Von Wales nach Irland
Der dritte Teil der Geraldines-Reihe erzählt die Geschichte des Maurice de Prendergast. Er selbst gehört zwar nicht der weit verzweigten Familie der Geraldines an, hat aber enge Beziehungen sowohl zu ihnen ...
Der dritte Teil der Geraldines-Reihe erzählt die Geschichte des Maurice de Prendergast. Er selbst gehört zwar nicht der weit verzweigten Familie der Geraldines an, hat aber enge Beziehungen sowohl zu ihnen als auch zu anderen einflussreichen Persönlichkeiten im Wales des 12. Jahrhunderts. Der Nachkomme flämischer Einwanderer erlebt den Kampf um die englische Krone hautnah mit und geht schließlich nach Irland, wo er sich eine neue Existenz aufbauen will. Auf seinen Wegen sieht er sich mit diversen Widersachern konfrontiert und auch in seinem Privatleben hat er einige Niederlagen einzustecken. Doch stets ist er bestrebt, das Richtige zu tun und die Ideale der Ritterlichkeit hochzuhalten.
Wieder handelt es sich bei den meisten Protagonisten um reale historische Persönlichkeiten, deren Lebenslauf aber natürlich um einige fiktive Episoden erweitert wird. Dennoch beruht ein wesentlicher Teil der Handlung auf überlieferten Ereignissen. Im Vergleich zu den anderen Bänden dieser Reihe nehmen politische Ränkespiele und vor allem die Schilderung diverser Schlachten breiteren Raum ein. Zwar sind die verarbeiteten Hintergrundinformationen sehr interessant, für meinen Geschmack wurde das alles aber etwas zu ausführlich wiedergegeben, weshalb mich die Geschichte diesmal weniger fesselte.
Eigentlich wird es erst gegen Ende richtig packend, als Maurice seinen ritterlichen Charakter demonstrieren kann. Insgesamt ist jedoch vieles ziemlich vorhersehbar.
Nichtsdestotrotz ist dieser Roman sicher lesenswert. Er ist in einer sehr spannenden historischen Epoche angesiedelt und beschreibt, wie es dazu kam, dass die „Engländer“ sich erstmals in Irland festsetzten.
Wenngleich Maurice bisweilen etwas zu gut und edel wirkt, ist er doch ein sympathischer Held, mit dem man gerne mitfiebert.