Cover-Bild Du sollst nicht leben (Ein Marina-Esposito-Thriller 6)
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Taschenbuch Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller: Psycho
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 14.07.2017
  • ISBN: 9783548613512
Tania Carver

Du sollst nicht leben (Ein Marina-Esposito-Thriller 6)

Thriller
Sybille Uplegger (Übersetzer)

Was wirst du opfern?

DI Phil Brennan wird zu einem grausigen Tatort gerufen. Eine Mutter und ihr Baby wurden vor den Augen des Kindsvaters mit einer Armbrust erschossen. Dieser hatte die Wahl: entweder mit seinem eigenen Leben oder dem seiner Familie den Unfalltod zweier Menschen zu büßen. Er wählte seine Familie.

Ausgerechnet diesmal ist Phil Brennan auf sich allein gestellt. Denn seine Ehefrau, Polizeiprofilerin Marina Esposito, muss sich den Dämonen ihrer Vergangenheit stellen.

»Wenn Tania Carver Ihnen keine Angst macht, brauchen Sie professionelle Hilfe.« Val McDermid

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.08.2017

Gelungener 6ter Teil

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Was passiert, wenn ein Verrückter dich vor die Wahl stellt und du musst entscheiden wer leben soll? Grausame Vorstellung aber genau das passiert dem ersten Opfer des Mannes, welcher „nur“ Gerechtigkeit ...

Was passiert, wenn ein Verrückter dich vor die Wahl stellt und du musst entscheiden wer leben soll? Grausame Vorstellung aber genau das passiert dem ersten Opfer des Mannes, welcher „nur“ Gerechtigkeit will. Und weil ja keiner mitbekommt, was für eine „gute“ Tat man grade vollbracht hat, muss man sich an die Polizei wenden. So wird Detektive Phil Brennan in den Fall hin eingezogen. Er wurde ausgewählt und so beginnt er mit seinem Team zu ermitteln.
Zeitgleich ist seine Frau, die Profilerin Marina Esposito zurück in ihrer alten Heimat und soll einfach nur ein Gutachten über eine psychisch kranke Frau abgeben. Dieser Fall ist leicht, wenn nicht in der gleichen Klink jemand eingeliefert worden wäre, der unbedingt ein Treffen mit Marina will und vorgibt sie zu kennen. Wer ist diese Frau und kann man ihr glauben?

Die zwei Handlungsstränge laufen parallel ab und verbinden sich nur an einigen Stellen. Sonst sind beide auf sich gestellt. Durch diese Einteilung der Geschichte kommt keine Langeweile auf und die Spannung wird gehalten. Die Erzählperspektiven springen ebenso zu dem Täter und offenbaren schon relativ früh sein Motiv. Dies wirkt erst einmal hemmend auf die Spannung, aber zum Ende gibt es nach wie vor ein paar Wendungen und Erzählungen mit denen ich nicht gerechnet habe.

Es handelt sich um den 6ten Band der Reihe um das ermittelnde Ehepaar. Nach wie vor sind mir beide sympathisch und ich freue mich, sie wieder einmal begleiten zu dürfen.
Grade wenn Phil und Marina mit einander sprechen, merkt man immer die Liebe zwischen den beiden. Die Liebe muss in einem Thriller nicht fehlen solange sie sich im Rahmen hält.
Tania Carver gelingt das sehr gut. Auch wenn es sich bei dem 6ten Teil nicht um den besten der Reihe handelt, ist er aber eine gelungene Fortsetzung und für jeden Fan ein Muss.

Veröffentlicht am 02.08.2017

Leichte Längen, aber doch ein spannender Thriller

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"Du sollst nicht leben" ist mittlerweile mein viertes Buch des Autoren-Duos "Tania Carver". Auch wenn "Jäger" noch auf meinem SuB liegt und "Morgen früh, wenn du willst" auf meiner Wunschliste steht, haben ...

"Du sollst nicht leben" ist mittlerweile mein viertes Buch des Autoren-Duos "Tania Carver". Auch wenn "Jäger" noch auf meinem SuB liegt und "Morgen früh, wenn du willst" auf meiner Wunschliste steht, haben die Bücher der Autorin auf mich immer einen gewissen Reiz. Mir gefallen die Fälle, die Ermittlungen und die Auflösung des Falls, aber allen voran mag ich natürlich Phil Brennan und Marina Esposito, auf die ich mich sehr gefreut habe, als "Du sollst nicht leben" bei mir eingezogen ist.

Der Thriller startet meiner Meinung nach sehr stark und wirft den Leser, wie so oft, mitten ins Geschehen. Man kennt das ja von Thrillern und Krimis, dass im ersten Kapitel schon direkt erste Opfer gefordert werden und der Täter als Phantom auftaucht. Man hat als Leser schon gleich das Gefühl, besser gestellt zu sein, einen besseren Überblick über den Tatort zu haben, als der Ermittler selbst. Ich habe bei der Reihe Band vier und fünf bisher leider ausgelassen (wie oben geschrieben schlummert Band vier schon seit einer Weile auf meinem SuB), deshalb war ich auf Phils Kollegen Sperring & Co nicht wirklich vorbereitet. Trotzdem bin ich leicht gestartet, habe die verschiedenen Charaktere mühelos kennenlernen können und habe das Ermittlerteam als Einheit aufgrund seiner Vielfältigkeit direkt sehr gerne gehabt.

Und auch wenn der Thriller einen sehr starken Anfang hatte, mich direkt packen konnte und mich das Thema an sich (Selbstjustiz) viel mehr angesprochen hat, als das Thema in Band drei (Sekte), hatte ich so meine Schwierigkeiten mit dem Plot. Zwischendrin gibt es mehrere Längen und auch wenn ich den Perspektivenwechsel an sich sehr angebracht fand, war mir persönlich der Fokus doch zu sehr auf den Rechtsprecher gelegt. Gerne hätte ich mehr über die intensive Fallermittlung gelesen, über Phil, ein bisschen mehr Action, ein bisschen mehr Dramatik. Marina hat in ihrem eigenen Nebenplot all das bekommen (meiner Meinung sogar noch viel mehr als das durch den sehr emotionalen Todesfall) – Phils Ermittlungen sahen dagegen, trotz spannendem Hauptthema, doch eher schleppend aus.

Wer die Bücher von Tania Carver und die "Marina Esposito"-Reihe kennt, der weiß, dass es neben dem eigentlichen Plot, auch oft um die persönliche Seite von Phil Brennan und Marina Esposito geht. Mir gefällt das immer sehr gut, denn es lockert die Thriller-Stimmung ein wenig auf und gibt den Büchern eine emotionalere Note. Auch in "Du sollst nicht leben" hat mir die Beziehung zwischen den beiden sehr gut gefallen, auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass Marina mehr mit Phil gearbeitet hätte und ihm, gerade gegen Ende, mehr hätte helfen können. Trotzdem hat es mir gefallen und wird auch ein Grund sein, warum ich immer wieder zu den Büchern von Tania Carver greifen werde.

Für mich immer wieder toll ist der Schreibstil. Meistens fliege ich einfach nur so durch die Seiten und auch wenn ich kein großer Fan von Perspektivenwechseln bin, fand ich es hier doch sehr nützlich – gerade die Gedanken des Rechtsprechers. Vieles von dem, was der Täter gemacht hat und die Opfer gedacht haben, hätte alleine aus Phils Perspektive niemals umgesetzt werden können. Auf jeden Fall freue ich mich auch wegen des Schreibstils immer wieder, wenn ein neues Buch der Phil-/Marina-Reihe erscheint und ich bin wirklich ein Fan des Autoren-Duos geworden.

Besonders gut gefällt mir ja das Cover, das sich nicht nur vom vorherigen gelben Band abhebt (trotz ähnlicher Gestaltung), sondern vor allem mit dem 3D-Klebeband-Effekt einfach nur super umgesetzt ist. Ich bin ja sehr gespannt, was sich die Gestalter für den nächsten Band ausdenken werden, der vom Inhalt her wohl an Du sollst nicht leben angelehnt sein wird.

Fazit
Im Grunde ist "Du sollst nicht leben" ein solider Thriller mit starken Spannungsmomenten und leichten Längen. Allerdings macht das Zusammenspiel aus Haupt- und Nebenplot das wieder wett und lässt auch in diesem Band der Reihe Phil und Marina als zwei toll umgesetzte Ermittler erscheinen. Ich freue mich definitiv auf Band sechs.

Veröffentlicht am 30.07.2017

Was ist Recht ?

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Für Darren Richards beginnt ein grausamer Alptraum, als er endlich wieder sein Bewusstsein erlangt. Er sitzt gefesselt auf einem Stuhl, ihm gegenüber seine Freundin Chloe und das gemeinsame Baby Shannon, ...

Für Darren Richards beginnt ein grausamer Alptraum, als er endlich wieder sein Bewusstsein erlangt. Er sitzt gefesselt auf einem Stuhl, ihm gegenüber seine Freundin Chloe und das gemeinsame Baby Shannon, beide ebenfalls an einen Stuhl gefesselt. Darren, der vor einigen Jahren einen Unfall baute, bei dem eine Mutter und ihr Kind ihr Leben verloren, soll sich entscheiden. Der Täter, der sich als der Rechtsprecher bezeichnet, verlangt von ihm zu wählen, entweder muss er sterben oder seine kleine Familie. Kaum hat er seine Wahl ausgesprochen sind Mutter und Kind tot, und der maskierte Täter verschwindet. Detective Phil Brennan, der an den Tatort gerufen wird, steht vor einem Rätsel, denn der Täter meldet sich telefonisch bei ihm und kündigt seine nächste Tat an. Wieder muss sich ein Opfer, dass es vor einigen Jahren selbst mit dem Gesetz nicht so genau nahm, entscheiden ob es leben darf oder sterben muss.


Du sollst nicht Leben ist schon der 6. Band rund um die Marina Esposito Reihe und wieder einmal wurde ich nicht enttäuscht. Auch wenn es etwas stärkere Bücher der Reihe gibt so ist das Buch absolut lesenswert. Die Spannung wird gleich zu Beginn schon recht hoch geschraubt und lässt das Thrillerherz vor Freude tanzen. Manchmal konnte ich gar nicht sagen, ob ich mit dem Opfer, dass meist selbst skrupellos war, Mitleid haben soll oder nicht. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und lässt sich sehr gut lesen. Die beiden Ermittler Phil Brennan und Marina Esposito, die dieses Mal getrennt in verschiedenen Fällen ermitteln, ergeben ein tolles Team, von dem man gerne noch mehr lesen würde. Thrillerfreunde können hier guten Gewissens zugreifen und sich selbst ein Bild machen. Ich vergebe gerne 4 gute Sterne und freue mich schon jetzt auf ein weiteres Buch dieser rundum gelungenen Reihe.

Veröffentlicht am 20.07.2017

Recht und Gerechtigkeit

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Es geht wieder einmal dramatisch los. Ein Mann wird vor die Wahl gestellt, entweder er gibt sein Leben oder seine Frau und sein Baby müssen sterben. Der Mann, der das von ihm fordert, fühlt sich als Rechtsprecher ...

Es geht wieder einmal dramatisch los. Ein Mann wird vor die Wahl gestellt, entweder er gibt sein Leben oder seine Frau und sein Baby müssen sterben. Der Mann, der das von ihm fordert, fühlt sich als Rechtsprecher und will für Gerechtigkeit sorgen, denn Darren Richards hat beim Fahren unter Drogeneinfluss eine Mutter mit ihrem Kind getötet. Aber der Rechtsprecher hat auch noch andere Fälle, in denen er für Gerechtigkeit sorgen muss. Daher ist es für Detective Inspector Phil Brennan ein Wettlauf mit der Zeit, ganz besonders weil seine Frau, Polizeiprofilerin Marina Esposito, in der Psychiatrie mit Fiona Welch beschäftigt ist, die auch sehr gefährlich und manipulativ ist. Für Marina ist es eine sehr persönliche Sache, die ihren Ursprung in der Vergangenheit hat.
Dies ist bereits der sechste Band dieser Reihe um die Profilerin Marina Esposito. Jeden Band kann man auch separat lesen.
Wie in allen Bücher von Tania Carver geht es hier auch wieder sehr brutal zu, so dass es keine Buch für Menschen mit schwachen Nerven ist.
Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen und die verschiedenen Handlungsstränge kommen erst später zusammen.
Ich hatte so meine Schwierigkeiten als Darren Richards seine Frau und sein Baby opfert, damit er selbst überlebt. Er hat bei dem Autounfall damals fahrlässig getötet, aber durch einen Formfehler ist er der Bestrafung entgangen. Die Gedankengänge des Rechtsprechers sind wirklich krank. Er tötet, weil er Gerechtigkeit will. Alle Charaktere sind sehr gut beschrieben.
Die Handlung ist sehr spannend, auch wenn mir manchmal etwas nicht ganz logisch erscheint, was auch Folgen für den weiteren Verlauf hat. Auch wurden mir recht früh schon Zusammenhänge klar. Trotzdem hat mir das Buch gefallen, denn es ist ein spannender und packender Thriller.

Veröffentlicht am 19.07.2017

Starker Thriller, der in fast allen Aspekten überzeugen kann

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Der letzte Woche neu auf dem deutschen Markt erschienene Thriller „Du sollst nicht leben“ war das erste Werk, das ich von Tania Carver(1) gelesen habe. Entsprechend war ich mit den Figuren dieser Reihe ...

Der letzte Woche neu auf dem deutschen Markt erschienene Thriller „Du sollst nicht leben“ war das erste Werk, das ich von Tania Carver(1) gelesen habe. Entsprechend war ich mit den Figuren dieser Reihe nicht vertraut, doch das hat meinem Lesevergnügen keinen Abbruch getan.

An der Oberfläche haben wir es hier mit einem Serientäter zu tun, der sich dazu berufen fühlt, Gerechtigkeit dorthin zu bringen, wo das Auge des Gesetzes aus dem einen oder anderen Grund blind ist. Detective Inspector Phil Brennan, welcher der Ehemann der namensgebenden Marina Esposito ist, wird von diesem Täter auserkoren, als Verbindung zur Polizei und zur Presse zu dienen. Während jene Ermittlungen laufen, verfolgen wir Marina, wie sie eine sehr merkwürdige Dame untersucht und für die Polizei ein psychologisches Profil erstellen soll. Darüber hinaus gibt es die anfangs schwer einzuordnende Geschichte um eine Prostituierte und einen ehemaligen Gang-Boss. Man spürt, dass es Verbindungen gibt, doch man weiß nicht genau, wo diese verlaufen.

Obwohl ich die Chakatere nicht aus vorigen Büchern kannte, konnte ich doch alle schnell einordnen und mir ein Bild ihrer Eigenschaften machen. Sie erlangen nie echte Tiefe, doch haben ausreichend Leben in sich, dass sie interessant bleiben und die Geschichte voran bringen. Leider habe ich mich in zwei Charaktere verliebt, die offensichtlich nur für dieses Buch vorgesehen waren und keine wiederkehrenden Figuren sein werden.

Tatsächlich war es nämlich die Geschichte um die Prostituierte und den ehemaligen Gang-Boss, welche mich am meisten berührt hat. Diese beiden Charaktere waren so lebensecht und so tragisch, dass ich nicht anders konnte, als mit ihnen mitzufühlen. Sie geben der Stadt, in der die Geschichte spielt, sofort ein authentisches, hartes, unverzeihliches Gefühl, das mich gepackt und festgehalten hat. Auch die Hintergrundgeschichte zu den beiden, die wir Stück für Stück erfahren, hat mich mitgerissen.

Anders war es leider mit den Geschehnissen rund um Marina. Normalerweise bin ich für verrückte Psychopathen, die offensichtlich sehr intelligent sind, immer zu haben, doch irgendetwas an dieser speziellen Frau hat mich schnell gelangweilt. Die ersten paar Abschnitte mit ihr waren noch in Ordnung, doch dann wurde das Spiel ermüdend. Ja, sie hat vermutlich noch einige Tricks in ihrem Ärmel, doch wenn es nicht die Absicht der Autorin ist, das zeitnah aufzuklären, muss sie das nicht ständig mit dem Holzhammer demonstrieren.

Auf der anderen Seite ist der psychopathische „Rechtsprecher“, der den Mittelpunkt dieses Thrillers bildet, eine wirklich interessante Figur. Natürlich entsprechen solche Charaktere immer einem bestimmten Stereotyp, man kann bei einem intelligenten Serienmörder schlecht das Rad neu erfinden. Und so fühlte ich mich augenblicklich an den Antagonisten aus „Ich bin die Nacht“ von Ethan Cross erinnert, welchen ich, wie der Rezension zu entnehmen ist, sehr schlecht konstruiert fand. Carver macht nämlich mit dem „Rechtsprecher“ genau das richtig, was ich bei Ackerman von Cross kritisiert hatte: Er wird uns als intelligent präsentiert, er hat eine Ideologie, die er durchzieht und die gerade so verständlich ist, dass man sich als Leser irgendwie damit identifizieren könnte, und er ist brutal genug, um wahnsinnig zu wirken. Natürlich hat auch er ein heftiges psychisches Problem, doch anstatt dass uns das direkt auf die Nase gebunden wird, wartet die Autorin bis zum Schluss und klärt es häppchenweise auf. Die Ursachen seiner Probleme ergeben ein stimmiges Bild, auch wenn die Aufklärung vielleicht ein wenig eleganter hätte geschehen können. Sie wird am Ende für meinen Geschmack zu leicht und zu direkt einfach erzählt.

Das ist tatsächlich auch einer meiner größten Kritikpunkte an diesem Thriller: Die Autorin gibt uns immer mal wieder Einblicke in die Hintergründe der Figuren, doch so interessant und wichtig dies auch ist, so unelegant löst sie das. Jedes Mal, wenn so ein ein- bis dreiseitiger Abschnitt über die Hintergründe einer Figur kam, wurde ich aus dem Fluss gerissen und hörte den netten CinemaSins-Erzähler „Narration“ und „Exposition“ sagen. Es waren Fremdkörper in einem ansonsten runden Text. Ich bin mir auch sicher, dass es problemlos möglich gewesen wäre, diese Informationen in kleinere Stücke aufzuteilen und sie in mehreren verschiedenen Szenen deutlich beiläufiger einfließen zu lassen. Mit anderen Aspekten der Handlung und der Hintergründe ist Carver das nämlich auch gelungen.

Das Ende des Falls selbst ist ein wenig überraschend, aber angemessen dramatisch, ohne übertrieben zu wirken. Lediglich der noch schnell hinterher geschobene Cliffhanger, der wohl auf das nächste Buch hindeuten soll, hat mir nicht so gefallen, da er zu deutlich als Cliffhanger zu spüren war. Vielleicht nehmen Fans, welche die Figuren besser kennen und die Geschehnisse besser einordnen können, dies anders wahr, für mich jedoch war das tatsächlich ein Fall von übertriebener Dramatik.



FAZIT:

Der Thriller „Du sollst nicht leben“ von Tania Carver ist ein gutes Beispiel dafür, wie man einen richtigen Thriller schreibt. Die Figuren haben genug Tiefe, der Fall ist interessant und auch die Antagonisten werden auf eine Art beschrieben, dass sie anfangs furchteinflößend wirken. Die drei unterschiedlichen Handlungsstränge werden so geschickt präsentiert, dass man sich selten langweilt und nie verloren geht. Trotz kleinerer Probleme im Verlauf des Buches hatte ich sehr viel Spaß bei der Lektüre und würde nicht nur Fans, sondern auch Neueinsteigern empfehlen, dem Duo Esposito/Brennan eine Chance zu geben!

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(1) Tania Carver ist das Pseudonym für Martyn Waites. Da es das explizite Anliegen des Autors und seines Lektors war, einen weiblichen Thriller-Autor zu kreieren, werde ich in meinem Text stets von „der Autorin“ sprechen, um dem gerecht zu werden.