Eine wundervolle Fortsetzung, die das Herz berührt
Da „Mr. Parnassus' Heim für magisch Begabte“ für mich ein Highlight war, hatte ich mich wahnsinnig auf die Fortsetzung gefreut. Der erste Band ist zwar in sich abgeschlossen, aber ich wollte unbedingt ...
Da „Mr. Parnassus' Heim für magisch Begabte“ für mich ein Highlight war, hatte ich mich wahnsinnig auf die Fortsetzung gefreut. Der erste Band ist zwar in sich abgeschlossen, aber ich wollte unbedingt wissen, wie es mit den magischen Kindern weitergeht. In „Jenseits des Ozeans“ entführt der Autor T. J. Klune den Leser erneut auf die Insel Marsyas.
„»Ihr macht doch keinen Ärger oder so?«
Lucy lächelte lieblich. »Oh, das würde uns im Traum nicht einfallen. Der Tod soll uns holen, wenn wir es trotzdem tun.«
»Das ist es ja, worüber wir uns Sorgen machen«, sagte Linus. »Kein Tod und keine Zerstörung. Außerdem möchte ich nicht von Zoe zu hören bekommen, dass es irgendwelche Explosionen gab.« Zitat aus „Jenseits des Ozeans“, Seite 61.
Das Leben auf Marsyas scheint perfekt zu perfekt sein, doch als Arthur beginnt, für die Rechte der Magischen zu kämpfen, legt sich ein dunkler Schatten über die Insel und bringt alle in Gefahr, die dort ihr Zuhause gefunden haben. Dank des bildhaften Schreibstils von T. J. Klune war ich sofort wieder in der Geschichte versunken. Und wie habe ich mich über das Wiedersehen mit den Kindern gefreut. Denn sie sind einfach das Herzstück dieser Reihe. Auch der zweite Band wurde wieder sehr liebevoll ausgearbeitet und nimmt den Leser mit auf eine wundervolle, emotionale Reise. T.J. Klunes besondere Stärke liegt in der Ausarbeitung der Charaktere. Meine absoluten Favoriten werden wohl immer Theodore und Lucifer, kurz Lucy, sein. In diesem Band wächst der gerade mal siebenjährige Lucy über sich hinaus und konnte mein Herz im Sturm erobern. Es war unglaublich schön, die Kinder in ihrem Alltag zu beobachten. Zu sehen, wie sie sich entwickeln und immer mehr füreinander einstehen.
„»Ich habe sie noch nie allein gelassen«, flüsterte er. »Ich hätte nie gedacht, dass es so schwer sein würde.« […] »Es ist, als würde ich mein Herz zurücklassen.«“ Zitat aus „Jenseits des Ozeans“, Seite 65.
Und dann sind da natürlich noch Arthur und Linus, die sich gegenseitig perfekt ergänzen und alles für die Kinder tun würden. In diesem Band spürt man deutlich den Zusammenhalt und die Harmonie dieses ungleichen Paares. Ihre Nerven werden nahezu täglich strapaziert, denn ihre Kinder sorgen für jede Menge Leben und Unsinn auf der Insel.
„»Oje, David«, sagte Linus ernst. »Was du gerade gesagt hast, kann je nach Intonation zweierlei bedeuten. Du hast Theodore entweder gefragt, ob er dein Freund sein will, oder ihn zu einem Duell an einem Mittwochabend herausgefordert, bei dem nur Bananen und Federboas zugelassen sind.«“ Zitat aus „Jenseits des Ozeans“, Seite 178 – 179.
Viele Szenen haben mich zum Lachen gebracht. Und noch mehr Momente haben mein Herz berührt. Die Anhörung von Arthur vor der Behörde für die Betreuung Magischer Minderjähriger hat sich etwas gezogen, aber dafür war alles andere ganz zauberhaft. In diesem Band darf der Leser auch mehr als einen Blick auf den Phönix in Arthur werfen, was mir richtig gut gefallen hat. Denn der Phönix in Arthur ist so ganz anders als der sanfte Mann, den wir bisher kennengelernt haben.
FAZIT: Diese Reihe ist wirklich etwas ganz Besonderes. Die Geschichte rund um Arthur, Linus und die magisch begabten Kinder hat mich völlig in den Bann gezogen. Die Charaktere sind dank ihrer einzigartigen Gestaltung absolut großartig und ich liebe jedes einzelne der Kinder. Das Ende ist zuckersüß und ich hoffe sehr, dass es einen dritten Band geben wird. Denn natürlich möchte ich dabei zusehen, wenn die Kinder ihren eigenen Weg hinaus in die weite Welt finden. Wie wird es ihnen ergehen? Werden sie ihr Glück finden? Wird Lucy der Welt beweisen können, dass er nicht für den Untergang der Erde sorgt, dass er nicht Tod und Verderben über die Welt hereinbrechen lässt? Es gibt definitiv viel Potenzial für weitere Bände. Von mir gibt es für diesen wunderschönen zweiten Band volle fünf Sterne.