Cover-Bild Der Sommer der Pinguine
12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Insel Verlag
  • Themenbereich: Lifestlye, Hobby und Freizeit - Geschenkbücher
  • Genre: Weitere Themen / Geschenkbücher
  • Seitenzahl: 143
  • Ersterscheinung: 11.06.2018
  • ISBN: 9783458363460
Thomas Montasser

Der Sommer der Pinguine

Isabel Pin (Illustrator)

Eine kleine Buchhandlung im Londoner Stadtteil Mayfair. Mrs. Annetta Robington hat sich in einem faszinierenden Buch über Pinguine festgelesen und darüber die Zeit vergessen. Beim Verlassen des Ladens macht sie plötzlich eine unglaubliche Entdeckung: Der Buchhändler ist ein Pinguin! Der alte Herr dementiert, gibt dann aber doch zu: Ja, er ist ein Pinguin – einer von vielen, die meist unerkannt unter den Menschen leben.
Ein Cellist mit buschigen Augenbrauen, ein Portier in vollendeter Haltung, ein Opernbesucher im Frack … Nun sieht Mrs. Robington allerorten Pinguine.
Als das Geheimnis der liebenswerten Species aufzufliegen droht, ist Mrs. Robingtons große Stunde gekommen. Mit einem raffinierten Plan setzt sie alles daran, die Vögel zu retten …

Eine herzerwärmende Geschichte mit zauberhaften Illustrationen von Isabel Pin in Geschenkbuchausstattung.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.09.2018

Modernes Märchen mit Pinguinen

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Eigentlich möchte Annetta Robington auf dem Weg zum Zug nur mal schnell einen Abstecher in eine kleine Londoner Buchhandlung machen. Doch dann macht sie eine Entdeckung, die ihr Leben komplett auf den ...

Eigentlich möchte Annetta Robington auf dem Weg zum Zug nur mal schnell einen Abstecher in eine kleine Londoner Buchhandlung machen. Doch dann macht sie eine Entdeckung, die ihr Leben komplett auf den Kopf stellt. Der Besitzer der Buchhandlung ist in Wirklichkeit ein Pinguin. Und er ist nicht der einzige. Überall auf der ganzen Welt leben schon seit Generationen Pinguine unentdeckt unter den Menschen. Und damit das auch so bleibt, braucht Annetta einen Plan, um zu verhindern, dass Briefe an die Öffentlichkeit kommen, die zufällig gefunden wurden, und die Existenz der Pinguine offenbaren könnten. Nebenbei findet sie dadurch wieder zu einer alten Liebe.


In einem fast schon poetisch anmutenden Ton beschreibt der Autor die Entdeckung der Pinguine durch Annetta, die daraus folgenden Konsequenzen für ihr Leben und die Bemühungen der Pinguine unentdeckt zu bleiben. Untermalt wird die Geschichte durch einfache aber wundervolle Zeichnungen von Isabel Pin.

Alles in allem wurde hier eine Geschichte zum Leben erweckt, die das Potenzial zu einem modernen Märchen hat, und das ich nur zu gerne weiter empfehle.

Veröffentlicht am 23.07.2018

Fantasie und Sprachwitz in vollendeter Form - und mit gehörigem "Tiefgang"!

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Dieser kleine Sommerroman, der mit einem fabelhaften Cover in der Insel-Bücherei (2018, gebunden) erschienen ist, dürfte so manches Literaturherz erfreuen. Meines war jedenfalls sehr erfreut und der Autor ...

Dieser kleine Sommerroman, der mit einem fabelhaften Cover in der Insel-Bücherei (2018, gebunden) erschienen ist, dürfte so manches Literaturherz erfreuen. Meines war jedenfalls sehr erfreut und der Autor gehört für mich fortan zu meinen Lieblingsautoren, da mir bereits vorangegangene Werke sehr gefallen haben, besonders in sprachlicher Hinsicht, der Schreibstil von Thomas Montasser ist einerseits "federleicht", andererseits versteht er es, "eine zweite Geschichte hinter der Geschichte" sehr brillant dem Leser vor Augen zu führen... Lesegenuss ist garantiert!


Mrs. Robington, ihres Zeichens pensionierte Lehrerin aus dem (eigentlich kleinen) Great Missenden, verbringt einen beschaulichen Tag in einer Buchhandlung in London und da sie Bücher über alles liebt, vergisst sie die Zeit... Ihre Aufmerksamkeit erregt der ältere Buchhändler, der ihr beim zweiten Hinsehen wie ein Exemplar der Spezie Pinguin erscheint (eine großartige Illustration von Isabel Pin, die auch an anderen Buchstellen eingeflochten sind, erhöht hier noch das Lesevergnügen). Mrs. Robington geht nicht fehl in dieser Annahme - und erfährt von dem sympathischen Mr. Basil Snow, dass es durchaus weitere Pinguine verschiedenster Couleur gibt, die friedlich unter den Menschen leben. Doch nicht nur das: Er leiht ihr ein Buch aus, das ihre Sicht auf die Welt nachhaltig verändern soll...

So lernt sie - die Kernthematik des Buches treffend - der man nur zustimmen kann und die lautet:

"Der Mensch sieht nur, was er erwartet" (Zitat)

demzufolge weitere Spezies der Gattung Pinguine kennen, die sich gerne als Pastoren (Eselspinguine, denen eine große Empathiefähigkeit anhaftet), Orchestermusiker (Haubenpinguine) und als Mitarbeiter in der gehobenen Gastronomie (unerkannt) betätigen. Bedenkt man obiges Zitat, so ist auch klar, dass dieses ebenfalls eine wichtige Rolle im Roman spielt:

"Wer ist schon der, als der er scheint" (Zitat S. 78)

Da Mrs. Robington eine der sehr wenigen Menschen ist, die demzufolge "genauer hinschauen", öffnet sie uns nach und nach die Augen für - ja, wofür? Ich würde sagen, "für die kleinen Wunder dieser Welt". Der Neugierde stets Raum gebend, will sie den Pinguinen helfen, die jüngst aufgetauchten Briefe von Sir Anthony Arlington, einem berühmten Polarforscher, der als einziger Mensch die Sprache der Pinguine verstand, in den Besitz des Buchhändlers zu verbringen - um die weitere Existenz der gefiederten Mitmenschen nicht zu gefährden... Hierbei hilft ihr ein excellenter Plan, der am Ende mehr als aufgeht und durch den eine alte Liebe - wer weiß? - vielleicht wieder "aufflammt" ;)

Besonders gefallen haben mir der Sprachwitz und die literarische Virtuosität von Thomas Montasser: Die grandiosen Wortschöpfungen wie "Ehrpusseligkeit" und "Nebelkerzenwerferei" bzw. Wörter, die vom Aussterben bedroht sind (was sie wiederum mit so mancher Tierart gemein haben), erneut aus der Tiefe hervorzuholen. Die "Royal Penguin Society", die bedeutenden Werke der Pinguine wie das Lexikon Penguini und die "Encyclodedia Penguinica, die der Vermenschlichung der Literatur entgegensteht, fand ich auch mehr als köstlich. Den Werken entnehmen kann man durchaus wenig heldenhafte Taten des homo sapiens, die sich auf unserem Planeten abspielen (Vermüllung der Meere, Verklappung von Öl, Überfischung etc.), die so manchen Schmunzler auch dazu bringen, erstmal schlucken zu müssen... Man könnte in den niedergeschriebenen Worten von Iceberger, um dessen Werke (pinguinischer Art) es hier zuweilen geht, auch einen Aufruf sehen, seinen "ökologischen Fußabdruck", den jeder Mensch auf der Erde hinterlässt, wohl zu bemessen, sorgsam mit der Umwelt und den Mitgeschöpfen umzugehen. Mir war Mrs. Robington von Beginn an sehr sympathisch, auch ein Bewohner in Great Missenden, den man am Ende etwas näher kennenlernt, gibt der Geschichte, die zuweilen etwas parabelhaftes hat, einen weiteren Spannungsbogen.... Die Pinguine selbst, Mr. Basil Snow, Pastor Williams und der 2. Geiger in der "Royal Albert Hall" sorgen hier für literarischen Tiefgang, Humor und interessante Wendungen.

Fazit:

Ein großes Lesevergnügen, das jedoch etwas Fantasie - und einen tieferen Blick in das Gelesene voraussetzt. Eine etwas märchenhafte, sehr unterhaltsame, skurrile, witzige Geschichte, die dennoch viele Bezüge zur "rauen Wirklichkeit" schafft und zum Nachdenken anregt. Mir hat sie überaus gefallen und ich freue mich schon auf weitere Romane von Thomas Montasser: Von mir eine absolute Leseempfehlung, die volle Punktezahl und 5* am Literaturfirmament, ganz besonders für die brillante und wundervolle Sprache, in der der Roman geschrieben ist!

Veröffentlicht am 12.07.2018

Ein zauberhaftes Büchlein

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Thomas Montasser hat nicht viel Raum gebraucht, um in seinem kleinen Büchlein seine Botschaft zu vermitteln:

Man sieht immer nur, was man sehen möchte. Und nur wer mit offenem Herzen durch die Welt läuft, ...

Thomas Montasser hat nicht viel Raum gebraucht, um in seinem kleinen Büchlein seine Botschaft zu vermitteln:

Man sieht immer nur, was man sehen möchte. Und nur wer mit offenem Herzen durch die Welt läuft, entdeckt auch ihre Geheimnisse und lernt es, seine Mitmenschen zu verstehen.

Mrs Robington befindet sich auf einem Kurztripp nach London, als sie plötzlich in einer kleinen Buchhandlung einem Pinguin gegenübersteht. Bald erfährt sie, dass die Pinguine schon seit Jahrhunderten unerkannt unter den Menschen leben. Bis eine Entdeckung für Aufsehen sorgt und droht, das Geheimnis der Pinguine aufzudecken.

Das Buch liest sich wie ein modernes Märchen. Man muss etwas Fantasie mitbringen, um sich in diese Geschichte hineinzuträumen. Aber soviel sei gesagt: es lohnt sich.

Der Schreibstil ist so schön leicht und enthält auf den wenigen Seiten gleichzeitig so viele Informationen, dass man förmlich dazu gedrängt wird, zwischen den Zeilen zu lesen und sich das Ungesagte, Unausgesprochene vorzustellen.

Wie bei jedem Märchen wird man zum Schluss mit einer rumdum gelungenen Geschichte belohnt und einem Ende, das zum Nachdenken anregt.

Fazit:
Ein kleines modernes Märchen, dass das Kind in einem weckt.

Veröffentlicht am 08.07.2018

Ganz große Schreibekunst

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Stellen Sie sich Folgendes vor: Ein gemütliches Kaminzimmer, weiches Licht, dicker weich-flauschiger Teppich, darauf Sie im Schneidersitz, vor Ihnen in einem alten großen Ledersessel ein gut gekleideter, ...


Stellen Sie sich Folgendes vor: Ein gemütliches Kaminzimmer, weiches Licht, dicker weich-flauschiger Teppich, darauf Sie im Schneidersitz, vor Ihnen in einem alten großen Ledersessel ein gut gekleideter, gepflegt wirkender älterer Herr mit weißen Haaren und Goldrandbrille. In wohlgesetzten Worten und gestenreich erzählt er Ihnen eine Geschichte, ein Märchen wie es scheint. Er macht Pausen, ändert das Erzähltempo je nach Geschehen, er blickt verwundert, wenn er Unglaubliches berichtet, schiebt sachliche Beschreibungen ein, wo er sie für erforderlich hält und an manchen besonderen Stellen blitzt der Schalk in seinen Augen auf. Immer aber sind seine Worte wohlgesetzt, die Sätze gar trefflich geraten… Genauso fühlte ich mich beim Lesen dieses wunderbaren kleinen, feinen Geschenkbandes, entrückt und verzaubert.

Die überaus liebenswerte Mrs. Annetta Robington vergisst beim Schmökern in einer kleinen Buchhandlung in London Ort und Zeit – und macht eine unglaubliche Entdeckung: Der rücksichtsvolle Buchhändler ist ein Pinguin! Und nicht nur ihn, auch den Cellisten im Konzert, den Portier im Hotel, und noch so manch anderen sieht Mrs. Robington plötzlich mit anderen Augen und erkennt in ihnen ebenfalls Pinguine. In ihr reift ein raffinierter Plan, diese besondere Spezies von Lebewesen zu retten, und sie wächst über sich selbst hinaus.

Was für eine unglaublich schöne, bestechend „sorgfältige“, oder sollte ich sagen, „sorgsame“ Sprache. Allein schon für diesen überaus gepflegten Sprachstil liebe ich das Büchlein. Dazu kommt die feine Schilderung der sehr englischen Kulisse und der sehr englischen Denk- und Handlungsweise speziell von Mrs. Robington, die man jederzeit in einem der Filme rund um den Ermittler Barnaby wiederzufinden meint. Die liebenswert zauberhaften Zeichnungen von Isabel Pin passen perfekt zum Erzählstil. Dass uns Pinguine den Spiegel vorhalten, uns in unserer Beschränktheit entlarven und dies alles mit einem stillen Lächeln – das ist ganz große Schreibekunst.

Veröffentlicht am 02.08.2018

„Der Mensch sieht nur, was er erwartet“

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Das kleine Büchlein erzählt die Geschichte der Annetta Robington, die in einer Buchhandlung der britischen Hauptstadt erfährt, dass Pinguine mitten unter uns Menschen leben. Der Buchhändler selbst ist ...

Das kleine Büchlein erzählt die Geschichte der Annetta Robington, die in einer Buchhandlung der britischen Hauptstadt erfährt, dass Pinguine mitten unter uns Menschen leben. Der Buchhändler selbst ist ein Spheniscidae, er bittet Mrs Robington, die Erkenntnis für sich zu behalten. Nach Überwindung des 1. Schreckens beobachtet die Hauptprotagonistin ihre Mitmenschen genauer und erkennt noch mehrere Pinguine. Sie schließt die Wesen in ihr Herz und es fällt ihr fällt im Laufe des Buches auch zu, sich tatsächlich für das Geheimnis der liebenswerten Tiere einzusetzen.

Das charmante Buch bringt uns die Pinguine näher und stellt die These auf, dass der Mensch viele seiner Errungenschaften (seien es Entdeckungen von Kontinenten oder Erfindungen) nur von den Spheniscidaen abgeschaut hat oder zumindest später dran war als sie. Wobei der Pinguin durchaus als Parabel dienen kann.

Sehr aufgewertet wird das Buch durch die tollen Illustrationen.

Mein Lohn als Leser ist es unter anderem auch, mich mit den schwer ertragbaren ethnischen Wahrheiten, wie wir als Mensch mit den Tieren umgehen, auseinanderzusetzen. Diese Passagen bringt Thomas Montasser so humorvoll an den Leser, dass das Buch nichts von seiner Liebenswürdigkeit verliert. Die Geschichte ist fantasievoll, sehr unterhaltsam und sprachlich ein Genuss.