Cover-Bild Flüchtiges Glück
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14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 25.02.2022
  • ISBN: 9783785727935
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Ulla Mothes

Flüchtiges Glück

Roman

Der Roman zum Ende der Nachwendezeit - über Enttäuschungen, Wagnisse und Vertrauen


Geliebt und behütet ist Milla in Berlin bei ihrer Mutter aufgewachsen. Ihren Vater hat sie nie vermisst. Nun aber ist Milla schwanger, und ihr Freund Navid drängt sie, ihren Wurzeln nachzuspüren. Verschwiegenes sickert in Generationen ein wie Gift, sagt er. Doch sein Ansinnen sorgt für Zwist: Millas Mutter will den Schmerz aus ihrer DDR-Vergangenheit nicht aufwühlen. Und die Großeltern weichen aus. Als dann noch ein betrunkener alter Mann Milla und Navid angeht und behauptet, Millas Oma sei bei der Stasi gewesen und habe seine Frau auf dem Gewissen, erkennt Milla, dass sie in ein Wespennest gestochen hat. Was geschah damals wirklich?


Einfühlsam und authentisch schreibt Ulla Mothes über das Leben in der DDR, über Freundschaft und Verrat, Licht und Schatten. Ein Roman, der nachdenklich macht und nachhallt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.03.2022

Die wichtigen Wurzeln der Familie

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Der Roman umfasst drei Generationen und spielt in ebenso vielen Zeitabschnitten. Es geht um die siebziger Jahre in der DDR, die Wendezeit um 1989 und die Gegenwart.
In der Gegenwart erhält Milla einen ...

Der Roman umfasst drei Generationen und spielt in ebenso vielen Zeitabschnitten. Es geht um die siebziger Jahre in der DDR, die Wendezeit um 1989 und die Gegenwart.
In der Gegenwart erhält Milla einen Heiratsantrag von ihrem Freund Navid,der gleichzeitig von ihrer Schwangerschaft erfährt.Navid ist ein Kriegsflüchtling aus Afghanistan, wo seine gesamte Familie von den Taliban ermordet wurde.
Milla wuchs sehr behütet bei ihrer Mutter Jola und dem schwulen Männerpaar Toni und Dirk auf,ihren Vater kennt sie nicht. Navid drängt sie dazu, nach ihren Wurzeln zu forschen, zuerst gegen ihren Widerstand, der aber nach und nach durch Neugier ersetzt wird.
Ihre Großeltern sind zusammen mit ihrer Mutter kurz vor der Wende aus der DDR geflohen, wo ihre Großmutter eine gute Stellung gehabt hat und für die Stasi tätig war.Jola läßt ihre Jugendliebe Raik zurück.
Die Geschichte wechselt nun ständig zwischen Vergangenheit und Gegenwart, die verschiedenen Personen werden detailgenau gezeichnet. Hierbei gelingt es der Autorin hervorragend, sie so zu beschreiben, dass es nicht nur schwarz und weiß,sondern auch Grautöne gibt.
Die Themenbereiche erstrecken sich über die DDR Geschichte, zu schwerwiegenden Umweltproblemen ,dem starken familiären und nachbarschaftlichen Zusammenhalt , sowie mehreren Liebesgeschichten in Vergangenheit und Gegenwart.
Nach und nach setzen sich die einzelnen Puzzleteile zusammen und es gelingt, die Brücke in die Vergangenheit begehbar zu machen.
Obwohl es sich um eine fiktive Geschichte handelt, fließen neben der guten Recherchearbeit auch eigene Erfahrungen der Autorin mit ein.

Fazit:
Ein sehr wichtiges Stück Zeitgeschichte, dass noch länger nachhallen wird.

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Veröffentlicht am 07.03.2022

Spannende deutsch-deutsche Familiengeschichte

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Dieses Buch gibt einen gelungenen Einblick in die deutsch-deutsche Geschichte. Da die Autorin Ulla Mothes hierfür eine Mehrgenerationen-Geschichte erzählt, kann man sich in jede Epoche gut hineinversetzen. ...

Dieses Buch gibt einen gelungenen Einblick in die deutsch-deutsche Geschichte. Da die Autorin Ulla Mothes hierfür eine Mehrgenerationen-Geschichte erzählt, kann man sich in jede Epoche gut hineinversetzen. Die jüngste Generation wird im Hier und Jetzt beschrieben und über die Vorkommnisse der Vergangenheit wird in Rückblenden erzählt. So hat jeder Charakter in diesem Buch seine eigene nachvollziehbare Sicht auf die Dinge und es wird daraus „das große Ganze“.

Das Buch beginnt im Hier und Jetzt mit einer Liebesgeschichte zwischen der Studentin Milla und ihrem Freund Navid aus Afghanistan. Da die beiden auf der einen Seite Zukunftspläne haben, befassen sie sich auf der anderen Seite aber auch mit der Vergangenheit und den Vorkommnissen während der DDR-Zeit und den Zeiten nach der Wende.
Hierbei kommen dann so einige Geschehnisse ans Tageslicht, die erst im Rückblick erklärbar werden. So geht es z.B. um die erste große Liebe zwischen Milla´s Mutter Jola und ihrem Freund Raik, die durch entsprechende Umstände voneinander getrennt werden, aber sich später noch einmal begegnen.
Stasi-Methoden kommen ans Tageslicht, die man zwar erahnte, aber die hier nochmals explizit erläutert werden – und auch die Umstände, die dazu geführt haben.
Und auch die Großeltern waren in die DDR-Vorgänge verstrickt – einerseits unbewusst durch eine gewisse Arglosigkeit, andererseits ganz bewusst durch eigene politische Haltungen.
Und auch Navid´s Vergangenheit in Afghanistan kommt mit ins Spiel, die das Gesamtspektrum Familie nochmal anders darstellt.
Die Charaktere sind so individuell beschrieben, dass man garantiert jemanden findet, mit dem man sich verbunden fühlt oder dessen Handlungen man am besten nachvollziehen kann. Und über andere wiederum ist man fast ein wenig verärgert, was sich aber später auch wieder klärt.
Der Spannungsbogen des Buches ist genial…..man sammelt viele offene Fragen im Laufe des Buches, die dann im letzten Abschnitt sehr nachvollziehbar geklärt werden.

Fazit:
Das Buch ist ein Muss, wenn man sich einmal etwas näher mit der deutsch-deutschen Geschichte befassen möchte. Da das Thema in eine spannende Familiengeschichte eingebaut ist, macht das Lesen großen Spaß und man findet auf jeden Fall Antworten auf Fragen, die man sich selbst schon einmal zu diesem Thema gestellt hat!

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Veröffentlicht am 07.03.2022

Familiengeschichte wie ein Thriller

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Dieser Roman ist ein Drei-Generationen-Roman, der insgesamt über eine längere Zeitspanne der jüngsten deutschen Geschichte spielt, und zwar zur DDR-Zeit in den 70er Jahren, zur Wendezeit um 1989 und heute.

Es ...

Dieser Roman ist ein Drei-Generationen-Roman, der insgesamt über eine längere Zeitspanne der jüngsten deutschen Geschichte spielt, und zwar zur DDR-Zeit in den 70er Jahren, zur Wendezeit um 1989 und heute.

Es beginnt mit der heutigen Generation, vertreten durch Milla, um die Jahrhundertwende geboren, und ihren Freund Navid, die mir beide sofort sympathisch sind. Einerseits durch Millas frische und fröhliche Art, die auch auf den jungen Navid, einen ehemaligen Flüchtling, abfärbt. Andererseits aber auch durch Navids Ernsthaftigkeit und Beharrlichkeit, die Schatten der Vergangenheit, die über Millas Familie lasten, zu vertreiben.

Millas Familie sind ihre Mutter Jola und deren Eltern, Agnes und Franz, die aus der DDR kommen und 1989 kurz vor deren Zusammenbruch geflohen sind. Alle leben heute in Berlin. Wir lernen sie auch recht schnell kennen.

Dass es in dieser Familie vermeintliche dunkle Geheimnisse gibt, wird klar, als Milla und Navid mit ihrem Großvater Franz einen Ausflug in seine alte Heimat nach Wolfen machen und dort ein alter Mann behauptet, Millas Oma sei schuld am Tod seiner Frau.

Dieser Roman ist sehr einfühlsam geschrieben und wird allen drei Generationen gerecht. Jede handelnde Figur wird sehr empathisch dargestellt, egal was sie in der Vergangenheit gemacht hat. Es ist keine Schwarz-Weiß-Malerei. So wird z. B. Agnes, die in der DDR bei der Staatssicherheit war, nicht von vornherein verteufelt.

Alle Standpunkte und verschiedene Sichten werden gleichberechtigt dargestellt. Es ist erstaunlich wie unparteiisch das der Autorin gelingt. Trotzdem ist der Roman sehr emotional und darüber hinaus äußerst spannend, denn wir bekommen nach und nach immer wieder Puzzleteile, die sich am Ende alle zu einem Ganzen zusammenfügen lassen.

Die Autorin hat einiges aus ihrer eigenen Erfahrung heraus schreiben können, aber auch vieles sehr sorgfältig recherchiert und es ist ihr gelungen, das alles sehr realistisch in dieser fiktiven Geschichte zusammenzubringen.

Besonders gut gefallen hat mir der Einsatz der Perspektivwechsel: In einer gegenwärtigen Handlung fühlt sich jemand aufgrund eines aktuellen Erlebnisses oder einer Wahrnehmung wie durch einen Trigger in die Vergangenheit zurückversetzt und genau die damalige Szene wird dann sofort erzählt. In einem Film würde an so einer Stelle das Bild zerfließen und es würde eine Rückblende kommen. Genauso kann man sich das in diesem Buch während des Lesens vorstellen. Ich habe es jedenfalls so vor mir gesehen.

Je weiter ich gelesen habe, als umso spannender empfand ich dieses Buch. Ich fühlte mich direkt in die Familie hineingezogen. Dieser Roman hat sich für mich fast angefühlt wie ein Thriller und hat mich begeistert.

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Veröffentlicht am 07.03.2022

Familiengeheimnisse

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Ulla Mothes neuester Roman befasst sich einerseits mit der deutsch-deutschen Vergangenheit vor und nach der Wende, aber auch mit der Geschichte einer Familie, die von den politischen Umständen beeinflusst ...

Ulla Mothes neuester Roman befasst sich einerseits mit der deutsch-deutschen Vergangenheit vor und nach der Wende, aber auch mit der Geschichte einer Familie, die von den politischen Umständen beeinflusst wurde. Der Titel "Flüchtiges Glück" ist dabei mindestens in zweifacher Hinsicht passend gewählt, weil es einerseits um Flucht (nicht hauptsächlich, aber auch aus der DDR und später aus Afghanistan, sondern vor allem auch vor der eigenen Schuld), andererseits aber auch um die Vergänglichkeit von Glück geht. Die Gestaltung des Covers hat mir ebenfalls sehr gut gefallen, die Farbgestaltung spricht mich an und sie passt zu einem Roman, der auch in den 70er und 80er Jahren in der DDR spielt.

Insgesamt wechselt der Roman aber auf den verschiedensten Zeitebenen, den letzten ca. 20 Jahren der DDR, der Zeit um den Jahrtausendwechsel und der Gegenwart. In der aktuellen Zeit ist die 23-jährige Studentin Milla schwanger von Navid, der aus Afghanistan geflohen ist, nachdem ein Großteil seiner Familie dort ermordet wurde. Milla dagegen ist wohlbehütet bei ihrer Mutter Jola und einem homosexuellen Männerpaar in einer Berliner WG aufgewachsen. Sie kennt aber ihren leiblichen Vater nicht, weil ihre Mutter ein Geheimnis um ihn macht. Navid drängt Milla nun dazu, herauszufinden, was in ihrer Familie vorgefallen ist, damit ihre Familiengründung quasi ohne ungeklärte Altlasten beginnt. So kommen immer mehr Details aus dem Leben von Millas Großmutter, die anscheinend für die Stasi tätig war und deren damalige Nachbarn ans Tageslicht und dies alles steht wiederum im Zusammenhang dazu, dass Milla ihren leiblichen Vater nicht kennt. Es geht aber auch um die Umweltverschmutzung im ehemaligen Chemiedreieck um Bitterfeld.

Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Es war bereits mein zweites Buch der Autorin und auch diesmal hat sie es toll hinbekommen, Vergangenheit und Gegenwart miteinander zu verknüpfen und sogar Parallen aufzuzeigen. Alles wirkt sorgfältig recherchiert und die Personen sind sehr überzeugend gestaltet. Durch die verschiedenen Zeitebenen wird zusätzlich Spannung erzeugt. Der Schreibstil der Autorin ist gut lesbar und die Sprache sehr anschaulich und öfter auch symbolkräftig. Dadurch kann man sich sehr gut in die Beteiligten hineinversetzen. Ulla Mothes ist es durch ihre vielschichtigen Charaktere auch gelungen, deutlich zu machen, dass es bei der Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit nicht ausschließlich Gut oder Böse gibt, sondern auch viel dazwischen.

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Veröffentlicht am 09.03.2022

wieder ein interessantes Buch von Ulla Mothes

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Milla wächst mit ihrer Mutter Jola alleine auf und kennt ihren Vater nicht und hat ihn anscheinend auch nie vermisst weil sie gut aufgehoben war im Kreise ihrer Lieben. Nun ist sie aber schwanger und der ...

Milla wächst mit ihrer Mutter Jola alleine auf und kennt ihren Vater nicht und hat ihn anscheinend auch nie vermisst weil sie gut aufgehoben war im Kreise ihrer Lieben. Nun ist sie aber schwanger und der Vater ihres Kindes möchte gerne wissen, woher ihre Wurzeln stammen. Das ganze Bohren und Graben von Navid stößt nicht gerade auf offene Ohren bei Mutter und Großeltern.
Schön langsam erfährt man im Wechsel in den verschiedenen Zeiten nach und nach was alles passiert ist. Man erfährt auch von den Aktivitäten der Stasi und was Agnes damit zu tun hatte, weiß keiner so ganz genau. Nach und nach fügt sich alles zusammen.

Ich hatte die Ehre, auch das erste Buch von Ulla Mothes schon lesen zu dürfen in einer Leserunde und auch diesmal war es wieder sehr interessant sich auszutauschen über die Geschehnisse in der ehemaligen DDR- wo man ja nur aus der Ferne etwas wusste davon. Der Schreibstil gefällt mir gut, auch die Charaktere sind seht toll ausgearbeitet- jeder auf seine Art und Weise. Zu Anfang hat es mich gestört, dass das Buch in 4 Teile geteilt war- aber ich muss sagen, in dem Buch ist soviel passiert- dass es mich dann beim Lesen nicht mehr gestört hat.

Ich kann das Buch nur wärmstens weiter empfehlen, die einzige Kritik- die ich vielleicht sagen kann, ist dass mir der Schluss dann fast zu schnell gegangen ist. Aber auf jeden Fall ein tolles Buch!!

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