Cover-Bild Der Sommer der blauen Nächte
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau TB
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 18.05.2018
  • ISBN: 9783746634111
Stefanie Gregg

Der Sommer der blauen Nächte

Roman
Eine Geschichte so hoffnungsvoll wie das Leben.

Bilder in den Farben des Südens – das ist alles, was Jule nach dem plötzlichen Tod ihrer Mutter Marie von ihr bleibt. Das und eine ganze Reihe Fragen. Und so beschließt Jule an die Orte zu reisen, an denen ihre Mutter so oft alleine gemalt hat, um dort nach dem Leben zu suchen, das Marie offensichtlich nicht mit ihrer Familie teilen wollte. Dann taucht überraschend Jules Freund Ben auf, und ihr wird klar: Man muss die Vergangenheit loslassen können, um das Leben neu zu beginnen.

»Stefanie Gregg kurbelt mit schnellen, knackigen Gedanken und Szenen das Kopfkino an.« Süddeutsche Zeitung.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.06.2018

Farbenrausch der Gefühle

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Verhaltenstherapeutin Jule Hansen lebt in München und hat gerade mit dem Ende ihrer Beziehung zu kämpfen, als der plötzliche Tod ihrer Mutter, der Künstlerin Marie, sie hart trifft. Für sie und ihren Bruder ...

Verhaltenstherapeutin Jule Hansen lebt in München und hat gerade mit dem Ende ihrer Beziehung zu kämpfen, als der plötzliche Tod ihrer Mutter, der Künstlerin Marie, sie hart trifft. Für sie und ihren Bruder Thomas war Marie immer eine liebe- und aufopferungsvolle Mutter und ihrem Mann eine gute Ehefrau. Jule übersteht die Beerdigung mehr schlecht als recht, denn die letzten Schicksalsschläge beuteln sie doch sehr. Deshalb ist sie auch recht empfänglich für die Avancen, die ihr ein Mann in einer Bar macht und geht darauf ein, um kurz danach doch wieder an ihren eigenen Gefühlen zu zweifeln. Als sie bei der Sichtung von Maries Nachlass Fotos von einem fremden Mann vor der Kulisse Manarolas in Italien findet, wo sie gemeinsam vor langer Zeit den Urlaub verbracht haben, ist Jule völlig durcheinander. Zudem vermisst Jule die blaue Gemäldeserie ihrer Mutter, die Marie immer behalten wollte. Die Bilder sind spurlos verschwunden und Jule will unbedingt herausfinden, was es mit dem Mann auf dem Foto auf sich hat und wo die Gemälde ihrer Mutter sind. Sie hat schon jetzt das Gefühl, ihre Mutter nicht wirklich gekannt zu haben, deshalb macht sie sich, nachdem sie ihren Job gekündigt hat, auf die Reise nach Italien, um auf den Spuren ihrer Mutter zu wandeln und einige Fragen zu klären…
Stefanie Gregg hat mit ihrem Buch „Der Sommer der blauen Nächte“ einen Roman vorgelegt, der zum Nachdenken anregt und gleichzeitig im Leser auch eine Menge Gefühle weckt. Der Schreibstil ist flüssig, dabei farbenfroh und voller Bilder, die sich im Kopf des Lesers regelrecht festsetzen und die Lektüre recht bunt gestalten. Durch die Erwähnung sämtlicher Farbschattierungen fängt die Autorin Stimmungen ein und transportiert sie direkt an den Leser weiter, wodurch sie indirekt auch die jeweilige Stimmung der Situation oder Aussicht wiedergibt. Die Handlung wird aus der Sicht von Jule erzählt, und der Leser darf Jule unsichtbar auf ihren Wegen, bei ihren Gedanken und Gefühlen begleiten, wobei er eine Achterbahn von Emotionen während einer recht abenteuerlichen Reise nach Italien und nach Frankreich erlebt. Durch kleine Einschübe aus der Vergangenheit bekommt der Leser auch Einblick in Maries Gefühlswelt, die einige Dinge klarer werden lassen. Die Landschaftsbeschreibungen sind bildgewaltig und vermitteln dem Leser das Gefühl des Vorortseins, um alles mit eigenen Sinnen zu erleben. Der Spannungsbogen ist zuerst recht niedrig angelegt, um dann ab der Mitte des Buches immer weiter anzusteigen. Die Geschichte lässt leider eine tiefere Auseinandersetzung mit Marie und die Beziehung zwischen Jules Eltern im Besonderen vermissen, während sie sich in Allgemeinplätzen verläuft und weniger wichtige Dinge in den Fokus rückt.
Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und in Szene gesetzt worden. Sie wirken aufgrund ihrer individuellen Eigenschaften real und mit Leben versehen. Jule ist eine Frau, die unzufrieden und nicht mit sich selbst im Reinen ist. Gleichzeitig wirkt sie unsicher und verwirrt, denn ihr Leben steht Kopf. Die neuen Erkenntnisse über ihre Mutter kann sie nur schwer verkraften, ihre unterschwellige Wut darüber ist ständig zu spüren. Das neugewonnene Wissen lässt Jule auch an sich selbst zweifeln und zwingt sie dazu, über ihr eigenes Leben nachzudenken und Weichen für die Zukunft zu stellen bzw. neue Wege einzuschlagen oder alte Verhaltensmuster abzulegen. Marie ist eine Frau, die immer für ihre Familie da war, doch sich insgeheim nach etwas anderem sehnte, was auf andere wie Melancholie wirkte. Sie war zwar egoistisch in Bezug auf ihre Kunst, aber auch hingebungsvoll und immer da, wenn sie gebraucht wurde. Gleichzeitig versagte sie sich eine Liebe, die sie von ihrer Familie getrennt hätte, um ein Leben lang darunter zu leiden. Auch die übrigen Protagonisten können durchaus mit ihrem Erscheinen überzeugen und beleben die Handlung.
„Der Sommer der blauen Nächte“ ist ein nachdenklich stimmender und gefühlvoller Familien- und Liebesroman, der vor allem durch seine wunderschöne Sprache besticht. Die Handlung kann allerdings nicht restlos überzeugen, da wichtige Dinge ungesagt bleiben, um Nebensächlichkeiten Platz zu machen. Deshalb gibt es hier nur eine eingeschränkte Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 15.06.2018

Wenig überraschendes Geheimnis, viel Dramatik und ein für mich sehr enttäuschendes Ende

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Jule ist Verhaltenstherapeutin in München und wird durch den Tod ihrer Mutter Marie, einer Künstlerin, völlig aus der Bahn geworfen. Kurz zuvor war ihre langjährige Beziehung zu Hannes in die Brüche gegangen ...

Jule ist Verhaltenstherapeutin in München und wird durch den Tod ihrer Mutter Marie, einer Künstlerin, völlig aus der Bahn geworfen. Kurz zuvor war ihre langjährige Beziehung zu Hannes in die Brüche gegangen und auch ihren Vater hat sie bereits verloren, weshalb sich Jule einsam und allein fühlt. Ihr Bruder Thomas hat eine eigene Familie und ist ihr bei der Trauerbewältigung kaum eine Stütze.
Als Jule im Nachlass der Mutter auf Fotos eines fremden Mannes stößt, der offensichtlich auch dort seinen Urlaub verbracht hat, wo Jules Familie mehrmals in den Ferien war, und die Gemälde der Mutter, die für Marie stets unverkäuflich waren, lassen ihr diese Ungereimtheiten keine Ruhe. Sie beginnt mit Nachforschungen in Bezug auf die Vergangenheit und reist zunächst nach Manarola in Norditalien und später nach Roussillon in Frankreich, in die Ort, wo Maries schönste Bilder entstanden sind. Fort kommen Erinnerungen in ihr auf, an eine Mutter, die im Urlaub unbeschwert und glücklich war, aber auch an die Mutter im Alltag, die oft in sich gekehrt und nachdenklich bis fast schwermütig war.
Die Bewohner des Ortes erinnern sich an die Künstlerin mit ihrer einnehmenden Persönlichkeit. Vor allem die Männer schwärmen noch heute von Marie, die sie wie eine Göttin verehrten. Jule ist zutiefst irritiert und erschütter, da sie ihre Muttert so nicht in Erinnerung hatte. Sie fragt sich, was ihre Mutter noch vor ihr verborgen hat.

Jule nimmt aber auch selbst Veränderungen an sie wahr. So verliebt sie sich Hals über Kopf in den Architekten Ben, der mit seiner spontane und unbeschwerten Art gar nicht ihren Idealvorstellungen eines Mannes entspricht.

Jule scheint in ihrer Trauer gefangen. Sie vermisst ihre Mutter, zu der sie eine sehr innige Beziehung hatte und umso schlimmer ist es für sie, als sie aufgrund ihrer Nachforschungen am Charakter ihrer Mutter zu zweifeln beginnt und sie glaubt, ihre Mutter gar nicht richtig gekannt zu haben. Jule fühlt sich von ihr betrogen, obwohl sie stets Liebe und Fürsorge von ihr erfahren hatte. Ihre Suche nach der Wahrheit ist deshalb von Melancholie und Selbstmitleid geprägt, was für mich nicht so recht zu einer studierten Psychologien passen wollte.

Der Roman ist überwiegend aus der Sicht von Jule geschrieben, einzelne sehr kurze Kapitel zeigen die Perspektive anderer handelnder Personen und geben mitunter Rückblicke in die Vergangenheit. Die Abschnitte waren allerdings so kurz, dass sie mir die junge Marie nicht näher brachten.

Maries Geheimnis ist letztlich wenig überraschend und so dreht sich die Geschichte nur noch um Jule, die nicht weiß, wie sie mit ihrer Entdeckung umgehen soll.
Statt sich tief gehender mit der Beziehung zwischen Vater und Mutter oder dem Leben Maries als Künstlerin zu befassen, wurde der Roman mit Nebenschauplätzen gefüllt, die die Geschichte unglaubwürdig machten und künstlich für Dramatik sorgten.
Die einfallslose, vom Schicksal erzwungene, Entwicklung am Ende, die unweigerlich zur Überwindung von Jules Bindungsängsten führen musste, fand ich enttäuschend, langweilig und unnötig überzeichnet. Das auch mich fast schon lieblos wirkende letzte Drittel des Romans passte nicht zu dem interessanten Beginn und dem kreativen Aufbau nach Farben und Orten, die für die Künstlerin Marie prägend waren.

Veröffentlicht am 15.06.2018

Nicht mein Fall

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Marie war eine richtige Frohnatur, sie war nie traurig und hat das Leben geliebt. Vor allem hat sie ihre Kunst geliebt, denn sie malte für ihr Leben gern und tauchte da quasi in eine andere Welt ab. Als ...

Marie war eine richtige Frohnatur, sie war nie traurig und hat das Leben geliebt. Vor allem hat sie ihre Kunst geliebt, denn sie malte für ihr Leben gern und tauchte da quasi in eine andere Welt ab. Als Marie stirbt ist ihre Tochter Jule erst einmal wie gelähmt, versucht ihren Alltag trotzdem so weiterzuleben aber stößt immer wieder an eigene Grenzen. Als sie im Nachlass ihrer Mutter dann Bilder eines anderen Mannes findet und eine kryptische Widmung in eines ihrer Bücher wird Jule ganz anders. Hatte ihre Mutter eine Affäre? Was genau wusste Jule eigentlich über ihre Mutter? Und von da ab steht fest dass sie sich auf die Reise in die Vergangenheit macht und nachforscht, was alles aus dem Leben ihrer Mutter unentdeckt blieb.

Mich konnte das Buch leider nicht überzeugen. Der Anfang war toll geschrieben und ich dachte auch dass es genau das ist was ich mir vorstellte. Aber je mehr Zweifel Jule an ihrer Mutter hatte und je mehr "schlechte" Seiten von Marie aufgezeigt wurden, desto mehr hat meine Begeisterung abgenommen. Marie erscheint mir total weltfremd und nur auf sich selbst und ihre Passion fixiert. Jule tendiert genauso zu werden... Sie benimmt sich oft sehr kindisch für ihr Alter und ich kann ihr Verhalten oft nicht nachvollziehen.

Veröffentlicht am 12.06.2018

Schöner Sommerroman mit Familiengeheimnis

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Jules Mutter Marie ist gerade gestorben und nun kümmern Jule und ihr Bruder Thomas sich um Maries Nachlass. Dabei entdeckt Jule Fotos mit einem fremden Mann. Ausgerechnet an ihrem Geheimstrand, den Jule, ...

Jules Mutter Marie ist gerade gestorben und nun kümmern Jule und ihr Bruder Thomas sich um Maries Nachlass. Dabei entdeckt Jule Fotos mit einem fremden Mann. Ausgerechnet an ihrem Geheimstrand, den Jule, Thomas und ihre Mutter vor vielen Jahren mal besucht haben. Jule möchte mehr über diesen Mann erfahren und ihre Mutter besser verstehen. Denn mit der Zeit scheint diese für Jule immer fremder gewesen zu sein. Jule begibt sich auf eine Reise in die Vergangenheit ihrer Mutter.

Der Roman liest sich schnell weg, was bei sommerlicher Hitze sehr gut ist. Allerdings lohnt es sich auch, ihn bei Regenwetter zu lesen, denn der Roman löst Kopfkino aus und man befindet sich gemeinsam mit Jule in Italien. Auch durch Maries Bilder wird ein sommerliches Gefühl ausgelöst. Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig zu lesen. Erzählt wird alles recht bildlich, wodurch das oben genannte Kopfkino entsteht. Die Charaktere gefallen mir und waren mir sympathisch. Jule war vielleicht etwas naiv in Bezug auf ihre Mutter. Allerdings kann dies auch einfach nur Verdrängung sein. Manch eine Reaktion oder Handlung konnte ich somit nicht nachvollziehen.
Gefallen hat mir, dass die Geschichte zwar hauptsächlich aus Jules Sicht erzählt wurde, es aber auch Einschübe von Marie und später Julian gab. Das hat dem Leser die Geschichte auch aus einem anderen Blickwinkel gezeigt und man konnte sich selbst sein Bild machen. Jule war ja recht auf ihre Eindrücke und Meinung eingefahren.
Außerdem hat mir der rote Faden – Maries Farben – sehr gefallen. Seien es Maries Bilder selbst. Oder der Spaziergang von Jule und Jen, als sie die Fassadenfarben kreativ benennen. Jede Farbe spiegelt in diesem Roman ein Gefühl wider und das so bildlich, dass man diese Farbe selbst vor sich sieht. Das Spiel mit der Farbe und den Gefühlen ist der Autorin gut gelungen!
Leider war die Handlung recht vorhersehbar, nach dem ersten Viertel, war mir klar, wie es enden wird. Allerdings hatte ich zwischendurch doch das Gefühl, dass es nun doch nicht so enden wird. Dadurch wirkte das Ende etwas merkwürdig, als wäre es ein Anschlussfehler.

Alles in allem, wurde ich durch diesen Roman gut unterhalten und fühlte mich in eine bunte Farbenwelt entführt. Deshalb vergebe ich vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 12.06.2018

Der Dommer der blauen Nächte

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Jule hat ihre Mutter verloren und findet in ihrem Nachlass einige Fotos von einem Mann den sie nicht kannte. Sie beginnt nachzuforschen und stellt fest, dass ihre Mutter einen heimlichen Liebhaber hatte. ...

Jule hat ihre Mutter verloren und findet in ihrem Nachlass einige Fotos von einem Mann den sie nicht kannte. Sie beginnt nachzuforschen und stellt fest, dass ihre Mutter einen heimlichen Liebhaber hatte. Niemals hätte Jule das gedacht. Sie hat das Gefühl ihr Bild von einer tollen Mutter würde zerstört, denn sie war für sie und ihrem Bruder immer eine liebvolle Mutter und ihrem Vater eine gute Ehefrau. Jetzt aber weiß sie , warum ihre Mutter die ein begnadete Malerin immer so melchonisch war. Die Gefühle zu dem Mann haben nie aufgehört und waren sehr stark. Auch findet Jule zu sich selbst zurück um glücklich zu werden. Der Roman ist fesselnd und hat mich gut unterhalten.