Cover-Bild Betongold
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Hoffmann und Campe
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Polizeiarbeit
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Ersterscheinung: 05.10.2021
  • ISBN: 9783455012156
Tanja Weber

Betongold

Kriminalroman
Drei Freunde und die dunkle Seite einer leuchtenden Stadt
Josef Frey, genannt Smokey, hat sein Leben als Mordermittler verbracht, doch seit fünf Jahren ist er raus. Morbus Bechterew, eine unheilbare Rückenkrankheit, zwingt ihn, den Blick auf den Boden zu richten, goldenen Münchener Boden. Mithilfe von Cannabis und endlosen Spaziergängen durch die Stadt will er seinen Schmerzen entkommen. Bis sein alter Freund Schani, der sich zuletzt als Immobilienhai einen unrühmlichen Namen gemacht hat, mit dem Gesicht nach unten in einer Baugrube liegt. Auf der Suche nach der Wahrheit über den Tod des Freundes muss Smokey weiter durch München laufen, denn er weiß: Die Antwort liegt irgendwo da draußen, in den Straßen seiner schönen und grausamen Stadt.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.11.2021

Unterhaltsame Münchener Geschichten

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Der Schani liegt da unten, in der Baugrube. Tot ist er - es gibt keinen Zweifel. Smokey, der frühere Polizist, schaut hinab und von oben kann er die dicken Geldbündel in Schanis Hose sehen. Krachen hat ...

Der Schani liegt da unten, in der Baugrube. Tot ist er - es gibt keinen Zweifel. Smokey, der frühere Polizist, schaut hinab und von oben kann er die dicken Geldbündel in Schanis Hose sehen. Krachen hat er es lassen, sein Leben in vollen Zügen genossen.

Sehr unterhaltsame Münchner Geschichten ranken sich um die drei Freunde Schani, Moni und Smokey. Freunde sind sie schon seit Ewigkeiten, sie sind zusammen durch dick und dünn gegangen, irgendwie Familie waren und sind sie.

Ich war sofort von dem so authentischen Schreibstil angetan, der Roman spiegelt das Lokalkolorit der Stadt auf angenehme Weise wider, schafft eine ganz eigene Atmosphäre. Für das münchnerische Flair und die so angenehme Sprache konnte ich mich sofort begeistern und musste trotz des tragischen Todesfalles anfangs des Öfteren schmunzeln.

Schani war der Überflieger, hat es mit seinen Immobiliengeschäften zu was gebracht, auch wenn es zunächst gar nicht danach ausgesehen hat. War sein Sturz in die Baugrube ein Unglücksfall oder hat es einer auf ihn abgesehen und wenn ja, warum? Smokey ist zwar seit fünf Jahren in Pension, aber als ehemaliger Ermittler kann er es nicht lassen, er muss selber der Sache auf den Grund gehen. Morbus Bechterew zeigt ihm immer wieder seine Grenzen auf und doch will er die Wahrheit wissen. Moni ist der dritte in ihrem Bunde, seine Gastwirtschaft ist sowas wie ihr Wohnzimmer.

Tanja Weber hat den richtigen Ton getroffen, hat jeder Figur seine Eigenart gelassen. Erzählt aus deren Leben - wie sie wurden, was sie sind. Den 18. Geburtstag etwa hat der Schani 1974 gefeiert, übertitelt ist diese Episode „München leuchtet“. Ja, es leuchtet mit diesen so eigenwilligen Charakteren noch ein wenig mehr. Dieser Krimi bezaubert auch und gerade durch den Münchner Dialekt und beleuchtet wie nebenbei das lukrative Geschäft der Immobilienhaie.

„Betongold“ ist ein rundum gelungener Provinzkrimi mit liebenswerten Charakteren, den ich in einem Haps verschlungen habe. Gerne empfehle ich dieses amüsante Stück Kriminalgeschichte mit durchaus ernstem Hintergrund weiter.

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Veröffentlicht am 30.10.2021

Ein bodenständiger Provinzkrimi mit Charme und ernstem Hintergrund

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Worum geht’s?
Joseph Frey, genannt Smokey, ist ein ehemaliger Mordermittler, der in München lebt. Trotz seiner Krankheit Morbus Bechterew lässt er sich nicht unterkriegen und genießt sein Leben, trifft ...

Worum geht’s?
Joseph Frey, genannt Smokey, ist ein ehemaliger Mordermittler, der in München lebt. Trotz seiner Krankheit Morbus Bechterew lässt er sich nicht unterkriegen und genießt sein Leben, trifft sich mit seinen Kumpels Moni und Schani – bis letzterer tot in einer Baugrube aufgefunden wird. Zunächst sieht es nach einem Unfall aus, aber Smokey kann das nicht auf sich beruhen lassen.

Meine Meinung:
„Betongold“ von Tanja Weber (Hoffmann und Campe Verlag, 2021) ist ein Kriminalroman, bzw. ein Provinzkrimi, der mich von Anfang an gut unterhalten hat. Ich mag das mundartliche, das die Autorin mit hineingebracht hat. Die Sprache ist zwar einfach, aber lebendig. Es geht um Freundschaft, einen Mord und auch darum, wer bei den steigenden Mieten auf der Gewinner- und wer auf der Verliererseite steht. Es ist eine Geschichte, die zu Herzen geht, aber auch eine Geschichte über die grausame Realität.

Smokey, Moni und Shani und besonders ihre lebenslange Freundschaft haben mich hierbei besonders berührt. Jeder der drei ist eine ganz eigene Persönlichkeit aber gerade deswegen oder trotzdem sind sie bis ins hohe Alter hinein gute Freunde geblieben. Smokey, der von Morbus Bechterew gezeichnet ist und gebeugt mit Schmerzen durch die Gegend zieht, verfolgt von den Toten, die ihm im Laufe seiner Ermittlertätigkeit über den Weg gelaufen sind. Moni, der die Liebe seines Lebens an den Krebs verlor. Der tätowierte Barbesitzer, der dennoch weitermacht. Und Shani, der es mit Fleiß und Ehrgeiz weit gebracht hat, dabei jedoch nie seine Wurzeln vergaß und dennoch nie genug hatte, was ihm am Ende zum Verhängnis wurde. Aber: Wünscht sich nicht jeder eine Clique, wie diese drei? Wie schön, wenn man auf ein gemeinsames, langes Leben zurückblicken und gemeinsame Augenblicke Revue passieren lassen kann. Besonders schön fand ich auch, dass Smokey und Moni sich ohne zu fragen um Lizzy, Shanis Mutter kümmern und sie besuchen, als Shani nicht mehr unter ihnen weilt.

Die Geschichte selbst hat mich an die Eberhofer-Bücher von Rita Falk erinnert. Vielleicht liegt es an der Sprache. An den Charakteren. Wir haben es hier mit keinem blutigen Krimi zu tun, sondern der Fall ist subtiler gelagert. Es geht um Wirtschaftskriminalität, Insidergeschäfte, Immobilien – ein absolut aktuelles Thema. Und meiner Meinung nach hat die Autorin die Komplexität dieses Themas perfekt rübergebracht. Es war spannend und hintergründig und es war ein Vergnügen, Smokey bei seinen Spaziergängen begleiten zu dürfen, bis er der Lösung immer näherkam. Wir hatten zwar keine Spannungspeaks, aber ich wurde gut unterhalten, das Buch und die Charaktere sind bodenständig und ich würde zu gerne noch mehr über Smokey lesen. Er ist einfach ein natürlicher, herzlicher Mensch, den man auch gerne im realen Leben kennenlernen möchte!

Fazit:
In „Betongold“ erweckt Tanja Weber eine absolut herzliche Clique, bestehend aus Smokey, Moni und Shani zum Leben. Drei Männer, die eine lebenslange Freundschaft verbindet und die der Mord an einem von ihnen beendet. Der dialektische münchner Schreibstil der Autorin hat mir hierbei besonders gut gefallen und auch die Hintergründe, die uns in die durchaus aktuellen Themen der Wirtschaftskriminalität und der Immobilienhaie hineingeworfen haben, kurz zurück ins Jahr 2015 und der Flüchtlingskrise. Das Buch greift diese Themen auf und erzählt darum herum auf herzliche und liebevolle Weise einen Provinzkrimi, der wirklich unterhaltsam ist und einen Smokey total ins Herz schließen lässt.

5 Sterne von mir für diesen bodenständigen aber durchaus amüsanten Kriminalroman.

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Veröffentlicht am 10.10.2021

Monis Eck

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Smokey, Schani und der Moni sind Freunde seit Kindestagen, doch nun wird Schani tot in einer Baugrube aufgefunden. Smokey ist ein frühpensionierter Polizist und möchte natürlich wissen, was hinter dem ...

Smokey, Schani und der Moni sind Freunde seit Kindestagen, doch nun wird Schani tot in einer Baugrube aufgefunden. Smokey ist ein frühpensionierter Polizist und möchte natürlich wissen, was hinter dem Tod seines Freundes steckt. Schani ist ein Aufsteiger, vom Dachdeckermeister zum Immobilienbesitzer und nun liegt er tot in einer Baugrube. Da kommt in Smokey natürlich sein Polizistenherz durch. Dem Moni gehört Monis Eck, die nach seiner Frau Monique benannt wurde, Diese ist allerdings vor einigen Jahren an Krebs gestorben und nun ist ihm nur noch die Kneipe und seine Tochter Aymee geblieben. In diesem Kreis speilt sich das Leben hier in Giesing ab. Smokey ist zwar durch seinen Bechterew sehr stark eingeschränkt, aber das hält ihn nicht davon ab, der Wahrheit auf den Grund zu gehen.
„Betongold“ von Tanja Weber ist ein sehr hintergründiger Krimi in einer Giesinger Bewohnerkultur. Die beteiligten Menschen werden sehr behutsam und tiefsinnig beschrieben. Da ist Smokey, der seinen „Russen“, eine Bechterew mit sich herumträgt und deshalb auch Cannabis auf Rezept benutzen darf. Das erhöht natürlich die Stimmung, wenn er in Monis Eck mit seinem Freund, dem Moni philosophiert. Der Moni, heißt eigentlich gar nicht Moni, aber nachdem seine Frau die Monique verstorben ist, blieb der Name erhalten und deshalb heißt er auch nun der Moni. Er ist einer der besten Freunde von Smokey und der einer der besten Kunden von Moni. Auch der Schani wird sehr genau beschrieben und auch seine Zerrissenheit, als Mitglied des Freundeskreises, aber auch als Immobilienbesitzer. Die Story ist sehr schön unterbrochen mit Eindrücken aus der Vergangenheit und erläutert so die Beziehungen der einzelnen untereinander. Die Aktualität der Story liegt, meines Erachtens, in der Undurchsichtigkeit in den Immobiliendeals dieses Gewerbes. Das eine Hand wäscht die andere wird immer wieder allzu deutlich. Doch das sind eigentlich Abfallprodukte, eingebettet wird der Mord, in dieser Geschichte. Eine sehr schön entwickelte Story, in der der Höhepunkt natürlich bis zum Ende aufbewahrt wird.
Ich finde diesen Krimi sehr unterhaltsam und sehr tiefgründig. Er regt zum Überlegen an und die einzelnen Szenen sind sehr intensiv beschrieben. Immer wieder muss ich bei der Beschreibung des cannabisrauchenden Ex-Kommissars lächeln und ich stelle mir die Figur eines anderen Münchener Kommissars vor, der so seine Erfahrung mit Pilzen hat und auch sehr eigenständig daherkommt. Ich kann diesen Krimi nur wärmstens empfehlen.

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Veröffentlicht am 07.10.2021

Ungewöhnlich

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Einen ungewöhnlichen Kriminalroman hat uns Tanja Weber da vorgelegt. Es geht um drei in die Jahre gekommene Freunde. Da ist der Schani, der groß in Immobilien macht. Der zweite ist der Hiasl, der in München-Giesing ...

Einen ungewöhnlichen Kriminalroman hat uns Tanja Weber da vorgelegt. Es geht um drei in die Jahre gekommene Freunde. Da ist der Schani, der groß in Immobilien macht. Der zweite ist der Hiasl, der in München-Giesing eine Eckkneipe betreibt. Diese Kneipe ist nach seiner verstorbenen Frau Moni benannt. Deshalb heißt der Hiasl auch nur einfach "DER Moni". Und als dritter im Bunde ist da der Sepp, auch Smokey genannt, weil er wegen seines Morbus Bechterew Haschisch Zigaretten rauchen darf. Smokey war früher bei der Mordkommission und ist vorzeitig in Rente gegangen.

Eines Tages wird der Schani tot in einer Baugrube aufgefunden. Ist es ein Unfall oder Mord? Smokey geht von Mord aus und versucht wegen seines früheren Berufs diesen Mord aufzuklären. Bis es zu dieser Aufklärung kommt, bekommen wir beim Lesen einen tiefen Einblick in das Leben in Giesing, wo nicht die Creme de la Creme Münchens verkehrt. Einen Einblick bekommen wir auch darin, was eigentlich Freundschaft ist. Ist es möglich, dass man auch nach vielen Jahren Freundschaft den Freund immer noch nicht richtig kennt?

Deshalb ist der Roman ein etwas ungewöhnlicher Kriminalroman. Denn nicht der Fall steht im Vordergrund, sondern die drei Freunde und ihre engeren Bekannten. Über die Lösung des Falls erfahren wir quasi nur nebenbei etwas. Wer also einen knallharten Krimi erwartet hat, ist mit diesem Roman nicht richtig bedient. Aber wer einen Roman sucht, wo das Zwischenmenschliche eine große Rolle spielt, der ist hier richtig.

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Veröffentlicht am 05.10.2021

Sehr speziell

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Die Tanja hat einen Krimi geschrieben der meiner Meinung nach sehr streitbar ist. Man muss diesen Schreibstil mögen, anderenfalls kommt man mit dem Buch nicht zurecht. Nun für mich als Nicht-Münchner kann ...

Die Tanja hat einen Krimi geschrieben der meiner Meinung nach sehr streitbar ist. Man muss diesen Schreibstil mögen, anderenfalls kommt man mit dem Buch nicht zurecht. Nun für mich als Nicht-Münchner kann ich zwar mit nicht allen Plätzen etwas anfangen, doch holt mich Tanja Weber mit der Tiefgründigkeit hier an anderer Stelle ab. Eine gelungene Mischung aus Gesellschaftsstudie und (an mancher Stelle zu wenig) Krimi. Die Charaktere die sie beschreibt sind alle nachvollziehbar und jeder kennt solche Personen. Ihr Schreibstil ist flüssig und wenn man sich in die Rückblicke eingwöhnt liest sich das Buch sehr schnell. Nun, für wen ist dieses Buch geeignet? Ich würde schon sagen, dass jeder etwas mit diesem Buch anfangen kann, allerdings glaube ich, dass Münchner damit besser fahren. Dennoch eine klare Probierempfehlung denn ist mal etwas anderes…

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