Die Krone Englands - und zwei Männer, die um sie kämpfen
Nur dank der Hilfe einiger weniger Getreuer konnte Guilhem als Kind die Verfolgung durch seine Widersacher überleben. Doch er hat sich durchgekämpft und als Herzog der Normandie behauptet. Als es ihm gelingt, den letzten Widerstand zu brechen, und sein Werben um die schöne Matilda erfolgreich ist, scheint er am Ziel all seiner Träume zu sein. Erst recht, als sein Onkel, König Eadweard von England, ihn überraschend zum Thronerben erklärt. Englands Krone - wer würde das ablehnen? Matilda aber hat größte Bedenken, denn Guilhem hat einen mächtigen Gegner: Harold Godwinson, dessen Familie ebenfalls Anspruch auf den Thron erhebt ...
England am Vorabend der berühmten Schlacht von Hastings - Ulf Schiewes neuer Roman macht Geschichte lebendig
Guilhelm, Herzog der Normandie, strebt nach der Krone von Engeland, doch Harold Godwinson erhebt ebenfalls Ansprüche auf den Thron. Die Vorgeschichte der legendären Schlacht von Hastings ersteht als großartiges ...
Guilhelm, Herzog der Normandie, strebt nach der Krone von Engeland, doch Harold Godwinson erhebt ebenfalls Ansprüche auf den Thron. Die Vorgeschichte der legendären Schlacht von Hastings ersteht als großartiges Panorama vor den Lesern. Von dramatischen Schlachten, Intrigen, Zweifeln, Streit und Versöhnung, großer Liebe und tiefer Freundschaft wird erzählt. Auch für Leser mit historischen Kenntnissen,, denen der Ausgang der Geschichte bekannt ist, bleibt es spannend bis zum Schluss. Ulf Schiewe verbindet geschickt historische Tatsachen, überlieferte Legenden und interessante Charaktere zu einem großen Ganzen.
Der Kampf um die Herrschaft in England findet im Jahr 1066 ihren Höhepunkt. Das Ergebnis ist bekannt, denn Wilhelm der Eroberer übernimmt nach der erfolgreichen Schlacht von Hastings die Regentschaft über ...
Der Kampf um die Herrschaft in England findet im Jahr 1066 ihren Höhepunkt. Das Ergebnis ist bekannt, denn Wilhelm der Eroberer übernimmt nach der erfolgreichen Schlacht von Hastings die Regentschaft über das Königreich. Als Herzog der Normandie war er bereits erfolgreich. Neben dem Herrschaftskampf thematisiert dieser historische Roman auch die Ehen der beiden, die Gegenden, die Bevölkerung und die Lebensweisen. Die Beschreibungen zu allen Themen sind sehr bildhaft und lassen das Beschriebene vor dem inneren Auge entstehen.
Die Informationen zu den Personen sind sehr hilfreich für das Verständnis, gerade weil es auch so viele aus unterschiedlichen Familien sind. Gut gefällt mir auch, dass die Ortsnamen der damaligen Schreibweise entsprechen und alles an den Beginn des Buches gestellt wird. Die Charaktere sind authentisch beschrieben, man kann sich gut in sie hineinversetzen. Die Landschaften und Wege sind gut verfolgbar. Das liegt meines Erachtens am tollen Erzählstil, der sowohl Bilder als auch Gefühle bestens wiedergibt. Auch die Grausamkeiten der damaligen Zeit sind realitätsnah beschrieben.
Mit gefallen die Verbindungen von Fiktion und fundierter Historie, die Verknüpfungen sind gelungen. Die Recherche ist sehr fundiert. Gerne empfehle ich diese mitreißende Geschichtsstunde Fans historischer Romane und Geschichtsinteressierten.
11.Jh.n.Chr.: Guilhem (Wilhelm) ist der Herzog der Normandie. Doch diese Stellung musste er sich hart erkämpfen. Er hielt seit seiner Kindheit seinen Feinden stand und schlägt am Ende auch noch die letzte ...
11.Jh.n.Chr.: Guilhem (Wilhelm) ist der Herzog der Normandie. Doch diese Stellung musste er sich hart erkämpfen. Er hielt seit seiner Kindheit seinen Feinden stand und schlägt am Ende auch noch die letzte Revolte nieder. Derart gestärkt wirbt er nun mit Erfolg um die schöne Matilda, und wird bald darauf von seinem Onkel, König Edweard von England, zum Thronerben erklärt. Guilhems Leben und Wirken könnte nicht besser sein, wären da nicht die perfiden Ränke am englischen Hof und sein Gegner Harold Godwinson, der ebenfalls ein Anrecht auf die Königswürde erhebt.
Ich verfolge Ulf Schiewes Werke nun schon seit ein paar Jahren mit Begeisterung, und war daher sehr gespannt, in welche Zeit und Kultur er mich mit seiner diesjährigen Neuerscheinung entführen würde. Als ich dann das hochwertige, ansprechende Cover zum ersten Mal sah, freute ich mich umso mehr, mit dem „eisernen Herzog“ wieder einmal einen von mir noch unentdeckten Geschichtsfaden näher in Augenschein nehmen zu dürfen. Unwahrscheinlich hilfreich empfand ich in diesem Fall das Verzeichnis der Orts- und Personennamen und auch die Landkarte im Innenteil des Einbandes.
Abgesehen von den historischen Fakten, die ausgezeichnet recherchiert wurden, sowie dem umfangreichen Detailwissen, mochte ich die Ideen des Autors, die fiktiven Elemente, welche sich um tatsächliche Gegebenheiten woben und mir damit ein angenehmes Lese- und Lernerlebnis ermöglichten.
So erfuhr ich die Geschichte um Wilhelm den Eroberer, mit allen überlieferten, wie auch fiktiven Machtkämpfen und Intrigen, der Rohheit der damaligen Zeit, die sich teilweise auch in Dialogen niederschlug, mit grausamen Entscheidungen, aber auch mit der großen Liebe des charismatischen Führers zu Matilda von Flandern. Ich registrierte hier nicht nur die kriegerischen Ambitionen der Völker, sondern freute mich ebenfalls über freundschaftlichen und respektvollen Umgang mit Freund und Feind.
Guilhem zeigte sich mir in dieser Geschichte als Ehrenmann, der Eroberungen und gewalttätige Auseinandersetzungen nicht zum Zeitvertreib betrieb, sondern die Grenzen seines Landes verteidigte und für sein Geburtsrecht kämpfte. Ich mochte den eisernen Herzog, denn er wirkte klug, freundlich, gerecht und verständnisvoll und blieb dabei zielorientiert und besonnen. Vor allem die etwas tiefer gehenden Gespräche, die der Protagonist mit seiner Frau oder anderen Figuren des Romans führte, bewegten mich sehr. Sie hauchten den Charakteren Leben ein, und ließen mich einen Blick auf die Menschen hinter den Titeln werfen.
Neben den sagenumwobenen Hauptakteuren mochte ich in erster Linie die Interpretation der Frauenfiguren, welche stets mit Willensstärke und Fürsorge an der Seite ihrer Männer standen. Schön, dass hier auch die Gattinnen eine Stimme hatten, die sich nicht nur in Familienfragen, sondern ebenso in der wertvollen Unterstützung und Beratung in politischen Fragen ausdrückte.
Beeindruckend kam allerdings der bildgewaltige Showdown, die Schlacht von Hastings, daher. Von der Planung bis zum letzten Schwerthieb wurden mir nochmals die taktischen Fähigkeiten der Eroberer vor Augen geführt. Letztlich aber auch das Leid des Volkes, welches dabei unbarmherzig ausgebeutet wurde. Leider endete die Geschichte nach meinem Empfinden zu abrupt, ich hätte mir nach dieser aufreibenden Schlacht noch ein paar Kapitel als Cool Down, mit einem Zukunftsausblick der Charaktere gewünscht. Diese Informationen kann man allerdings den Anmerkungen des Autors, am Ende des Buches entnehmen.
„Der eiserne Herzog“ hat mich letztlich sehr gut unterhalten. Dieser Roman glänzte mit mehr als nur kriegerischen Auseinandersetzungen oder ausgeklügelter Kampfplanung. Auch hinreißende Liebeserklärungen oder fiese Intrigen hatten hier ihren Platz. Anspruchsvolle Unterhaltung, die ich wirklich gerne weiterempfehle. / 4,5 Sterne
Nachdem ich am Anfang des Jahres "Die Mission des Kreuzritters" von Ulf Schiewe gelesen habe, sind wir diesmal noch früher unterwegs. Wir befinden uns am Anfang des 11. Jahrhunderts und lernen Guilhelm ...
Nachdem ich am Anfang des Jahres "Die Mission des Kreuzritters" von Ulf Schiewe gelesen habe, sind wir diesmal noch früher unterwegs. Wir befinden uns am Anfang des 11. Jahrhunderts und lernen Guilhelm kennen, der später als Wilhelm, der Eroberer, in die Geschichte eingehen wird.
Guilhelm wächst in der Normandie auf und hat es als unehelicher Sohn von Herzog Robert I und einer Gerberstochter schwer. Er bekam zwar von seinem Vater eine gute Ausbildung zugesprochen, musste jedoch Zeit seines Lebens um Anerkennung kämpfen. Immer wieder gibt es Aufstände gegen seine Herrschaft, die er konsequent niederschlägt und Herzog der Normanie wird. Um seinen Einfluss auszuweiten, heiratet er Mathilda von Flandern. Mit ihr bekommt er eine kluge Frau an seiner Seite, die er trotz des Verbotes von Papst Leo IX. heiratet.
In England herrscht Eadweard. Er ist der Onkel Guilhems und immer wieder in Machtkämpfe mit dem Adelsgeschlecht der Godwins verstrickt. Seine Ehe mit Edythe, Tochter von Earl Godwin von Wessex, bleibt kinderlos. Den Godwins will er den Thron nicht vermachen und so benennt er seinen Neffen Guilhem zu seinem Nachfolger. Damit stößt er nicht nur die Familie seiner Frau, sondern auch seine Untertanen vor den Kopf, die einen Normannen als englischen König anerkennen sollen. Aber auch Guilhem ist überrascht. Doch trotz der Bedenken von Matilda, freundet er sich immer mehr mit dem Gedanken an, den Königsthron nach Eadwears Tod zu besteigen. Doch Harold Godwinson, der den Thron für sich beansprucht, ist mit Eadweards Entscheidung nicht zufrieden. Es kommt zu einem folgenschweren Treffen zwischen Harold und Guilheln, dass den späteren Verlauf der Geschichte maßgeblich beeinflusst.
Ulf Schiewe entführt uns wieder gekonnt in die damalige Zeit. Geschickt verwebt er Historie und Fiktion. Die Charaktere sind vom Autor sehr authentisch beschrieben. Weder Harold, noch Guilhelm sind unsympathisch. Beide sind intelligent, charismatisch und geborene Anführer. Würden sie nicht um denselben Thron kämpfen, hätten sie Freuden werden können.
Zuerst begleiten wir längere Zeit Guilhelm in der Normandie, der versucht sein Reich zu vereinen. Er möchte endlich Frieden in seiner Heimat. Dabei ist ihm jedes Mittel recht. Mit seinem Anspruch auf den Thron fordert er nicht nur Harold Godwinson heraus, sondern auch die Nordmänner. Die Dänen, die ebenfalls einen Anspruch auf den Thron haben, fallen vom Norden ein.
Der Autor versteht es perfekt, die Lebensweise der Menschen im Hochmittelalter darzustellen. Das Leben auf der Burg oder in der Dorfgemeinschaft als Fischer oder Bauer wird sehr bildhaft beschrieben.
Die Darstellung der Schlachten und Eroberungen bedeuten natürlich auch grausame Szenen. Die damalige Zeit war brutal - auf andere Art wie heute, jedoch nicht unähnlich. Kinder aus anderen Herrschaftshäusern werden als Geisel gehalten, Schwüre gebrochen und Freunde werden plötzlich zu Feinden. Erst in der brutalen Schlacht bei Hasting werden die Weichen für England gestellt.
Die Handlung wird in drei grobe Abschnitte unterteilt: AD 1049-1053 Machtkämpfe, AD 1064-1065 Der Schwur und AD 1066 Die Entscheidung.
Ulf Schiewe hat die damaligen Namen und Ortsnamen verwendet, die die Geschichte authentischer machen. Er schreibt wieder in Präsens, wobei der historische Sprachschatz jedoch nicht verloren geht. Der Autor hat wieder penibel recherchiert.
Auf der Innenseite der Broschur gibt es eine Landkarte der Normadnie und vom Süden Englands. Am Beginn des Buches gibt es ein Personenregister mit Kennzeichnung aller historisch belegten Figuren und am Ende ein Nachwort des Autors.
Fazit:
Ulf Schiewe schafft es wieder großartig ein spannendes Stück Zeitgeschichte zu vermitteln. Der Kampf um die Krone Englands im frühen 11. Jahrhundert wird lebendig und dramatisch erzählt. Das ist Geschichte vom Feinsten!