Cover-Bild Der Letzte seiner Art
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23,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Eisele Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 27.07.2023
  • ISBN: 9783961611683
Sibylle Grimbert

Der Letzte seiner Art

Roman | Die bewegende Freundschaft eines Naturforschers zum letzten Riesenalk | »Ein unvergessliches Buch!« Brigitte
Sabine Schwenk (Übersetzer)

»Berührender, klüger, kurz: besser kann ein Roman über das Verhältnis zwischen Mensch und Tier kaum sein.« Frankfurter Allgemeine Zeitung

Was als wissenschaftliche Mission beginnt, entwickelt sich bald zu einer obsessiven Freundschaft.

1835: Der junge Zoologe Gus wird vom Naturhistorischen Museum in Lille nach Island geschickt, um die Fauna des Nordatlantik zu studieren. Dort wird er Zeuge eines Massakers an einer Kolonie von Riesenalken, einer pinguinähnlichen Vogelart. 

Gus kann einen der Vögel retten, ohne zu ahnen, dass er gerade das letzte Exemplar seiner Art geborgen hat. Er nennt ihn Prosp – und zwischen dem neugierigen Forscher und dem anfänglich misstrauischen Tier entsteht eine tiefe Freundschaft. Gus wird nach und nach klar, dass er womöglich etwas Einzigartiges und Unvorstellbares miterlebt: das Aussterben einer Spezies.

Was bedeutet es, ein Tier zu lieben, das es nie wieder geben wird? Gus entwickelt eine Obsession mit dem Schicksal seines gefiederten Freundes – eine Obsession, bei der alles andere auf der Strecke bleibt …

»Zum ersten Mal hat mich ein Charakter wirklich berührt, der nicht durch Sprache kommunizieren kann, der nicht menschlich ist. Ein beeindruckender Roman!« Michel Houellebecq

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.02.2024

Artensterben

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Ich habe beim Lesen dieses Buches sehr viele verschiedene Gefühle durchlebt:

- Zu Beginn ungläubig, wie Gus so blind und naiv sein kann und nur seine Wissenschaft und nicht das Lebewesen an sich im Blick ...

Ich habe beim Lesen dieses Buches sehr viele verschiedene Gefühle durchlebt:

- Zu Beginn ungläubig, wie Gus so blind und naiv sein kann und nur seine Wissenschaft und nicht das Lebewesen an sich im Blick hat.

"Ich muss ihn so lange wie möglich am Leben erhalten, das ist jetzt meine Aufgabe. Es wäre schön, wenn ich ihn ins Naturkundemuseum schicken könnte." (Seite 32)

- Dann wütend, weil die Menschen auf brutale Weise die Riesenalke ermorden. Sicherlich dienen die Tiere auch als Nahrungsquelle, aber es werden viel mehr Tiere als nötig ermordet, nur um sie als Trophäe für viel Geld zu verkaufen.

Man sah, wie sich "die Umrisse der Menschen und Tiere aufeinander zubewegten und wie sich die Männer - plötzlich sehr schnell - auf die Vögel stürzten, sie mit Knüppeln totschlugen oder unter ihren Körpern begruben und den noch zappelnden Tiere die Hälse umdrehten." (Seite 10)

- Dann erfreut, als Gus und Prosp sich näher kommen und eine Freundschaft entsteht, in der Gus alles tut, damit es Prosp gut geht.

- Total traurig, als sich herauskristallisiert, dass Prosp der Letzte seiner Art ist und sowohl Prosp als auch Gus realisieren, dass es kein Tier mehr gibt, das so ist wie Prosp.

Gus wurde "klar, dass er nicht mehr seinen Riesenalk vor sich sah, sondern ein einzigartiges, einmaliges Spezimen, ein schon bald in einem der Felsen am Meer eingelagertes Fossil." (Seite 175)

"Prosp wusste nicht von einem einzigen Artgenossen und merkte, dass es kein Lebewesen gab, das ihm ähnelte. Er war das einsamste Geschöpf, das je existiert hatte. [...] Jedes Mal, wenn Prosp sich irgendeiner Form von Lebewesen näherte, spürte er, welch grauenvolles Kuriosum er war." (Seite 232/ 233)

Sibylle Grimbert hat spezifisches Wissen über Riesenalke und die damaligen Theorien zu einer einfühlsamen und nachdenklichen Geschichte über eine ganz besondere Freundschaft verwoben. Eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 01.02.2024

Dramatisch, berührend und wachrüttelnd

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Als Auguste im Jahr 1835 einen Riesenalk einfängt, ahnt er noch nicht, dass das Leben eines der letzten Vertreter seiner Art nun in seiner Hand liegt. Als Zoologe hat er das eigentliche Ziel, das Wildtier ...

Als Auguste im Jahr 1835 einen Riesenalk einfängt, ahnt er noch nicht, dass das Leben eines der letzten Vertreter seiner Art nun in seiner Hand liegt. Als Zoologe hat er das eigentliche Ziel, das Wildtier genau zu studieren, doch schon bald baut er eine emotionale Beziehung zu dem Vogel auf. Je mehr sich Auguste mit dem Riesenalk befasst, desto mehr erfährt er über die immer weiter schrumpfenden Kolonien. Damit wird ihm nicht nur der hohe Wert seines Tieres, sondern auch dessen Einsamkeit bewusst. Für seinen Riesenalk unternimmt Auguste, was in seiner Macht steht...

Zugegebenermaßen brauchte ich einige Seiten, um mich an den Schreibstil zu gewöhnen und in die Geschichte zu finden. Ab dann habe ich die Ereignisse um Auguste und seinen Riesenalk aber mit Spannung verfolgt. Die Beziehung, die sich während des Romans zwischen dem Protagonisten und dem Vogel entwickelt, wird gut nachvollziehbar dargestellt: Zwischen zwei sich fremden Wesen baut sich schrittweise eine enge Freundschaft auf. Die Autorin beschreibt den Riesenalk als gefühlvolles Tier, das zu einem Teil der Familie wird. Dabei versäumt sie es aber nicht, hin und wieder auf die Unterschiede zwischen Mensch und Tier einzugehen: ihre verschiedenen Arten zu kommunizieren, ihre unterschiedliche Wahrnehmung der Welt, die Zusammenhänge zu anderen Lebewesen. Ebendiese Zusammenhänge sind es schließlich, die den Kern des Romans ausmachen: Die Geschichte zeigt die dramatischen Auswirkungen menschlichen Handelns auf eine Tierart und damit langfristig betrachtet auf das Gleichgewicht der Natur. Es ist bedrückend, dass ein Tier, von dem es noch vor 200 Jahren große Kolonien gab, durch das barbarische Verhalten des Menschen für immer ausgerottet wurde. Dieser Roman berührt, rüttelt wach und regt zum Umdenken an!

Veröffentlicht am 29.06.2023

Die Ausrottung einer Art

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Der junge Biologe Gus ist auf einer Schiffsreise dabei, als die Seeleute die Tiere einer kleinen Kolonie von Alkvögeln töten. Einen der Vögel kann er lebend bergen und nimmt ihn mit nach Hause. Eigentlich ...

Der junge Biologe Gus ist auf einer Schiffsreise dabei, als die Seeleute die Tiere einer kleinen Kolonie von Alkvögeln töten. Einen der Vögel kann er lebend bergen und nimmt ihn mit nach Hause. Eigentlich überlegt er, wie er den Vogel am gewinnbringendsten und wissenschaftlich besten er den Vogel verwenden kann. Diese Tierart ist wenig erforscht und steht vor der weltweiten Ausrottung. Er sperrt ihn in einen Käfig, füttert ihn, führt ihn an der Leine ans Meer, wo er ihn ein wenig schwimmen lässt. Und während er noch überlegt schleicht sich der Vogel mit seiner Art ganz unmerklich in sein Herz. Er gibt ihm einen Namen, er fängt an mit ihm zu kommunizieren, ja sogar die Haushälterin entwickelt Zuneigung zu dem Wesen, das so fremd und an Land so unbeholfen und tapsig daherkommt.

Als er fürchten muss, dass man ihm den Vogel wegnehmen könnte, verlässt er sogar seine Heimat und nimmt den Alk heimlich mit.

Die Geschichte entwickelt sich anders als ich erwartet hatte. Aber mir hat der ruhige und reduzierte Erzählstil von anfang an ausnehmend gut gefallen. Die Überheblichkeit und Gedankenlosigkeit, mit der der Mensch diese Tierart ausgerottet hat, ist erschreckend. Aber durch Gus und seine wachsende Empathie zu dem Vogel, wird man ein wenig mti der Menschheit versöhnt.

Die Geschichte ist nicht frei von Melancholie. Das liegt aber bei diesem Thema nahe und ich habe es als passend und berührend empfunden. Ein Buch, das durch Sprache und klugen Unterton besticht.

Veröffentlicht am 02.02.2024

Für Fans von Maja Lunde

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"Der letzte seiner Art" ist mein Tipp für alle, die schon alles von Maja Lunde gelesen haben. Ein bedrückender historischer Roman über das erste Artensterben, dass die Menschheit live beobachtet hat, geschrieben ...

"Der letzte seiner Art" ist mein Tipp für alle, die schon alles von Maja Lunde gelesen haben. Ein bedrückender historischer Roman über das erste Artensterben, dass die Menschheit live beobachtet hat, geschrieben aus der Sicht eines jungen Wissenschaftlers.
Ein Roman, der einem eindrücklich vor Augen führt, was es mit uns Menschen macht, wenn die liebste Tierart vor unseren Augen ausstirbt. Eine Hymne auf die Freundschaft zwischen Mensch und Tier. Und ein kleines Schmuckstück in jedem Bücherregal ;D
Leider geht die Geschichte etwas langatmig los, aber wenn man einmal drin ist, hat sie einen ganz eigenen Sog.

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Veröffentlicht am 11.07.2023

Die erste und letzte Freundschaft ihrer Art

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Riesenalke sind begehrt. Zuerst wegen ihres Fleischs, aber auch als Sammlerstück für die Galerie. Man schmückt sie gerne mit einem ausgestopften Exemplar.

Zusammen mit der Tatsache, dass jedes Weibchen ...

Riesenalke sind begehrt. Zuerst wegen ihres Fleischs, aber auch als Sammlerstück für die Galerie. Man schmückt sie gerne mit einem ausgestopften Exemplar.

Zusammen mit der Tatsache, dass jedes Weibchen nur ein Ei pro Jahr legt, verschwinden sie nach und nach.

Gus ist interessierter Forscher und fängt mehr oder weniger zufällig eines der letzten Exemplare. Davon erhofft er sich wissenschaftliche Anerkennung. Ob das Forschungsobjekt lebendig oder tot am Ende seiner Reise ankommt, wird erstmal als nachrangig angesehen.

Während Gus Formalien klärt, verbringt er einige Zeit mit dem Tier. Und nimmt es wahr als lebendes Wesen und schließlich auch als Individuum. Er entwickelt ein Verantwortungsgefühl und gibt sich alle Mühe, seinen Riesenalk zu schützen. Er gibt ihm den Namen Prosp.

Zaghaft entsteht eine Freundschaft. Riesenalke können alt werden, und so begleiten wir die beiden einige Zeit. Gus findet eine Frau und sie gründen eine Familie. Überschattet wird es von Meldungen, die die Ausrottung weiterer Riesenalkkolonien verkünden.

Ist das Aussterben einer Art wirklich möglich? Leben die Tiere nicht einfach woanders weiter? Hat der Mensch wirklich diese furchtbare Macht über die Natur? Und mit welchem Recht übt er sie aus?

Diese Fragen stellt sich Gus um 1840 herum. Und das Thema wird leider immer akuter. 2018 ist die nächste Vogelart in Europa ausgestorben. Und wenn wir so weiter machen, wird sich das Tempo nur erhöhen.

Für sich und seinen Riesenalkfreund zieht Gus radikale Schlüsse, die auch Auswirkungen auf seine Familie haben.

Die Geschichte beginnt ruhig und nimmt erst nach dem ersten Drittel an Fahrt auf.
Manchmal wiederholen sich die Gedankengänge von Gus etwas. 

Die Freundschaft der beiden hat mich wirklich berührt. Die Beschreibungen und die Charakterstudie von Prosp waren so lebhaft, dass ich viel Spaß beim Lesen hatte.

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