Ein bidlhafter Überblick über die schönsten Nachtzugstrecken
Das Cover ist ein Foto von einem kleinen Ausschnitt aus einem Schlafabteil im Nachtzug. Der Tisch ist mit einer weißen Decke versehen und darauf steht eine Tasse mit Zahnputzzeug. Der Vorhang ist geöffnet ...
Das Cover ist ein Foto von einem kleinen Ausschnitt aus einem Schlafabteil im Nachtzug. Der Tisch ist mit einer weißen Decke versehen und darauf steht eine Tasse mit Zahnputzzeug. Der Vorhang ist geöffnet und erlaubt einen Blick in die schwarze Nacht. Das Ganze wirkt durch die Farben nostalgisch und irgendwie nicht aus dieser Zeit.
Nachtzugreisen: Die schönsten Strecken Europas von Veronika Wengert und Jörg Dauscher erschien im Conbook Verlag. Das Buch gibt eine schöne Übersicht über die Nachtzugstrecken in Europa. Dabei sind die einzelnen Verbindungen grob in Himmelsrichtungen unterteilt. So geht es erst „Auf in den hohen Norden“, dann weiter „Go east“ und „Tief in den Westen“ bevor es wie die „Zugvögel in den Süden“ geht. Dabei mischen sich altehrwürdige Strecken mit ganz neuen. Wobei aktuell nicht jede Verbindung auch aktiv ist.
Mit Interesse habe ich die einzelnen Etappen im Buch gelesen. Für jede Strecke gibt es eine kleine Übersicht über Abfahrt, Ankunft, Zugnummer, Dauer der Fahrt und die Länge der Strecke. Zusätzlich finden sich ein paar Sightseeing Tipps jeweils für Start- und Endpunkt der Reise, je nach dem wie viel Zeit man für die entsprechenden Orte eingeplant hat. So gibt es kurze Tipps unter anderem für die Erkundung von Wien, Budapest und Belgrad. Diese drei Städte habe ich mir besonders angeschaut, da ich sie in diesem Sommer selbst einmal besuchen werde. Allerdings reisen wir nicht mit dem Nachtzug, sondern mit dem Schiff. Zu gerne wäre ich mit einem Nachtzug nach Passau angereist, doch dafür findet sich nicht wirklich eine Verbindung. So nehmen wir jetzt tagsüber einen ICE mit nur zwei Stopps zum Zielort. Das ist bei so vielen Kilometern nicht selbstverständlich.
Nach dem Buch habe ich Lust bekommen auf eine Fahrt im Nachtzug. Mein Mann und ich haben schon mal mit dem Orient Express und auch mit dem African Explorer geliebäugelt. Besonders letzterer hat seinen ganz eigenen Reiz, dafür müssen wir aber noch ein paar Jahre sparen.
Zwischen den einzelnen Strecken gibt es noch das ein oder andere Hintergrundwissen zum Reisen mit Nachtzügen und zu deren Geschichte. Ich bin gespannt, ob sich in den nächsten Jahren der Nachtzig wieder etablieren kann, als Alternative zu den vielen Inlands- und Kurzstreckenflügen. Ich persönlich kann mir eine Fahrt im Nachtzug gut vorstellen, um entspannt am nächsten Tag am Urlaubsort anzukommen. Aktuell fahren wir zwar auch oft Nachts mit dem Zug zum Flieger oder Bestimmungsort, doch schläft es sich auf einem Sitz nun mal nicht wirklich entspannt. Da ist man dann doch eher gerädert bei der Ankunft. Ich werde die Entwicklung verfolgen und hoffe, dass das Umweltbewusstsein der aktuellen Generation diesen Schritt begünstigt.
Hast du Lust, dich mit dem Zug quer durch Europa zu bewegen? Dann bekommst du hier eine Vielzahl an Routen, die dir bei der Urlaubsplanung helfen könnten. Mein Favorit auf den ersten Blick ist die Verbindung von Olso nach Bodø. Ich bin einfach ein kleiner Fan für den Norden. Zu diesem Thema kann ich dir übrigens ein weiteres Buch ans Herz legen: Tante Emma und der Schnee-Express von Emma Bessi entführt dich an den nördlichsten Bahnhof Europas und nimmt dich ganz aktiv mit auf eine Bahnfahrt mit Kind. Von mir gibt es für beide Bücher eine ganz klare Leseempfehlung. Sie machen einfach Lust auf Urlaub mit der Bahn.