What if the sword chose a queen?
BAMM, was für eine komplette Überraschung und in allen Punkten grandios gelungene Arthussagen-Adaption, durch dessen Seiten ich nur so geflogen bin und dessen Fortsetzung ich entgegenfiebere!
Alles an ...
BAMM, was für eine komplette Überraschung und in allen Punkten grandios gelungene Arthussagen-Adaption, durch dessen Seiten ich nur so geflogen bin und dessen Fortsetzung ich entgegenfiebere!
Alles an diesem Buch - Verlagssparte, Covergestaltung, Titel und Netflixwerbung - ließen mich kalt und schienen mir "Lies mich nicht" zu sagen - und doch habe ich der Geschichte im Rahmen der #NetgalleyDEChallenge eine Chance gegeben...
Und wow! WOW! Ich LIEBE einfach alles an diesem Buch...
DIE GRUNDIDEE: What if the sword chose a queen - muss ich dazu noch mehr sagen?! Yes, please! Das offene Ende und das Dankwort lassen eine Fortsetzung mehr als wahrscheinlich erscheinen - welche ich kaum erwarten kann, denn nun sind alle Figuren der Arthuslegende im Spiel... Die Herrin vom See, Arthur, Merlin, Morgan, Lanzelot, Percival, der grüne Ritter... ich habe mich nebenbei mit den Legenden beschäftigt, da ich bis auf die Namen wenig wusste und liebe es, wie Thomas Wheeler sich sowohl an Überliefertes hält und zugleich ganz viel Freiraum schafft und kreativ interpretiert.
DIE PROTAGONISTIN: Bekannterweise bin ich ein großer Fan von Kick-ass Protagonistinnen und während Nimue alle Eigenschaften einer solchen starken und unabhängigen Frau aufweist, ist sie zugleich keine 0815-Heroine, die wie Katniss mit ihrem Schicksal hadert und über ihre Entscheidungen lamentiert. Nimue handelt - schnell, entschlossen und aufopfernd. Ja, sie zweifelt, ja sie trifft falsche Entscheidungen, ja sie verhält sich nicht immer moralisch unantastbar - aber weder für das Lüften ihrer Familiengeheimnisse, noch für die Liebesgeschichte oder politische Entscheidungen lässt sie sich in alle Zwischenspiele verwickeln - sie küsst den Mann, den sie will und fordert jeden und jede heraus, der sich ihr in den Weg stellt. BAMM!
DAS TEMPO: Eng mit der Protagonistin verbunden ist die Dichte der Erzählung - ein Kampf reiht sich an die nächste Schlacht, und auch wenn Raum für Überlegungen und Zweifel bleibt, ist kein Kapitel ohne Aktion. Verrat und doppeltes Spiel, verschiedenste Akteure unterschiedlichster Interessen - Nimues England ist gewaltgebeutelt und konfliktzerrissen, und das schlägt sich in Tempo und Atmosphäre nieder!
Und auch der "Rest" - Schreibstil, Setting und Atmosphäre, Nebenfiguren und Verschmelzung der verschiedenen Erzählstränge fügen sich wunderbar zusammen, geben der Geschichte Tiefe und machen das Buch zu einer wahren Lesefreude! Mit am meisten begeistert hat mich, wie der Autor es vermag, die Geschichte zugleich unkompliziert zu erzählen; keine unnötigen Missverständnisse, Dramen, langwierigen Erkenntnisprozesse, und seine Erzählung zugleich nicht an Komplexität, Vielschichtigkeit und Authentizität mangeln zu lassen. Keine Szene war redundant oder unnötig und dennoch war das Buch nicht sachlich-nüchtern oder abgehackt.
Mindestens genauso begeistert hat mich die Fantasie des Autors; genau wie Nimue war ich sprachlos ob der Vielfalt und Schönheit der Feys; ihre Wildheit und Naturverbundenheit, ihr bizarres Äußeres... hier hat Thomas Wheeler aus dem Vollen der Imagination geschöpft und zugleich geschickt beschrieben.
Okay, ich habe gelungen - ich liebe nicht alles; die Illustrationen Frank Millers gefielen mir ehrlicherweise gar nicht. Zu kantig, zu deformiert und meinen Geschmack einfach unästhetisch. Beim eBook sind sie zudem überflüssig, da viel zu klein und nicht vergrößerbar - aber darüber konnte ich im wahrsten Sinne des Wortes wegsehen und habe den Zeichnungen geringe Aufmerksamkeit geschenkt.