Kinder für einen geheimen Krieg – der neue große Stephen King
In einer ruhigen Vorortsiedlung von Minneapolis ermorden zwielichtige Eindringlinge lautlos die Eltern von Luke Ellis und verfrachten den betäubten Zwölfjährigen in einen schwarzen SUV. Die ganze Operation dauert keine zwei Minuten. Luke wacht weit entfernt im Institut wieder auf, in einem Zimmer, das wie seines aussieht, nur dass es keine Fenster hat. Und das Institut in Maine beherbergt weitere Kinder, die wie Luke paranormal veranlagt sind: Kalisha, Nick, George, Iris und den zehnjährigen Avery. Sie befinden sich im Vorderbau des Instituts. Luke erfährt, dass andere vor ihnen nach einer Testreihe im »Hinterbau« verschwanden. Und nie zurückkehrten. Je mehr von Lukes neuen Freunden ausquartiert werden, desto verzweifelter wird sein Gedanke an Flucht, damit er Hilfe holen kann. Noch nie zuvor ist jemand aus dem streng abgeschirmten Institut entkommen.
Hach, war das toll! „Das Institut“ ist für mich der erste King-Roman seit Jahren, der sich wieder richtig nach Stephen King angefühlt hat. Seine großen Stärken hat der Meister des Horrors ja in seinen ...
Hach, war das toll! „Das Institut“ ist für mich der erste King-Roman seit Jahren, der sich wieder richtig nach Stephen King angefühlt hat. Seine großen Stärken hat der Meister des Horrors ja in seinen Geschichten, die sich um Kinder drehen, ob es nun „Es“ ist oder „Die Leiche“. Immer wieder gelingt es ihm, seine jungen Protagonisten plastisch, authentisch und sympathisch darzustellen.
Und das zeigt sich auch in diesem Roman. Man fiebert mit Luke mit, wenn er entführt und in eine völlig fremde Umgebung zu völlig fremden Menschen gebracht wird, man fiebert mit, wenn er unter den Insassen neue Freunde findet und langsam wieder Mut fasst, und man fiebert genauso mit, wenn er seinen Fluchtplan entwickelt und diesen in die Tat umzusetzen versucht.
Dabei besticht „Das Institut“ einmal mehr mit King-typischen Stärken: Die authentischen, kurzweiligen Dialoge sind wie immer ein Lesevergnügen. Auch die Figuren, die man einfach nur ins Herz schließen kann, überzeugen mit Komplexität und Glaubwürdigkeit. Und die spannende Story mitsamt dem unheimlichen und mysteriösen Setting tun ihr Übriges dazu, den Roman zu einem Pageturner zu machen. Dabei kommt bei immerhin 768 Seiten keinerlei Langeweile auf. Der Meister weiß einfach, wie er mit den richtigen Worten Stimmung erzeugt und seine Leser in den Bann schlägt.
Nicht alles, was im Institut geschieht, wird komplett aufgeklärt, manches bleibt im Dunkeln, aber das stört nicht im Mindesten. Dafür ist der packende Stil einfach zu gut und dafür entschädigen die unheilvolle, stimmige Atmosphäre, in die ich vollends eingetaucht bin. Da kann ich mich nur zufrieden zurücklehnen und den nächsten King, der für dieses Jahr angekündigt ist, herbeisehnen.
Das Leben des zwölfjährigen Lukes dreht sich um alles, was die Welt ihm zu bieten hat. Er ist hochbegabt und wissbegierig und wird noch als Kind an zwei Universitäten gleichzeitig angenommen. Doch plötzlich ...
Das Leben des zwölfjährigen Lukes dreht sich um alles, was die Welt ihm zu bieten hat. Er ist hochbegabt und wissbegierig und wird noch als Kind an zwei Universitäten gleichzeitig angenommen. Doch plötzlich ändert sich sein Leben gewaltig. Er wacht eines morgens im Institut auf und trifft auf einige andere Kinder. Sie alle haben etwas gemeinsam: Sie verfügen geringfügig über telepathische oder telekinetische Fähigkeiten und sind somit von großem Interesse für die Leiter des Instituts. Die Kinder sind mit ihrem neuen Zuhause allerdings gar nicht zufrieden und im Laufe der Zeit festigt sich immer mehr der Wunsch, aus dem Institut zu fliehen…
Das Institut war nicht mein erstes Stephen King Buch und dementsprechend hoch waren auch meine Erwartungen. Glücklicherweise wurde ich nicht enttäuscht. Das Buch ist sehr detailliert und doch so flüssig geschrieben, dass man sich die Handlung und die Umgebung unglaublich bildlich vorstellen konnte. Für mich fühlte sich die Geschichte so lebhaft an, dass ich teilweise in einen richtigen Lesewahn verfallen bin. Ich fühlte mich, als wäre ich mittendrin. Die Charaktere, insbesondere die Kinder, erhalten durch den Schreibstil eine greifbare Tiefe und man hat zu jeder Zeit mit ihnen mitgefühlt und mitgelitten.
Allerdings fehlte mir in diesem Buch ein wenig der Horror-Anteil. Es war definitiv spannend und zwischendurch ist mir beim Lesen auch ein Schauer über den Rücken gelaufen, insgesamt war mir das aber zu wenig. Ich verstehe, dass es trotzdem ein Horror-Buch ist, weil alleine die Vorstellung, dass das Beschriebene auch in der Realität existieren könnte, wirklich gruselig ist. Ich hatte aber mit einer anderen Art von Horror gerechnet und wurde diesbezüglich etwas enttäuscht.
King macht in diesem Buch das Unmögliche möglich. Die Geschichte handelt zwar von übernatürlichen Fähigkeiten, dennoch ist es in diesem Fall gar nicht so fernab von der Realität. Und das macht das Ganze so interessant.
Ich persönlich fand das Ende ein wenig enttäuschend und vorhersehbar, jedoch nicht in seinen Einzelheiten. Es hat mir also von der ersten bis zur letzten Seite Spaß gemacht zu lesen.
Wichtig ist, sich von den ersten Kapiteln nicht abschrecken zu lassen. Ich konnte zu Beginn auch wenig damit anfangen, aber wer schon einmal etwas von King gelesen hat weiß, am Ende macht alles einen Sinn.
Luke ist ein hochintelligenter 12-jähriger Junge, der nichts mehr lernen kann auf der Begabten-Schule, auf der er sich befindet. Deswegen möchte er jetzt auf zwei renommierten Colleges studieren. Das ist ...
Luke ist ein hochintelligenter 12-jähriger Junge, der nichts mehr lernen kann auf der Begabten-Schule, auf der er sich befindet. Deswegen möchte er jetzt auf zwei renommierten Colleges studieren. Das ist aber nicht das einzige Besondere an ihm. Er besitzt auch noch latente telekinetische Kräfte, die er zwar nicht kontrollieren kann, aber ab und zu bewegt sich mal ein Mülleimer, was ihn immer irritiert. Bevor er seine Zukunftspläne in die Tat umsetzen kann, wird er entführt und seine Eltern ermordet. Er landet mit einigen anderen Kindern im Institut. Dort werden an ihnen eine Reihe an Experimenten durchgeführt, um ihre Fähigkeiten zu testen, sie zu erweitern und sie für die Menschen, die dort arbeiten, nutzbar zu machen. Die Kinder, die vom Institut „rekrutiert“ werden, durchleben dort die schlimmsten Qualen und überleben nicht länger als ein paar Monate. Die Zeit ist also stark begrenzt. Sie wollen fliehen, aber was können ein paar Kinder schon gegen diese Übermacht an erwachsenen Verbrechern ausrichten…
Ich hab die ganze Zeit über keinen Schimmer gehabt, was überhaupt los ist. Der Einstieg ins Buch war so verwirrend: Wieso krieg ich die Geschichte von einem Ex-Cop erzählt, der sich jetzt in irgendeiner unbedeutenden Kleinstadt als Nachtklopfer bewirbt? Und was zum Teufel ist überhaupt ein Nachtklopfer :D und dann kriegen wir in einem neuen Abschnitt das Leben eines 12-jährigen global überbegabten Jungen erzählt, der von heute auf morgen in ein Institut verschleppt wird. Was ist nur los in diesem Buch :D
Das Buch wird von einer ständigen Grundspannung begleitet, einer gewissen Neugier und einer ständigen Alarmbereitschaft, dass irgendwas noch viel schlimmeres passieren wird. Es passiert auch ständig was, aber es ist halt irgendwie die ganze Zeit dasselbe. Nach 350 Seiten wird es dann endlich so aufregend, dass ich quasi durch die Seiten gehetzt bin. Oh Gott, ich war so in Panik :D Vor und nach dieser Passage plätschert die Geschichte aber einfach nur so vor sich hin. Ich hab mich durchgebissen, weil ich dachte, es würde sich lohnen. Ich dachte, King wird mich mit einem Mind-Blow-Effekt für diese zähe Geschichte entschädigen. Und, meeeiin Gott... kann der Mann sich nicht kürzer fassen... 🙄
Es war furchtbar mitzuerleben, wie im Institut mit den Kindern umgegangen wird. Als wären sie den Dreck unter ihren Fingernägeln nicht wert. Es waren doch Kinder :(
"Kein Bedauern. Null Empathie. Nichts. Ihm wurde klar, dass er für sie kein Kind war. Sie hatte in ihrem Kopf eine entscheidende Trennung vorgenommen. Er war eine Testperson" S. 232
Leider konnte ich zu den Figuren keine Connection aufbauen. Vor allem zum kleinen Luke fand ich keinen Zugang. Ich glaube aber, auch der Autor konnte sich nicht in das Kind einfühlen und eindenken. Es ist sowieso schwierig, aus einer kindlichen Perspektive zu erzählen und ich glaube, je länger die eigene Kindheit zurückliegt, desto schwieriger ist es, sich in einen - in dem Fall 12-Jährigen - hineinzuversetzen. King ist es jedenfalls in diesem Buch nicht so ganz gelungen, einen authentischen Protagonisten zu kreieren.
Zu lesen, wie die Freundschaft sich zwischen den Kindern entwickelt und ihr Zusammenhalt sie stärkt, hat trotzdem Spaß gemacht. Die Kinder waren allesamt sympathisch und ich habe mit ihnen auf eine Flucht gehofft.
Ich war ungefähr 750 Seiten lang verwirrt, neugierig und ehrlich gesagt auch etwas genervt von dem vielen Nichts, das passierte. Das Finale war dann gleichermaßen episch wie tragisch, endet aber mit einer enttäuschend langweiligen Auflösung, die ich so oder so ähnlich erwartet hatte (obwohl ich eigentlich dachte, ich liege falsch, weil ich auf ein spektakuläreres Ende gehofft hatte…).
Die Geschichte war trotz allem interessant und ich habe sie auch gerne gelesen. 300 Seiten weniger hätten dem Buch sicher nicht geschadet. Der Zweck des Instituts hat sich mir letzten Endes nicht erschlossen. Eigentlich braucht’s das Institut gar nicht, es gibt wirklich bessere Möglichkeiten, dessen Ziele zu erreichen. Ich denke, es besteht einfach fort, wegen dem Größenwahn der Menschen… Wie auch immer. Es kam eine interessante Story dabei raus, die ich trotz meiner Kritikpunkte recht unterhaltsam fand.