Cover-Bild Unwert - Der Weg des Kirschmädchens
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Tinte & Feder
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 311
  • Ersterscheinung: 14.12.2021
  • ISBN: 9782496707922
Yasmin Alinaghi

Unwert - Der Weg des Kirschmädchens

Storyteller X Award-Gewinnerin Yasmin Alinaghi erzählt über den Mut, in einer schweren Zeit das Richtige zu tun. Ein bewegender Roman, basierend auf einer wahren Begebenheit.

Rheingau 1935: Die dreizehnjährige Käthe Klepper wächst auf einem Bauernhof in der kleinen hessischen Gemeinde Gudenshain auf. Obwohl sie von klein auf hart arbeitet und die Volksschule nach nur drei Jahren verlassen muss, ist sie zufrieden.

Als Erntehelfer Zores sich mehrfach an Käthe vergeht, gerät ihr Leben jedoch aus den Fugen, und was nun geschieht, stellt den Zusammenhalt im Dorf, der seit der Machtübernahme der Nazis ohnehin bröckelt, auf eine harte Probe. Die Machenschaften der fanatischen Nazi-Anhänger – angeführt vom ortsansässigen Amtsarzt – bleiben zunächst unbemerkt, bis sie Käthe ins Visier nehmen und damit eine Entwicklung in Gang setzen, die die gesamte Gemeinde für immer verändert …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.12.2021

Kaum vorstellbar und doch geschehen

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Selten fand ich einen Titel so passend wie bei diesem Buch. Aber das Wort Unwert beschreibt so vortrefflich das Gefühl das die Arme Käthe gehabt haben muss. Ohne etwas getan zu haben, im Gegenteil sie ...

Selten fand ich einen Titel so passend wie bei diesem Buch. Aber das Wort Unwert beschreibt so vortrefflich das Gefühl das die Arme Käthe gehabt haben muss. Ohne etwas getan zu haben, im Gegenteil sie war diejenige der etwas angetan wurde, ohne zu verstehen was mit ihr geschah, muss für sie eine ganze Welt zusammen gebrochen sein.
Der Roman hat mich tief bewegt und wird mit Sicheren noch lange nachwirken. Natürlich habe ich schon viel über die Gräultater der Ärzte im Nationalsozmus gelesen , aber hier die Geschichte eines unschuldigen Mädchens mitzuwirken, ist noch einmal etwas ganz anderes. Kähtes Geschichte ist unvorstellbar und doch kann sie genauso passiert sein. Ihr wird unfassbar viel Leid angetan und versteht gar nicht warum. Sie ist doch erst dreizehn Jahre alt. Und doch gibt es auch Hoffnung, doch gibt es auch Menschen die nicht einfach nur Parolen nachschreiben. Das gibt Hoffnung.

Ich war zutiefst erschüttert und ich habe tatsächlich ein paar Tränen vergossen, so emotional war dieser Roman, so nah ging mir Kähtes Geschichte.

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Veröffentlicht am 11.11.2021

Das Schicksal der Käthe Klepper

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Zufrieden wächst die dreizehnjährige Käthe Klepper 1935 auf einem Bauernhof auf. Sie muss hart arbeiten und deshalb die Volksschule nach 3 Jahren verlassen. Zores, ein Erntehelfer, vergewaltigt das Mädchen ...

Zufrieden wächst die dreizehnjährige Käthe Klepper 1935 auf einem Bauernhof auf. Sie muss hart arbeiten und deshalb die Volksschule nach 3 Jahren verlassen. Zores, ein Erntehelfer, vergewaltigt das Mädchen immer wieder. Als Käthes Schwägerin ihn deshalb beim örtlichen Amtsarzt anzeigt, nimmt das unvorstellbare Schicksal des Mädchens seinen Lauf.
Beruhend auf historischen Ereignissen erzählt die Autorin Käthes Geschichte. Erschreckend sind die Gräueltaten der Nazis zu der damaligen Zeit, von denen ich bisher nur wenig erfahren hatte. Sehr gut sind die Protagonisten beschrieben. Nur kann ich nicht nachvollziehen, wie ein 13jähriges Mädchen, das gerade brutal vergewaltigt wurde, anschließend auf einen Baum klettern kann und Kirschen pflückt, als wäre nichts geschehen. Das ist meines Erachtens nahezu unmöglich. Trotzdem sind die Handlungen der verschiedenen Protagonisten sehr gut dargestellt und nachvollziehbar. Mit einem leichten und flüssigen Schreibstil führt Yasmin Alinaghi durch diese sehr spannende Geschichte.
Mein Fazit:
Ein Roman, der den Leser teilweise Gänsehaut bekommen lässt, denn es ist ein Teil, deutscher Geschichte.
5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 21.12.2021

Der Weg des Kirschmädchens

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Ich lese immer wieder gerne historische Romane, die mich gut unterhalten und noch etwas dazulernen lassen. Nachdem ich den Klappentext zu diesem Buch gelesen habe, war ich deshalb gleich Feuer und Flamme ...

Ich lese immer wieder gerne historische Romane, die mich gut unterhalten und noch etwas dazulernen lassen. Nachdem ich den Klappentext zu diesem Buch gelesen habe, war ich deshalb gleich Feuer und Flamme dafür. Enttäuscht wurde ich nicht: Im Gegenteil, ich wurde wirklich gut unterhalten und bin geschockt davon, dass die Geschichte auf einer wahren Begebenheit beruht – einfach eine schreckliche Zeit war das damals.

Die Geschichte dreht sich um die dreizehnjährige Käthe Klepper, die auf einem Bauernhof in der kleinen hessischen Gemeinde Gudenshain aufwächst. Obwohl sie von klein auf hart arbeitet und die Volksschule nach nur drei Jahren verlassen muss, ist sie zufrieden. Als Erntehelfer Zores sich mehrfach an Käthe vergeht, gerät ihr Leben jedoch aus den Fugen, und was nun geschieht, stellt den Zusammenhalt im Dorf, der seit der Machtübernahme der Nazis ohnehin bröckelt, auf eine harte Probe. Die Machenschaften der fanatischen Nazi-Anhänger – angeführt vom ortsansässigen Amtsarzt – bleiben zunächst unbemerkt, bis sie Käthe ins Visier nehmen und damit eine Entwicklung in Gang setzen, die die gesamte Gemeinde für immer verändert …

In die Geschichte habe ich recht gut hineingefunden. Obwohl der Schreibstil richtig gut zu dem Genre passt, hatte ich aber damit anfangs ein bisschen meine Probleme. Er kam mir etwas altbacken herüber, was natürlich zur Storyline passt, aber von anderen historischen Romanen bin ich das etwas anderes gewohnt. Trotzdem schreibt die Autorin sehr bildlich, was mir gut gefällt.

Die einzelnen Figuren waren interessant beschrieben, aber allen voran Käthe ist mir im Laufe der Storyline richtig ans Herz gewachsen. Was das sympathische junge Mädchen alles in dieser grausamen Zeit mitmachen musste, war einfach nur erschreckend zu lesen. Ich habe deshalb die ganze Zeit mit ihr mitgefiebert und mitgelitten.

Die Geschichte selbst wurde die ganze Zeit spannend und mitreißend erzählt – bis zum versöhnlichen Ende, das aber noch einige Fragen offen lässt. Ich bin deshalb sehr gespannt auf eine Fortsetzung. Für dieses Buch vergebe ich zusammenfassend auf jeden Fall 4.5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 26.01.2022

Wer ist wie viel wert?

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Wer das Cover von “Unwert“ sieht, der denkt womöglich an einen romantischen, leichten Roman über ein junges Mädchen. Schweift der Blick jedoch weiter nach oben, so bleibt er unweigerlich am Titel hängen. ...

Wer das Cover von “Unwert“ sieht, der denkt womöglich an einen romantischen, leichten Roman über ein junges Mädchen. Schweift der Blick jedoch weiter nach oben, so bleibt er unweigerlich am Titel hängen. “Unwert“ scheint so gar nichts an der unbeschwerten Szenerie, die das Titelbild zeigt. Und doch ist der Blick des Mädchens abgewandt, sie scheint etwas anderes, etwas Neues zu sehen. Doch was?

Da ich gerne verschiedene Genre lese, hat mich zunächst einmal das Cover neugierig gemacht, da mir die Farben sehr gut in ihrem Zusammenspiel gefallen habe. In Verbindung mit dem Titel und Untertitel wollte ich es dann genauer wissen, und erfuhr aus dem Klappentext, dass es um eine Geschichte der Nazizeit geht. Ein junges Mädchen wird vergewaltigt und alle in ihrem Umfeld schauen weg, keiner hilft ihr. Damit nicht genug - sie muss sich auch noch vor Gericht verantworten. Ein seltsamer Widerspruch! Und genau darum geht es im Roman: was ist ein Leben wert? Wer bestimmt, wie man Leben darf? Wer beschützt wen? Die Nazis hatten in der NS-Zeit eine ganz andere Vorstellung davon und das sollte auch heute nicht vergessen werden!

Yasmin Alinaghi erzählt die Geschichte von Käthe Klepper sehr unterhaltsam und lebensnah. Man lernt das einfache Bauernmädchen Käthe in ihrer kleinen dörflichen Welt kennen, ihre Emotionen und Gedanken nachvollziehen und sieht den großen Kontrast zur männerdominierten Nazi-Welt, in der es keinen Platz für ungebildete “einfache“ Mädchen gibt, die möglicherweise andren im Weg stehen. Man durchlebt die verschiedensten Emotionen wie bspw. Mitleid, Ärger, Traurigkeit, Gleichgültigkeit, Fassungslosigkeit aber auch Freude mit Käthe und den andren Figuren mit. Durch Alinaghis Erzählstil fühlt man mit den Figuren in positiver wie negativer Weise mit und kann sich das Geschehen wirklich gut vorstellen. Etwas holprig war für mich der Anfang der Geschichte, in der ich mit zu vielen eingeführten Personen überfordert war und mich gefragt habe, wie das wohl mit dem Titelmädchen zusammenhängen soll. Auch waren mir die Perspektivwechsel zumindest zu Beginn etwas zu plötzlich und ich konnte der Handlung dadurch zu Beginn dieser Wechsel oft schwer folgen. Als mit die vielen Figuren dann etwas vertrauter warten, war dies jedoch kein Problem mehr und ich konnte allem gut folgen, war “drin“ in der Geschichte. Auch gab es einen sehr guten Spannungsbogen, der die Geschichte sehr interessant macht.

Ein gut gemachter Roman, der einen für mich weniger bekannten Aspekt der Nazi-Zeit genauer beleuchtet hat. Aufgrund der leider auch heute noch zutreffenden Aktualität, sollte auch gerade heute ein Buch wie das von Yasmin Alinaghi unbedingt gelesen werden.

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Veröffentlicht am 09.01.2022

Kann ein Leben "unwert" sein?

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In „Unwert“ von Yasmin Alinaghi wird die auf einer wahren Begebenheit basierende Geschichte von Käthe Klepper erzählt, die in einem kleinen hessischen Dorf im Rheingau auf einem Obstweinhof aufwächst. ...

In „Unwert“ von Yasmin Alinaghi wird die auf einer wahren Begebenheit basierende Geschichte von Käthe Klepper erzählt, die in einem kleinen hessischen Dorf im Rheingau auf einem Obstweinhof aufwächst. Nachdem ihre Mutter früh verstorben ist und ihr Vater sich aufgrund schweren Alkoholismus sich nicht um sie kümmern kann, sind ihr junger Onkel und seine frisch vermählte Frau Käthes einzige Bezugspersonen. Als Käthes Onkel jedoch als Soldat einberufen wird, sind Käthe und ihre Tante allein auf sich gestellt und benötigen die Hilfe eines Erntehelfers, der jedoch sehr bald beginnt, sich an Käthe zu vergehen.
Doch als wenn dies nicht schlimm genug wäre, wird Käthe schließlich Opfer furchtbarer Intrigen und der schrecklichen Nazi-Ideologie…
Die Geschichte des "Kirschmädchens" hat somit meiner Meinung nach eine große Bedeutsamkeit für die heutige Zeit, da sie sehr zum Nachdenken anregt, denn Käthes Geschichte verdeutlicht einerseits, wie wichtig Bildung ist und andererseits, wie schnell ein Opfer auch zur/zum Täter:in gemacht werden kann. (Nach dem Motto: "Die wollte das doch!") Unbegreiflich schrecklich!
Aufgrund der kurzen Kapitel, der durchgängig das Interesse weckenden Kapitelüberschriften und der authentischen Erzählweise ließ sich das Buch sehr gut lesen. Allerdings musste ich an vielen Stellen immer wieder Innehalten, weil das Beschriebene so unheimlich bedrückend war. Auch wenn ich durch den Klappentext und den Trailer zum Buch eigentlich gut darauf vorbereitet war, gab es doch einige Stellen, die sehr aufrüttelnd waren.
Insofern hat es sich für mich persönlich gut gefügt, dass ich selbst ohne Mundart/Dialekt groß geworden bin, da ich dadurch eher die Rolle einer distanzierten Beobachterin eingenommen habe, weil sonst das Unrecht, das Käthe widerfahren ist, noch schwerer zu ertragen gewesen wären.
Indem „Unwert“ durch seine Authentizität persönlich so unterschiedliche Zugänge eröffnet, leistet dieses Buch meiner Meinung nach einen wichtigen Beitrag dazu, dass derartige Gräuel nicht in Vergessenheit geraten.
Da über bestimmte Jahre aus Käthes Leben in „Unwert“ nicht erzählt wird, hoffe ich, dass eine Fortsetzung dieser Geschichte verwirklicht werden kann.

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