Klappentext:
„Wer dieses Buch liest, wird Amsel, Spatz & Co. garantiert mit anderen Augen sehen! Denn Vögel sind wahre Wunderwesen, deren Superkräfte bisher viel zu oft übersehen wurden. Grund genug also, die Fähigkeiten der Luftakrobaten und Sangeskünstler einmal genauer unter die Lupe zu nehmen »Die Vogelguckerin« Silke Hartmann tut das in diesem Buch und hat dafür mit Vogelforscherinnen und -Expertinnen über die erstaunlichen Fähigkeiten unserer Vögel gesprochen. Gleichzeitig löst sie das Klischee vom alten, männlichen Ornithologen auf und zeigt: Vogelkunde geht auch jung, modern und weiblich! Vom Fliegen übers Singen bis hin zum Schmecken und zur Intelligenz – die Superkräfte der Vögel sind beeindruckend und werden den Leserinnen und Lesern mit Sicherheit ein staunendes „Wow!“ entlocken.“
Autorin Silke Hartmann will uns in ihrem aktuellen Buch aufzeigen, welche Super-Heros in unserem Garten umherflattern bzw. mit uns leben. Ja, Vögel haben „Superkräfte“ von denen wohl die wenigsten gewusst haben aber sind sie dadurch gleich Hulk oder Wonderwoman?
Vorab: im Buch wird gegendert. Vögelchen werden gegendert. Muss das sein? Mittlerweile überlese ich das aber dennoch bleibt man beim lesen dazu „hängen“ und wenn wir ehrlich sind, haben die Vögel das absolut nicht verdient!
Zu Beginn erzählt Hartmann erstmal etwas über ihre Freude an der Vogel-Beobachtung und was sie dabei alles aufnimmt. Danach beginnt sie mit ihrer „Recherche“: dort beleuchtet sie das fliegen, singen, heilen ehe es weiter geht mit den 5 Sinnen, dem 6. Sinn, dem Aussehen, die inneren Werte und dann dem Sozialverhalten. Ich muss gestehen, ich hatte etwas anderes vom Buch erhofft. Ich dachte, hier werden wirkliche Superkräfte aufgezeigt aber nicht das was man eh schon kennt. In einschlägigen Literatur bezüglich Vogelbeobachtung werden die hier benannten Dinge immer benannt. Natürlich ist bekannt, dass die Beobachtung der Vögel den Beobachter „heilt“. Es beruhigt, es fasziniert, es macht uns sprachlos wie frei diese Tiere doch sein können! Nichts Neues! Oder auch das fliegen! Ja, Vögel können fliegen! Nicht alle aber die meisten und dies als Superkraft zu bezeichnet ist zwar nicht ganz falsch (da haben uns die Vögel eine Menge voraus) aber es irritiert. Und nochmal: wer sich mit den kleinen Flattertierchen beschäftigt, weiß recht schnell wie sie sehen, riechen, schmecken etc.. Auch das ist nichts Neues! Ach ja, singen können sie ja auch noch! Welch Überraschung! Egal ob wohlklingend für unsere Ohren oder eher Geschrei - es geht hier zu wie bei uns Menschen! Den einen hören wir gern, den anderen können wir nicht ertragen. So ist das nunmal! Was ich mir dann unter diesem Buch vorgestellt habe? Wie schlau doch diese Tiere sind, wie intelligent - das fehlt hier tatsächlich! Oder wie sie Extrem-brüten veranstalten nur um die Geburt ihrer Jungen zu garantieren, wie sie Wärme aufbauen, warum sie auf eiskalten Untergründen keine kalten Füße bekommen (siehe Enten auf zugefrorenen Seen), wie sie schlafen und dabei nicht vom Ast fallen, warum manche nachts gut sehen können (Eulen, Uhus etc.) oder wie blitzschnell einige unter ihnen sind oder warum der Specht keine Gehirnerschütterung bekommt bei seinem Gehämmer. Hier und da geht die Autorin darauf ein aber nochmal, überzeugt hat mich das alles nicht weil es recht knapp beleuchtet wird. Zudem ist die Sprache hier so eine Sache. Ich weiß nicht welche Zielgruppe hier angesprochen werden soll aber ich war es nicht. Alles recht flappsig, sehr modern und irgendwie wohl „in“. Für die junge Generation ist es wohl ein schönes Buch um in diese Welt einzutauchen aber für aktive „Hobbyornithologen“ ist es einfach nix. Die Gestaltung im Buch ist ebenfalls sehr modern. Es wird sich bei der Farbgebung der Vögel auf drei Farben beschränkt….aber wäre das nicht auch eine Superkraft in der Vogelwelt? Definitiv! Sie merken schon, mit diesem Buch konnte ich nicht warm werden und genau deshalb gibt es 2,5 neutrale Sterne von mir.