Selbstverwaltung, ein sich selbst erhaltenes System. Es ging nicht mehr um Gerechtigkeit, sondern darum, niemanden auf die ...

„...Inzwischen war eine Bürokratie in Gang gesetzt worden, eine Maschinerie der Selbstverwaltung, ein sich selbst erhaltenes System. Es ging nicht mehr um Gerechtigkeit, sondern darum, niemanden auf die Füße zu treten...“

Tom Perlinger und sein Team arbeiten an einem Cold Case. Es ist 50 Jahre her, dass fünf Frauen aus dem Milieu der Prostituierten getötet wurden. Wurde damals der Falsche verhaftet? Doch Xaver Weißbauer, sein Chef, pfeift ihn zurück. Er soll sich stattdessen um die Absicherung des Christkindlmarkts kümmern.
Da erhält Tom einen Anruf von Julia Frey. Sie hat von ihrem Großvater ein bisher unveröffentliches Manuskript von Ludwig Thoma geerbt. Es ist der zweite Teil zu „Ein Münchner im Himmel“. Nach dem Lesen des Werkes und und einem Artikel in der Zeitung über die Prostituiertenmorde glaubt sie, den Mörder aus der Vergangenheit zu kennen. Doch kurz bevor Tom am Treffpunkt erscheint, wird Julia erschossen. Der Täter nimmt das Manuskript mit.
Die Autorin hat einen fesselnden Krimi geschrieben. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Das Eingangszitat stammt von Tom. Er sieht mit kritischen Augen die Entwicklung bei der Polizei. Gleichzeitig warnt er seinen Vorgesetzten vor den Folgen seines Tuns. Das klingt so:

„...Geister, die du gewähren lässt, gebären solche, denen du nicht gewachsen bist...“

Der hohe Spannungsbogen entsteht nicht nur durch die komplizierten Ermittlungen, sondern auch durch die komplexen Beziehungen der Protagonisten. Tom kennt nicht nur Julia seit den Jugendjahren, auch Marcel, ihren Mann. Zu der damaligen Clique gehören weitere Personen, die nun ins Visier der Kriminalisten geraten. Hinzu kommt, dass Tom von einem alten Freund bedroht wird, ohne es zu wissen oder auch nur zu ahnen. Die Gründe liegen in den Geschehen in Düsseldorf, Toms letzten Arbeitsort.
Ganz nebenbei führt mich die Autorin durch verschiedene Orte von München. Sie thematisiert geschickt das Wohnungsproblem in der Großstadt und zeigt, mit welch kriminelle Energie man dabei in die eigene Tasche wirtschaften kann und sich dabei noch das Mäntelchen der Wohltätigkeit umhängt..
Sehr gut gefallen haben mir ebenfalls die vielfältigen Informationen über Ludwig Thoma. Wer ihn nur durch seine humorvollen Geschichten kennt, ahnt nichts vom widersprüchlichen Charakter des Autors.
Die Geschichte lädt zum Mitraten ein. Dabei werde ich aber gekonnt auf Irrwege und Nebenschauplätze geschickt. Es ist nicht gerade hilfreich, dass Toms Chef die Ermittlungen behindert und Ergebnisse zurückhält. Auch im Team gibt es Spannungen. Mayrhofer lehnt sich bei jeder sich bietenden Gelegenheit gegen Tom auf. Auf Jessica allerdings kann er sich verlassen.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Der Krimi ist gekonnt konstruiert, vermittelt Wissen und wird konsequent zu Ende geführt. Beenden möchte ich meine Rezension mit einem Wort von Ludwig Thoma, das im Buch zitiert wird.

„...Vergessen Sie nie, dass der Skandal sehr oft erst dann beginnt, wenn ihm die Polizei ein Ende bereitet...“

Veröffentlicht am 21.09.2018

Ein Münchner im Himmel und die Olymischen Spiele 1972

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Im Nachlass ihres Großvaters findet die Verlegerin Julia Frey ein ganz besonderes Manuskript. Es stammt von Ludwig Thoma und soll die humoristische Satire „Ein Münchner im Himmel“ fortsetzen. Julia sieht ...

Im Nachlass ihres Großvaters findet die Verlegerin Julia Frey ein ganz besonderes Manuskript. Es stammt von Ludwig Thoma und soll die humoristische Satire „Ein Münchner im Himmel“ fortsetzen. Julia sieht in dem Manuskript die Rettung ihres kurz vor der Insolvenz stehenden Unternehmens. Doch dann wird sie stutzig, denn es finden sich Hinweise in dem Manuskript, die auf einen Zusammenhang zu den Morden vor den Olympischen Spielen 1972 hindeuten.
Wurde der Mörder vom Manuskript inspiriert?
Tom Perlinger hat genau diese Mordserie als Cold Case auf dem Tisch liegen und ist froh über jeden Hinweis, der zur Aufklärung beitragen kann, doch plötzlich ist Julia tot und das Manuskript verschwunden. Steckt noch mehr hinter den Cold Cases von 1972? Welche Information im Manuskript ist so brisant, dass dafür sogar gemordet wird? Tom Perlinger sieht sich seinem zweiten Fall gegenüber und ahnt dabei nicht, dass er selbst im Zielfeuer steht…

Nach den Montez-Juwelen ist dies der zweite Fall von Tom Perlinger. Kennt man den ersten Teil, so ist man schnell wieder mitten drin Geschehen und freut sich, alte Bekannte zu treffen. Aber auch Quereinsteiger dürften keine Probleme haben, da die zwischenmenschlichen Beziehungen immer noch einmal kurz angerissen werden.

Tom Perlinger wollte sich eigentlich nur mit seiner Freundin verloben, doch dann sieht er, wie eine alte Schulfreundin erschossen wird. Natürlich muss er den Fall aufklären, doch das scheint alles sehr verzwickt zu sein. Tom und seine Kollegin Jessica sind sehr plastisch und authentisch. Nicht immer geht alles glatt und jeder hat seine Ecken und Kanten, aber auch Sorgen und Nöte, die sie gerade so liebenswert machen.

Sabine Vöhringer hat mit dem zweiten Buch wieder einen Krimi geschaffen, der zum einen recht verworren scheint, zum anderen sehr spannend ist. Als Leser wird man gezwungen, mitzudenken, mitzuraten und Acht zu geben. Die Figuren sind sehr schön herausgearbeitet und man entwickelt schnell eine eigene Einschätzung, wen man sympathisch findet, wen eher nicht und vor allem, wen man einen Mord zutraut.

Einblicke und Verfolgungsjagden durch die Münchner Altstadt konnte ich als Nicht-Münchner dank dem in der hinteren Klappe abgedruckten Stadtplan problemlos folgen.

Fazit:
Das offene Ende lässt mich auf eine (baldige) Fortsetzung Hoffnung, bis dahin schwele ich ein wenig in der Vorstellung, die Ludwig Thoma denn seine humorvolle Satire „Ein Münchner im Himmel“ fortgesetzt haben könnte.

Veröffentlicht am 19.09.2018

Ludwig Thomas Erbe

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Im Nachlass ihres Großvaters entdeckt die junge Verlegerin Julia Frey ein Manuskript des im August 1921 in Tegernsee verstorbenen deutschen Schriftstellers Ludwig Thoma. Hierin findet sie Hinweise auf ...

Im Nachlass ihres Großvaters entdeckt die junge Verlegerin Julia Frey ein Manuskript des im August 1921 in Tegernsee verstorbenen deutschen Schriftstellers Ludwig Thoma. Hierin findet sie Hinweise auf den Täter der Prostituiertenmorde in den 1960er Jahren. Kann die Veröffentlichung des Manuskriptes den Untergang ihres kleinen Verlages retten? Sie will die ihr vorliegenden Seiten zuerst ihrem langjährigen Freund Kommissar Tom Perlinger zeigen. Auf dem Weg zu ihm, wird sie auf offener Straße hinterrücks erschossen.
Zusammen mit seinen Mitarbeitern Jessica Starke und Korbinian Mayrhofer nimmt Perlinger die Suche nach dem Mörder auf. Dabei werden sie mit immer neuen Fragen konfrontiert und die Ermittlungen führen sie zurück bis in die 1920er und frühen 60er Jahre.

Sabine Vöhringer legt uns mit diesem Buch den 2. Band zur Krimireihe um den charismatischen Münchner Kommissar Tom Perlinger vor, den man aber auch sehr gut ohne die Vorkenntnisse des ersten Buches "Die Montez-Juwelen" lesen kann.

Ich liebe diese Fälle, die in meinem München gesettet sind. Zusammen mit den Kommissaren bin ich in der Sendlingerstraße und deren Umgebung unterwegs, habe alles vor Augen und bin nicht nur mit dabei, sondern fühle mich sofort mitten hinein gezogen in die Ermittlungen und diesen einmaligen Fall.
Drei Wochen vor dem Mord an Julia Frey versucht Claas Buchowsky, den ich im ersten Band kennengelernt habe, seinen ehemaligen Freund und Partner Tom Perlinger zu erschießen. Gut, dass er das nicht schafft. Claas wird später noch gebraucht.
Ab November 2017 muss ich mich dann mit dem Anschlag auf Julia, mit Ludwig Thoma und seinem bisher unentdeckten Werk, mit den Vorbereitungen zu den Olympischen Spiele 1972, mit der Russenmafia, mit dem Freundeskreis um Tom, der keiner mehr zu sein scheint, mit einem Drogenproblem, mit einem Cold Case aus den Mitte 60er Jahren, mit dem Verbleib eines kleinen Hundes, und mit Immobilienspekulationen befassen. Puh – so viele einzelne Fäden, die sich aber gaaanz langsam miteinander verweben, bis sich schließlich aus den vielen kleinen Puzzleteilen ein großes Ganzes und die Auflösung ergibt. Aber bis dahin ist es ein langer spannungsbeladener Weg.

Damit sich auch Nicht-Münchner sofort in der Stadt und den den Handlungsorten zurechtfinden, finde ich in der hinteren Umschlagklappe einen Plan, der mich leitet. Wie es sich für einen Lokalkrimi gehört, beschreibt die Autorin die Plätze der Handlung und deren Umgebung so detailgetreu, mit viel Liebe und augenscheinlich, dass ich beim Lesen alles vor mir sehe. Ich erfahre einiges über meine allerliebste kleine Asamkirche, über Ludwig Thoma und sein Werk "Der Münchner im Himmel". Ich denke, man merkt beim Lesen, dass Sabine Vöhringer unsere Landeshauptstadt genau so sehr liebt wie ich.
Auch die Personen, die hier handeln, und das sind doch wieder einige, habe ich beim Lesen sehr bildlich vor Augen, da sie mit ihrem Aussehen, ihren verschiedenen Charaktären und ihren Eigenheiten unverwechselbar beschrieben sind. Mein Kopfkino war jedenfalls von Anfang an stark gefordert.

Die Geschichte, die sich die Autorin diesmal ausgedacht hat, hat mich von Anfang an gefesselt. Ich habe sehr gut miträtseln können, hatte immer wieder eine Lösung für mich parat. Es hat dennoch bis kurz vor dem großen Showdown gedauert, bis auch ich durchblickt habe, wie hier alles gelaufen ist. Der Spannungsbogen steigt gleich am Anfang stetig an und wird durch Perspektivwechsel und Wendungen, die man so nicht erwartet, gleich straff gespannt und hoch gehalten.

Ich fand es sehr unterhaltsam wieder ein paar spannende und sehr interessante Lesestunden mit Protagonisten zusammen zu sein, die ich wieder etwas näher kennengelernt habe. Ich werde Tom, Christl und seinen Bruder Max vom Hackerhaus, Jessica und Mayrhofer von der Kripo und auch Claas vermissen.

Veröffentlicht am 18.09.2018

Aufregendes Münchner Krimi-Highlight, Tom Perlinger ist wieder in Höchstform:)

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Julia Frey, eine Münchner Verlegerin findet im Nachlass ihres Großvaters ein bislang unveröffentlichtes Manuskript des bekannten bayrischen Schriftstellers Ludwig Thoma. Doch bei der Durchsicht und Kopie ...

Julia Frey, eine Münchner Verlegerin findet im Nachlass ihres Großvaters ein bislang unveröffentlichtes Manuskript des bekannten bayrischen Schriftstellers Ludwig Thoma. Doch bei der Durchsicht und Kopie der Seiten fallen ihr brisante Details ins Auge, die auf eine alte Prostituierten-Mordserie aus den 70er Jahren hinweisen. Aufgeregt vereinbart sie ein Treffen mit ihrem alten Schulfreund und jetzigen Kommissar bei der Münchner Mordkommission, Tom Perlinger. Doch Tom ist leider nicht rechtzeitig an Ort und Stelle, als vor seinen Augen mitten auf der Sendlingerstraße, Julia ihre Tasche entrissen und auf sie geschossen wird…….

Auch in ihrem zweiten Kriminalroman „Das Ludwig Thoma Komplott“, hat die Autorin Sabine Vöhringer wieder einen historischen Anreiz geschaffen. Dieses Mal wird Kommissar Tom Perlinger mit den Werken von Ludwig Thoma konfrontiert. Dummerweise rumort es dabei gerade heftig in Toms privaten Umfeld, denn seine alte Clique steht plötzlich in Focus seiner Ermittlungen. Interessant was aus den alten Freunden so geworden ist! Darüber hinaus, hat der arme Tom leider mal wieder keine Zeit für die Liebe, dabei hat er so große Pläne mit seiner Christl;)

Großartig wie sich bei Sabine Vöhringers Kriminalromanen am Ende alles ineinander fügt. Es macht wirklich großen Spaß, ihren Kommissar Tom Perlinger und sein Team, durch die Münchner Innenstadt zu begleiten! Immer neue Ecken und Varianten tun sich dabei auf. Die Lektüre wird aber auch durch ihren flüssigen Schreibstil und ihre interessanten Protagonisten zum kriminellen Genuss!

Ein variantenreicher, spannender und fesselnder Kriminalroman, der mich wieder spitzenmäßig unterhalten hat und gleichzeitig noch überraschen konnte. Münchner Krimis sind einfach immer meine persönlichen Highlights:) und meine Vorfreude auf Fall drei ist schon geweckt!

Veröffentlicht am 18.09.2018

Sehr gelungener Münchner Kriminalroman

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Hauptkommissar Tom Perlinger hat sich seiner Heimat München gut eingelebt. Er bearbeitet den Cold Case „Rosi“. Im Vorfeld der Olympischen Spiele wurden fünf Prostituierte umgebracht. Auf den Toten lagen ...

Hauptkommissar Tom Perlinger hat sich seiner Heimat München gut eingelebt. Er bearbeitet den Cold Case „Rosi“. Im Vorfeld der Olympischen Spiele wurden fünf Prostituierte umgebracht. Auf den Toten lagen kleine handgeschnitzte Harfen. Ein Theologiestudent wurde für die Taten verurteilt, doch man ging von einem zweiten Mittäter aus. Der Polizeipräsident will Tom Perlinger von dem Fall abziehen, da keine alten Geister geweckt werden sollen. Doch dann meldet sich seine Jugendfreundin Julia Frey, die ein unveröffentlichtes Manuskript von Ludwig Thoma in dem Nachlass ihres Großvaters gefunden hat. In einem zweiten Teil von „Ein Münchner im Himmel“ diente der lustig verpackte Lausbubenstreich vierzig Jahre später als Vorlage für die brutalen Serienmorde. Auf dem Weg zum Treffen mit Tom Perlinger wird Julia ermordet und ihr die Tasche mit den Unterlagen entrissen. Gemeinsam mit seinen Kollegen beginnt Tom Perlinger zu ermitteln und stößt auf ein Komplott, der bis tief in die Münchner Politik reicht und weitere Opfer fordert.

Auch der zweite Band um Tom Perlinger hat mir wieder ausgesprochen gut gefallen. Der Regionalkrimi lässt sich leicht und flüssig lesen. Die handelnden Personen, überwiegend Kollegen und die Hackenviertel- Gang, alte Freunde aus der Schulzeit von Tom, sind detailliert beschrieben und wirken sehr authentisch. Verbrechen und Privatleben halten sich auf angenehme Art die Waage.

In meinem Kopf tauchten zu Beginn viele offene Fragen und Puzzleteilchen auf, die es mir schwer machten, die Zusammenhänge zu erkennen. Dieses macht für mich natürlich einen reizvollen Krimi aus. Die Spannung wurde bis zur Lösung am Ende hochgehalten. Neben der Krimihandlung bekommt man einen Blick auf die Münchner Altstadt geboten und erfährt einiges über Ludwig Thoma.

Ein empfehlenswerter Regionalkrimi, der neben Lokalkolorit mich auch mit einer spannenden Handlung überzeugt hat.