Eine queere Liebesgeschichte – über den Tod hinaus
„Everlove – Bis übers Ende dieser Welt hinaus“ von Tanya Byrne ist am 12. Oktober 2022 bei FISCHER Sauerländer auf Deutsch erschienen. Das Buch handelt von Ash und Poppy, die sich auf einem Schulausflug ...
„Everlove – Bis übers Ende dieser Welt hinaus“ von Tanya Byrne ist am 12. Oktober 2022 bei FISCHER Sauerländer auf Deutsch erschienen. Das Buch handelt von Ash und Poppy, die sich auf einem Schulausflug kennen und lieben lernen. Doch plötzlich stirbt Ash. Für sie ist jedoch klar, dass das noch nicht das Ende ihrer Liebesgeschichte sein kann.
Ich finde es gut, dass das Originalcover übernommen wurde – auch wenn es mir nicht sonderlich gut gefällt (es ist mir einfach zu pink/einfarbig). Die Gestaltung innerhalb des Buches und vor allem der farbige Buchschnitt in der ersten Auflage gefallen mir wiederum recht gut. Obwohl ich auch hier sagen muss, dass der Fokus auf die „Bienen und Blumen“ etwas stark ist, da dieses Thema im Buch nur ein einziges Mal aufgegriffen wird. Schade hingegen finde ich, dass der Titel verändert wurde. Und das, obwohl es weiterhin ein englischer ist. Das erschließt sich mir leider nicht ganz. Auch bei der Altersangabe bin ich mir nicht ganz sicher, ob das Buch bereits für Leser ab 14 Jahren geeignet ist.
Mir ist der Einstieg in die Geschichte auch sehr leichtgefallen. Was unter anderem an dem einfachen/leichten Schreibstil, aber auch den doch recht übersichtlich gestalteten Seiten liegt.
Ich mag es, wenn Bücher mit einem Prolog mit einem kurzen Einblick in die Zukunft anfangen. Das steigert die Spannung meistens enorm. Bei der Wiederholung im späteren Verlauf hätte es eine gekürzte Version davon sicher auch getan. So macht es den Anschein, als hätten noch ein paar Seiten gefüllt werden müssen. Zusätzlich dazu, dass meiner Meinung nach eh schon eine recht große Schriftart und Zeilenabstände verwendet wurden.
Auch wenn Ash bisher wohl nicht sehr viel Glück in der Liebe hatte, erscheint mir die Beziehung mit Poppy doch etwas zu einfach. Grundsätzlich freut es mich für sie, da mir alle Protagonisten recht sympathisch sind, jedoch empfinde ich es etwas unrealistisch. Die Beziehung zwischen den beiden ist mir insgesamt etwas zu perfekt.
Es gab eine Szene, die ich hier nicht nennen möchte, um niemanden zu spoilern, die mich etwas verstört hat. Sie war meiner Meinung nach sehr seltsam, wenn nicht sogar makaber.
Ich finde es sehr schade, dass im weiteren Verlauf der Geschichte, die Nebenprotagonisten, allen voran Ash´s Familie, kaum noch eine Rolle spielen. Hier habe ich besonders ihre Schwester und auch ihre Mutter ins Herz geschlossen. Und hätte mir daher gewünscht, mehr über sie zu erfahren! So hatte ich das Gefühl, dass ein Handlungsstrang einfach offengelassen wurde/ins Nichts gelaufen ist.
Was mir auch mehrfach aufgefallen ist, und was mir leider auch nicht sonderlich gut gefällt ist, dass sich Ash recht schnell mit ihrem neuen "Leben" und all den damit einhergehenden Regeln abgefunden hat. Insgesamt fügen sich die Protagonisten sehr schnell dem Geschehen, ohne jemals etwas zu hinterfragen. Und auch so manche Reaktion war für mich nicht ganz realistisch.
Das offene Ende hat mir gut gefallen. So kann jeder seiner Kreativität noch etwas freien Lauf lassen. Den letzte Zeitsprung hätte ich, glaube ich, nicht mehr gebraucht. Es hat sich für mich etwas gezwungen angefühlt.
Insgesamt hat das Buch stark gestartet, dann jedoch etwas nachgelassen. Der Klappentext passt meiner Meinung nach nicht ganz zum Inhalt des Buches. Es war jedoch eine recht schöne Idee, die vielleicht an der einen oder anderen Stelle besser hätte umgesetzt werden können.