Gelungener Comicroman
https://www.lovelybooks.de/autor/Sibylle-Berg/Mein-ziemlich-seltsamer-Freund-Walter-11012538246-w/rezension/13088047040/
So hast du Sibylle Berg noch nie gelesen! Ein starkes Plädoyer für das Anderssein – für alle ab 10 Jahren
Lisa verbringt ihre Abende damit, den Weltraum nach extraterrestrischem Leben abzusuchen. Aus gutem Grund, denn ihr Alltag auf der Erde ist nicht erfreulich: Ihre Eltern lassen sich kaum mehr von den Sofakissen unterscheiden, und in der Schule ist sie ein willkommenes Opfer für eigentlich alle. Als eines Nachts ein Raumschiff hinterm Haus landet, wirft die außerirdische Reisegruppe nur einen kurzen, angewiderten Blick auf die Erde und düst wieder ab. Nur einer bleibt: Klakalnamanazdt, von Lisa kurz Walter genannt.
Auf Walters Planet wird vor allem gekuschelt, gespielt und sich umeinander gekümmert. Kein Wunder, dass er hier alles höchst befremdlich findet. Kurzerhand beginnt er, in Lisas Leben aufzuräumen – bis sie auch ohne fremde Kräfte auf unserem überaus seltsamen Planeten Erde zurechtkommt.
Ein furios erzählter und stark illustrierter Comicroman von Sibylle Berg, eine der aufregendsten deutschsprachigen Autorinnen unserer Zeit.
Mein seltsamer Freund Walter behandelt wichtige Themen wie Mobbing und Freundschaft und macht Mut, selbst in schwieriger Lage kleine Schritte zu wagen. Ausdrucksstark und ungewöhnlich als Comicroman umgesetzt von Newcomer-Illustrator Julius Thesing (»You Don’t Look Gay«).
Begeisterte Pressestimmen zur Autorin:
»Sibylle Berg ist zuverlässig krass, komisch, bitter und zärtlich.« Die Zeit, 12.03.15 (über »Der Tag, als meine Frau einen Mann fand«)
»Sibylle Bergs Bücher erzählen von der Sehnsucht nach der schönen Seele. Sie tun das ätzend unterhaltsam und führen uns mit unserem widerlichsten Lachen vor.« Insa Wilke, Süddeutsche Zeitung, 02.03.15 (über »Der Tag, als meine Frau einen Mann fand«)
»Berg schreibt witzig über die traurige Existenz der Menschen, anrührend über das trostlose Dasein und aggressiv liebevoll gegen eine düstere Welt.« Steffen Martus, Frankfurter Rundschau (über »Vielen Dank für das Leben«)
https://www.lovelybooks.de/autor/Sibylle-Berg/Mein-ziemlich-seltsamer-Freund-Walter-11012538246-w/rezension/13088047040/
Bereits das Buchcover lässt erahnen, dass die vorliegende Geschichte von Sibylle Berg und Julius Thesing außergewöhnlich, schön und ein kleines bisschen seltsam werden wird. Alles ist in Grautönen gehalten ...
Bereits das Buchcover lässt erahnen, dass die vorliegende Geschichte von Sibylle Berg und Julius Thesing außergewöhnlich, schön und ein kleines bisschen seltsam werden wird. Alles ist in Grautönen gehalten bis auf den Titel des Werkes, der der Betrachterin in einem leuchtenden rosa entgegenstrahlt. Diese Farbmischung trifft auch irgendwie auf den Kern der Geschichte zu. Protagonistin ist Lisa, ein Kind, das sich selbst nicht als glücklich bezeichnen würde. Lisas Leben ist alles andere als einfach, doch sie schlägt sich irgendwie alleine durch bis Walter, der eigentlich gar nicht Walter heißt und ein Außerirdischer ist, auf der Erde landet und Lisa zu helfen beginnt.
Aus Walters Perspektive ist das Leben auf der Erde, vor allem die zwischenmenschlichen Beziehunhen, alles andere als nachvollziehbar. Durch die Augen des Außerirdischen wird den Leserinnen bewusst gemacht, wie absurd manche menschlichen Verhaltensweise sind. Dieser Blick von außen war unheimlich wertvoll und sehenswert!
Die Story an sich war eigentlich sonst nichts groß besonderes doch die Geschichte schafft es trotz ihrer Einfachheit sich im Gedächtnis festzusetzen!
WOW. Direkt das Cover von „Mein ziemlich seltsamer Freund Walter“ einer Co-Produktion von Sibylle Berg und Julius Thesing springt ins Auge und spricht mich an. Berg verfolge ich schon länger und so lese ...
WOW. Direkt das Cover von „Mein ziemlich seltsamer Freund Walter“ einer Co-Produktion von Sibylle Berg und Julius Thesing springt ins Auge und spricht mich an. Berg verfolge ich schon länger und so lese ich dieses Buch gerne mit meiner 10jährigen Tochter und versuche ihr Feedback hier mit einfließen zu lassen.
Das Buch hat definitiv seine traurigen Seiten, die bei meiner Tochter ins Mark treffen. Sie kann sich mit der Einsamkeit von Lisa identifizieren und Lisas Probleme und Themen sind nachvollziehbar. Wir mögen auch beide Walter. Walter ist anders und besonders. Walter steht für einen externen Impuls, den Lisa und ihre Eltern benötigen, um die Kurve zu bekommen. Walter steht für die Hoffnung im Leben, die manchmal anklopfen muss. Walter ist toll.
Und so vermittelt das Buch einerseits Hoffnung, dass traurige Lebensphasen und Situationen überwindbar sind. Und andererseits bringt es uns zum gickern und lachen. Der Humor sitzt und als meine Tochter „Arschlöcher“ vorliest und etwas errötet, da finde ich das gut. Der Ton sitzt insofern, als dass traurig eben traurig bleibt, aber Hoffnung in die eigene Kraft und die Möglichkeiten kleiner Änderungen eine umso größere Wirkung haben. Einzige ernsthafte Beschwerde: es ist ja nun wirklich zu kurz. Dagegen konnte ich nichts einwenden.
Als ich das Buch "Mein ziemlich seltsamer Freund Walter" aufschlug, war ich sofort fasziniert von dem Zeichenstil, der sich durch das gesamte Werk zieht. Die Schwarz-Weiß-Illustrationen fangen die Atmosphäre ...
Als ich das Buch "Mein ziemlich seltsamer Freund Walter" aufschlug, war ich sofort fasziniert von dem Zeichenstil, der sich durch das gesamte Werk zieht. Die Schwarz-Weiß-Illustrationen fangen die Atmosphäre perfekt ein und lenken nicht vom Kern der Geschichte ab, die sich um die neunjährige Lisa und ihren ungewöhnlichen, außerirdischen Freund Walter dreht. Das Cover verspricht eine Geschichte voller Abenteuer und liefert genau das – und noch viel mehr.
Lisa fühlt sich in ihrem Alltag verloren. Ihre Eltern sind arbeitslos und passiv, was ihr ein Gefühl von Einsamkeit und Verantwortung aufbürdet, das kein Kind tragen sollte. Die Schule bietet ihr keine Zuflucht, da sie dort gemobbt wird und sich als Außenseiterin fühlt. Doch alles ändert sich, als Walter, der Außerirdische, in ihr Leben tritt. Er bringt nicht nur Farbe in ihre graue Welt, sondern auch wertvolle Lektionen über Selbstbewusstsein, Freundschaft und das Lösen von Problemen.
Die Geschichte ist in drei Kapitel unterteilt, die es mir leicht machten, dem Verlauf der Handlung zu folgen. Besonders beeindruckt hat mich die Botschaft, die das Buch vermittelt: Es ist in Ordnung, anders zu sein, und oft ist eine andere Perspektive genau das, was man braucht, um seine Probleme zu überwinden. Lisa lernt durch Walter, dass sie nicht alleine ist und dass sie trotz der Herausforderungen im Leben ihren eigenen Weg finden kann.
Was mich jedoch etwas störte, waren die teilweise zu einfachen Lösungsansätze für Lisas Probleme. Das Buch schlägt vor, dass Mobbingtäter mit einem einzigen mutigen Schritt beeindruckt werden können oder dass sich familiäre Probleme über Nacht lösen lassen. Trotz dieser kleinen Kritikpunkte fand ich die Geschichte tiefsinnig und berührend.
Die Illustrationen von Julius Thesing tragen maßgeblich dazu bei, die Stimmung des Buches einzufangen und den Charakteren Leben einzuhauchen. Sie ergänzen Sibylle Bergs Text auf eine Weise, die sowohl junge als auch erwachsene Leser anspricht.
Insgesamt ist "Mein ziemlich seltsamer Freund Walter" ein inspirierendes Buch, das Kindern und Jugendlichen zeigt, wie wichtig es ist, zu sich selbst zu stehen und mutig genug zu sein, sich den eigenen Problemen zu stellen. Ich hoffe, dass dieses Buch in Schulen und Bibliotheken seinen Weg findet und vielen Kindern hilft, die sich vielleicht ähnlich fühlen wie Lisa. Es ist ein wichtiger Beitrag zum Thema Alltagsbewältigung und zeigt, dass manchmal ein kleiner Schritt in die richtige Richtung alles verändern kann.
"Unter uns: die Erde ist nicht so wahnsinnig beliebt als Reiseziel."
Die neunjährige Lisa ist anders, sie ist einsam und traurig, sucht ihren eigenen Weg im Leben. Als dann überraschend ein Außerirdischer ...
"Unter uns: die Erde ist nicht so wahnsinnig beliebt als Reiseziel."
Die neunjährige Lisa ist anders, sie ist einsam und traurig, sucht ihren eigenen Weg im Leben. Als dann überraschend ein Außerirdischer bei ihr strandet, hat sie erstmals einen Freund, mit dem sie reden kann.
In diesem Buch (geeignet für Kinder ab etwa 10 Jahren) werden einige äußerst wichtige Themen angesprochen, so unter anderem Mobbing, Depressionen, Antriebslosigkeit und Vernachlässigung durch die eigenen Eltern.
Der titelgebende Außerirdische Walter findet für Lisa offensichtlich Lösungen, aber Vorsicht: ganz so einfach ist es im wirklichen Leben wohl leider nicht immer. Die "Idiotenjungs" vom Spielplatz lassen sich von Lautstärke beeindrucken? Lehrern muss man nur recht geben, dann sind sie zufrieden und lassen einen in Ruhe? Und dass Lisas Eltern quasi über Nacht wieder in geordnete Bahnen zurückfinden, ist schön für Lisa, aber doch irgendwie ungewöhnlich und etwas realitätsfern.
Was bleibt ist eine tiefsinnige und berührende Geschichte, die sich mit ernsten Themen befasst, über die man mit Kindern in die Diskussion kommen kann. Die mit zahlreichen kleinen Details versehenen, liebevoll gezeichneten Illustrationen halten auch junge Leser gefesselt bei der Lektüre.
Das Buch kann Mut machen, offen über Missstimmungen zu sprechen und das eigene Selbstvertrauen und Selbstverständnis zu stärken.
Es bietet dabei aber wenig konkrete Handlungsvorschläge, sondern ist mehr als eine Art Diskussionsgrundlage zu verstehen.