1,5 Sterne
Leider hat mir dieses Buch aus vielerlei Gründen nicht zugesagt. Ich liebe das Genre - Dark Romances- und habe schon sehr viele Bücher dieses Genres gelesen. Aber Cold Princess kann das "Dark" kaum für sich beanspruchen.
Die Warnung vorne im Buch- es hat das Buch vielversprechender klingen lassen, als es dann tatsächlich war. Da aber viele Dark Romance Bücher Warnungen haben, habe ich dieser jetzt nicht viel Beachtung beigemessen.
Das Cover des Buches gefällt mir sehr gut. Hätte es noch vereinzelt geglitzert, wäre es perfekt.
Inhalt:
Geschrieben ist das Buch hauptsächlich aus der Sicht der beiden Hauptprotagonisten Saphira und Madox. Zwischendrin bekommt man aber auch vereinzelt noch die Sicht zweier Nebenprotagonisten zu lesen.
Saphira ist die Erbin und das Oberhaupt einer Mafiosi-Familie, die einen Teil Palermos beherrscht. Jeder fürchtet sie und jeder befolgt ihre Befehle. Ihr Wort ist Gesetz. Doch hinter dieser harten Schale verbirgt sich eine traurige Geschichte und die Mauer hinter der sich Saphira, die Eisprinzessin, versteckt, also jene, die sie selber errichtet hat beginnt zu bröckeln, je öfter sie von diesem einen Mann umgeben ist. Ein Mann, den sie nicht näher an sich heran lassen sollte. Ein Mann, der ihre Instinkte und Gefühle in Frage stellt. Ein Mann, der für sie arbeitet. Ein Mann, der ihr gefährlich werden könnte.
Madox ist ein ausgebildeter Auftragskiller, der nach dem Tod seines Vaters wieder zurück nach Palermo reist, um den Mörder seines Vater ausfindig zu machen und um Rache zu üben. Das Problem ist, dass er Saphira für die Mörderin hält. Nachdem er sich erfolgreich in ihre famiglia hineingeschmuggelt und sich zur guardia "hochgearbeitet" hat, ist er seinem Ziel sehr nahe. Aber zuerst will er Beweise. Umso mehr Zeit er mit Saphira verbringt, desto mehr Zweifel keimen in ihm auf. Hinzu kommt noch seine Begierde für sie und die Emotionen und Gefühle, die sich nach und nach entwickeln verwirren ihn nicht nur, sondern scheinen alles noch komplizierter zu machen.
Wird er seinen Plan weiterhin durchziehen können? Wird er die Beweise finden und Saphira zur Verantwortung ziehen? Was ist, wenn alles anders ist, als geglaubt? Welche Geheimnisse verbergen die beiden? Welchen Einfluss hat Guiseppe auf sie? Wird es Saphira möglich sein einen Krieg zwischen den famiglias zu verhindern? Wird die Eisprinzessin ihre kalte Schale tauen lassen? Was passiert, wenn die Wahrheit ans Licht kommt?
Fazit:
Wie bereits erwähnt, hat mir das Buch nicht zugesagt.
Der Schreibstil hat mir nicht sonderlich gefallen. Es war irgendwie trocken, lieblos und langweilig. Die Geschichte plätscherte vor sich hin. Mit den Protagonisten wurde ich erst am Ende minimal warm. Bis dahin waren mir aber alle eher gleichgültig.
Die komplette Geschichte war vorhersehbar. In der Leserunde auf Lovelybooks habe ich in jedem Abschnitt einen Verdacht geäußert und alles ist genauso eingetroffen. Selbst, die Vermutungen, die ich nicht niedergeschrieben habe sind genau so geschehen. Sehr schade.
Das Buch bot keinerlei Spannung. Es war weder düster, noch actionreich. Es gab kaum Mord und Totschlag oder gar Gewalt und das bisschen, was es gab, war kurz erzählt und das noch nicht einmal detailliert. Das Buch bot nichts interessantes und konnte auch nicht schockieren. Und gerade das sollte doch ein Buch über Mafiosos tun. Mafiosos leben davon. Aber Die Geschichte spielte sich leider größtenteils im Gebäude ab. Man hat hauptsächlich gelesen, wie Saphira von einen Raum in den nächsten stolzierte, vor ihrem Schreibtisch saß , aus dem Fenster starrte oder sich in Gedanken darüber beschwerte, dass sie sich nicht mit Madox einlassen dürfe. Nebenbei überlegte sie dann auch, wie sie heraus finden könne, wer ihre Familie umgebracht hat. Ähnlich ging es Madox. Er hat auch nicht viel mehr getan. Auf mich wirkten die Charaktere auch nicht kalt, angsteinflößend, schrecklich oder was weiß ich. Besonders Saphira wirkte auf mich nicht wie ein tougher Mafiaboss. Wäre nicht erwähnt worden, dass es sich um Mafiosos handelt, hätte das auch, bis auf wenige Szenen, ein Buch über ein CEO mit Leibwächtern sein können.
Die Lovestory zwischen Saphira und Madox- naja. Also so richtig geknistert hat es nicht. So kam es jedenfalls bei mir an. Zum Ende hin wurde es aber etwas besser. Generell war der letzte Abschnitt von allen am Besten. Nicht zufriedenstellend, aber die Geschichte hat sich bis dahin etwas gesteigert. Positiv fand ich dann auch, dass man etwas mehr von Saphiras verletzlichen Seite sehen konnte und wie der Druck, alles was geschehen war und auch die Sache mit Madox an ihren Nerven zerrte und auch ihre errichtete Mauer und ihren Eispanzer nach und nach immer mehr zum Bröckeln /Schmelzen brachte.
Was Guiseppe angeht - Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum die Autorin seine Perspektive so früh eingebaut hat bzw. warum sie sie überhaupt eingebaut hat. Sie hat schon früh in der Geschichte alles Preis gegeben und ans Licht kommen lassen. Warum hat die Autorin nicht einfach die Leser, die nicht so analytisch denken und lesen wie ich und nicht vieles vorhersehen können, bis zum Schluss im Dunkeln gelassen? Warum hat sie diese Leser nicht rätseln und alles bis zum Ende hinterfragen lassen? Wäre doch Spannender gewesen, wenn alles erst im Showdown aufgedeckt wird. Diese Form von Buchaufbau kann ich echt nicht nachvollziehen.
Die Erotischen Szenen waren am Anfang eher lachhaft. Am Ende wären sie gut gewesen, wenn der Schreibstil bzw. die Wortwahl sie nicht so zu Nichte gemacht hätte bzw. sie nicht so blass hätte wirken lassen. Irgendwie klang das alles so gestelzt und unnatürlich/ unrealistisch. Die deutsche Sprache ist so schon unsexy, da muss man doch nicht absichtlich noch so schreiben, als würde eine Anstandsdame eine Sexszene kommentieren / beschreiben. Autoren/Editoren/ Verlage sollten dahingehend etwas mehr Mut beweisen. Mich würde es auch nicht stören das ein oder andere Englische Wort zu lesen ( wie z.B. F ... ck, Sh ... t, etc). Einfach mal umhören, wie die Leute tatsächlich sprechen und was die für Wörter nutzen und diese dann gegebenenfalls im Buch einbauen. Die Amis schaffen es ja auch und das obwohl man diese für prüde hält. Sollte also machbar sein, dass deutsche Bücher das irgendwann auch mal hinbekommen.
Es gab einige Ungereimtheiten in diesem Buch. Mich wundert es echt, dass dies weder der Autorin noch der Editorin aufgefallen ist. Scheinbar fällt es aber auch vielen Lesern nicht auf.
SPOILER START:
1) Am Anfang hieß es, dass Saphira sich von Rabia NUR von der Größe und von der Augenfarbe her unterscheidet. Rabia ist groß, hat kurzes blondes Haar und braune Augen. Dementsprechend hätte Saphira auch Blond sein und hätte grüne, blaue oder graue Augen haben müssen. Kurz danach wurde jedoch geschrieben, dass sie dunkelbraune Augen hat. Braun ist Braun. Also unterscheidet sie sich dahingehend eben nicht von Rabia. Später dann im Buch, wenn sie im Club sind, trifft Madox auf dieses Mädel und denkt sich: "Warum muss sie Saphira auch so ähnlich sehen?" (Kein Wortlaut) . Blöd nur, dass gleich daraufhin folgt, dass die Dame dunkle Haare hat. Dadurch widerspricht sich die Aussage , dass sie sich ähnlich sehen, da Saphira ja eigentlich blond ist. Später wurde dann noch ein paar Mal erwähnt, dass Saphira dunkelhaarig ist, was dann wohl bedeutet, dass das wohl schlussendlich auch die Haarfarbe ist auf die sich die Autorin festgelegt hat.
Edit: Offenbar habe ich mir da etwas falsches zusammen gelesen. Keine Ahnung, wie das geschah, aber Nr. 1 fällt dadurch weg. Sorry
2) Früher im Buch wurde erwähnt, dass Guiseppe Madox bei Saphira eingeschleust hat und alles dafür getan hat, damit Madox Saphira tötet. Aber dann beschwert er sich plötzlich, dass sein Neffe zurück gekommen ist und meint, dass er besser in Amerika hätte bleiben sollen? Ist er Schizophren? Widerspricht sich doch total. Ein paar Seiten später erwähnt Maddox auch nochmal genau das- Sein Onkel hat ihn bei Saphira eingeschleust, damit er sie tötet.
Nachtrag zu Nr. 2, um klar zu stellen, warum es für mich widersprüchlich ist (Kann auch überlesen/ausgelassen werden ;) ) :
Mir ist bewusst, dass Madox selbstständig zurückgekehrt ist und Rache nehmen wollte und auch, dass Guiseppe dies sehr gelegen kam. Dennoch ist die Aussage, dass er weniger Probleme gehabt hätte, wenn Madox in Amerika geblieben wäre, meiner Meinung nach Schwachsinn und widerspricht sich. Wenn Madox nicht zurück gekehrt wäre und den Job übernommen hätte, hätte es jemand anderes getan oder Guiseppe hätte Krieg begonnen. Er wollte Saphira tot haben-egal wie. Und Probleme gab es nicht wirklich durch seine Rückkehr. Guiseppe ist der capo- er hätte mit nem Fingerschnippen und unter Drohung mit dem Tod, Madox dazu zwingen können mit dem Plan voranzuschreiten und sie zu töten. Hat er aber nicht. Er hat lieber 2 Jahre zugesehen, wie Madox da nach Beweisen sucht und wurde dann mit der Zeit ungeduldiger, obwohl er ganz genau wusste, dass es keine Beweise und kein Geständnis geben würde. Dass Madox und Saphiras Affäre ihm gegen den Strich ging war klar, aber ein Problem war auch das nicht, weil er hier wiederum dafür hätte sorgen können, dass beide umgebracht werden. Den Versuch hatte er ja auch gestartet. Dass Madox die Wahrheit erfahren würde, wäre nur ein Problem für ihn, wenn er Angst vor Madox gehabt hat und in seiner famiglia als Verräter gegolten hätte. Nichts davon wurde aber im Buch erwähnt. Und jetzt schiebt er die Schuld auf Madox, obwohl er derjenige war, der jahrelang einfach nur zugeguckt und nicht gehandelt hat. Ihn stört einfach nur, dass er Madox nicht im Griff hat und dass dieser nicht nach seiner Nase tanzt. Ihn stört, dass Madox alles hinterfragt, nachforscht und ihn damit in die Ecke treibt. Guiseppe könnte das aber alles ganz schnell beenden. Warum tut er das also nicht? Ich persönlich denke, dass ein machthungriger, kalter, selbstsüchtiger und skrupelloser capo, der über Leichen geht (selbst in der Familie), in Madox und dessen Verhalten keine Probleme sehen sollte, eben weil er diese als capo schnell beseitigen kann. Demnach widerspricht sich einfach die Aussage, dass er weniger Probleme gehabt hätte, wenn Madox nicht zurück gekehrt wäre. Denn nicht Madox und seine Rückkehr machen Probleme, sonder Guiseppe erschafft sich diese, weil er einfach nicht durchgreift. Jeden anderen hätte er sofort ermorden lassen, Madox ließ er aber alles durchgehen und dreht es so, als würde Madox seine Pläne zunichte machen. Zudem hat er zugelassen, dass Madox zurückkehrt. Er hätte es ihm ja auch verbieten können. Demnach sollte es auch heißen: "Warum habe ich ihn nur zurückkehren lassen" und nicht "Warum hatte er nicht in Amerika bleiben können?" Das einzige Problem, das Guiseppe hatte, war mit Saphira. Nicht nur wollte er sie tot sehen, sondern er wollte auch nicht, dass sie erfährt, dass er für den Tod ihrer Familie verantwortlich ist. Denn dann hätte es def. Krieg gegeben. Aber dieses Problem hatte auch nichts mit Madox zu tun, da dieser bis zum Ende, als er den Brief von Damiano las, nichts davon wusste. Deshalb hätte er Saphira ja auch nicht davon berichten können und war für Guiseppe in dieser Hinsicht auch keine Bedrohung. Dadurch ist das für mich widersprüchlich und nicht ganz einleuchtend.
SPOILER ENDE
Bei der Szene, wo Damiano angegriffen wurde, hatte ich mich auch gefragt, warum Madox nicht nachgehakt hat, warum dieser angegriffen wurde, wo und von wen. Mafiosos hätten mit Sicherheit diesem Angriff nachgehen wollen würden und Rache nehmen wollen. Deshalb verstehe ich nicht, warum das so offen gelassen wurde. Auch was Leando betrifft- dessen "Vorfall" wurde auch nicht komplett aufgelöst. Was Damiano betrifft- in den Leseabschnitten in der Leserunde hatte ich bereits erwähnt, weshalb ich denke, warum seine Szenen eingebaut wurden. Hat sich dann auch bestätigt.
Generell haben mir auch Emotionen gefehlt. Klar sind Saphira und Madox äußerlich kalt und unnahbar, dennoch haben sie ja auch Emotionen. Wut, Abscheu, Trauer, Liebe, etc. das alles fühlten sie ja dennoch, nur kam das nur nicht so richtig rüber. Besonders die Szene am Grab hätte etwas emotionsreicher sein können.
Manche Szenen wirkten auf mich auch eher wie flüchtig erzählt und dann abgehakt.
Dass das Buch in einem Cliffhanger enden würde, hatte ich auch erwartet.
Wie bereits erwähnt, war das Buch komplett vorhersehbar. Spannung und interessante Szenen fehlten mir. Teil 2 werde ich dennoch lesen, da ich Serien immer abschließen will und wer weiß- vielleicht überrascht mich Teil 2 ja auch indem es besser ist.
Jedenfalls weiß ich auch, dass viele nur oberflächlich lesen und demnach das Buch auch eher mögen werden. Geschmäcker sind zudem auch verschieden. Für mich persönlich war das Buch jedoch enttäuschend. Und das ist echt schade.