Genauso gut wie andere Bücher der Autorin
Meinung:
"Vertrau ihm nicht" ist für mich ein gelungener Thriller, der sich perfekt in die zwei anderen Bücher einreihen kann, die ich von der Autorin gelesen habe. Ich bin ein großer Fan von dem Erzählstil ...
Meinung:
"Vertrau ihm nicht" ist für mich ein gelungener Thriller, der sich perfekt in die zwei anderen Bücher einreihen kann, die ich von der Autorin gelesen habe. Ich bin ein großer Fan von dem Erzählstil der Autorin, der mehr an einen einfachen Roman erinnert und dabei trotzdem eine große Portion Spannung mitbringt, die mich immer unerwartet treffen.
Die ganze Geschichte dreht sich um einen Raubüberfall, der schon 20 Jahre in der Vergangenheit liegt. Im Zentrum stehen Arden Wallace, deren Vater in der gleichen Nacht verschwunden ist und Ledge Burnet, der irgendwie mit der ganzen Sache verbunden ist, aber alles daran setzt, dass nicht die Wahrheit herauskommt. Obwohl die beiden sehr unterschiedliche Ziele verfolgen, kommen sie sich unerwartet Näher.
Vor dem Lesen habe ich mir keine wirklichen Vorstellungen gemacht, in welche Richtung sich die Geschichte bewegen könnte. Umso mehr wurde ich von dem Prolog überrascht und war schon mit den ersten Seiten gefesselt. Der Autorin ist es wieder sehr schnell gelungen mich früh kalt zu erwischen und ich wollte unbedingt wissen, was hinter dem ganzen Raubüberfall steckt. Über die ganze Geschichte hinweg wird eine sehr schöne und greifbare Nähe zu den Protagonisten aufrecht erhalten. Dabei liegt der Fokus nicht nur auf Arden und Ledge, sondern auch noch auf ein paar anderen Figuren, die eine wichtige Rolle spielen. Obwohl zu einigen Protagonisten eine Nähe geherrscht hat, hab ich beim Lesen nie den Fokus verloren und mir blieb immer bewusst, wer die tragende Rolle hatte. Mit den Kapiteln wechselt sich auch die Erzählperspektive gleichmäßig ab, was mir gut gefallen hat. So bekommt die Geschichte einiges an Abwechslung und als Leser verpasst man nichts wichtiges. Nebenbei gibt es auch zwischendrin Kapitel, die in der Vergangenheit spielen. Obwohl in den Kapiteln häufig schon bekanntes noch einmal ausgeführt wird, fand ich die Einblicke sehr gelungen und wichtig, wobei mir auch nie langweilig geworden ist. Einiges wird schon vor den Kapitel aufgelöst, die die Vergangenheit erzählen, aber gerade diese tragen dazu bei, dass die Nähe zu den Protagonisten hergestellt wird. Den ganzen Verlauf der Erzählung fand ich sehr gelungen gewählt und umgesetzt und ich konnte bis zum Schluss sehr gut eintauchen.
Mit dem Raubüberfall hat sich die Autorin keine allzu spektakuläre Grundlage überlegt und trotzdem konnte sie mich mit damit überzeugen. Die ganze Geschichte wird sehr schön mit der Vergangenheit und Gegenwart verknüpft und blieb dabei für mich immer ein gutes Stück realitätsnah. Mir gefällt der Schreibstil von Sandra Brown sehr gut und wer schon das ein oder andere Buch gelesen hat, wird auf bereits bekanntes stoßen, aber auch für alle anderen wird sich der Einstieg alles andere als schwer erweisen.
Wie schon gesagt, waren so gut wie alle Figuren für mich durchweg greifbar. Auf der einen Seite gibt es Arden, die sich von niemandem von ihrem Vorhaben abbringen lässt und ein Stück weit die treibende Kraft ist. Auf der anderen Seite findet sich Ledge, der seine ganz eigenen Ziele verfolgt, die für die Leser aber recht lange verborgen bleiben. Die beiden passen sehr gut in die Geschichte und ich habe sie sehr gerne verfolgt, auch wenn sie vielleicht nicht unbedingt herausstechen konnten. Neben den beiden gibt es noch andere Figuren, die die Geschichte voran treiben, wobei es die Autorin wieder geschafft hat, an den richtigen Stellen bei mir die richtigen Gefühle zu wecken. So habe ich mit Arden und Ledge mitgefiebert und mitgefühlt und in anderen Szenen waren meine Nerven zum zerreißen gespannt und ich hatte ungute Vorahnungen beim weiterlesen.
Fazit:
Obwohl "Vertrau ihm nicht" als Thriller eingeordnet wird, hatte ich zwischen drin eher das Gefühl einen Roman in der Hand zu haben, weil sich keine spürbaren Aktionszenen oder eine brutale Gestaltung findet. Aber das braucht es auch nicht unbedingt, denn die Autorin weiß bei mir auf andere Weise Nervenkitzel zu bieten. Mit sehr gut ausgearbeitet Figuren und einer sehr fesselnden Geschichte, die mit jedem Kapitel tiefer geht, habe ich wieder jede Seite gespannt gelesen. Mit ruhigen Szenen zeigt die Autorin über den Thriller hinweg, nur um mich dann an der richtigen Stelle daran zu erinnern, dass noch viel mehr hinter dem Raubüberfall steckt als es den Anschein macht. Die Auflösung hat mir richtig gut gefallen und mir hat das Buch vom Anfang bis zum Ende wieder tolle Lesestunden beschert.