"Farbenblind" ist das Buch von und über den international bekannten Comedian Trevor Noah. Dieses ist bereits 2017 im Blessing Verlag erschienen und mir seit dem immer wieder begegnet oder begeistert empfohlen worden. Nun habe ich es gelesen und was soll ich sagen? Es ist eine sehr aufwühlende und faszinierende Geschichte über einen Jungen, der zu einer politisch recht fragwürdigen Zeit bereits als Verbrechen geboren wurde. Er ist weder weiß noch schwarz, Rassenvermischungen durften damals nicht sein und waren illegal. Er, als Sohn einer Xhosa und eines Schweizers, wächst in der Zeit des Apartheitsregime in der südafrikanischen Township Soweto auf. Seine Mutter ist eine Rebellin, eine Kämperin und Gottesgläubige. So kommt es auch immer wieder zu neuen Herausforderungen (natürlich von Gott geschickt) denen beide sich stellen müssen. Trevor erzählt nun in seinem Buch 18 Geschichten bzw. Erlebnisse aus den verschiedensten Jahren. Anfangs als er sich nie wirklich mit seiner Mutter oder Vater zeigen durfte und sich daher hauptsächlich in Räumen aufhielt. Er erzählt von dem Vorfall als ihn seine Mutter aus einen fahrenden Bus stößt um ihm das Leben zu retten oder anderen Vorfällen, wie er einmal gestohlen hat und als Weißer durchging, von seinen ersten Erfahrungen mit Mädchen...
"Wenn ein amerikanischer Ureinwohner zu den Wölfen betet, ist er ein Wilder. Wenn ein Afrikaner zu seinen Vorfahren betet, ist er primitiv. Aber wenn Weiße zu einem Typen beten, der Wasser in Wein verwandelt, tja, dann ist das vollkommen vernünftig."
Auch wenn es mir schwer fällt hier meine Meinung zu äußern... Dieses Buch ist einfach nichts für mich. Ich kam in seine Erzählweise nicht rein und hab mich trotz der verrückten Umstände, in denen er aufgewachsen ist, mehr oder weniger gelangweilt. Die Zwischenkapitel, die jede Erzählung von einander trennen, enthalten genaueres über die Situation des Landes oder weitere Erklärungen und Gedanken, waren für mich persönlich leider oftmals spannender als jede der 18 Geschichten selbst. Ich weiß nicht warum, denn eigentlich bin ich ein großer Fan besonderer, biografischer Geschichten, aber hier ist der Funke einfach nicht übergesprungen. Gut, ich muss auch zugeben ich Trevor Noah überhaupt nicht kenne und seine Berühmtheit quasi auch an mir vorbeigezogen ist. Vielleicht ist es daher auch schwieriger eine Bindung zu dem Gelesenen aufzubauen, vielleicht ist sein unterschwelliger Humor auch einfach mit meinem Sinn nach Komik nicht kompatibel oder ich habe einfach gänzlich was anderes unter "ein fesselndes Buch - aufrüttelnd, traurig, komisch" erwartet.
Auch wenn ich gerne die Begeisterung aller anderen über dieses Buch teilen würde, möchte ich an dieser Stelle dazu raten sich zunächst etwas mit Trevor Noah zu beschäftigen. Sofern man auf einer ähnlichen Wellenlänge mit ihm ist, ist diese 'Autobiografie' sicherlich super, aber so kann ich in diesem Fall nur zwei Sterne geben, denn mehr ist einfach nicht drin.