Cover-Bild Die verborgene Sprache der Blumen
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10,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Knaur Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Familienleben
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 03.09.2012
  • ISBN: 9783426509173
Vanessa Diffenbaugh

Die verborgene Sprache der Blumen

Roman
Karin Dufner (Übersetzer)

Das Wichtigste im Leben der jungen Victoria sind Blumen. Sie weiß alles über sie und kennt vor allem ihre Bedeutung. Aufgewachsen in Waisenhäusern und Pflegefamilien, rettet dieses Wissen sie immer wieder. Mit achtzehn findet Victoria Arbeit in einem Blumenladen und bindet mit viel Erfolg und Einfühlungsvermögen für jeden Kunden den richtigen Strauß: Myrte für Liebe, Jasmin für Nähe, Maiglöckchen für Rückkehr des Glücks. All das wünscht sich Victoria auch, als sie Grant kennenlernt. Erstaunt stellt sie fest, dass er ebenfalls die Sprache der Blumen versteht – und sie von demselben Menschen gelernt hat wie sie selbst …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.06.2019

Tolle Geschichte!

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Victoria Jones wächst in 32 verschiedenen Heimen und Pflegefamilien auf, bis sie mit 18 Jahren obdachlos wird. Ohne Familie und ohne Freunde versucht sie zu überleben. Sie schläft im Park und ihr einziges ...

Victoria Jones wächst in 32 verschiedenen Heimen und Pflegefamilien auf, bis sie mit 18 Jahren obdachlos wird. Ohne Familie und ohne Freunde versucht sie zu überleben. Sie schläft im Park und ihr einziges Interesse gilt dem Blumengarten, den sie in einer verlassenen Ecke des Parks angelegt hat. Die Liebe zu den Blumen und ihre Botschaften, die sie zu lesen gelernt hat, verdankt sie ihrer ehemaligen Pflegemutter Elisabeth. So begleitet diese Passion ihr Leben. Victoria verdankt ihrer Liebe zu Blumen ebenfalls eine Anstellung im "Flora", dem Blumenladen von Renata. Alles scheint gut zu werden, bis sie auf dem Blumengrossmarkt Grant kennen lernt.

Die Geschichte wird auf zwei Erzählebenen geführt. Diese teilweise abrupten Zeitenwechsel sind gerade zu Beginn verwirrend, da sie nicht deklariert wurden. Mit der Zeit hatte ich den Bogen raus, da sie regelmässig geschehen. Zuerst ist man hautnah dabei, wie die elternlose Victoria von einer Pflegestelle zu anderen weitergereicht wird. Und immer wieder scheinbar schuld daran ist, dass man sie nicht behält. Victoria gilt als schwererziehbar und erst nach und nach erkennt man als Leser, dass das Kind aggressiv und bindungsunfähig "gemacht" wurde. Diese Erkenntnis hat mich tief berührt. Denn wie soll ein Kind je lernen eine Bindung aufzubauen, wenn es nie Liebe erfahren durfte? Bis sie als 9jährige bei der alleinstehenden Elisabeth landet. Doch auch da geschieht etwas, das dem Leser lange ein Rätsel ist und Victoria wird weitergereicht. Ich war gefesselt, denn ich wollte unbedingt wissen, was da genau geschehen ist.
Der zweite Strang wird in der Gegenwart geführt und hat mich nicht weniger berührt. Denn hier kämpft Victoria nicht mehr um Liebe und Anerkennung, sondern will ganz einfach überleben. Ihre Handlungen, ihr Denken und ihr Fühlen sind das Ergebnis von jahrelangen Misshandlungen, Unsicherheit und instabilen Verhältnissen und Beziehungen. Psychologisch hervorragend umgesetzt und durchdacht!
Der Schreibstil der Autorin, die mit " die verborgene Sprache der Blumen " ein Debüt geschrieben hat, empfand ich als eher sachlich und teilweise kurz und abgehackt. Im krassen Gegensatz dazu die Beschreibungen der Blumen und der Symbolik, die oft sehr ausgeschmückt und fast poetisch sind. Mir war bisher nicht bekannt, dass Blumen auch zur Übermittlungen bestimmter Botschaften eingesetzt werden können. Klar ist allgemein bekannt, dass rote Rosen wahre Liebe bedeuten. Doch dass zum Beispiel die Schlüsselblume Vertrauen oder die Lobelie Missgunst bedeuten, wusste ich nicht.
Die gesamte Story wird in der Ich-Perspektive von Victoria geführt. Das wirkt ab und zu etwas einseitig und eintönig. Sehr gerne hätte ich die Sicht auf die Dinge aus dem Blickwinkel von Grant, Elisabeth oder Renata erfahren.
Mich hat die Geschichte der elternlosen Victoria berührt und gefesselt.

Veröffentlicht am 09.01.2017

Geben und Nehmen

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Wer Liebe geben will, muss auch Liebe annehmen können. Wer andere lieben will, muss sich auch selbst lieben können. Das alles kann Victoria Jones nicht. Sie wächst in Pflegefamilien und Heimen auf und ...

Wer Liebe geben will, muss auch Liebe annehmen können. Wer andere lieben will, muss sich auch selbst lieben können. Das alles kann Victoria Jones nicht. Sie wächst in Pflegefamilien und Heimen auf und tut alles, um keine Bindungen entstehen zu lassen. Dann wird sie von der Sozialarbeiterin Meredith, die keinerlei Verständnis für Victorias Verhalten hat, zu Elizabeth gebracht. Elizabeth, selbst ein Mensch mit Problemen, liebt dieses Mädchen. Sie führt sie auch in die verborgene Sprache der Blumen ein. Aber auch ihr gelingt es nicht, Victoria aus ihren Verhaltensweisen zu befreien. So kommt es, dass Victoria bis sie 18 Jahre alt wird, im Heim aufwächst. Mit ihrem Geburtstag ist sie dann auf sich alleine gestellt.
Erst ist sie obdachlos, dann findet sie Arbeit in einem Blumenladen. Da sie die Sprache der Blumen versteht, hat sie bald großen Erfolg. Auf dem Großmarkt trifft sie Grant, der ebenfalls die Blumensprache kennt. Zaghaft nähern sich die beiden, aber Victoria kann nicht aus ihrer Haut heraus. Sobald ein wenig Nähe entsteht, flüchtet sie. Sie muss erst lernen, sich selbst anzunehmen, sich selbst nicht als wertlos zu betrachten. Das aber kann nur von ihr ausgehen, andere können nur unterstützen und sie so nehmen, wie sie ist.
Es ist ein ruhiges Buch und doch so fesselnd, dass man es nicht weglegen kann. Die Zeiten wechseln ständig und dadurch wird Spannung erzeugt: man will einfach wissen, wie es weitergeht oder warum es so ist, wie es ist. Aber dafür braucht man ein wenig Geduld. Es klärt sich erst zum Schluss.

Veröffentlicht am 08.09.2019

Schöne Idee, konnte mich aber nicht überzeugen

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Victoria wurde bis sie 10 Jahre alt war von einer Pflegefamilie zur nächsten weitergegeben. Vertrauen konnte Victoria nie aufbauen zu ihren Mitmenschen. Das sie schon als Kind sehr launische reagieren ...

Victoria wurde bis sie 10 Jahre alt war von einer Pflegefamilie zur nächsten weitergegeben. Vertrauen konnte Victoria nie aufbauen zu ihren Mitmenschen. Das sie schon als Kind sehr launische reagieren konnte macht die Sache auch nicht besser, da sie keine Pflegefamilie mit Victoria auseinandersetzen wollte. Ihre Sozialarbeiterin kennt Victoria dadurch am längsten. Als 10 jährige kommt sie zu Elisabeth, die einen Weinanbau betreibt. Auch mit Blumen geht sich Elisabeth bestens aus und so lernt Victoria alles über sie auch welche Bedeutung diese haben. Elisabeth schafft es, das Victoria endlich hoffen kann eine Mutter gefunden zu haben, denn sie ist schon länger als 6 Monate bei ihr und einer Adoption steht nichts im Wege. Doch der Tag der Adoption verändert Victorias Leben auf Dauer.
An sich hat mir die Geschichte gut gefallen, gerade was es mit der Bedeutung der Blumen auf sich hat aber leider bin ich mit der Protagonistin Victoria überhaupt nicht klar gekommen. Klar sie ist jemand der nie gelernt hat Vertrauen zu ihren Mitmenschen zu knüpfen da sie kein Pflegefamilie behalten wollte, aber lag es hier nur an den Pflegefamilien oder auch Victoria? Mich konnte die Geschichte um Victoria nicht so recht berühren. Klar es ist traurig dass sie nur rumgereicht wurde. Auch war es schön zu lesen das sie Hoffnung und Liebe zu spüren scheint aber irgendwie konnten die Gefühle nicht auf mich übergreifen.
Die Sprache der Blumen hat mich im Gegenzug sehr interessiert und fand diese Idee auch sehr schön umgesetzt im Buch.
Mit Grant konnte ich teilweise genauso wenig etwas anfangen. Er scheint Victoria gut zu verstehen und gibt ihr den Freiraum den sie braucht aber an einer entscheidenden Stelle war er mir zu Wort karg.
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen und vieles ist wunderschön beschrieben was mich verzaubert hat.