chapeau
Mein erster Blick war sehr erstaunt über dieses dicke Buch und den reichhaltigen Inhalt. Durch die schiere Masse der Informationen ist dies für mich kein Buch, dass man am Stück durchliest sondern sich ...
Mein erster Blick war sehr erstaunt über dieses dicke Buch und den reichhaltigen Inhalt. Durch die schiere Masse der Informationen ist dies für mich kein Buch, dass man am Stück durchliest sondern sich einzelne Abschnitte raussucht, die einem im Moment interessieren.
Ich selbst habe mich erst seit der Jan-Ullrich-Zeit für die Tour interessiert und war entsprechend enttäuscht als Jahre später die ganze Doping-Geschichte aufgedeckt wurde. Aber eine unvergessliche Erinnerung bleibt dass ich damals einige Tage in Frankreich an der Strecke stand und die Faszination rund um dieses Radrennen miterleben durfte.
Für mich das interessanteste Thema war das Kapitel 14: Die Entdeckung der Berge. Diese Etappen üben auf mich eine echte Faszination aus. Ich selbst war schon, allerdings mit dem Auto, auf dem Mount Ventoux, Alpe Huez und dem Tourmalet. Auch die Ortschaften am Fuß solcher Klassiker haben ein besonderes Flair. Man sieht dort immer kleine Gruppen von Rennradfahrern auf den Straßen oder in den Cafes.
Es ist erstaunlich wie viele Themen Stephan Klemm in diesem Buch zur Sprache bringt. Neben den beteiligten Personen wie die Veranstalter und die Fahrer gibts Themen wie die Werbekarawane, der Besenwagen, der tägliche Arbeitsaufwand bei Auf- und Abbau und auch die Tour der Frauen hat ein eigenes Kapitel.
Da die Tour ja über 100 Jahre alt ist gibt es natürlich eine Fülle an Anekdoten und Hintergrundgeschichten. Um diese aufzuspüren und eine Auswahl davon zu treffen hat Stephan Klemm sicher eine sehr große Rechercheleistung erbracht und auch als Leser braucht man diese Leidenschaft. Zudem ist alles sehr interessant und unterhaltsam geschrieben.