gutes Thema, schlechte Umsetzung
Lena hat mit ihrem Freund Kurt ein Haus gekauft, wo auch der kleine Kurt sein Zuhause findet. Eines Tages stürzt der kleine Kurt und die Erwachsenen müssen mit ihrer Trauer umgehen.
Das Cover sticht meiner ...
Lena hat mit ihrem Freund Kurt ein Haus gekauft, wo auch der kleine Kurt sein Zuhause findet. Eines Tages stürzt der kleine Kurt und die Erwachsenen müssen mit ihrer Trauer umgehen.
Das Cover sticht meiner Meinung nach nicht wirklich raus, aber ich würde auch nicht sagen, dass es schlecht aussieht. Ich habe mir aber das Buch nicht wegen des Covers oder Klappentextes gekauft, sondern weil es mir empfohlen wurde.
Ich hatte wirklich sehr große Erwartungen an dieses Buch, denn die Rezensionen sind fast alle positiv. Das Buch wird teilweise so in den Himmel gelobt, dass ich tatsächlich dachte es wird ein Jahreshighlight. Leider wurde mir schnell bewusst, dass dies nicht passieren wird. Beim Lesen habe ich mich wirklich mehrfach gefragt, ob ich das gleiche Buch lese, wie die ganzen Leute mit den 5-Sterne-Bewertungen. Es ist eins der schlechten Bücher, die ich dieses Jahr gelesen habe.
Die Charaktere konnten mich gar nicht begeistern, vor allem nicht unsere Hauptprotagonistin, der einzige sympathische war der kleine Kurt, der ja bedauerlicherweise stirbt. Lena kommt einfach nur total egoistisch rüber, die ständig nur an sich denkt, obwohl die Trauer bei den Eltern doch natürlich größer ist als bei ihr.
Den Schreibstil von Sarah Kuttner finde ich wirklich einfach nur schrecklich. Viele Sätze wirken total abgehakt. Szenen werden gefühlt mitten drin beendet, die interessant gewesen wären. Szenen, die langweilig und unnötig sind, werden unnötig in die Länge gezogen. Sie schreibt für die Thematik viel zu plump, ich konnte die Vorhandene trauer und die Probleme dadurch nicht richtig wahrnehmen. Mir war das ganze auch nicht bildlich genug. Was ich am liebsten an Büchern mag, ist, wenn ich klare Bilder beim Lesen sehe, eben wie ein Film. Bei diesem Buch konnte ich das leider nicht. Zusätzlich haben mich ständige Wörter wie Penis, und kacken total im Lesefluss gestört. Mich hätte mehr die Trauer interessiert, anstatt irgendwelche Nacktszenen oder einen kackenden Hund. Natürlich ist das wahrscheinlich die Art wie, die Autorin eben schreibt, aber dann sollte man vielleicht eine andere Thematik wählen. Und ja, ein trauriges Buch darf natürlich auch Witz enthalten, aber hier wird einfach mit solchen dummen Sätzen übertrieben.
Das Thema des Buchs ist so interessant gewählt. Und auch das man die Seite der Freundin sieht, finde ich ganz cool. Nur die Umsetzung ist eben, wie oben genannt, einfach schlecht. Und ich hätte auch gerne mehr über die Trauer der Eltern erfahren. Ich glaube auch nicht, dass ich nach 1–2 Jahren wiedergeben könnte, worum es hier ging. Das einzige, was mir im Kopf bleiben wird, ist, dass Sarah Kuttner gerne das Wort Penis benutzt.
2 Sterne für die Idee, aber man wird sicher bessere Bücher mit diesem Thema finden.