Nervenzerrer par excellence
Marla hält die Einladung zu einem Klassentreffen in den Händen. Schon der Zusatzvermerk, dass Kilian auch anwesend sein wird, schürt ihre Vorfreude. Die Aussicht auf ein cooles Wochenende in den Bergen ...
Marla hält die Einladung zu einem Klassentreffen in den Händen. Schon der Zusatzvermerk, dass Kilian auch anwesend sein wird, schürt ihre Vorfreude. Die Aussicht auf ein cooles Wochenende in den Bergen ist einfach zu verlockend. Doch das, was Marla vor Ort erwartet, ist alles andere als eine gemütliche und heimelige Atmospähre...
Wie kann ein Buch nur so absolut unscheinbar aussehen und dabei so voller fiesen Intrigen, Lügen und menschlicher Abgründe stecken ? Sebastian Fitzek ist mit "Die Einladung" ein klaustrophoiobischer Nerzvenzerrer gelungen, der mich eine ganze Nacht hat durchlesen lassen. Wie eine fette Made kriechen die Worte Fitzes in mein Gehirn und werden von den Bildern aus dem Buch überlagert, die die Grenze zwischen Realität und Fiktion, Wahrheit und Lüge komplett verschwinden lassen.
Das Kopfkino ist in vollem Gang und kann kaum verarbeiten, was es an Szenen vorgesetzt bekommt. Der Mikrokosmos Berghütte wird zur tödlichen Bedrohung und es fällt schwer, das Buch zur Seite zu legen. Der Autor schafft es, dass ich binnen weniger Seiten mein eigenes Ich ablege und komplett in die Figur der Marla schlüpfe.....und dieser Cupo ist so geneial, dass er nicht die einzige Überraschung im Verlauf des Buches bleibt. Es sind Zerrbilder, die im Schneesturm entstehen, die sich mit irren Twists und krassen Wendungen abwechseln.
Dadurch entsteht Panik in Echtzeit, sodass die Finger die Seiten des Buches nicht schnell genug umblättern können, um voller Neugier zu lesen, wie sich subtile Bösartigkeit in raffiniert gesponnen Thrill verwandelt.. Es sind teilerse schonungslose und verstörende Bilder, die noch lange im Gedächtnis bleiben und in denen sich die Figuren des Buches manchmal hilflos, manchmal faszinierend sicher bewegen. Es fällt mir schwer, Vertrauen aufzubauenen, denn hinter jeder Fassade lauert meist eine Überraschung , die nicht nur Konflikte mit sich bringt, sondern auch verstörende Fakten.
Die Spannung ist zum Greifen, bleibt konstant hoch und die kurzen , knackigen Kapitel sorgen dafür, dass ich als Leserin nur so durch die Handlkung gepeitscht werde. Manchmal vergesse ich zu Atmen und merke erst nach ein paar Sekunden, dass mich der ausgefeilte Plot fest in seine Händen hält. Bis zum Schluss hört das Rätselraten nicht auf und die Lösung haut mich absoult vom Hocker !
Ein irres Spiel mit der Wahrheit, der Wahrnehmung und der Erkenntnis, dass nichts ist, wie es auf den ersten Blick erscheint - absolut lesenswert und ein echter Seitenfresser !