Cover-Bild Die Morde von Morcone
(47)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Taschenbuch Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Klassisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 12.05.2017
  • ISBN: 9783548289243
Stefan Ulrich

Die Morde von Morcone

Toskana-Krimi

Robert Lichtenwald, Anwalt aus München, flieht vor einer Lebenskrise in sein Rustico in der Maremma im stillen Süden der Toskana. Hier, in den Hügeln um den Ort Morcone, möchte er zur Ruhe kommen und sein Leben überdenken. Doch bald nach seiner Ankunft entdeckt er an einer Schwefelquelle die Leiche eines Afrikaners. Auf der Brust des Toten ist ein Schriftzeichen eingeritzt. Als kurz darauf zwei weitere Menschen qualvoll sterben, wird Lichtenwald gegen seinen Willen in die Ermittlungen hineingezogen. Gemeinsam mit der eigensinnigen Lokalreporterin Giada Bianchi versucht er, den Mörder zu entlarven, die Verbrechen zu stoppen - und so auch sein eigenes Leben zu retten.

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.05.2017

Die 7 Todsünden

0

Robert Lichtenwald ist Anwalt in München und steckt gerade in einer Lebenskrise. In der Toskana, in seinem kleinen Häuschen in Morcone, will er sich zurückziehen und über alles nachdenken. Leider wird ...

Robert Lichtenwald ist Anwalt in München und steckt gerade in einer Lebenskrise. In der Toskana, in seinem kleinen Häuschen in Morcone, will er sich zurückziehen und über alles nachdenken. Leider wird dies bald von einer Mordserie überschattet, in der er mitten drin steckt. Mit der quirligen Lokalreporterin Giada freundet er sich an und beide versuchen auf ihre eigene Weise, dem Mörder auf die Spur zu kommen und somit ihr Leben zu retten…

Das Cover finde ich sehr gelungen, es erinnert an Italien und man bekommt Lust auf Urlaub.
Der Titel passt gut zum Roman, und sagt eigentlich schon alles – wobei man vielleicht eine schöneren Titel auswählen hätte können.

Der Roman liest sich ziemlich zügig dahin. Man ist auch recht schnell mitten im Geschehen. Auch wird die Spannung weiter aufgebaut, indem man die Gedankengänge und Handlungen des Mörders mit einfließen lässt.

Die Charaktere könnten unterschiedlicher nicht sein. Es macht Spaß den beiden Hauptprotagonisten zu folgen und ihren Austausch mitzuerleben.
Robert wirkt depressiv und ist in sich gekehrt. Er nimmt mehr oder weniger sein Schicksal hin.
Giada dagegen ist nicht auf den Mund gefallen, und lässt auch ihren Ärger freien Lauf.

Die Idee und das Motiv für die Morde sind gut. Die Umsetzung war am Anfang nicht so gut gewesen. Es war teils zu langatmig und ich hatte mich gefragt, was Robert darin für eine Rolle spielt. Auch das Auftauchen des Mörders an der Ruine war ein bisschen merkwürdig und hatte einen eine Gänsehaut verpasst. Zur Mitte hin hat es dann an Fahrt aufgenommen, die Protagonisten waren auf ihrer Ermittlungstour, auch wenn das ein oder andere bereits für den Leser bekannt war.
Die Polizeiarbeit fande ich recht wenig bzw. wurde vieles hinterher gedacht.

Zum Ende hin war ich dann aber mit dem Ausgang etwas versöhnt und muss sagen, es war dennoch ein angenehmer Toskana-Krimi für zwischendurch. Die Idee des Romans war gut, aber man hätte mehr daraus machen und besser umsetzen können.

Veröffentlicht am 15.07.2017

Mittelmäßig

0

Robert Lichtenwald hat sich in sein kleines Häuschen in der Toskana auf dem Grundstück des Conte zurück gezogen, um Abstand zu bekommen und über sein Leben nachzudenken, aber auch um damit klar zu kommen, ...

Robert Lichtenwald hat sich in sein kleines Häuschen in der Toskana auf dem Grundstück des Conte zurück gezogen, um Abstand zu bekommen und über sein Leben nachzudenken, aber auch um damit klar zu kommen, dieses Leben ohne seine Frau zu führen. Doch der Conte gönnt ihm keine Ruhe und nimmt ihn mit auf eine Wanderung. Dort stoßen die beiden auf eine brutal zugerichtete Leiche, doch es bleibt nicht bei dieser einer Leiche. Wer mordet so brutal in Morcone? Wer wird das nächste Opfer sein?
Ungewollt wird Lichtenwald in die Ermittlungen hineingezogen und gemeinsam mit der Journalistin Giada Bianchi versucht er dem Mörder auf die Spur zu kommen.

Ein interessanter Krimi mit Toskana-Flair, mit sehr vielen Toten. Einige Personen sind für meinen Geschmack zu blass und oberflächlich geblieben und einige der Morde wurden zu schnell abgehakt und dadurch ging einiges an Potenzial verloren. Am Ende nimmt die Geschichte noch einmal Fahrt auf, verliert dann wieder an Geschwindigkeit und ist dann zu Ende. Da wäre mir drin gewesen.

Veröffentlicht am 22.06.2017

empfehlenswert

0

Eigentlich wollte der aus München stammende Anwalt Robert Lichtenwald in der toscanischen Maremma ein Jahr lang zur Ruhe kommen, Nabelschau betreiben und innere Inventur machen. Nicht eingeplante Leichen ...

Eigentlich wollte der aus München stammende Anwalt Robert Lichtenwald in der toscanischen Maremma ein Jahr lang zur Ruhe kommen, Nabelschau betreiben und innere Inventur machen. Nicht eingeplante Leichen und eine umtriebige Reporterin namens Giada Bianchi bringen diese seine Absichten zum Scheitern. "Die Morde von Morcone" war mein erstes Buch von Stefan Ulrich. Das hübsche Coverbild fiel mir sofort angenehm ins Auge. Die Geschichte selbst bereitete mir vor allem am Anfang wegen der vielen nur schwer auseinander zu haltenen italienischen Namen einige Schwierigkeiten und auch einige meiner Auffassung nach ein wenig zu dick aufgetragenen Klischees störten mich etwas in meinem Lesefluss. Insgesamt gesehen hat mich dieser Roman jedoch recht gut unterhalten, ich spreche daher guten Gewissens eine Lesempfehlung aus und ich würde gern weitere Abenteuer um Robert Lichtenwald lesen.

Veröffentlicht am 31.05.2017

Sieben Todsünden

0

In der Nähe von Morcone, im Süden der Toskana, hat sich der Anwalt Robert Lichtenwald ein Rustico gekauft und hierher verkriecht er sich, als er in der Midlifecrisis steckt. Frau weg, Tochter flügge, er ...

In der Nähe von Morcone, im Süden der Toskana, hat sich der Anwalt Robert Lichtenwald ein Rustico gekauft und hierher verkriecht er sich, als er in der Midlifecrisis steckt. Frau weg, Tochter flügge, er will "zu sich selbst finden". Dann findet er zusammen mit dem Conte, dem das Land ringsherum gehört, eine Leiche, in die ein Buchstabe geritzt ist. Sie wird nicht die einzige bleiben, denn jemand hat beschlossen, dass es der Sünden in Morcone genug ist. Für jede Todsünde wird ein Mensch sterben und die anderen aufrütteln, wieder ein gottesfürchtiges Leben zu führen. Lichtenwald und eine einheimische Journalistin beginnen, Ermittlungen anzustellen und stellen dabei fest, dass auch sie eine der Todsünden verkörpern.

Stefan Ulrich liebt Italien, und er will unbedingt jeden dazu bringen, diese Liebe ebenso zu empfinden. Kein Klischee ist dafür zu viel, nicht die sanft rollenden Hügel oder das glitzernde Meer oder der betäubende Duft irgendwelcher Pflanzen, Pasta, Pasta, Pasta, jedes zehnte Wort ist italienisch, die Bullen sind träge, dumm und inkompetent, die Mamas dick und leidenschaftliche Köchinnen, die jungen Frauen explodieren in Wutausbrüchen ... Dabei bleibt der Fall jedenfalls auf der Strecke. Interessant ausgedacht, aber viel zu offensichtlich. Dazu kommt, dass die Helden natürlich in Fallen tappen müssen, die so offensichtlich sind, dass selbst Hühner sie vermieden hätten, und Hühner sind jetzt nicht die schlauesten Geschöpfe unter der Sonne. Komischerweise erkennt auch niemand die Stimme des Täters oder irgendwas an ihm - man sieht dann nur noch ein "Wesen". Was die Polizei die ganze Zeit macht, weiß man nicht, die sind halt präsent, ohne dass es den Täter stört. Der war übrigens schon sehr zeitig klar und somit behielt dieser Krimi keinerlei Überraschungen mehr im Ärmel. Kann man lesen, klar. Kann man aber auch lassen.

Veröffentlicht am 14.05.2017

Verschenktes Potential

0

Zusammenfassung. Im toskanischen Morcone treibt ein unbekannter Mörder sein Unwesen und verbreitet Schrecken in der Bevölkerung, der mit dem Tod einer afrikanischen Prostituierten beginnt und scheinbar ...

Zusammenfassung. Im toskanischen Morcone treibt ein unbekannter Mörder sein Unwesen und verbreitet Schrecken in der Bevölkerung, der mit dem Tod einer afrikanischen Prostituierten beginnt und scheinbar unaufhaltsam weitergeht. Was haben die seltsamen Zeichen auf den Leichen der Opfer zu bedeuten? Was ist das für ein Spiel, das die einzelnen Bewohner des Orts spielen? Und wie hängt all das mit dem anscheinend christlich fundamentalistisch angehauchten Mörder?
Eigentlich hatte Robert Lichtenwald den Plan gehabt, ein Jahr lang in der Toskana irgendwo in sich den Mann wiederzufinden, der er eigentlich war und sein wollte. Als aber seine neue Heimat auf Zeit durch eine Mordserie erschüttert wird, kann er sich nicht lang von den Ermittlungen fernhalten.

Erster Satz. Es konnte kein Zufall sein.

Inhalt. Dieser Krimi versprach eigentlich so viel: Lust auf Urlaub hatte ich schon nach wenigen Seiten, Appetit auf italienisches Essen ließ auch nicht lange auf sich warten und die aus der Perspektive des Mörders erzählten kurzen Episoden bauten schon zu Beginn Spannung auf. Warum also sprang der Funke trotz all dem nicht so richtig über?
Vielleicht wegen der Erzählstränge, die angeschnitten, aber nie so richtig bis zum Ende erzählt wurden. Vielleicht lag es daran, dass ich schon recht früh einen Verdacht hatte und bis zum Ende hin nicht mehr so richtig überrascht wurde. Vielleicht fehlten mir auch an zu vielen Stellen irgendwie die Erklärungen.
Damit möchte ich keinesfalls sagen, dass der Krimi nicht spannend gewesen wäre. Gerade auf den letzten Seiten war ich meilenweit davon entfernt, es auch nur aus der Hand zu legen. Doch auch dort offenbarte sich der in meinen Augen größte Schwachpunkt: So vieles wurde angeschnitten, der Krimi wollte mehr sein als er im Endeffekt leisten konnte, und so bleiben die wirklich spannenden, mitreißenden Stellen leider in der Minderheit.

Personen. Auch in der Wahl und Ausgestaltung der Charaktere setzt sich fort, was mich an „Die Morde von Morcone“ stört. Das beginnt schon mit der schieren Anzahl handlungsrelevanter Figuren, deren Namen ich fast bis zum Ende durcheinander geworfen habe. Da ist zu viel Hintergrund, zu schnelle Sprünge zwischen den Perspektiven. In ganz engem Zusammenhang dazu steht auch die in meinen Augen ziemlich kurz kommende Trauer um die Opfer des Mörders: Obwohl versucht wird, eine gewisse Nähe aufzubauen, scheitert der Krimi daran, mich wirklich mitfühlen zu lassen - und auch die Morconesi gehen für meinen Geschmack eine Spur zu gefasst mit all den Verlusten um.

Fazit. Stefan Ulrichs „Die Morde von Morcone“ ist sicherlich kein schlechtes Buch, aber weiterempfehlen kann ich es nur Liebhabern italienischer Krimis. Denn die Umgebung hat mir durchaus gut gefallen, doch abgesehen davon konnte mich weder Handlung noch Protagonisten packen. Ziemlich schade!