Unsterblich Jan Fedder
Man kann es kaum glauben. Eine Woche, nachdem er das Manuskript zu diesem Buch gelesen hat, war er tot. Jan Fedder ein Raubein, ein typischer Junge vom Kiez, dem der Wind um die Ohren pfiff, mit einem ...
Man kann es kaum glauben. Eine Woche, nachdem er das Manuskript zu diesem Buch gelesen hat, war er tot. Jan Fedder ein Raubein, ein typischer Junge vom Kiez, dem der Wind um die Ohren pfiff, mit einem sehr weichen Herzen. Aufgewachsen in einer Kneipe, auf Druck seines Vaters eine kaufmännische Lehre abgeschlossen und dann sofort seinen Traum zum Leben erweckt: Schauspieler. Das Boot war sein Auf
Einstieg, seine Glanzleistung, dann kamen viele magere Jahre bis er dann zu Dirk Matthies in Großstadtrevier wurde und diese Rolle fast bis zu seinem Tode innehatte. Schnörkellos, in seiner schnoddrigen Art, erzählt Jan sein Leben. Zu Wort kommen auch seine Witwe Marion, Kollegen und Freunde. Zu den Menschen auf St. Pauli hielt Jan zeitlebens Kontakt. Er bewohnte in Hamburg die Wohnung seiner Eltern mit einem Sammelsurium an Gegenständen, die ihm wichtig waren. In seinem Bauernhof in Schleswig Holstein hatte er ein wahres Museum angesammelt. Obwohl er und seine Frau Marion getrennte Wohnungen hatten, lebten sie eine sehr gute und harmonische Beziehung. Schon zu Lebzeiten suchte sich Jan seine Grabstätte aus. Besonders zu Herzen geht mir folgende Aussage von Jan: Was bleibt von einem Menschen? Seine Knochen. Und seine Geschichten. Jan verbrachte gerne alleine seine Zeit und allein ist er auch am 30.12.2019 gestorben. Lange hatte er seiner heimtückischen Krankheit die Stirn geboten und war auch im Rollstuhl noch aktiv. Das Buch gibt uns besondere Einblicke in sein Leben auch dadurch, dass es mit vielen privaten Fotos ausgestattet ist. Der Autor Tim Pröse hat hier wirklich sehr gute Leistung vollbracht.