„Das kleine Café der zweiten Chancen“ von Shiori Ota erschien im November 2024. Es ist ein kurzweiliger, mitreißender Roman, der es einigen Besuchern des Cafés ermöglicht, ihr Leben zu ändern oder eben mit ihren Entscheidungen leben zu müssen.
Die Café-Besitzerin Frau Hayari ist eine Barista mit ganz besonderen Fähigkeiten. Exakt 4 Minuten und 33 Sekunden, die Zeit, sie für die Zubereitung einer Tasse Kaffee benötigt, kann sie ihren Gästen eine Reise in die Vergangenheit gewähren, um eine tief bereute Entscheidung rückgängig zu machen. Dabei werden Leben gerettet, große Lieben ermöglicht oder einfach die richtige Abzweigung genommen: Die Schülerin Himari wünscht nichts sehnlicher, als ihre Karriere als Pianistin fortführen zu können und den Unfall, der ihre Hand so sehr verletzte, ungeschehen zu machen.
Das Cover des Buches zeigt ein Fenster mit Blick auf den Himmel, die Sonne. Davor eine Japanerin, die einen Kaffee einschenkt. Die Farben harmonieren gut miteinander und das Buch fällt einem dadurch auf. Es ist nichts außergewöhnliches und ich finde es passt nicht gut zur Geschichte. In dem Café wird davon geschrieben, dass die Besucher am Thresen sitzen, passt also eigentlich nicht zum Cover.
Wenn man die Inhaltsangabe liest, denkt man, das Buch handelt von der Cafébesitzerin. Umso verwirtter war ich lange Zeit über den Inhalt, der von einer Schülerin, einen talentierten Pianistin und ihrem Werdegang, ihrem traurigen Familienleben und ihrem Unfall erzählt. Es wird anfangs lange beschrieben, wie viel Angst sie vor der neuen Schule hat, das eine alte Frau ihr dabei hilft, diese plötzlich weg ist und sie dann das Café findet mit deren Besitzern, denn eigentlich sind es zwei Personen, die, inklusive dann der Schülerin, in die Zeit zurück reisen. Dabei sollen sie eigentlich nur begleiten und die betroffene Person kann eine Entscheidung in der Vergangenheit ändern oder nicht. Jedoch greift Himari letztendlich sogar ein, um ihrer Schulfreundin das Leben zu retten. Das Ende des Buches lässt vermuten, dass es eine Fortsetzung gibt.
Das Buch ansich hat mir als kurze, leichte Lektüre für zwischendurch gefallen, es ist kurzweilig und zeigt uns, dass kleinste Veränderungen unserer Entscheidungen einen ganz anderen Verlauf des Lebens hätten, auch wenn man das im Buch von den Nebenfiguren oft leider gar nicht erfährt. Shiori Ota zeigt, wie kleine Entscheidungen das Leben verändern können und wie es nie zu spät ist, sich zu ändern und neue Wege zu gehen. Jedoch darf man nicht zu viel vom Klappentext erwarten, sondern sollte das Buch neu und ohne Inhaltsangabe auf sich wirken lassen. Dennoch fehlt mir einfach der Tiefgang und das Erklärliche. Die Figuren sind zu oberflächlich.