Ein spannender historischer Krimi
Inhalt: Husum 1845. Eine fremde Frau klopft bei Theodor Storm an. Sie behauptet, die vor zwanzig Jahren als Kleinkind entführte Tochter der wohlhabenden, in Eiderstedt ansässigen Familie van Ovens zu sein. ...
Inhalt: Husum 1845. Eine fremde Frau klopft bei Theodor Storm an. Sie behauptet, die vor zwanzig Jahren als Kleinkind entführte Tochter der wohlhabenden, in Eiderstedt ansässigen Familie van Ovens zu sein. Nun soll Storm ihre Erbansprüche durchsetzen – ein Unterfangen, dem Storm sich aufgrund der windigen Geschichte der Frau nicht widmen möchte. Doch plötzlich geschehen Morde im Dunstkreis der van Ovens…
Persönliche Meinung: „Das Nordseekind“ ist ein historischer Kriminalroman von Tilman Spreckelsen. Es handelt sich um den fünften Krimi mit der Ermittlerfigur Theodor Storm. Die ersten vier Bände erschienen im Fischer Verlag; „Das Nordseekind“ ist der erste Band im Aufbau Verlag. Zwar ist es sinnvoll, die Reihe chronologisch zu lesen, allerdings finden sich in „Das Nordseekind“ – spoilerfrei – alle für das Verständnis nötigen Informationen zu den Figuren, sodass man den Roman auch ohne Kenntnis der Vorgänger lesen kann. Wie die anderen Krimis, so wird auch „Das Nordseekind“ aus der Ich-Perspektive von Storms Schreiber Peter Söt erzählt, wodurch ein schöner Holmes-Watson-Stil entsteht. Zum Fall selbst möchte ich gar nicht so viel vorwegnehmen. Nur: Er ist fesselnd, sehr durchdacht und rätselhaft. Zudem finden sich mehrere Wendungen, mit denen man kaum rechnen konnte. Sehr schön fand ich auch das Einflechten von literarischen Werken Storms (hier besonders „Auf dem Staatshof“). Handlungsorte sind dieses Mal primär Husum, Friedrichstadt und die Marschlandschaften, Höfe und Dörfer der Eidersteder Halbinsel. Alle Handlungsorte beschreibt Spreckelsen atmosphärisch dicht. Insgesamt ist „Das Nordseekind“ ein fesselnder historischer Kriminalroman mit hoher Spannungskurve und einer interessanten Ermittlerfigur.