Cover-Bild Stay away from Gretchen
(75)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 528
  • Ersterscheinung: 18.03.2021
  • ISBN: 9783423282598
Susanne Abel

Stay away from Gretchen

Eine unmögliche Liebe – Roman

Eine große Liebe in dunklen Zeiten

Der bekannte Kölner Nachrichtenmoderator Tom Monderath macht sich Sorgen um seine 84-jährige Mutter Greta, die immer mehr vergisst. Was anfangs ärgerlich für sein scheinbar so perfektes Leben ist, wird unerwartet zu einem Geschenk. Nach und nach erzählt Greta aus ihrem Leben – von ihrer Kindheit in Ostpreußen, der Flucht vor den russischen Soldaten im eisigen Winter, der Sehnsucht nach dem verschollenen Vater und ihren Erfolgen auf dem Schwarzmarkt in Heidelberg. Als Tom jedoch auf das Foto eines kleinen Mädchens mit dunkler Haut stößt, verstummt Greta. Zum ersten Mal beginnt Tom, sich eingehender mit der Vergangenheit seiner Mutter zu befassen. Nicht nur, um endlich ihre Traurigkeit zu verstehen. Es geht auch um sein eigenes Glück.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.02.2021

Nachdenken und Innehalten

0

Klappentext
Der bekannte Kölner Nachrichtenmoderator Tom Monderath macht sich Sorgen um seine 84-jährige Mutter Greta, die immer mehr vergisst. Was anfangs ärgerlich für sein scheinbar so perfektes ...

Klappentext
Der bekannte Kölner Nachrichtenmoderator Tom Monderath macht sich Sorgen um seine 84-jährige Mutter Greta, die immer mehr vergisst. Was anfangs ärgerlich für sein scheinbar so perfektes Leben ist, wird unerwartet zu einem Geschenk. Nach und nach erzählt Greta aus ihrem Leben – von ihrer Kindheit in Ostpreußen, der Flucht vor den russischen Soldaten im eisigen Winter, der Sehnsucht nach dem verschollenen Vater und ihren Erfolgen auf dem Schwarzmarkt in Heidelberg. Als Tom jedoch auf das Foto eines kleinen Mädchens mit dunkler Haut stößt, verstummt Greta. Zum ersten Mal beginnt Tom, sich eingehender mit der Vergangenheit seiner Mutter zu befassen. Nicht nur, um endlich ihre Traurigkeit zu verstehen. Es geht auch um sein eigenes Glück.
Meinung
Es ist eine fiktive Geschichte die in der Nachkriegszeit sehr oft geschehen sein kann. Die Autorin hat sich die Geschichte ihrer Mutter als Beispiel genommen. Für meine Generation ist das Buch vielleicht hilfreich, denn meine Mutter hat über viele Dinge in ihrer Jugend geschwiegen, während meine Schwiegermutter die mehr als 10 Jahre älter war viel erzählt hat.
Demenz oder Alzheimer als Geschenk zu betrachten, mutet mir sehr seltsam an, aber die Autorin erklärt in ihrem Nachwort warum.
Tom ist ziemlich lange eine grauenhafte Figur obwohl er sich um seine Mutter bemüht. Er ist übersättigt mit seinen Erfolgen und infolgedessen der Meinung niemand ist besser als er. Wenn es nicht nach seinem Willen geht ist er beleidigt. Trotz allem fasziniert er mich als Leserin.
Greta dagegen ist in den Rückblenden ein Kind ihrer Zeit, erst begeistertes Jungmädchen, dann ein Flüchtlingskind am Ende eine vom Schicksal gebeugte Frau.
Die Vergleiche die die Autorin zwischen den Flüchtigen 1945/46 und den Asylsuchenden 2015 zieht sind bedrückend. Die Bilder von den Gesichtern der Menschen die beim Lesen vor den Augen entstehen sind sehr ähnlich.
Die Autorin hat einige anstrengende Themen aufgegriffen und gut zusammen geführt.
Ein Buch zum Nachdenken und Innehalten, vielleicht sogar eine Hilfe zum Verstehen.

Veröffentlicht am 21.02.2021

Tief berührend

0

Selten hat mich ein Buch so mitgerissen. Die Autorin Susanne Abel, die mir bis dahin völlig unbekannt war, hat gleich zwei Themen aufgegriffen, die in unserer Gesellschaft leider oft totgeschwiegen werden.

Zum ...

Selten hat mich ein Buch so mitgerissen. Die Autorin Susanne Abel, die mir bis dahin völlig unbekannt war, hat gleich zwei Themen aufgegriffen, die in unserer Gesellschaft leider oft totgeschwiegen werden.

Zum Inhalt des Buches:

Der in Köln sehr bekannte Nachrichtenmoderator Tim Monderath, der auch gerne mal über die Stränge schlägt, muss sich mit der Nachricht auseinander setzen, dass seine 84 jährige Mutter Greta unter Demenz leidet. Für Greta versinkt die Gegenwart immer mehr im Dunkeln. Allerdings wird die Vergangenheit immer präsenter. Ihre Kindheit, die vom Krieg und der Flucht vor den Russen aus Ostpreußen geprägt ist, nimmt in ihrem Kopf immer mehr Raum ein. Dinge, die Tom noch nie von seiner Mutter gehört hat, kommen ans Tageslicht. Nur so ganz langsam wird ihm klar, was für ein abenteuerliches und entbehrungsreiches Leben seine Mutter, die mit ihrer Familie in Heidelberg einen vermeintlich sicheren Hafen gefunden hat, führen musste. Tom wird immer neugieriger und sein Interesse als Journalist ist mehr als geweckt. In den Unterlagen, von denen sich Greta nie trennen konnte, findet er das Bild eines kleinen Mädchens mit dunkler Hautfarbe. Doch die Fragen, die er dann seiner Mutter stellt bleiben unbeantwortet und Greta zieht sich immer mehr in ihr Schneckenhaus zurück.

Wie oben schon erwähnt hat mich dieses Buch absolut begeistert. In zwei Zeitebenen, einmal 1939 bis weit in die Nachkriegsjahre und 2015, beschreibt Susanne Abel die mitreißende Geschichte von Gretas Leben. Ihren Schmerz, den sie so manches Mal erleben musste, ist fast mit Händen zu greifen und rührt zu Tränen. Aber auch das Verdrängen von Tom, angesichts der Krankheit seiner Mutter, ist gut beschrieben und durchaus realistisch. Sehr gerne vergebe ich 5 von 5 möglichen Sternen und empfehle dieses Buch auf jeden Fall weiter

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.02.2021

Bewegend und berührend

0

Tim Monderath ist ein erfolgreicher, sehr bekannter Nachrichtensprecher aus Köln. Er ist Single, führt ein selbstbestimmtes Leben, muss und vor allem will sich von niemandem etwas vorschreiben lassen.
Sein ...

Tim Monderath ist ein erfolgreicher, sehr bekannter Nachrichtensprecher aus Köln. Er ist Single, führt ein selbstbestimmtes Leben, muss und vor allem will sich von niemandem etwas vorschreiben lassen.
Sein Alltag ändert sich, als sich herausstellt,  dass seine fast 85-jährige Mutter Greta dement ist.
Mehr und mehr taucht Greta in ihre Vergangenheit ein und erzählt von Ereignissen und Personen, die bisher kein Thema in der Familie waren. Besonders gravierend ist die Situation, in der das Foto eines dunkelhäutigen Mädchens in Gretas Unterlagen auftaucht. Toms Mutter reagiert verstört - und nun beginnt ihr Sohn zu recherchieren.

Susanne Abel hat einen beeindruckenden und zu Tränen rührenden Roman geschrieben, der vor allem tief in die Nachkriegszeit eintaucht.
Die Autorin erzählt von den 50er-Jahren, von Hungersnöten, vom Schwarzmarkt, von den amerikanischen GIs und ihren deutschen Freundinnen. Und sie erzählt vor allem von den Kindern, die aus diesen Beziehungen entstanden sind. Kinder mit schwarzer Hautfarbe, die in Deutschland ausgegrenzt wurden.
Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen. Ein Erzählstrang beschreibt unsere Gegenwart im Jahr 2015 und greift die Flüchtlingskrise auf. Der andere Strang blickt zurück in die Vergangenheit und beginnt 1939 in Ostpreußen.

Das Buch hat mich zutiefst berührt und vor allem gerührt. Es ist ein Roman, den ich jedem nur ans Herz legen kann. Für mich hat er das Zeug zum Bestseller.
Absolut empfehlenswert!

Die Lektüre ist im dtv Verlag erschienen und hat 528 Seiten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.02.2021

Echo der Vergangenheit

0


Die Mutter des bekannten Fernsehmoderators Tom Monderath verirrt sich auf der Autobahn und glaubt, dass ihr Zuhause Eylau in Ostpreußen ist. Anfangs klammert sich Tom noch an die Hoffnung, dass der verwirrte ...


Die Mutter des bekannten Fernsehmoderators Tom Monderath verirrt sich auf der Autobahn und glaubt, dass ihr Zuhause Eylau in Ostpreußen ist. Anfangs klammert sich Tom noch an die Hoffnung, dass der verwirrte Zustand seiner Mutter auf die hohen Temperaturen des heißen Sommers zurückzuführen ist. Das passt auch besser in das unstete Leben, das er führt. Mit der Zeit muss er sich aber damit auseinandersetzen, dass seine Mutter an Demenz leidet und ihr mehr Zeit widmen. Dann findet er Briefe und Bilder aus der Zeit nach dem zweiten Wletkrieg und bevor Greta immer mehr vergisst, erzählt sie ihrem Sohn von ihrer Kindheit in Preußisch-Eylau, ihren Eltern, Großeltern und der schrecklichen Flucht vor den Russen im eisigen Winter. Sie erzählt aber auch darüber, wie sie in Heidelberg lebt und den amerikanischen GI Robert Cooper kennenlernt. Später entdeckt Tom das Foto eines dunkelhäutigen Mädchens und Greta hüllt sich in Schweigen. Da begreift Tom, dass er sich auf eine Reise in die Vergangenheit seiner Mutter begeben muss, um ihre Trauer und das Verdrängen zu verstehen und ihr zu helfen.

Susanne Abel ist es gelungen, eine kraftvolle Erzählung aufzubauen. Ein bewegender Roman, der in zwei Zeitebenen spielt und von einer großen Liebe sowie vom Schicksal mehrerer Generationen erzählt. Die Autorin greift dabei verschiedene Teile deutscher Geschichte auf, das Trauma des zweiten Weltkrieges ebenso wie die Not der Menschen in der Zeit danach. Darüber hinaus wird die Flüchtlingsbewegung des Jahres 2015 angerissen. Die schwierige Situation des Umgangs mit Demenzkranken nimmt am Beispiel von Tom und seiner Mutter Greta einen breiten Raum ein. Die Vorurteile und Rassenkonflikte in den USA, aber auch zum großen Teil in Deutschland nach dem 2.Weltkrieg und bis hinein in die 50er- Jahre, sind ein weiteres großes Thema und haben mich sehr bewegt. Die Autorin hat Vergangenheit und Gegenwart eng miteinander verknüpft. Tom und seine Mutter Greta kommen dabei aus wechselnden Perspektiven zu Wort. Susanne Abel hat ihre Protagonisten liebevoll und sehr authentisch gezeichnet. Neben Greta sind mir besonders ihre geliebten Großeltern ans Herz gewachsen, die gegen viele Widerstände immer für ihre Enkelin da waren. Dazu zählt aber auch Tom, der in seiner Sorge um Greta immer sympathischer wird und schließlich das Geheimnis um eine wahre, verbotene Liebe aufdeckt, die das Schicksal von Menschen nachhaltig geprägt hat. Stay away from Gretchen – Eine unmögliche Liebe hat mich tief berührt und besitzt aus meiner Sicht das Potential, sich zu einem Bestseller zu entwickeln. Ich vergebe fünf Sterne und spreche unbedingt eine Kaufempfehlung aus.

Veröffentlicht am 15.02.2021

Ein kluges Buch

0

Das Buch behandelt auf 500 Seiten viele interessante und gleichzeitig unbequeme Themen .
Die wichtigsten sind Alzheimer bzw. Demenz sowie Traumata durch Krieg und flucht. Es geht aber auch um die Frau ...

Das Buch behandelt auf 500 Seiten viele interessante und gleichzeitig unbequeme Themen .
Die wichtigsten sind Alzheimer bzw. Demenz sowie Traumata durch Krieg und flucht. Es geht aber auch um die Frau in der westdeutschen Geschichte und um Rassismus nach dem Zweiten Weltkrieg.
Demenz ist an sich schon ein schwieriges Thema. Dies in einem Roman zu tun , erfordert einen sehr einfühlsamen und respektvollen Umgang mit den betroffenen und dem Leser. Der Autorin Susanne Abel ist das gut gelungen. Man merkt , dass sie sich mit Dokumentationen gut auskennt. Sie beschreibt die Situation aus Toms, als auch aus Gretas Sicht . Beide haben starke Probleme , zu akzeptieren , dass ihr Leben plötzlich ein völlig anderes wird.
Dabei verknüpft die Autorin gekonnt Ereignisse aus dem Jahr 2015 mit der Geschichte der Kriegs- und Nachkriegszeit und gießt sie in eine Form, die durch ihrem klaren und direkten Schreibstil den Leser zu fesseln und stark zu berühren vermag.
Welch ein emotionaler Satz :"Sie vergaß auch den Betondeckel der ihre Erinnerungen verschloss, und eine Welt trat hervor, die sonst geheim streng gehalten wurde". Die Autorin schreibt auch deshalb so glaubwürdig , weil sie selbst Erfahrung mit der Alzheimerkrankheit ihrer Mutter sammeln musste.
Die Geschichte der "Brown Babies" kannte ich bisher nicht – ich denke vielen Lesern wird es so gehen. Dieser Teil der deutschen Nachkriegsgeschichte ist bedrückend , aber ich bin aber froh, dass er mir durch diesen Roman näher gebracht wurde.
Mit dem klugen Zitat Willy Brands :"Geschichte, wie bitter sie auch sein mag, ist Realität, die täglich in unserer Gegenwart und die in unserer Zukunft fortwirkt." beginnt der Roman und er ist ein gutes Schlusswort.
"Stay away from Gretchen" von Susanne Abel ist ein kluger Roman.