Cover-Bild Greta und Jannis
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25,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Otto Müller Verlag GmbH
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 229
  • Ersterscheinung: 23.08.2021
  • ISBN: 9783701312887
Sarah Kuratle

Greta und Jannis

Vor acht oder in einhundert Jahren
Jede Berührung ist Teil einer Schuld, die älter ist als sie selbst. Greta und Jannis waren Nachbarskinder. Als Jannis Greta schüchtern fragte, ob er ihr Bruder sein darf, war sie einverstanden. Jahre später küsst sie ihn mitten auf den Mund. Sie verlieben sich wie naturgewollt – und dürfen doch kein Liebespaar sein. Ein Geheimnis ihrer Familien, ein Geröllfeld, bald ein ganzer Gebirgszug liegt zwischen ihnen. Während Jannis in der Stadt bleibt, zieht sich Greta ins letzte Dorf im Gebirge zurück, wo vieles anders ist, als es scheint. Die Kinder, die sie mit ihrer Großtante Severine umsorgt, wurden ausgesetzt – weil es ihnen an Kraft und Ausdruck fehlte. Täglich schimpft Severine über die Väter und schweigt über die Mütter: „Hast du Gott heute schon gedankt, dass du keinen Mann hast?“ „Nein, aber ich werde es noch machen“, antwortet Greta dann und sagt nicht, wohin sie für Tage, mehr noch für die Nächte durchs Gebirge reist.
Sarah Kuratles betörend schöner Debütroman führt in eine zart schwebende, intime, zuweilen surreale Welt. Er bewegt sich in einem märchenhaften Raum, der sich einer zeitlichen und geografischen Zuordnung entzieht. In eindrucksvollen Bildern ergründet die Autorin den Zauber des Spürens und die Tragik hinter dem, was recht und richtig scheint. Ihre Sätze sind voller Melodie, kein Wort ist zufällig, wenn sie vom Leben und Lieben in der Abgrenzung erzählt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.08.2021

Ein sanftes, aber zugleich sprachgewaltiges Debüt voller Tragik und Poesie

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„Greta und Jannis. Vor acht oder in einhundert Jahren“ – schon der Titel dieses wunderbaren Debütromans von Sarah Kuratle drückt aus, was uns das ganze Buch über begleitet: eine surrealistisch angehauchte ...

„Greta und Jannis. Vor acht oder in einhundert Jahren“ – schon der Titel dieses wunderbaren Debütromans von Sarah Kuratle drückt aus, was uns das ganze Buch über begleitet: eine surrealistisch angehauchte Liebes- und Familiengeschichte in überaus poetischer Sprache. Kein leichtes Buch, aber ein unglaublich lohnenswertes Leseerlebnis, das noch lange nachhallt.

Greta und Jannis sind im letzten Dorf im Gebirge groß geworden und durch ein besonderes Band miteinander und mit der wilden Natur verbunden. Greta wächst mit drei Ziehgeschwistern bei ihrer Großtante auf, Jannis als Einzelkind eines alleinerziehenden Vaters. Im Erwachsenenalter zieht Jannis in die Stadt, Greta kehrt immer wieder in die Heimat zurück, aber das Band zwischen ihnen bleibt bestehen. In langsamen, nachdenklichen Episoden erzählt der Roman im stetigen Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart von ihrer Kindheit, ihrer Jugend, ihrem Jetzt. Im Zentrum stehen immer diese beiden, aber sie sind umgeben von anderen Schicksalen – ihren Familien, dem geheimnisvollen Nachbarn Cornelius und der stets präsenten gewaltigen Natur, die wie eine eigene Figur in Form von Feuervögeln, Steinböcken und Goldäpfeln in Erscheinung tritt.

Der poetische Stil des Romans entwickelt einen Sog, dem man sich kaum entziehen kann, voller Schönheit und Anmut, aber auch Tragik und Verzweiflung. Die sanfte, ästhetische Sprache täuscht über die Tragweite der teils dramatischen Entwicklungen hinweg, lullt mich als Leserin beinahe ein, sodass die Realisierung des Unaussprechlichen, wenn sie dann kommt, umso erschütternder ist. Kuratle reizt die Grenzen dessen, was in der deutschen Sprache möglich ist, auf enorm ästhetische Art und Weise aus und erreicht damit eine Sprachgewalt, die vor allem durch ihre Zartheit gekennzeichnet ist. Mensch und Natur sind in traumschönen Metaphern untrennbar miteinander verbunden, und über der Szenerie schwebt stets die Frage nach der Realität, denn Raum und Zeit scheinen im letzten Dorf im Gebirge irgendwie anders zu funktionieren.

Märchenhaft, teils surreal, dabei poetisch und von einer tragischen Ästhetik durchzogen bietet „Greta und Jannis“ ein ungewöhnliches Leseerlebnis, das sowohl auf sprachlicher als auch auf inhaltlicher Ebene sehr tief berührt und beeindruckt. Eine unbedingte Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 09.08.2021

„Das Leben ist halt einmal so und viel öfter anders“ (S. 107)

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Das Romandebüt einer Wort- und Stilsicheren Autorin, Sarah Kuratle, hat mich von der ersten Seite an fasziniert. Die Handlung ist spannend, mit vielen Wendungen, nichts ist so wie es zuerst dargestellt ...

Das Romandebüt einer Wort- und Stilsicheren Autorin, Sarah Kuratle, hat mich von der ersten Seite an fasziniert. Die Handlung ist spannend, mit vielen Wendungen, nichts ist so wie es zuerst dargestellt wird, die Personen scheinen jede verloren in ihrer eigenen Welt zu sein und doch ergeben sie alle zusammen ein buntes wunderschönes Bild und ein gemeinsames Universum.
Am meisten hat mich aber der Stil des Buches eingefangen. Die Sicherheit mit der Kuratle im gleichen Satz von indirekter zu direkter Rede wechselt, Dialoge in den Erzähltext einbaut, von dritter Person zur ersten wechselt, sich dadurch als Autorin zurücknimmt und die Gestalten reden und agieren lässt, ist einmalig. Dadurch schafft sie einen Perspektivwechsel der verwirrend schön ist, die Lektüre aber nicht einfach macht. Ohne tief auf das Buch konzentriert zu sein, lässt sich der Roman nicht lesen. Ist dies wirklich ein Romandebüt? Jedes Wort, jeder Satz ist ausgereift, steht an seinem Platz, kann durch kein anderes Wort, keinen anderen Satz ersetzt werden.
Greta und Jannis leben im „letzten Dorf“ im Gebirge, hier kennt jeder jeden, es herrschen strenge, eherne Gesetze im Dorf: nur die Erstgeborenen haben das Recht zu heiraten, Kinder zu bekommen. Nur die erstgeborenen Männer dürfen die geschmückten Hüte tragen, nur den erstgeborenen Frauen steht Schmuck zu. Die jüngeren Geschwister werden Busfahrer oder wandern aus oder werden heimlich als Säugling vor Tante Severines Tür ausgesetzt. Im Laufe der Zeit wird Tante Severine mit Gretas Hilfe drei Kinder aufnehmen, Melina, Flora und Chaspar.
Greta und Jannis kennen sich von Kindesbeinen an, später werden sie ein heimlich-offenes Liebespaar. So groß und unaufhaltbar diese Liebe auch ist, eigentlich dürfte sie nicht sein. Aber sie ist da und lässt sich nicht unterdrücken, mit all ihren Folgen und Konsequenzen. Ihre Liebe ist: „Eine Ruhe, klingend, eine Stille, knisternd, ein Friede und Zauber ist um dieses Liebespaar, das sie waren oder sein werden, ob vor acht oder in einhundert Jahren“ (S. 228)
In der Nähe des Gehöftes von Tante Severine ist ein altes, verlassenes Schloss. Cornelio, der Sohn des verstorbenen Schlossherrn taucht auf, nähert sich langsam Tante Severine und ihren Schützlingen, nimmt das Schloss langsam, Raum für Raum in Besitz. Irgendwann ist er aus dem Leben dieser „Familie“ nicht mehr wegzudenken und er wird fester Teil dieser Gruppe.
Magische Elemente, durchziehen den Roman, wie der Apfelbaum der nur alle 8 Jahre blüht um dann im Winter goldene Früchte zu tragen, die Steinböcke die verschwinden um dann in Feuervögel, Schnecken, Windbienen und Luchse, alle mit Hörnern weiter zu leben. Erst als Steinböcke wieder im Gebirge angesiedelt werden, verlieren diese Tiere ihre Hörner.
Der Untertitel des Buches: „Vor acht oder in einhundert Jahren“ weist daraufhin, dass die Handlung des Buches zeitlos ist, oder dass sie jederzeit wieder passieren kann.

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Veröffentlicht am 23.08.2021

Reine Poesie

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„Greta und Jannis“, der Debütroman von Sarah Kuratle, ist ein hübsches, kleines Hardcover-Büchlein. Der geneigte Leser denkt, dieses Büchlein in kürzester Zeit verschlingen zu können, doch dem ist keineswegs ...

„Greta und Jannis“, der Debütroman von Sarah Kuratle, ist ein hübsches, kleines Hardcover-Büchlein. Der geneigte Leser denkt, dieses Büchlein in kürzester Zeit verschlingen zu können, doch dem ist keineswegs so. Die lyrische, bildgewaltige Sprache voller Poesie brachte mich dazu, jeden Satz, jedes Wort zu genießen und es wieder und wieder zu lesen. Dabei vergaß ich teilweise, ob der schön gemalten Worte, der Geschichte selbst zu folgen, so dass ich es noch ein weiteres Mal las und mich zwang, nicht nur der Poesie der Worte zu lauschen. Ein Roman wie ein Gedicht, genau richtig für lange Winterabende am Kamin.
Dabei ist die Geschichte von Greta und Jannis, welche sich ob der ehernen Gesetze des Bergdorfes nicht lieben dürfen, durchaus spannend zu nennen.
Doch die Poesie der Worte standen bei mir eindeutig im Vordergrund und lassen mich das Büchlein sicher noch öfter in die Hand nehmen.

Veröffentlicht am 18.08.2021

tolle Geschichte

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Es war keine leichte Kost aber das wußte ich ja vorher. Ich finde es auch gut mal ein anspruchsvolles Buch zu lesen ganz gut.
Es war schön als ich mich reingelesen habe kam ich auch gut voran. ...

Es war keine leichte Kost aber das wußte ich ja vorher. Ich finde es auch gut mal ein anspruchsvolles Buch zu lesen ganz gut.
Es war schön als ich mich reingelesen habe kam ich auch gut voran.
Keine leichte Zeit war es damals für Greta- sie musste von ihren Eltern weggeben werden.
Sie lebt bei Ihrer Tante. Die Charakteren sind ganz gut beschrieben. Ich konnte mich gut hineinversetzen. Das Cover des Buches ist auch sehr schön gestaltet worden und passt.
Es war ein echt hartes Leben. Aber auch die Liebesbeziehung war sehr schön geschrieben worden.
Greta und Jannis sind Nachbarskinder und wachsen zusammen auf. Ich hatte das auch in meiner Kindheit. Es ist schön jemanden nebenan wohnen zu haben mit dem man spielen kann. Der Schreibstil war für mich zu Anfang etwas gewöhnungsbedürftig. Aber okay. Es war schön für mich die beiden zu begleiten.



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Veröffentlicht am 26.09.2021

Verbotene Liebe

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Greta lebt im letzten Dorf in den Bergen mit ihrer Tante Severine und kümmert sich um ausgesetzte Kinder. Jannis lebt alleine in der Stadt. Die beiden sind als Nachbarskinder aufgewachsen und fühlten sich ...

Greta lebt im letzten Dorf in den Bergen mit ihrer Tante Severine und kümmert sich um ausgesetzte Kinder. Jannis lebt alleine in der Stadt. Die beiden sind als Nachbarskinder aufgewachsen und fühlten sich als Geschwister. Naturgemäß verliebten sie sich ineinander. Doch diese Liebe darf nicht sein. In dem Buch wird auf ungewöhnliche Weise Vergangenheit und Gegenwart verwebt.

Im Einklang mit der Natur wird die Lebens- und Liebesgeschichte der beiden erzählt. Greta bleibt dem Dorf verbunden, Jannis zieht mit seinem Vater in die Stadt und heiratet dort. Nur hin und wieder fährt Greta in die Stadt und trifft ihre verbotene Liebe.

Der Schreibstil ist sehr gewöhnungsbedürftig, es gibt keine wörtliche Rede und die Sätze sind sehr verschachtelt. Kein Buch das man schnell zur Entspannung lesen kann. Es hat einige Zeit gedauert bis ich mich in diesem Stück Poesie zurechtgefunden habe.

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