Ich kannte die Autorin Stefanie Hasse bisher noch nicht, muss aber sagen, dass ich Ihren Schreibstil als sehr angenehm empfunden habe. Sie schreibt äußerst verständlich und leicht lesbar, was gerade für das „Young Adult“-Genre sehr gut passt. Es wird beim Lesen nicht langweilig und ich bin regelrecht durch die Kapitel gerutscht, ohne an unangenehmen Textstellen hängen zu bleiben.
Hierzu beigetragen hat auch die Spannung des Buches, welche durchgehend aufgebaut wird und mich das Buch nicht hat weglegen lassen. Bis kurz vor dem Ende bleibt die Frage, wer wirklich hinter der Spielleitung, welche die Aufgaben verteilt, steckt und was diese sich von den immer bösartigeren Aufträgen erhofft. Im Laufe des Buches werden immer wieder neue Vermutungen aufgestellt und auch ich als Leser, habe mir natürlich meine Gedanken gemacht, wer hier wen hintergeht und warum.
Das Erraten wird noch dadurch erschwert, dass man für alle Protagonisten früher oder später eine Sympathie entwickelt und somit auch niemandem solch böse Hintergedanken zutrauen würde. Manche Personen des Buches waren mir zu Beginn des Romans noch nicht ganz geheuer aber je mehr ich über die Geschichte der einzelnen erfuhr, desto mehr konnte ich deren Hintergründe verstehen und nachvollziehen. Alle Personen machen eine klare Veränderung durch und lernen viel über das Schenken, sowie das Erhalten von Vertrauen.
Natürlich war mir die Hauptprotagonistin Ivory bis zuletzt die Person, deren Gefühle ich am besten verstand, was auch daran lag, dass man von ihr das Meiste mitbekommt. Jedoch werden auch immer wieder Einblicke in die Gefühlswelt von anderen Personen gezeigt. Ich konnte mich sehr gut in die Ängste hineinversetzen, was passieren würde, wenn die Geheimnisse des einzelnen ans Licht kämen und habe mit gebangt und gehofft, dass sich alles zum Positiven wenden würde.
Gerade diese Szenen, haben meiner Meinung nach eine besondere Spannung in das Buch gebracht, da ich versucht war, auch die kleinsten Details dieser kurzen Kapitel zu beachten und zu analysieren um mehr über die Spielleitung und deren Machenschaften zu erfahren. Außerdem habe ich bei jedem Protagonist mit überlegt und gebangt, ob er/sie die Spielleitung oder gar ein Komplize dieser ist.
Zwischenzeitlich gibt es immer wieder Szenen, in welchen die Spielleitung vorkommt. Ohne jedoch zu verraten um wen es sich handelt und mit wem diese gerade im Kontakt steht. Dies kommt erst nach und nach ans Licht und erst dann kann man die kompletten Zusammenhänge verstehen und ergründen.
Fazit:
Ich kann dieses Buch definitiv empfehlen, da es eine sehr leichte und angenehme Lektüre bietet. Die Geschichte ist fesselnd und bewegend und zeigt einem die Tiefgründe menschlichen Vertrauensmissbrauchs. Außerdem wird einem klar was ehrliche und echte Freundschaft wirklich bedeutet.
Eine sehr gelungene, spannende Geschichte, welche auch für jüngere Leser geeignet ist.
Einen Punkt Abzug gibt es für mich persönlich, da ich trotzdem sehr schnell hinter die wahre Identität der Spielleitung kam. Dies lag meiner Meinung zwar nicht an der Geschichte an sich, sondern an meiner Vorliebe des Entschlüsselns von Rätseln, ich muss jedoch leider trotzdem von meiner persönlichen Warte so bewerten.