„Das Leben hat sich meinen Fünfjahresplan geschnappt, ihn in der Mitte durchgerissen und mir beide Hälften ins Gesicht geschmissen. Dann bin ich auf einer Party in Brooklyn gelandet und habe dich getroffen.“
(Tank zu Bess in The brooklyn years 7)
Worum geht’s?
Am Vorabend ihres dreißigsten Geburtstags beschließt Sportagentin Bess Beringer, ihr Leben zu verändern. Bewaffnet mit einem Fünfjahresplan will sie die Liebe mit der gleichen Zielstrebigkeit angehen wie die Arbeit in ihrer erfolgreichen Agentur. Doch dann macht ihr Mark "Tank" Tankiewicz, der große, gut aussehende Eishockeyspieler, der vor Kurzem zu den Brooklyn Bruisers gewechselt ist, einen Strich durch die Rechnung. Die beiden hatten vor Jahren eine heiße Affäre, und die alte Anziehungskraft ist mit einem Schlag wieder da - aber Tank ist nicht an etwas Festem interessiert. Eigentlich müsste Bess es besser wissen, als sich auf ihn einzulassen ...
The Brooklyn Years – Wonach wir uns sehnen ist Band 7 der The Brooklyn Years-Reihe. Das Buch ist in sich geschlossen und kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Das Eishockey-Team verbindet jedoch die Bände, weshalb kleinere Spoiler zu Band 1 bis 6 enthalten sind.
Inhaltliche Hinweise
Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive durch Bess und Tank erzählt. Im Buch ist sexuell expliziter Content enthalten.
Meine Meinung
Here we go again, es geht zurücl nach Brooklyn. Mit Band 7 der Reihe entführt uns Sarina Bowen wieder zu den Brooklyn Bruisers und präsentiert direkt zwei neue Personen: Bess, die Sportagentin, und Tank, der neu bei den Bruisers ist und hierüber nicht unglücklicher sein könnte. Zwei Charaktere, die bisher wirklich noch gar nicht vorkamen bzw. allenfalls erwähnt wurden, war ein Wagnis. Und tatsächlich muss ich sagen, dass ich von diesem Teil auch nicht so gecatcht wurde.
Holpriger Start, mittendrin. So empfand ich den Einstieg in das Buch. Bess landet in Brooklyn, geht zu einer Party und trifft hier die Neuverpflichtung Tank. Komischerweise ist Bess mit den meisten Leuten bekannt und gleichzeitig fühlte es sich so an, als wenn sie mit niemanden wirklich verbunden ist. Tank hingegen startet direkt mit seiner „ich habe auf das ganze hier keinen Bock“-Tirade, denn er wollte nicht nach Brooklyn zu dem Team, was der größte Feind seiner bisherigen Mannschaft Dallas war. Und noch viel schlimmer wird es, als er auch noch auf Bess trifft. Denn beide haben Vorgeschichte. So erfährt man am Rande, aber ohne großartige Details. Entsprechend überrumpelt habe ich mich gefühlt, als beide unmittelbar nach der Party quasi als Revival ihrer alten Bettgeschichte wieder in der Kiste landen. Tank hierbei sehr bossy, Bess sehr überrumpelt und ich irgendwie verloren – denn ich habe es überhaupt nicht gefühlt. Und so las ich etwas irritiert und wenig begeistert weiter, wie beide gelegentlich in die Kiste hüpfen, Tank jedem erzählt, wie furchtbar Brooklyn ist und man erfährt, dass Bess einen Kinderwunsch (aber keinen Mann) hat. Mir fehlte der rote Faden, irgendetwas zum Festhalten. So etwas hatte ich bei dieser Reihe noch nie.
Es hat wirklich etwas Zeit gebraucht, bis ich hinter Bess und Tank gekommen bin, verstanden habe, was sie verbindet und dass es (zum Glück) mehr als nur belangloser Sex ist. Doch als es soweit war, find die Geschichte auch an, Spaß zu machen. Das ist so in etwa bei der Hälfte des Buches gewesen und hier liefert die Autorin für mich auch wieder ab, was ich mag. Ich konnte ab da das Buch nicht mehr aus der Hand legen, wenn Bess und Tank anfangen, sich gegenseitig wegzustoßen. Tank fängt an, sich in das Team zu integrieren, dem ganzen Brooklyn-Wahnsinn eine Chance zu geben und mehr als nur der sexbesessene Unsympath zu sein. Als dann noch offengelegt wird, wieso seine Ehe wirklich in die Brüche ging, wieso er von seinem Team verkauft wurde, zeichnet sich ein ganz anderes Bild. Und auch Bess‘ Entwicklung hat mir gut gefallen, denn sie ist eine starke Frau, die sowohl beruflich als auch privat weiß, was sie will. Ich hätte mir zwar gern etwas mehr Einblicke in ihren Job gewünscht, aber man kann leider nicht alles haben.
Und doch war dies der erste Band, wo der Funke bei mir nicht so recht überspringen wollte. Wo ich diese Emotionen, diese Freude, die ich sonst beim Lesen empfinde, nicht so recht empfinden wollte. Wo das Potenzial, was sonst in den Büchern liegt, nicht ausgeschöpft wurde. Wo die Autorin sich nicht getraut hat, wirklich tiefer zu graben, Gefühle offenzulegen. Wo ich das Gefühl hatte, das war’s noch nicht und die Geschichte ist noch nicht zu Ende erzählt. Ich kann nicht wirklich erklären, wieso das so ist. Die Geschichte war gut, sie war nett aufgebaut, vielleicht waren nur die Charaktere nicht so meins.
Mein Fazit
The brooklyn years 7 ist für mich bislang der schwächste Teil der Reihe, wo der Funke irgendwie nicht überspringen wollte. Tank und Bess sind anfangs ein Rätsel für mich, was sich immerhin in der zweiten Hälfte bessert. Aber irgendwie fehlte etwas. Nettes Buch, was sich fix lesen lässt, aber die Autorin kann es eindeutig besser.
[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]