Jahreshighlight und Lebenshighlight!
Cover & Schreibstil: Als ich das Buch beim Bloggerportal entdeckt habe, bin ich aufgrund des farbenfrohen Covers darauf aufmerksam geworden. Das Cover zeigt das im Titel erwähnte Heim und man bekommt erste ...
Cover & Schreibstil: Als ich das Buch beim Bloggerportal entdeckt habe, bin ich aufgrund des farbenfrohen Covers darauf aufmerksam geworden. Das Cover zeigt das im Titel erwähnte Heim und man bekommt erste Eindrücke zum Setting. Mir gefällt der Stil der Covergestaltung sehr und ich bin dadurch direkt neugierig geworden. Der Schreibstil von T.J. Klune ist sehr angenehm und man fliegt förmlich durch die Seiten. Es wird eine sehr bildliche Sprache verwendet, sodass ich mir alle Schauplätze deutlich vorstellen und mich dorthin träumen konnte.
Setting: Das Setting der Insel Marsyas hat mir auf Anhieb gefallen. Durch die genauen und bildlichen Beschreibungen konnte ich mir die Insel und alle weiteren Schauplätze genau vorstellen und habe den Eindruck schon einmal dort gewesen zu sein. Besonders gut hat mir gefallen, dass viele Farben verwendet worden sind und sich ebendies auch in den Eindrücken von Mr. Baker widerspiegelt, aber in einem ganz anderen Kontext. Das Haus von Mr. Baker und die Büroräume der BBMM stelle ich mir aufgrund der Beschreibungen sehr kalt und ungemütlich vor und der Kontrast zur Insel wurde schnell deutlich und war auch für mich als Leserin spürbar.
Protagonistinnen & Nebencharaktere: Mit Linus Baker hatte ich am Anfang so meine Schwierigkeiten. Durch seine Anstellung bei der BBMM ist er ein sehr kleinkarierter und überkorrekter Zeitgenosse. Dies hat am Anfang nicht unbedingt Sympathien geweckt. Im Laufe der Geschichte bin ich aber mit ihm warm geworden und fand es schön, seine sich verändernden Gedankengänge mitzuerleben. Die Kinder des Heimes auf Marsyas habe ich allesamt in mein Herz geschlossen und sie waren einer der Gründe, weshalb ich dieses Buch nicht mehr weglegen wollte. Sie waren so unheimlich frech, besonders und liebenswert, dass sie unter allen bisher kennengelernten Buchcharakteren einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen erhalten haben. Besonders schön fand ich, dass diese magische Begabung der Kinder als Synonym für "schwierige" Kinder in den heutigen Heimen betrachtet werden kann und sich in vielen Situationen im Buch auch auf diese Kinder übertragen ließe. Das hat mir als Sozialarbeiterin nochmal besonders gut gefallen. Auch die weiteren Nebencharaktere haben eine Tiefe gehabt, welche für die Handlung von zentraler Bedeutung war und so spannende Einblicke ermöglicht hat.
Handlung: Die Handlung des Buches hat mich an einigen Stellen sehr überrascht, während sie an anderen Stellen etwas vorhersehbar war, was dem Buch aber keinen Abbruch getan hat, sondern eher gegenteilig mehr Spannung aufgebaut hat. Besonders schön fand ich, dass in diesem Buch ausnahmslos alle Charaktere eine Veränderung durchleben und ihren eigenen Horizont erweitern. Es werden wichtige Themen wie Vorurteile und Diskriminierung angesprochen, während auf der anderen Seite Freundschaft, Loyalität und die Suche nach dem eigenen Selbst eine große Rolle spielen. Die Werte, die die gesamte Handlung hinüber - mal subtil, mal mit voller Wucht - vermittelt werden - sowohl den Protagonisinnen als auch den Leser*innen - finde ich unheimlich wichtig und durch diese Vermittlung wurde mir eine Menge mitgegeben und das Buch hat sich damit einen besonderen Platz in meinem Herz gesichert.
Fazit: Als ich das Buch angefragt habe, habe ich nicht damit gerechnet, wie sehr und auf welche Weise es mich berühren würde. Ich war wirklich traurig, als ich es beendet hatte, weil ich die Insel Marsyas eigentlich noch nicht verlassen wollte und hoffe sehr auf eine oder mehrere Fortsetzungen. Für mich ist "Mr. Parnassus' Heim für magisch Begabte" definitiv ein Jahreshightlight und ein volles 5 Sternebuch. Ich kann es wirklich jedem nur ans Herz legen!
Vielen Dank an das Bloggerportal für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares. Dies hatte keinen Einfluss auf meine Meinung!