Cover-Bild Hundepark
(9)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
23,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 13.01.2022
  • ISBN: 9783462000115
Sofi Oksanen

Hundepark

Roman | »Atemberaubend erzählt und spannend wie ein Krimi.« EMMA
Angela Plöger (Übersetzer)

Die preisgekrönte finnische Bestsellerautorin Sofi Oksanen führt uns in die Welt reicher Europäerinnen, die auf Kosten ärmerer Frauen aus dem Osten oder in den Entwicklungsländern, die in ihrer Not keine Wahl haben, ihren Kinderwunsch mit Eizellenspenden erfüllen. Ein Roman von großer politischer und moralischer Brisanz und literarischer Brillanz.

Helsinki, 2016. Olenka sitzt auf einer Parkbank und beobachtet eine Familie: Mutter, Vater, zwei Kinder. Als sich eine Frau neben sie setzt, erschrickt sie; sie würde diese Frau überall wiedererkennen, denn Olenka hat ihr Leben zerstört. Und gewiss ist sie gekommen, um Rache zu nehmen. Für einen kurzen Moment sind sie hier zusammen – und schauen ihren eigenen Kindern, die nichts von ihrer Existenz ahnen, beim Spielen zu.

»Ein rasanter Thriller über die Machtverhältnisse der Fruchtbarkeitsindustrie im Osten.« Aftonbladet.

Der Roman, der sich zwischen dem heutigen Finnland und der Ukraine nach dem Zusammenbruch der UdSSR bewegt, ist ein scharf beobachteter, temporeicher Text, der an der Schnittstelle zwischen Ost und West spielt und sich um ein Netz von Ausbeutung und die Kommerzialisierung des weiblichen Körpers dreht. Sofi Oksanen erzählt mit psychologischer Schärfe die fesselnde Geschichte einer Frau, die der Sehnsucht nach ihrem verlorenen Kind nicht entkommen kann, und über die rücksichtslosen Mächte, die sie erbarmungslos jagen.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.01.2024

Opium fürs Literaturvolk

0

Der Opiumanbau wie auch die Einzellspende ist in Deutschland verboten. Das Erste sollte vielen bekannt sein, das Zweite eher weniger. Beides wird hingegen in der Ukraine, wenn man Sofi Oksanens neuen Roman ...

Der Opiumanbau wie auch die Einzellspende ist in Deutschland verboten. Das Erste sollte vielen bekannt sein, das Zweite eher weniger. Beides wird hingegen in der Ukraine, wenn man Sofi Oksanens neuen Roman und ihren Recherchen im Rahmen dessen Glauben schenken kann, vielfältig genutzt, um weit verbreiteten, finanziellen Sorgen zu begegnen, eine gewisse Unabhängigkeit zu erlangen und vielleicht den sozialen Aufstieg zu schaffen.

Geschickt verwebt Oksanen in ihrem Roman die Geschichte der Ich-Erzählerin Olenka, welche als im Westen gescheitertes Model in ihre Heimat Ukraine zurückkehrt, um dort zunächst selbst als Eizellspenderin und später aufgestiegen in der Hackordnung als Koordinatorin ebendieser zu agieren, mit den postsowjetischen Zuständen und politischen Ereignissen ab 2009 in der Ukraine. Das geschäftstüchtige Unternehmen "Eizellspende" wird kaltblütig mit bedürftigen Mädchen gefüttert, die nicht nur eine Hormontherapie über sich ergehen lassen müssen, sondern auch ihre Gesundheit durch dieses Verfahren riskieren. "So gern die Elite ins Ausland fuhr, um dort etwas für ihre Gesundheit zu tun, war unsere Gesetzgebung doch einzigartig, wenn es um die Unterstützung bei der assistierten Anschaffung von Kindern ging: Nur die künftigen Eltern genossen juristischen Schutz, während Spenderinnen und Leihmütter keinerlei Rechte besaßen." Die ukrainische Landbevölkerung hingegen hält sich mit illegalen Gruben und dem Schlafmohn- und damit Rohopiumanbau im Garten über Wasser. Beides zwielichtig, beides kreuzgefährlich.

Olenka schildert zunehmend um Verständnis bittend mit Rückschauen auf vergangene Jahre und Erlebnisse einem ominösen "Du" ihr Leben, was sie als einfache Putzfrau bis nach Helsinki geführt hat. Nur portionsweise, so wie es Olenka dem angesprochenen "Du" preisgeben möchte, erfahren wir mehr über die weitreichenden Zusammenhänge ihrer Handlungen und Taten. Wir müssen darauf hoffen, dass sie uns die Wahrheit - oder zumindest ihre Wahrheit - darlegt, denn Olenka ist eine Meisterin des Manipulierens gewesen. Doch in diesem Roman ist keine der Figuren einfach nur "böse" oder "gut", nur "Täter" oder "Opfer". Besonders Olenka bekommt so viele Facetten zugeschrieben, dass ihre Erzählung, ihr Geständnis umso lebhafter und authentischer wirkt. Zugegeben, der verknoteten Handlung muss man sehr aufmerksam folgen, um sie annähernd verstehen zu können. Verwirrend wird mitunter erzählt. Aber all dies ist grandios von Sofi Oksanen konzipiert. Der Roman fesselt bis zum Schluss und liest sich durch seine mitunter harte, dem Charakter und Denken der Protagonistin angepassten Sprache wie ein düsteres Spiegelbild einer zunehmend moralisch zerrütteten Gesellschaft.

So lässt sich dieses vom brillant durchdachten Cover bis zum letzten Satz durchweg stimmig konstruierte Buch uneingeschränkt für eine nicht nur spannende, sondern auch unglaublich wissenswerte - wie auch, aufgrund der Hintergrundinformationen zur modernen Ukraine, hochaktuelle - Lektüre dringend empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.03.2022

Eines der besten und wichtigsten Bücher die ich seit langem gelesen habe. 100% Leseempfehlung !!!

0

[Rezension]

Titel: Hundepark
Autor: Sofi Oksanen
Genre: Roman /Gegenwartsliteratur /Thriller
Verlag: Kiwi Verlag
Seiten: 480

🥀 Inhalt:
Irgendwo...in einem Park in Finnland, sitzt Olenka auf einer Bank ...

[Rezension]

Titel: Hundepark
Autor: Sofi Oksanen
Genre: Roman /Gegenwartsliteratur /Thriller
Verlag: Kiwi Verlag
Seiten: 480

🥀 Inhalt:
Irgendwo...in einem Park in Finnland, sitzt Olenka auf einer Bank und beobachtet gedankenverloren, eine Familie.
Nur am Rande registriert sie das sich eine Frau zu ihr auf die Bank setzt.
Es ist eine alte Bekannte und ihr auftauchen, nach so langer Zeit, verheißt nichts Gutes...

🥀 Eigene Meinung:
Ernüchternd, bedrückend, erschreckend und dabei so wertvoll!
Ehrlich gesagt fehlen mir die richtigen Worte um dieses Buch zu beschreiben.
Ich versuche hier es dennoch.

Sofi Oksanen greift in ihrem neusten Buch das heikle Thema der "Kinderwunsch-Industrie" auf.
In einer sehr klaren, und schonungslos ehrlichen Sprache, erzählt S.Oksanen die bewegende Geschichte von Olenka.
Die junge Ukrainerin träumt, wie so viele, von einem besseren Leben.
Olenka ist bereit ein hohes Risiko einzugehen um der Perspektivlosigkeit zu entfliehen.

Ein Buch über das perfide Business mit Eizellen aus Osteuropa, die es reichen Westeuropäerinnen ermöglichen sollen ihre langersehnten Kinderwünsche zu erfüllen.

Das Buch ist in der "Ich-Form" verfasst, aus der Sicht der Hauptprotagonistin Olenka.
Die Sichtweise, sowie der gesamte Erzähl- und Schreibstil der Autorin öffnen dem Leser Tür und Tor zu einer Welt über die eigentliche keiner redet und auch nicht reden will.
Eine Welt über die kriminelle Ausbeute junger Frauen und das Leid das damit einhergeht und wie dieses billigend in Kauf genommen wird.

🥀 Fazit:
Eines der besten und wichtigsten Bücher die ich seit langem gelesen habe.
100% Leseempfehlung !!!

Absolut verdiente fünf Sterne!
⭐⭐⭐⭐⭐ /5

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.02.2022

Geplatzte Träume

0

Die Romane der finnisch-estnischen Autorin Sofi Oksanen sind immer geprägt von einem Spannungsverhältnis, von einer Ungleichheit, die sich aus den gegensätzlichen Lebenswelten Ost –West speist. Hier Perspektivlosigkeit ...

Die Romane der finnisch-estnischen Autorin Sofi Oksanen sind immer geprägt von einem Spannungsverhältnis, von einer Ungleichheit, die sich aus den gegensätzlichen Lebenswelten Ost –West speist. Hier Perspektivlosigkeit und Unterdrückung, dort der ungezügelte Kapitalismus mit dem falschen Versprechen eines sorglosen Lebens.

In ihrem neuen Roman „Hundepark“ machen wir die Bekanntschaft von Olenka und Daria. Es ist das Jahr 2016, wir sind in Helsinki. Sie sitzen auf einer Parkbank und beobachten interessiert eine Familie, die mit ihren Kindern im Hundepark zugange sind. Die beiden Frauen kennen sich seit ihrer Kindheit in der Ukraine, waren einst Freundinnen, aber das ist lange her. Sie wachsen in Armut auf, warten auf die Chance, diesem Leben zu entkommen. Die erhoffte Modellkarriere in Paris bleibt für Olenka aus, aber dann findet sie an einem Strommast einen Zettel mit einem gutbezahlten Stellenangebot.

Zu diesem Zeitpunkt haben wohlhabende Paare aus dem Westen bereits die Möglichkeit entdeckt, sich ihren unerfüllten Kinderwunsch mit Hilfe junger Ukrainerinnen zu realisieren, die von skrupellosen Geschäftemachern als Eizellenspenderinnen oder Leihmütter angeboten werden. Der Markt boomt, ist ein lukratives Geschäftsmodell, das die Frauen zur bloßen Ware degradiert und deren Körper rücksichtslos ausbeutet. Schon nach kurzer Zeit fungiert Olenka als Vermittlerin, überredet ihre Freundin Daria sich ihr anzuschließen und „vermarktet“ diese höchst erfolgreich. Aber dann geschieht ein Mord, alles läuft aus dem Ruder…und endet in Helsinki auf einer Bank im Hundepark.

Diesen komplexen Roman von geplatzten Träumen, von Freundschaft, Liebe, Verrat und Schuld lässt Oksanen von Olenka erzählen, wobei die Zeitsprünge und Andeutungen bisweilen an ein Puzzle erinnern, aus dem man sich die Geschichte zusammensetzen muss. Olenka, die sowohl Täterin als auch Opfer ist, aber auch repräsentativ für die vielen jungen Frauen steht, die Träume haben, die dem perspektivlosen Leben in der postsowjetischen Ukraine etwas entgegensetzen wollen. Auch dann, wenn das einzige Kapital, mit dem sie wuchern können, ihr Körper ist, und selbst dieser ihnen nur auf Zeit gehört.

Veröffentlicht am 13.01.2022

Sofi Oksanen – Hundepark

0

Im Hundepark in Helsinki sieht sie sie zum ersten Mal nach vielen Jahren wieder. Olenka dachte fernab der Heimat in Sicherheit zu sein, nicht gefunden zu werden, doch jetzt ist Daria aufgetaucht und das ...

Im Hundepark in Helsinki sieht sie sie zum ersten Mal nach vielen Jahren wieder. Olenka dachte fernab der Heimat in Sicherheit zu sein, nicht gefunden zu werden, doch jetzt ist Daria aufgetaucht und das kann nichts Gutes bedeuten. Sie blicken auf die glückliche Familie mit den beiden Kindern. Ihren Kindern. Die jedoch nichts davon wissen, wer ihre leiblichen Eltern sind und wie sie gezeugt wurden. Und schon gar nichts wissen sie von den rücksichtslosen Machenschaften in der Ukraine, an denen Olenka selbst beteiligt war und bei denen die prekäre Lage junger, mittelloser Frauen ausgenutzt wurde. Doch nun holt sie die Vergangenheit und das, was sie getan hat, ein und sich muss sich ihren Taten stellen.

Die finnisch-estnische Schriftstellerin Sofi Oksanen thematisiert immer wieder politisch und gesellschaftlich brisante Themen in ihren Romanen und lässt dabei ihre eigene Biografie als Kind einer Einwanderin mit einfließen. Sowohl ihr Debüt „Stalins Kühe“ sowie auch „Als die Tauben verschwanden“ konnten mich bereits begeistern. „Hundepark“ ist jedoch deutlich ausgereifter und ein Text von psychologischer Tiefe, der nachhallt.

Die Handlung hat mehrere Erzählstränge. Zum einen erleben wir Olenka in der finnischen Gegenwart, wo sie sich mit Darias plötzlichem Auftauchen auseinandersetzen muss und offenbar große Angst vor dieser bzw. dem, was sie mit sich bringt, hat. Das Warum erklärt sich durch die Rückblenden, die an mehreren Zeitpunkten in der ukrainischen Vergangenheit ansetzen. Als Model wollte sie einst in Paris große Karriere machen und der Armut entfliehen, doch sie war zu störrisch, um die Tipps anzunehmen, und so fand sie sich bald wieder in der Einöde des Donbass. Ihr Vater war schon viele Jahre zuvor in einer illegalen Mine verunglückt – zumindest ist das die offizielle Version der Familie. Aber es gibt viele Versionen ihres Lebens.

Es entfaltet sich eine Geschichte, von der man weiß, dass sie in der Realität so geschehen kann und vor der man doch lieber die Augen verschließen möchte. Menschenhandel, Organhandel oder wie auch hier, junge Frauen zu Leihmüttern für jene machen, in der Regel aus dem Westen, die es sich leisten können. Nicht nur die finanzielle Not, sondern auch politischen Verstrickungen sind es, die dem Roman auch Spannung verleihen und die komplexe Realität nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und den Ländern zwischen Ost und West greifbar machen.

Die Dichotomie von Täter und Opfer ist schwierig hier, denn man kann den Wunsch nach einem besseren Leben, nach einem kleinen Stückchen vom Kuchen des Glücks, gut nachvollziehen. Und es ist ebenso offenkundig, dass man entweder mitspielt und selbst zum Täter wird oder eben auf der Seite der Ausgebeuteten landet. Moral und Ethik haben es schwer in einem solchen Umfeld.

Ein erzählerisch starker Roman, der langsam in einem hineinkriecht und nicht mehr loslässt.

Veröffentlicht am 11.11.2022

Ein durchdringender Roman über das ukrainische Geschäft mit dem Kinderwunsch, brillant erzählt und spannend wie ein Thriller.

0

Beschreibung

In einem Hundepark in Helsinki sitzt Olenka auf einer Bank und beobachtet heimlich eine Familie, doch sie bleibt nicht unbemerkt, denn neben ihr lässt sich eine Frau nieder, die ihr durchaus ...

Beschreibung

In einem Hundepark in Helsinki sitzt Olenka auf einer Bank und beobachtet heimlich eine Familie, doch sie bleibt nicht unbemerkt, denn neben ihr lässt sich eine Frau nieder, die ihr durchaus bekannt ist. Daria stammt aus Olenkas Vergangenheit, einst waren sie Freundinnen, doch nun befürchtet Olenka die Rache des Mädchens, dessen Leben sie einst zerstörte. Eines vereint die Frauen jedoch immer noch, ihre Kinder im Park, die von ihrer Existenz nichts ahnen…

Meine Meinung

Der Markt mit der Leihmutterschaft in der Ukraine kommt reichen europäischen Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch zupass. Doch wie geht es den Frauen, die vom lukrativen Business mit den Eizellenspenden ausgebeutet werden? Welch gefährliche Lebensverhältnisse prägen sie? Diesen Fragen geht Sofi Oskanen in ihrem erschütternden Roman »Hundepark« nach.

Olenka war selbst Spenderin, hat sich mit ihrem zielstrebigen Pragmatismus in der Karriereleiter jedoch schnell nach oben gekämpft und dennoch alles verloren. Vor ihrer Vergangenheit in der Ukraine ist Olenka mit falschen Papieren nach Finnland geflohen, wo sie sich als Putzfrau durchschlägt, doch schon bald holen sie die Ereignisse ein.

In geschickt gewählten Sequenzen lässt Sofi Oksanen die Puzzleteilchen aus der Vergangenheit der 1990er und frühen 2000er Jahre ins Blickfeld der Leserinnen und Leser geraten und zusammen mit dem gegenwärtigen Erzählstrang aus dem Jahre 2016 ergibt sich nach und nach ein brisantes Bild mit nervenaufreibenden Thriller-Vibes. Spannung und emotional ergreifende Achterbahnfahrt inbegriffen.

Der brillante Erzählstil von Sofi Oksanen beeindruckt und fordert heraus, eine Geschichte zum hineindenken und mitfiebern. Auch wenn man sich über eine lange Zeit die Frage stellt, wem Olenka als Ich-Erzählerin ihre Story erzählt – schließlich fällt auch dieses Puzzlestück an seinen Platz.

Erschüttert hat mich das Geschäft der osteuropäischen Fruchtbarkeitsindustrie, welches für die ukrainischen Frauen Fluch und Segen zugleich bedeutet und in Olenka versinnbildlicht wird. Die Armut und Perspektivlosigkeit treiben Olenka auf diesen Pfad, nachdem sie einen Modeljob in den Sand setzte und ihre Familie vor einer Abhängigkeit der Opium-Bosse schützen will. Sie ist eine der Frauen, die aus ihrer Not heraus die dargebotene Möglichkeit annehmen. Daria zählt auch zu diesen Frauen, doch sie konnte sich nicht aus den Fängen der Eizellspenderinnen-Maschinerie befreien. Zwei Frauen, körperlich wie auch psychisch ausgebeutet von einem unmoralischen System.

»Hundepark« ist keine leichte Lektüre, es fordert den Leser heraus, sich den politischen und soziokulturellen Unterschieden zwischen Ost und West zu stellen. Ein brisanter Thriller, der gerne noch etwas ausführlicher zum Thema Leihmutterschaft hätte ausfallen dürfen. Mein Interesse bezüglich der östlichen Gesellschaft konnte Sofi Oksanen jedoch wecken, sodass ich gerne noch mehr aus diesem Bereich lesen möchte.

Fazit

Ein durchdringender Roman über das ukrainische Geschäft mit dem Kinderwunsch, brillant erzählt und spannend wie ein Thriller.

--------------------------------

© Bellas Wonderworld; Rezension vom 24.03.2022