Weniger wäre mehr gewesen / hat mir kaum gefallen
Vor vier Jahren begegnen sich Lenny und Creed, als Beide nicht in einer Bar sein dürfen, weil sie zu jung sind und verbringen den Abend zusammen mit Essen und Reden. Dabei entscheiden sie niemals über ...
Vor vier Jahren begegnen sich Lenny und Creed, als Beide nicht in einer Bar sein dürfen, weil sie zu jung sind und verbringen den Abend zusammen mit Essen und Reden. Dabei entscheiden sie niemals über die Vergangenheit zu reden, weder über seine noch über ihre und dennoch werden die Beiden beste Freunde. Damit kommen wir schon mal zum ersten halben Stern den ich abziehen muss, wie kann man beste Freunde sein, wenn man nicht über die Vergangenheit reden will? Für mich ist beste Freundschaft selten und wenn man so jemanden hat, dann weiß man alles oder fast alles über diesen Menschen. Deshalb kam es mir so vor, als ob die Autorin Tami Fischer eine Liebesgeschichte zwischen besten Freunden schreiben wollte, aber ihr das Geheimnis um Lenny deutlich wichtiger als die Freundschaft zwischen den Beiden war.
Lenny ist kein leichter Charakter und dennoch mochte ich sie irgendwie auch wenn ich gehofft habe das sie es schafft zu sich selbst zu stehen mit allem was sie ist. Ob ihr das gelingt möchte ich nicht verraten. Hätte ich keine Verbindung zu ihr gefunden, dann hätte ich das Buch in der ersten Person Singular nicht lesen können. Creed dagegen, aus dessen Sicht die Geschichte auch erzählt wurde, habe ich vom ersten Moment an gemocht. Loyal, hilfsbereit und will seine Freunde schützen, wer mag so einen Menschen auch nicht?
Nun die Liebesgeschichte passt irgendwie. Zwar bin ich überzeugt davon, dass Harry und Sally unrecht haben und Männer und Frauen einfach nur beste Freunde sein können ohne dass es für einen mehr ist, aber bei Creed und Lenny hat es bei Beiden einfach gepasst. Sie haben zusammen eine tolle Chemie. Den anderen halben Stern muss ich wegen Lennys Geheimnis, welchem man als Leser schon sehr schnell auf die Spur kommt abziehen. Bei ihrer Vergangenheit hätte in meinen Augen die Liebesgeschichte zwischen Creed und ihr völlig gerecht, das ist einfach zu viel. Zu viel wollte die Autorin in 416 Seiten stecken und das hat mir persönlich nicht gefallen. Das ich dennoch weiter gelesen habe liegt an dem grandiosen Schreibstil, welchen Tami Fischer einfach hat. Da ich beim Buch kaum Lese Spaß empfunden habe und sogar froh war als das Buch vorbei war, muss ich noch zwei weitere Stern abziehen.