Kunst ist dazu da, den Staub des Alltags von der Seele zu waschen. - Pablo Picasso
Seit dem Tod ihrer Mutter hat Josie Slater ihren Traum von eigener Kunst auf Leinwand aufgegeben, um ihrem Vater im „Driftwood Diner“ unter die Arme zu greifen. Nicht nur ihr Vater ist sich ihrer Unterstützung ...
Seit dem Tod ihrer Mutter hat Josie Slater ihren Traum von eigener Kunst auf Leinwand aufgegeben, um ihrem Vater im „Driftwood Diner“ unter die Arme zu greifen. Nicht nur ihr Vater ist sich ihrer Unterstützung gewiss, auch die demenzkranke Miss Dalma sowie die Sonntagsschule der Kirche sind Projekte von Josie. Wenn sie mit ihren Freundinnen zusammen ist, dann geht es wenigstens kurzfristig auch mal um sie selbst. Doch vorrangig ist Josie für andere da. Als ihre heimliche Jugendliebe August Bradford, der mit seiner Kunst inzwischen internationalen Bekanntheitsgrad erlangt hat, zurückkehrt in seine Heimat Sunset Cove, schlägt Josies Herz gleich etwas höher. August möchte gemeinsam mit seiner Familie und Josies Unterstützung ein Kunst-Camp für Kinder aufbauen und hofft, dabei ihr Herz für sich zu gewinnen, da er immer schon eine besondere Schwäche für sie hatte. Doch wird Josie der Kunst endlich den Platz in ihrem Leben einräumen, wie sie es insgeheim schon immer wollte, oder hält sie weiterhin an ihren Verpflichtungen anderen gegenüber fest?
T. I. Lowe hat mit „Das Strandcafé der Träume“ den zweiten Band um das Städtchen Sunset Cove vorgelegt, der den Leser mit einer warmherzigen Handlung sowie sympathischen Charakteren sofort in Ferienstimmung bringt. Der flüssig-leichte, farbenfrohe und gefühlvolle Erzählstil lässt den Leser schnell an Josies Seite sinken, um ihr bei allem über die Schulter zu sehen, wobei er sie sehr gut kennenlernt. Josie hat nach dem Tod ihrer Mutter all ihre Träume aufgegeben, um ihren Vater bei der Arbeit im Diner zur Seite zu stehen. Dass sie damit eigentlich auch sich selbst aufgegeben hat und innerlich verkümmert, fällt anscheinend erst einmal niemandem auf. Zu sehr ist es jeder gewohnt, dass Josie immer zur Stelle ist, wenn Hilfe gebraucht wird. Mit der Ankunft von August in Sunset Cove wird Josie einmal mehr bewusst, wie sehr sie die Kunst in ihrem Leben vermisst hat. Trotzdem benötigt es einiges an Geduld und liebevollem Zureden von August, um Josies selbst errichtete Mauern langsam ins Wanken zu bringen. Der christliche Aspekt ist wunderschön mit der Geschichte verwoben worden. Es geht nicht nur darum, seine gottgegebenen Talente auszuleben, um ihm dadurch zu huldigen, sondern auch um den Glauben an sich selbst und dass Gott einem in allem beisteht. Obwohl die Geschichte keinen richtigen Spannungsbogen besitzt, lässt die Handlung den Leser nicht los, lebt sie doch vor allem von den einfühlsam beschriebenen Sorgen und Nöten der Protagonisten.
Die Charaktere sind liebevoll ausgestaltet und mit menschlichen Eigenheiten versehen worden. Sie wirken authentisch und nehmen den Leser sofort für sich ein, der sich sofort unter sie mischt. Josie ist eine zurückhaltende, talentierte Frau mit großem Verantwortungsgefühl. Bei all ihrer Hilfsbereitschaft und Unterstützung für andere hat sie sich und ihre eigenen Träume über die Jahre verloren und sich immer mehr innerlich abgeschottet. Dabei ist sie ängstlich geworden und wagt kaum noch etwas. August ist ein einfühlsamer, geduldiger und verständnisvoller Mann, der viel mit Josie gemeinsam hat, ihr dies aber erst einmal wieder ins Gedächtnis rufen muss. Schicksalsschläge haben ihn stark und selbstbewusst werden lassen. Miss Dalma ist eine herzensgute alte Seele, die unter Demenz leidet, doch in ihren wachen Momenten machen ihre Weisheiten anderen Mut, aus sich herauszukommen. Aber auch Theo, Opal, Sophie und Lincoln tragen mit ihren Episoden zum Unterhaltungswert der Geschichte bei.
„Das Strandcafé der Träume“ umhüllt den Leser während der Lektüre wie eine warme Decke. Die Handlung wird tiefgründig und hoffnungsvoll erzählt, verbreitet dabei eine wohlige Stimmung und hinterlässt am Ende beim Leser das Gefühl, dass mit Gottes Hilfe und dem Glauben an sich selbst alles erreichbar ist. Absolute Leseempfehlung!