Ein durchwachsener zweiter Band mit paar Schwächen
Meine Meinung
>„[...] und wenn wir dadurch unser Herz bekämen, würden wir es noch einmal tun. Macht uns das schon zum Monster?“<
Nachdem fiesen Cliffhanger von Band 1 war ich sehr froh endlich Band ...
Meine Meinung
>„[...] und wenn wir dadurch unser Herz bekämen, würden wir es noch einmal tun. Macht uns das schon zum Monster?“<
Nachdem fiesen Cliffhanger von Band 1 war ich sehr froh endlich Band 2 in den Händen halten zu dürfen (Hier erstmal ein großes Dankeschön an den Verlag für meinen Gewinn). Meine Erwartungen waren sehr hoch und wurden leider nicht ganz erfüllt.
Das Cover passt optisch zu Band 1, aber genauso wie das erste finde ich auch das zweite persönlich nicht wirklich schön. Aber gut, Geschmäcker sind verschieden und deshalb gibt es keinen Stern abzug.
Der Schreibstil war mal wieder sehr schön und angenehm zu lesen. Dadurch das er so flüssig war, kam ich schnell in der Story voran und habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen (Wie schon in Band 1 war auch das nicht geplant). Es ist auch einer der Gründe, warum das Buch so eine hohe Bewertung bekommt.
Die Story knüpft nahtlos an Band 1 an, also genau dann als Prinzessin Varia im Wald auftaucht, nachdem der Erzbischof getötet wurde. Prinz Lucien und sie kommen überein Zera erstmal mit in den Palast zu nehmen. Der König wird darüber in Kenntnis gesetzt, aber wegen Varia lässt erst Zera in Ruhe. Natürlich ist der Verrat an den Prinzen nicht vergessen und die Freunde, die in Band 1 gefunden hat, sind entweder enttäuscht und wütend oder haben Angst vor ihr. Das Zera ihr Herz je zurückbekommt rückt in weiter Ferne und sie sieht sich selbst schon zerspringen. Aber alles kommt ganz anders und Varia macht ihr ein Angebot welches sie unmöglich Ablehnen kann...
So gerne ich Zera in Band 1 mochte, so sehr ging sie mir mit ihrer selbsternannten Mitleidstour auf die Nerven. Manchmal kam zwar die alte Zera raus, aber das war schon nach einigen Augenblicken vorbei. Anstatt daraus klüger zu werden und alles wieder gerade zu richten, macht sie es mit ihrem Verhalten nur noch schlimmer. Sie stößt alle weg, obwohl sie es noch geradebiegen könnte und könnte einmal in ihrem Leben als Herzlose das richtige tun. Klar kann ich sie verstehen, dass sie ihr Herz wiederhaben möchte (naja gut ok nicht ganz, ich selbst bin ja keine Herzlose...), aber sie verschließt vor sehr vielem die Augen bzw. ignoriert vieles. Spielt eben ganz die Herzlose, das Monster. Um nichts nur Negatives über sie zu sagen, paar stellen mochte ich wirklich. z.B. ihre Zerrissenheit die sie menschlich wirken ließ oder der innere Kampf mit der Glut, die mir schon in Band 1 gefallen haben.
Prinz Lucien hat hier anfangs leider keinen sehr großen Auftritt, ist eher ein Nebencharakter. Hier hätte ich umso mehr Kapitel aus seiner Sichtweise gewünscht, das hätte auch frischen Wind reingebracht. Ihn mochte ich aber ein Glück immer noch und die ganze Entwicklung am Schluss finde ich Genial, damit habe ich wirklich nicht gerechnet.
Malachite und Fiona waren auch wieder am Start, auch wenn sie ebenfalls eine sehr kleine Rolle einnehmen. Der Erste ist stinkwütend und die Zweite verängstig vor Zera, aber auch Glücklich, dass sie Varia wiederhat. Das Ende von Band 2 lässt hoffen, dass sie beide eine größere Rolle im letzten Band bekommen.
Was ich aber am Meisten schade finde, ist das Zeras „Tantchen“ hier überhaupt keine Rolle mehr hat/ spielt. Finde ich persönlich sehr Schade, da sie mir in Band 1 ans Herz gewachsen ist. Was ich jetzt nicht ganz so schade finde ist der König, der ebenfalls so gut wie gar nicht vorkommt. Aber gerade, weil er weiß was Zera ist und seine Wut auf alle Hexen und Herzlosen, hätte ich mir hier eine größere Rolle vorgestellt. Varia hin oder her, auch sie kann seinen Hass nicht ungeschehen machen.
Und zum Schluss kommen wird zur neuen, Prinzessin Varia. Dafür das Lucien so von ihr geschwärmt und sie bis zum Himmel gelobt hat, habe ich sie vom ersten Augenblick an nicht gemocht bzw. ihr nicht getraut. Sie ist selbstsüchtig, behandelt Zera wie ein Ding und wird gegen Ende hin leicht größenwahnsinnig.
Nach meinen vielen Negativen Aufzählungen, kommen wir jetzt zum Positiven.
Auch wenn ich Zera in vielem nicht verstehen kann, so war die Handlung für mich trotzdem sehr spannend und vieles war unvorhersehbar. Ich wollte eigentlich nur die erste Hälfte lesen, aber ehe ich mich versah war ich schon fertig. Der Schreibstil hat halt wesentlich dazu beigetragen, aber eben auch Ereignisse in der Geschichte die mich neugierig machten. Und eben das, ist das ausschlaggebende für meine Bewertung.
Ok ich habe gelogen, Zera hat abgefärbt, eine (mini negative) Anmerkung habe ich noch, eine ungereimt bzw. Differenz. In Band 1 wird erwähnt, dass Gavik für Varias tot sehr wahrscheinlich verantwortlich ist und nicht wie behauptet die Herzlosen. Aber Zera geht in Band 2 wieder davon aus. Warum? Habe ich etwas missverstanden oder ist hier wirklich ein kleiner Fehler passiert. Für mich jetzt nichts Gravierendes, aber jetzt denke ich schon den ganzen Tag darüber nach.
Trotz vielem Negativen, aber eben auch Positiven Sachen bekommt Band 2 4/5⭐ von mir.
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Fazit
Für mich war Band 2 eher durchwachsen. Zera war leider nicht mehr die starke und sympathische Protagonistin, sondern wurde durch ihr Selbstmitleid nervig. Aber die Story allgemein war wieder so gut, dass ich zumindest etwas damit klarkam.
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