Cover-Bild In jedem Augenblick unseres Lebens
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Klett-Cotta
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 301
  • Ersterscheinung: 04.03.2017
  • ISBN: 9783608983128
Tom Malmquist

In jedem Augenblick unseres Lebens

Roman
Gisela Kosubek (Übersetzer)

»In jedem Augenblick unseres Lebens« ist ein tragisch-schönes Buch über ein Jahr, das alles verändert. Eine Geschichte über Verlust, Elternschaft und das Leben, das wir leben, Augenblick für Augenblick. Hier gibt es kein Dann, kein Später, nur Jetzt. Ein Buch wie ein einziger Atemzug.

Tom und Karin erwarten ihr erstes Kind, als Karin plötzlich schwer erkrankt und ins Krankenhaus eingeliefert werden muss. Das Baby wird per Kaiserschnitt gerettet, während Tom wie in einem Albtraum in den unterirdischen Gängen des Krankenhauses umherirrt. Zwischen Intensivstation und Säuglingsstation, zwischen Leben und Tod. Als er nach Hause zurückkehrt, hat er Karin verloren und ist allein mit einem Neugeborenen. Um sich seiner Trauer zu stellen und seiner Tochter ein Vater zu sein, beginnt er ein Buch zu schreiben.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.06.2017

wunderschön

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Ein wunderschönes und zugleich trauriges Buch über Verlust, Veränderungen und Schicksalsschläge...

Eine Geschichte über einen Vater der bei dem eigentlich schönsten Erlebnis seines Lebens seine Frau verliert, ...

Ein wunderschönes und zugleich trauriges Buch über Verlust, Veränderungen und Schicksalsschläge...

Eine Geschichte über einen Vater der bei dem eigentlich schönsten Erlebnis seines Lebens seine Frau verliert, der frischgebackene Vater stellt sich mit dem Nachwuchs seiner Trauer.

Ein Buch, das ich innerhalb eines Abends einfach lesen musste, dies war aufgrund der "nur" 300 Seiten auch möglich.
Mitreissend und spannend, traurig und unglaublich emotional beschreiben dieses Buch wohl am ehesten.

Durch die gemischten Rezensionen und Meinungen der Lesern wollte ich unbedingt wissen, in welchem Bereich ich mich hier einordnen kann und ich muss sagen, ich bin echt begeistert und es gibt von meiner Seite aus nichts zu bemängeln.

Veröffentlicht am 07.06.2017

Ein Roman, der keiner ist

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Die Überschrift verrät es bereits: Das Buch wird als Roman gehandelt, jedoch ist es eigentlich eine biografische Erzählung des Autors Tom Malmquist. Seit 10 Jahren leben Karin Lagerlöf und er zusammen ...

Die Überschrift verrät es bereits: Das Buch wird als Roman gehandelt, jedoch ist es eigentlich eine biografische Erzählung des Autors Tom Malmquist. Seit 10 Jahren leben Karin Lagerlöf und er zusammen und erwarten nun ihr Wunschkind. Einige Wochen vor dem errechneten Termin erkrankt Karin schwer an akuter Leukämie und sie muss in die Notaufnahme. An dieser Stelle beginnt Toms Buch.
Es ist gegliedert in 5 Abschnitte. Der erste handelt ausschließlich von der Zeit in der Klinik - der Notaufnahme, die Verlegung in eine Spezialklinik, wo das Kind per Kaiserschnitt geholt und die Mutter besser versorgt werden soll sowie in der Frühchenstation. Dieser 1. Abschnitt ist geradezu rasant geschrieben.
Atemlos verfolgt man jeden Schritt Toms und man ist förmlich in die Handlung hinein gesogen. Man hat geradezu die Bilder vor Augen. Jedes noch so kleine Detail findet nebenbei Erwähnung. Es ist, als ob Tom alles noch einmal erlebt vor seinem geistigen Auge.
Tagelang pendelt er in der Klinik zwischen Intensiv- und Frühchenstation hin und her. Er schläft in der Klinik und isst kaum etwas. Freunde warten gemeinsam mit ihm, seine Schwiegereltern - es ist eine eigenwillige Stimmung, denn sie alle dürfen nicht zu seiner Karin, die verlangt hat, dass nur Tom bei ihr sein darf. Mit dem Tod Karins endet dieser Abschnitt.

Die nun folgenden 4 Abschnitte sind nicht so klar thematisch voneinander abgegrenzt und ich kann verstehen, dass etliche Leser Probleme damit haben, dass es von Zeitsprüngen nur so hagelt. Die Schreibweise ist ohnehin ungewöhnlich, denn wörtliche Rede wird nicht gekennzeichnet - was mich jedoch überhaupt nicht gestört hat; nach 2 Seiten war ich drin und konnte es einfach akzeptieren.
Der Schreibstil war für mich sehr angenehm zu lesen, da m. E. typisch skandinavisch: präzise, schnörkellos, knapp. Damit kam ich wunderbar zurecht.
Es gibt Probleme mit den Behörden, weil Tom und Karin nicht verheiratet waren, seine Schwiegereltern nehmen übel, dass sie nicht zu ihrer Tochter durften, Telefonate mit seiner Psychologin, Tod des eigenen Vaters, Erinnerungen an vergangene Zeiten, als Karin bereits einmal lebensgefährlich erkrankte und er um sie gezittert hat und alles, was eine 10jährige Beziehung so ausmacht, findet sich in diesen 4 Abschnitten.
Schade fand ich, dass die Zeit mit der kleinen Livia alleine m. E. wenig Aufmerksamkeit fand. Aber vermutlich war das auch nicht Sinn des Buches. Es war eher die Aufarbeitung eines traumatischen Erlebnisses, was es zweifellos für Tom darstellte. Es beschreibt den Zustand der kompletten inneren Verwirrung und tlw. Erstarrung. Zeiten fließen durcheinander und auch die Realität beginnt zu verschwimmen - zum Glück gibt es Livia, die Tom immer wieder in die Gegenwart zurück holt. Denn er muss funktionieren. Für Livia und letztlich auch für seine Karin.
Ich kenne aus eigener Trauer-Erfahrung diesen Zustand, wo man sich plötzlich an total nebensächliche Kleinigkeiten erinnert, die man erlebt hat. An einzelne Kleidungsstücke, Schmuck, Gerüche, Situationen. Tom hat dies alles aufgeschrieben, was ihm in den Monaten danach so alles durch den Kopf ging und was ihn aufwühlte. Das wirkt auf manchen Leser sicher eher verwirrend und vor allem eines: handlungsarm. Das ist vor allem im letzten Drittel des Buches etwas problematisch.
Vom ersten Abschnitt des Buches abgesehen besitzt es quasi keinen Handlungsstrang. Einzelne Handlungen und Dialoge werden detailliert beschrieben, finden jedoch oftmals keine Fortsetzung geschweige denn einen Abschluss. Wie bei einem Erzähler, der immer wieder den Faden verliert und nach 1 Stunde fragt man sich, wie denn nun die 5 begonnenen Geschichten weiter und aus gegangen sind.
Da ich mit dem Schreibstil sehr gut zurecht komme, machte es mir nichts aus, Toms Gedankengängen und Zeitreisen als stiller Zuhörer zu folgen. Ein wenig bekommt man eine Ahnung, wie sich Psychologen fühlen müssen. Aneinandergereihte Gedankensprünge, die auf den ersten Blick keinerlei Zusammenhang haben und die doch für den Gedankenträger so viel bedeuten. Ein ausgesprochen mutiges Buch, denn Tom kehrt hier sein Innerstes nach außen. Ich habe mich gefühlt wie ein guter Freund, den man zum Reden braucht - wobei mit "reden" eher zuhören gemeint ist. Man soll zuhören und keine Fragen stellen, weil es einen eigentlich eh nichts angeht - aber es muss einfach mal alles raus...
Erwähnen möchte ich noch, dass ich das Buch begann mit der Vorahnung, auf jeden Fall reichlich Taschentücher zu bunkern. Aber dazu gab es wirklich keinerlei Anlass - und ich heule schon mal schneller bei der Lektüre, gerade wenn es um den Verlust oder die Qualen eines Menschen geht. Doch der fast sachliche, knappe Ton diente nie dazu Mitleid zu erregen. Aufarbeitung durch Aufschreiben - das war m. E. sein Ansinnen. Und seiner Tochter eine ganz frische Erinnerung, auch an ihre Mutter, zu erhalten, wenn sie dereinst dieses Buch lesen wird.
Fazit: Es handelt sich wirklich um ein besonderes Buch, fernab leichter Lektüre, auf das man sich nur einlassen muss.
...und man darf kein "hab ich das nicht toll als alleinerziehender Vater hinbekommen"-Buch erwarten.

Veröffentlicht am 07.03.2017

Schrecklich bis zur Schmerzgrenze

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Obwohl dieses Buch gerade mal 300 Seiten hat, habe ich für meine Verhältnisse eine gefühlte Ewigkeit dafür gebraucht. Nichts mit 100 oder mehr Seiten am Stück weglesen. Das Thema, aber auch der Stil in ...

Obwohl dieses Buch gerade mal 300 Seiten hat, habe ich für meine Verhältnisse eine gefühlte Ewigkeit dafür gebraucht. Nichts mit 100 oder mehr Seiten am Stück weglesen. Das Thema, aber auch der Stil in dem das Buch geschrieben ist, machten es mir schlicht unmöglich, länger 'dran' zu bleiben.
Der Autor schreibt hier über den bisher wohl entsetzlichsten Abschnitt seines Lebens. Vermutlich damit ihm das überhaupt möglich ist, fehlen im Text praktisch sämtliche Emotionen. Völlig sachlich berichtet er, als ob es gerade geschehe, wie seine schwangere Partnerin schwerkrank ins Krankenhaus eingeliefert wird. Die Diagnose ist katastrophal, man beschließt das Kind sechs Wochen vor der Zeit zu holen und Tom, der Autor, ist von einem Moment auf den anderen plötzlich Vater geworden und zugleich Sterbebegleiter seiner großen Liebe Karin.
Statt das dies nun eine vor Kitsch und Rührseligkeit überbordende Geschichte wurde, ist es eine nüchterne, fast gänzlich emotionslose Tatsachenbeschreibung, die mich dennoch völlig fassungslos zurücklässt. Was Tom hier darstellt, benötigt keine gefühligen Adjektive oder Adverbien; beispielsweise allein die Beschreibung der aufgedunsenen Karin und weshalb man ihr um die 40 Liter Flüssigkeit zugeführt hat, reicht aus, um vermutlich nur ansatzweise nachzuempfinden, was in Tom vorgehen musste.
Die beinahe schon dokumentarische Schreibweise empfand ich zeitweilig recht anstrengend, da Dialoge nur mit wenig oder keinen Personalpronomen wiedergegeben werden. Ein Satz folgt dem anderen und man muss konzentriert dabei bleiben, um das Gesagte den richtigen Personen zuzuordnen. Doch es lohnt sich, denn so wirkt es, als ob man unmittelbar an den Unterhaltungen teilhat. Kein 'Ich sagte' oder 'Er antwortete', was sich besonders bei den Behördengesprächen (nach Karins Tod) als Vorteil herausstellt. Noch nie sind mir die Abstrusitäten der Bürokratie deutlicher ins Auge gesprungen als beim Lesen dieser Zeilen. Wenn Tom beispielsweise dem Finanzamt erklären muss, über welches Vermögen bzw. Schulden seine neugeborene Tochter verfügt, kann man nur noch verständnislos den Kopf schütteln. Und da sage mir noch jemand, die Deutschen wären die Weltmeister der Bürokratie. Die Schweden hätten sicherlich mindestens ein Anrecht auf den Vizetitel.
Alles in allem keine leichte Kost, sowohl im Hinblick auf das Thema wie auf den Schreibstil. Dennoch ist es lesenswert, wenn auch besser an Schönwettertagen

Veröffentlicht am 03.03.2017

Das Leben

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Inhalt:
Tom und Karin sind jung, erfolgreich und erwarten gerade ihr erstes Kind. Sie sind schon seit 10 Jahren ein Paar und haben schon einige Hürden gemeinsam genommen. Doch Karin ist schwer krank und ...

Inhalt:
Tom und Karin sind jung, erfolgreich und erwarten gerade ihr erstes Kind. Sie sind schon seit 10 Jahren ein Paar und haben schon einige Hürden gemeinsam genommen. Doch Karin ist schwer krank und lässt sich ins Krankenhaus einliefern. Das Baby muss per Kaiserschnitt geholt werden und Karin überlebt nicht. Tom steht nunmehr mit seiner Angst, seiner Trauer und seiner kleinen Tochter alleine da und lässt uns an seinem schwierigen Weg teilhaben.

Schreibstil:
Der Stil des Autors ist neu und anders. Er versteckt direkte Reden in normalen setzen und das Tempo der Geschichte scheint der Handlung entsprechend gehetzt. Hier merkt man dass hiermit teilweise die Überforderung von Tom ausgedrückt werden soll. Trotz vieler Kritiken hat mir genau das gut gefallen, weil es das Buch einzigartig macht.


Die Geschichte ist in 3 große Abschnitte geteilt, hat sonst aber nur Absätze und keine Kapitel. Obwohl ich ein Kapitel-Fan bin hat es mich in diesem Fall nicht gestört, da die einzelnen Abschnitte trotzdem gut getrennt sind.


Die Personen sind fein charakterisiert und authentisch!


Fazit:
Die Geschichte ist zutiefst erschütternd und zeigt wie grausam einem das Schicksal manchmal mitspielen kann. Ich war tief berührt und bin der Meinung, das genau solche Bücher extrem wichtig sind, da vielen Menschen mit der Aufarbeitung solcher Schicksalsschläge geholfen werden kann.


Alles in Allem handelt es sich um ein wirklich gelungenes Werk, auch wenn man sich auf die Sprache einlassen muss.

Veröffentlicht am 02.03.2017

Ausnahmebuch über Ausnahmesituation

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Tom Malmquist erzählt in diesem Buch, wie er seine Frau Karin verloren hat, gleichzeitig mit einem neugeborenen Kind dastand und wie er diese Zeit und die Monate danach erlebt hat.

Ich finde es immer ...

Tom Malmquist erzählt in diesem Buch, wie er seine Frau Karin verloren hat, gleichzeitig mit einem neugeborenen Kind dastand und wie er diese Zeit und die Monate danach erlebt hat.

Ich finde es immer schwierig, ein solch autobiographisches Werk zu beurteilen. Mein Eindruck ist, dass Malmquist dieses Buch geschrieben hat, um selbst begreifen zu können, was alles passiert ist, und dies zu verarbeiten. Dieses Jahr ist ihm mehr „passiert“ und er hat nur noch reagiert/funktioniert, anstatt selbst aktiv zu handeln. Er beschreibt diese Ausnahmesituation oft atemlos, mit Brüchen, Zeitsprüngen und es wirkt manchmal wie ein Film, der vor einem selbst abläuft. Das Chaos in seinem Kopf ist im Buch spürbar und für mich absolut nachvollziehbar. Die eine oder andere Entscheidung wirkt von außen betrachtet sicher komisch, aber wer will urteilen, wenn er nicht selbst betroffen ist und in der jeweiligen Situation steckt.

Für mich ist dies, auch wegen des ungewöhnlichen Schreibstils, keine einfache Unterhaltungsliteratur. Der Autor gibt einen sehr tiefen Einblick in eine Phase seines Lebens, der in jedem Fall interessant ist.