Cover-Bild Die Gesichter
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 31.08.2018
  • ISBN: 9783423434966
Tom Rachman

Die Gesichter

Roman
Bernhard Robben (Übersetzer)

Der übermächtige Schatten eines großen Künstlers  – eine ergreifende Vater-Sohn-Beziehung
Mit einer einzigen beiläufigen Bemerkung wischt Bear Bavinsky (gefeierter Maler, zahlreiche Ex-Frauen, siebzehn Kinder) jede Hoffnung seines Lieblingssohnes Pinch beiseite, auch nur halb so viel Talent zu haben wie er. Desillusioniert zieht es Pinch raus in die Welt, in Kanada versucht er sich an einer Biografie über Bear, als Italienischlehrer in London hat er es fast geschafft zu vergessen, dass auch er einmal Großes vorhatte. Seine wahre Begabung findet er schließlich doch noch, und er schmiedet einen schier unmöglichen Plan, nicht nur sein eigenes Leuchten zu entfalten, sondern auch das Andenken seines Vaters zu retten.

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei leselena in einem Regal.
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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.08.2018

Erstaunlicche Geschichte

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Der Roman „Die Gesichter“ ist der Erste, den ich von dem Autor Tom Rachmann gelesen habe. Der Originaltitel ist „The Italian Teatcher“und der Roman wurde von Bernhard Robben ins Deutsche übersetzt.

Der ...

Der Roman „Die Gesichter“ ist der Erste, den ich von dem Autor Tom Rachmann gelesen habe. Der Originaltitel ist „The Italian Teatcher“und der Roman wurde von Bernhard Robben ins Deutsche übersetzt.

Der Protagonist ist Charles genannt Pinch Bavinsky,er wächst in Rom auf, dann lebt er in London. Sein Vater Bear Bavinsky ist ein gefeierter Maler. Der hat 17 Kinder, für die er eindeutig kein guter Vater ist. Pinch hat das Talent selber ein Maler zu werden, aber er besitzt wenig Selbstvertrauen.
Es wird gefragt ob ein gefeierter Künstler ein liebevoller Vater sein kann. Glaube bestimmt, das es die gibt, aber Bear ist es auf jeden Fall nicht. Als Kind war Pinch als netter etwas schüchterner Junge dargestellt. Er will es dem Vater immer recht machen.

Der Schreibstil des Autor ist im Anfang etwas langsam, aber im Laufe der Zeit wird er flüssig. Das Ende erstaunt dann.Die Charaktere der verschiedenen Personen, sind von Tom Rachmann perfekt geschrieben. Nicht immer liebenswürdig, aber so sind sie eben.
Der Autor hat eine erstaunliche Geschichte entwickelt.

Die Gesichter ist ein interessanter Roman, der etwas Konzentration verlangt, es lohnt sich.

Veröffentlicht am 11.08.2018

Künstlerkind

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Wie es sich als Sohn eines anerkannten Künstlers lebt, untersucht Tom Rachman in „Die Gesichter“. Das ist manchmal ganz schön deprimierend: Egal wie sehr der Maler Bear Bavinsky seinen Sohn Charles, genannt ...

Wie es sich als Sohn eines anerkannten Künstlers lebt, untersucht Tom Rachman in „Die Gesichter“. Das ist manchmal ganz schön deprimierend: Egal wie sehr der Maler Bear Bavinsky seinen Sohn Charles, genannt Pinch, ignoriert, bloßstellt oder beschimpft: Am Ende dreht sich Pinchs Leben doch immer wieder um den Vater und dessen Werk.

Die Geschichte stellt nicht Bear, sondern Charles in den Mittelpunkt. Das Buch beginnt mit seiner ersten kindlichen Erinnerung an seinen Vater. Nach einer ziemlich aufregenden und erlebnisreichen Kindheit mit seinen beiden Künstler-Eltern im Italien der 1950er und 1960er Jahre wird Pinchs Leben nach der räumlichen Trennung vom Vater ziemlich banal und unauffällig. Studium, verworfene Pläne, unerfüllte Träume, gescheiterte Beziehungen, ein Job als Sprachlehrer. Der Autor zeigt ausschnittsartig Schnappschüsse aus Pinchs Leben. Diese fühlen sich im Mittelteil streckenweise zu lang, aber gleichzeitig auch zu oberflächlich an. Manche Lebensphasen und Entscheidungen, die Charles traf, waren für mich nur schwer nachzuvollziehen, andere wiederrum waren etwas langweilig.

Faszinierend wird die Geschichte, wenn es um die zwischenmenschlichen Beziehungen der Charaktere geht. Von enttäuschter Hoffnung über eifersüchtige oder verblassende Liebe bis zu verdrängten Schuldgefühlen vermittelt Rachman geschickt eine große Palette (negativer) Gefühle. So wie Pinchs Vater seinen Sohn immer wieder wegstößt, fällt es auch Pinch schwer, Nähe zuzulassen und enge Beziehungen wie zu seiner Mutter oder zu seinem Kumpel und Mitbewohner Marsden aufrechtzuerhalten. Daher ist sein Leben phasenweise von ziemlicher Einsamkeit geprägt.

Nebenbei beleuchtet der Roman auf interessante Weise die Absurdität der Kunstszene – ob ein Künstler ignoriert oder gefeiert wird, hängt von wenigen Gatekeepern ab. Der Roman zeigt durch Pinchs Taten, wie fragil deren Expertise sein kann.

Veröffentlicht am 05.08.2018

Viele Maler verderben den Brei

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Tom Rachmans Roman ist ein seltener Genuß.
Auf den man sich aber einlassen muß. Maler sind ja bekannt für ihre Eigenarten, aber der Maler Bear Bavinsky macht auch daraus eine Kunst.
Im Buch ...

Tom Rachmans Roman ist ein seltener Genuß.
Auf den man sich aber einlassen muß. Maler sind ja bekannt für ihre Eigenarten, aber der Maler Bear Bavinsky macht auch daraus eine Kunst.
Im Buch geht es um das Leben seines Sohnes mit Bavinskys dritter Frau Nathalie, einer warmherzigen, liebevollen Mutter, die aber an ihrer eigenen Kunst der Töpferei, scheitert. Die Ehe hält nicht allzu lange, sie zieht das Kind Pinch alleine auf, selten genug von ihrem Ex-Ehemann unterstützt.
Pinch versucht sich ebenfalls als Maler, aber als sein Vater ihm fehlendes Talent attestiert, begibt er sich auf andere Pfade, verliert aber trotzdem nie ganz den Kontakt zu Bear.
Der lebt sein Leben mit noch einigen Ehefrauen samt Kindern, die sich untereinander gar nicht alle kennen.
Bear ist ein excellentes Muster an Egoismus.
Rücksicht oder wirkliche Liebe kennt er nicht und steht aber dazu.
Als Bear stirbt, ändert sich alles für Pinch, der endlich das tun kann, was er immer schon als seine Bestimmung sah.
Der Roman, zu Ende gelesen, läßt den Leser zuerst tief Luft holen, dann macht sich ( zumindest bei mir ) ein tiefes Gefühl von zugleich Humor, wie auch Genugtuung breit.
Das Cover in bunten Farben ist genau das richtige Motiv zum Geschriebenen.