Cover-Bild Die Macht der Seuche
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: C.H.Beck
  • Themenbereich: Geschichte und Archäologie - Geschichte
  • Genre: Sachbücher / Geschichte
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 15.03.2021
  • ISBN: 9783406767296
Volker Reinhardt

Die Macht der Seuche

Wie die Große Pest die Welt veränderte
EINE PANDEMIE VERÄNDERT DIE WELT - DIE NEUE GESCHICHTE DER PEST

Die Große Pest der Jahre um 1348 war eines der einschneidendsten Ereignisse der europäischen Geschichte. Der Historiker Volker Reinhardt rekonstruiert den Verlauf der Epidemie von den Anfängen in Asien bis zu ihrem vorläufigen Erlöschen in Europa, beleuchtet die unterschiedlichen Verhältnisse in ausgewählten Städten und fragt, wie die Überlebenden politisch und wirtschaftlich, religiös und künstlerisch das große Sterben bewältigten. Sein spannend geschriebenes Panorama führt eindringlich vor Augen, was wir dem medizinischen Fortschritt verdanken – und wie verblüffend ähnlich wir heute trotzdem auf eine Pandemie reagieren.

Als im Frühjahr 1348 die Pest nahte, ließ der Mailänder Herrscher Luchino Visconti die Stadt komplett isolieren. Kranke in der Stadt wurden vorsorglich eingemauert. So blieb Mailand als einzige Stadt Italiens verschont. Volker Reinhardt hat die verfügbaren Quellen zur Großen Pest neu gesichtet und zeigt in seinem anschaulich erzählten Buch, dass der vermeintliche europäische Flächenbrand eine Summe von lokalen Dramen war, die die Menschen auf ganz unterschiedliche Weise bewältigten: durch politische Umstürze, Verfolgung von Minderheiten, Restauration alter Verhältnisse oder eben durch ein Lob der Tyrannis à la Mailand. Klassische Pestbeschreibungen wie die von Boccaccio erweisen sich als spätere Stilisierung nach antiken Vorbildern, doch Bilder, Bauwerke oder anonyme Chronisten lassen ermessen, wie groß die Verunsicherung war und wie übermächtig die Sehnsucht nach der verlorenen Normalität.

  • Die Große Pest – ihr verheerendes Wirken in Mitteleuropa
  • Der Verlauf der Pest von den Anfängen bis zum Erlöschen
  • Neue und kritische Analyse der Quellen
  • Die Große Pest reduzierte die Bevölkerung in Europa um ein Drittel




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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.03.2021

Die Pest

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Klappentext:
„Die Große Pest der Jahre um 1348 war eines der einschneidendsten Ereignisse der europäischen Geschichte. Volker Reinhardt rekonstruiert den Verlauf der Epidemie von den Anfängen in Asien ...

Klappentext:
„Die Große Pest der Jahre um 1348 war eines der einschneidendsten Ereignisse der europäischen Geschichte. Volker Reinhardt rekonstruiert den Verlauf der Epidemie von den Anfängen in Asien bis zu ihrem vorläufigen Erlöschen in Europa, beleuchtet die unterschiedlichen Verhältnisse in ausgewählten Städten und fragt, wie die Überlebenden politisch und wirtschaftlich, religiös und künstlerisch das große Sterben bewältigten. Sein spannend geschriebenes Panorama führt eindringlich vor Augen, was wir dem medizinischen Fortschritt verdanken – und wie verblüffend ähnlich wir heute trotzdem auf eine Pandemie reagieren.

Als im Frühjahr 1348 die Pest nahte, ließ der Mailänder Herrscher Luchino Visconti die Stadt komplett isolieren. Kranke in der Stadt wurden vorsorglich eingemauert. So blieb Mailand als einzige Stadt Italiens verschont. Volker Reinhardt hat die verfügbaren Quellen zur Großen Pest neu gesichtet und zeigt in seinem anschaulich erzählten Buch, dass der vermeintliche europäische Flächenbrand eine Summe von lokalen Dramen war, die die Menschen auf ganz unterschiedliche Weise bewältigten: durch politische Umstürze, Verfolgung von Minderheiten, Restauration alter Verhältnisse oder eben durch ein Lob der Tyrannis à la Mailand. Klassische Pestbeschreibungen wie die von Boccaccio erweisen sich als späte Stilisierung nach antiken Vorbildern, doch Bilder, Bauwerke oder anonyme Chronisten lassen ermessen, wie groß die Verunsicherung war und wie übermächtig die Sehnsucht nach der verlorenen Normalität.“

Volker Reinhardt beleuchtet hier zwar „nur“ die Jahre 1347 bis 1353 zum Thema Pest, aber wenn man dieses Buch liest, läuft einem doch ein kalter Schauer über den Rücken, denn aktuell steckt die Welt ebenso in einer Pandemie mit dem Namen „Corona“. Ein Virus beherrscht die Welt. Nur sind wir heute auf einem ganz anderen modernen Entwicklungsstand wie damals im 14. Jahrhundert und genau diese Vergleiche und Überlegungen zwischen damals und heute haben mich auf ganzer Linie fasziniert. Reinhardt beleuchtet sehr eindringlich alle möglichen Punkte, die einem zu diesem Thema in den Sinn kommen und hat dabei exakt und intensiv recherchiert um seine Leser zufrieden zu stellen, aber nicht nur das! Als Leser klappt man dieses Buch zu und ist einfach nur erschrocken wie aktuell denn selbst heute so ein Thema wie eben „Seuche“ ist. Wobei auch hier klar ist, Reinhardt kann wirklich nur mit Fakten arbeiten, die bestmöglich belegt sind, und das ist mit Daten aus diesem Jahrhundert ja doch etwas schwierig und speziell - ihm ist es hiermit sehr gut gelungen. Seine Wortwahl ist dabei für jeden Leser erfassbar und wirkt keines Wegs als Fachlektüre für Virologen etc.. Jeder Leser wird hier Zugang finden.
Dieses Buch ist ein äußerst lesenswerte Lektüre, die ich nur empfehlen kann! 5 von 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 14.02.2021

Seuchen gestern und heute

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„Die Macht der Seuche“ von Volker Reinhardt ist primär ein Werk über das Wüten der Pest in Europa der Jahre 1347-1353. Es erscheint jedoch zu einem Zeitpunkt, an dem wir ebenfalls mit einer Seuche zu kämpfen ...

„Die Macht der Seuche“ von Volker Reinhardt ist primär ein Werk über das Wüten der Pest in Europa der Jahre 1347-1353. Es erscheint jedoch zu einem Zeitpunkt, an dem wir ebenfalls mit einer Seuche zu kämpfen haben und diesen Umstand nutzt Reinhardt um Parallelen zwischen den beiden Ereignissen zu ziehen.
Dabei konzentriert er sich nicht nur auf die nackten Zahlen, die der Forschung über die Pest zugrunde liegen, sondern zeigt auch viele Einzelschicksale und ihren Umgang mit der schwierigen Situation auf. Da es anders als heute zur Corona-Pandemie nur Schätzungen zu den Todeszahlen der Pestepidemie gibt, sind die Schilderungen einzelner Bürger für einen Gesamteindruck umso wichtiger. Aus den Einzelschicksalen stellt Reinhardt ein Gesamtbild her, welches von Angst, Verzweiflung und Wut der Betroffenen zeugt. Interessant hierbei ist, dass die Pest nicht nur Verlierer, sondern auch Gewinner hervorgebracht hat, ähnlich wie es sich heute beobachten lässt. Durch das massenhafte Sterben wurden einerseits lukrative Ämter und Positionen frei, andererseits wurden Ländereien und Güter vererbt. Was zudem alle Schilderungen eint ist die Rat- und Hilflosigkeit aufgrund der plötzlich mit voller Wucht eintreffenden Seuche und ihre Suche nach Erklärungen. Oft wird Gottes Zorn als Grund aufgeführt. Auch versprachen sich viele Chronisten eine Läuterung der Gesellschaft nach der Katastrophe. So bestand die Hoffnung, dass Moral und Tugend mit neuer Stärke hervortreten und Sündhaftigkeit keinen Platz mehr in der Gesellschaft haben würden. Es bleibt abzuwarten, ob dies tatsächlich eintritt.

Reinhardts Quellenanalysen lassen sich durchweg gut und flüssig lesen. Sie sind ansprechend und lebendig. Seine wissenschaftlichen Analysen sind gut verständlich und ebnen auch dem Laien einen Zugang zu der Thematik. So lässt sich abschließend sagen, dass „Die Macht der Seuche“ ein interessantes und wichtiges Werk zur richtigen Zeit ist und uns vor allem vor Augen führt, dass jede Katastrophe auch ein Ende hat.

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