Die Geschichte einer intensiven Liebe: Connell und Marianne wachsen in derselben Kleinstadt im Westen Irlands auf, aber das ist auch schon alles, was sie gemein haben. In der Schule ist Connell beliebt, der Star der Fußballmannschaft, Marianne die komische Außenseiterin. Doch als die beiden miteinander reden, geschieht etwas mit ihnen, das ihr Leben verändert. Und auch später, an der Universität in Dublin, werden sie, obwohl sie versuchen, einander fern zu bleiben, immer wieder magnetisch, unwiderstehlich voneinander angezogen. Eine Geschichte über Faszination und Freundschaft, über Sex und Macht.
Nachdem ich das Buch auf gefühlt jedem instagram und youtube channel gesehen habe, war die Entscheidung leicht was ich als nächstes lesen soll. Schon alleine das Cover ist ein Hingucker und das Buch ist ...
Nachdem ich das Buch auf gefühlt jedem instagram und youtube channel gesehen habe, war die Entscheidung leicht was ich als nächstes lesen soll. Schon alleine das Cover ist ein Hingucker und das Buch ist qualitativ einwandfrei gemacht, wirklich schön.
Connell und Marianne sind zwei komplizierte Menschen, die beide ihr "Päckchen" zu tragen haben und sich einfach nur im Leben zurechtfinden wollen. Man erfährt als Leser am Anfang wenig über die Beiden, aber im Laufe des Buches, wie auch im Leben, lernt man die beiden besser kennen und verstehen. Zwischendurch hatte ich das Gefühl, dass die beiden "Harry & Sally" aus dem gleichnamigen Kinofilm ähneln, da man mitfiebert ob sie zusammenkommen/ -bleiben, oder nicht. Aber wenn, dann sind die beiden sehr verkorkste (oder auch sehr menschliche) Harry & Sally, perfekt für 2020.
Der Schreibstil war für mich am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig. Sally Rooney verzichtet darauf, Aussagen und Gespräche der Charaktere als solche zu kennzeichnen. Ich musste daher am Anfang ein paar Textstellen mehrmals lesen um zu wissen, dass etwas gesagt wurde und wer das jetzt gesagt hat. Aber ich habe mich im Laufe des Buches daran gewöhnt und nach ein paar Kapiteln flüssig gelesen.
Die Autorin beschreibt Situation alles sehr detailliert und das könnte langatmig wirken, tat es bei mir aber nicht. Ich wollte immer wissen, wie es weitergeht und fand ihre Ausführungen hilfreich um mir alles gut vorstellen zu können und mitten in der Situation zu sein.
Normale Menschen ist sehr empfehlenswert und verdient den Hype! Eine Liebesgeschichte, die doch irgendwie keine ist, sondern mehr ein Ausschnitt aus zweier Leben.
Wir begleiten Connell und Marianne durch ihre letzten Jahre an der Schule und ihre Zeit an der Universität. Obwohl sie nie wirklich offiziell eine Beziehung führen, finden sie auf ungewollte Wege immer ...
Wir begleiten Connell und Marianne durch ihre letzten Jahre an der Schule und ihre Zeit an der Universität. Obwohl sie nie wirklich offiziell eine Beziehung führen, finden sie auf ungewollte Wege immer zueinander. Die Geschichte der beiden springt in unregelmäßigen Zeitabständen vorwärts. Mal vergehen Tage, Wochen oder gar Monate bis sie sich wiedersehen, doch jedes erneute Aufeinandertreffen ist so intensiv und innig. Es wird nicht viel gesagt und doch besteht eine unausgesprochene Intimität und ein Verständnis für den jeweils anderen.
Der holprige und ungewisse Übergang von Schule zur Uni wird hier deutlich. Die Dynamik zwischen den beiden verändert sich mit dem Umfeld und den sozialen Kreisen in denen sie sich wiederfinden. Es besteht der Druck das soziale Umfeld beeindrucken zu müssen und den Erwartungen der Gesellschaft gerecht werden zu müssen. Vieles lassen sie ungeklärt stehen, es kommt zu Misskommunikation oder gar keiner und doch ist dies etwas, was ihre Beziehung so real und echt macht. Die Autorin lässt teils tief in die Psycho blicken. Verängstigt, verstört, depressiv und ziemlich traurig geht es in den Köpfen von Connell und Marianne zu, und wir sehen auch, welchen Einfluss sie aufeinander haben und wie dieser ihre Entscheidungen bewusst und auch unbewusst prägt.
Die Beziehung spielt eine zentrale Rolle in diesem Roman, doch die Autorin lässt ihre Charaktere auch Klassengesellschaften auseinandernehmen. In gewisser Weise wirken die dazwischen gequetschten Zeilen über Klasse und Integrität prätentiös, denn es fehlt mir an Kontext, um diese scheinbar politisch reflektierten Stimmen Glauben schenken zu können. Die Nebencharaktere sind ziemlich flach. Ihr flüchtiges Auftreten dient lediglich dazu, den Protagonisten noch mehr schlechte Eigenschaften zuschreiben zu können.
Etwas was ziemlich irritierend beim Lesen war, ist die Abwesenheit von Anführungszeichen bei den Dialogen. Es machte ein wenig Mühe herauszulesen, was nun innerer Monolog oder ausgesprochener Gedanke ist. Gleichzeitig zwang es mich dazu mich den sporadischen einfachen Sätzen noch mehr Aufmerksamkeit zu schenken, um Sinn und Wirkung der ausgewählten Worte näher zu kommen. Vielleicht war es aber auch so gedacht, dass Kommunikation eben Mühe verlangt, oder aber so, dass das Leben eben chaotisch ist.
Die beiden sind mir nicht sonderlich sympathisch, doch ich schätze ungemein die Darstellung dieser beiden komplexen Persönlichkeiten wie auch in ihrem Roman „Gespräche mit Freunden“ (welches mir um Breiten besser gefallen hat.) Rooney schafft es das unaufgeregte und doch ziemlich ordinäre Leben zweier junger Erwachsene recht authentisch darzustellen. Ihre Beobachtungen von zwischenmenschlichen Gesten und Interaktionen ist spitz und ihre Empathie für das Unausgesprochene, und Ungeklärte, das Unangenehme und Frustrierende macht es so menschlich.
Im zweiten Roman von Sally Rooney „Normale Menschen“ geht es um die intensive On/Off-Liebesgeschichte von dem ungleichen Paar Marianne und Connell.
Beide leben in derselben Kleinstadt in Irland. Wachsen ...
Im zweiten Roman von Sally Rooney „Normale Menschen“ geht es um die intensive On/Off-Liebesgeschichte von dem ungleichen Paar Marianne und Connell.
Beide leben in derselben Kleinstadt in Irland. Wachsen allerdings in sehr verschiedenen Verhältnissen auf. Marianne kommt aus einer wohlhabenden, aber wenig liebevollen Familie. In der Schule ist sie eine seltsame Außenseiterin, wird von ihren Mitschülern gemobbt und findet keinen Anschluss. Connell hingegen, ist sehr beliebt in der Schule, lebt aber in eher bescheideneren Verhältnissen bei seiner jungen alleinerziehenden Mutter.
Als sie gemeinsam an die Universität wechseln ändern sich die Verhältnisse, plötzlich ist Marianne die schöne, beliebte Studentin, die es leicht hat und Connell wird zum Außenseiter.
Was bleibt sind trotz der großen Machtgefälle und des nicht enden wollenden Beziehungschaos, eine nicht immer einfache, aber innige Freundschaft.
Die Geschichte wird über mehrere Jahre in verschiedenen Zeitsprüngen erzählt. Man erlebt sie abwechselnd aus Marianne‘s bzw. Connell‘s Perspektive.
Am Anfang fand ich das Buch etwas fade, im mittleren Teil nahm es dann an Fahrt auf, was sich aber für mich am Ende wieder etwas verloren hat. Die Autorin verläuft sich etwas in dem auf und ab der asymmetrischen Beziehung der Protagonisten. Stattdessen hätte sie meines Erachtens die wirklich spannenderen Themen wie soziale Ungerechtigkeit, Gewalt in Familien und Beziehungen oder psychische Probleme stärker ausarbeiten können. Diese Themen reißt sie nur an, dadurch bleiben alle Figuren insgesamt in ihrer Entwicklung eingeschränkt.
Die Darstellung der Gefühlswelten wirken allerdings nicht überzogen. Nur die Beweggründe und Kommunikationsprobleme hätten für mich einfach besser herausgearbeitet werden können.
Ich glaube ein paar mehr Seiten hätten einfach der Geschichte besser getan um sie genauer zu beleuchten und auszuarbeiten. Die Autorin hat einen einfachen, schnörkellosen Schreibstil, der sich leicht und flüssig liest, ohne dabei allerdings herauszustechen.
Allerdings muss man sich sicherlich an das wirklich ungewöhnlichste Element in diesem Buch gewöhnen. Sämtliche Dialoge fließen einfach im Text ein, das heißt sie werden nicht mit Anführungseichen oder anderweitig gekennzeichnet.
Abschließend ist der Roman „Normale Menschen“ sicherlich ein moderner Liebesroman ohne ins kitschige abzugleiten, bleibt aber einfach zu oberflächlich um mich zu berühren.
Das Buch handelt, wie der Titel schon sagt, von normalen Menschen. Menschen, wie wir sie überall auf der Welt jeden Tag finden.
Die Autorin Sally Rooney erzählt die Geschichte von Marianne und Connell, ...
Das Buch handelt, wie der Titel schon sagt, von normalen Menschen. Menschen, wie wir sie überall auf der Welt jeden Tag finden.
Die Autorin Sally Rooney erzählt die Geschichte von Marianne und Connell, wei junge Leute, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Es entspinnt sich eine Beziehung zwischen den beiden, die aber irgendwie nie zu einem richtigen tirfrtgehenden Verhältnis wird. Irgendwie kommen beide nicht wirklich zusammen während ihrer Schul- und Studienzeit.
Erzählt wird abwechselnd aus beider Perspektiven. Es gibt eigentlich keine großen Höhen und Tiefen. Zuviel klischeebehaftete Protagonisten, mit denen ich nicht wirklich warm geworden bin. Was ich bis zum Schluß nicht verstand, warum diese Off-On-Beziehung und diese Geheimniskrämerei darum?
Es gibt in diesem Buch wenige Dialoge, die Schreibweise ist nüchtern und einfach. Vielleicht ist es gerade diese Art Erzählung, die vielen Lesern gefällt. Mir war es stellenweise einfach zu langatmig und unaufregend. Aber Geschmäcker sind zum glück verschieden.
"Normale Menschen" war mal wieder ein Buch, auf das ich aufgrund des Hypes auf Goodreads aufmerksam geworden bin. Ich habe mich vorgängig nicht sehr intensiv mit dem Inhalt auseinandergesetzt und mich ...
"Normale Menschen" war mal wieder ein Buch, auf das ich aufgrund des Hypes auf Goodreads aufmerksam geworden bin. Ich habe mich vorgängig nicht sehr intensiv mit dem Inhalt auseinandergesetzt und mich einfach mal von Rooneys Werk überraschen lassen.
Was mir direkt zu Beginn aufgefallen und auch ein bisschen gewöhnungsbedürftig war, war der Schreibstil der Autorin. Zum einen ist er sehr simpel und umgangssprachlich gehalten, was zwar zur Geschichte gepasst hat, mich aber relativ unbeeindruckt zurückgelassen hat. Zum anderen verzichtet Rooney auf Anführungszeichen bei direkter Rede, was ich anfangs beim Lesen als etwas anstrengend empfunden habe. Scheinbar trifft man dies neuerdings öfters bei europäischen Autor:innen an. Für mich war es allerdings das erste Buch dieser Art und mir hat sich der Sinn hinter dem Weglassen dieser Rechtschreib- bzw. Grammatikregel nicht ganz erschlossen - auf mich hat so gewirkt, als wollte die Autorin dadurch etwas zu gewollt "edgy" wirken. Der Schreibstil ist insgesamt gekennzeichnet durch kurze, einfache Sätze im Präsens, die sehr dialoglastig sind, wobei die direkte Rede immer mit der immergleichen Wortwahl "sagt sie" und "sagt er" beendet wird, was das Lesen manchmal ein bisschen eintönig gemacht hat.
"Ich weiss nicht, was mit mir nicht stimmt (...). Ich weiss nicht, warum ich nicht einfach wie ein normaler Mensch sein kann." (S. 217)
Die Story an sich fokussiert sich auf die Liebesgeschichte zwischen den beiden Protagonisten Connell und Marianne, die wir Leser:innen während mehreren Jahren begleiten. Die Kapitel werden immer im Abstand von mehreren Monaten erzählt, wobei ich es sehr hilfreich fand, dass nicht nur jeweils das Datum genannt wurde, sondern auch in Klammern ergänzt wurde, wie viel Zeit seit den Ereignissen aus dem letzten Kapitel vergangen sind. Der Liebesplot beginnt in der Highschool Zeit der beiden Protagonisten und erstreckt sich bis ins Studentenleben, wobei sich der Plot fast ausschliesslich auf Szenen fokussiert, in denen Marianne und Connell aufeinander treffen. Die geschilderten Episoden enthalten viele erotische Szenen, wobei insbesondere Mariannes Sexualleben für zarte Gemüter stellenweise etwas verstörend sein könnte. Dadurch, dass sich die Geschichte fast ausschliesslich auf diese beiden Hauptcharaktere fokussiert, ist es mir aber sehr leicht gelungen, einen Zugang zu ihnen zu finden und insbesondere mit Mariannes mitzufühlen, die von einer toxischen Beziehung in die nächste stolpert - auch wenn sie dadurch auf mich manchmal ein bisschen sehr naiv gewirkt hat.
"Ich weiss nicht, warum ich andere Leute nicht dazu bringen kann, mich zu lieben. Ich glaube, mit mir hat schon etwas nicht gestimmt, als ich geboren wurde" (S. 218)
Die Liebesgeschichte an sich würde ich fast schon als Paradebeispiel für eine typische Beziehung unter Millenials bezeichnen - oder anders gesagt: Generation Beziehungsunfähig. Rooney (die, wie ich selbst auch, ebenfalls der Generation Y angehört) ist es gut gelungen, die Herausforderungen realitätsgetreu zu beschreiben, die aus der Unfähigkeit entstehen, sich fest binden zu wollen. Ich habe den Eindruck, dass es dieses Phänomen gerade unter uns Millenials sehr häufig gibt. Diese Bindungsunfähigkeit stört mich bereits in der Realität und hat mich hier, schwarz auf weiss, fast wahnsinnig gemacht - was aber natürlich nur dafür spricht, dass es der Autorin gelungen ist, das Beziehungsverhalten der beiden Protagonisten authentisch zu schildern. Trotzdem war es offensichtlich, dass sich vor allem Connell selbst im Weg steht, denn obwohl er Marianne nicht nur sexuell, sondern auch emotional begehrt, schafft er es nicht (aufgrund seiner Bindungsunfähigkeit?), dies ihr gegenüber auch zu zeigen oder zu äussern. Und dadurch haben die meisten Begegnungen der beiden im Buch einen eher enttäuschenden Ausgang, bei dem ich Connell liebend gerne einfach mal an den Schultern gepackt und geschüttelt hätte.
Fazit:
Insgesamt war das Buch durch seinen einfachen Schreibstil, und des nicht sehr komplexen Plots mit einer kleinen, überschaubaren Anzahl an Charakteren, sehr flüssig und kurzweilig zum Lesen, aber das war es dann auch. Ich hätte mir bei all dem Hype deutlich mehr erwartet, denn was ich hier zu lesen bekommen habe, war weder vom Schreibstil, noch von der Story her sehr überragend, sondern schlicht und ergreifend Durchschnitt. Es ist deshalb wahrscheinlich kein Buch, das mir länger in Erinnerung bleiben wir und von mir 3 Sterne bekommt.