Cover-Bild Vront - Was ist die Wahrheit?
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19,00
inkl. MwSt
  • Verlag: mixtvision
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 500
  • Ersterscheinung: 12.02.2020
  • ISBN: 9783958541498
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Yves Grevet

Vront - Was ist die Wahrheit?

Packendes Dystopie-Jugendbuch ab 14 Jahren - Rebellion gegen Überwachung und der Kampf für eine Zukunft in Freiheit
Nadine Püschel (Übersetzer)

"Eine Gruppe von jungen Leuten, begnadete Hacker, wehren sich gegen den Überwachungsstaat, in dem alles kontrolliert wird und sie in große Gefahr geraten." (Süddeutsche Zeitung)

"Yves Grevets Thriller fragt, wohin sich eine Gesellschaft entwickelt, die sich einem Unternehmen ausliefert." (Tagesspiegel)

Sie kümmern sich um unsere Gesundheit. Sie sorgen für unsere Sicherheit. Aber der Preis dafür ist unsere Freiheit! Scott ist dieser Preis zu hoch. Mit seinen Freunden hat er die Widerstandsgruppe Vront gegründet. Sie wollen wieder frei sein. Sie wollen feiern, sie wollen etwas riskieren, sie wollen LEBEN.Und sie wollen allen zeigen: Es gibt nicht nur eine Wahrheit!

In dem dystopischen und gesellschaftskritischen Roman des bekannten Autors Yves Grevet geht es um die Verschmelzung von Mensch und Technologie, um die Liebe zwischen Brüdern und darum sich gegen Obrigkeiten zu wehren.

Ein mitreißender und packender Roman – ein Pageturner der noch lange nachwirkt.

Nominiert für den Jugendbuchpreis der Schweiz Bookstar 2021

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.03.2020

Was bedeutet es für die Sicherheit seine Freiheit aufzugeben? Wärst du dazu bereit?

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Yves Grevet entführt seine Leser in „Vront“ in genau eine solche Welt. Die Frage nach dem Preis der Sicherheit ist in den Köpfen der Menschen. Viele akzeptieren den Einfluss der Behörden und befürworten ...

Yves Grevet entführt seine Leser in „Vront“ in genau eine solche Welt. Die Frage nach dem Preis der Sicherheit ist in den Köpfen der Menschen. Viele akzeptieren den Einfluss der Behörden und befürworten das Überwachungssystem, schlussendlich soll es sie ja auch vor Gefahren schützen. Ein Gruppe Jugendlicher möchte diesen Preis jedoch nicht bezahlen. Sie wollen keine totale Überwachung und möchten ihr Leben genießen und frei sein. Aus diesem Wunsch entwickelt sich die Organisation VRONT.

Scott ist ein Gründungsmitglied dieser Organisation. Auf dem Radar der Behörden wird er jedoch in etwas hineingezogen, was sein Leben, das Leben seiner Familie und womöglich das Leben aller verändern wird. Nun muss nur noch herausgefunden werden: Was ist die Wahrheit hinter allem?

Aus der Sicht von Scotts Bruder Stan erleben wir den Einstieg in den Roman. Völlig unwissend von den „Machenschaften“ seines Bruders überwiegt natürlich zuerst das Entsetzen bei Stan. Wie konnte sein Bruder das alles geheim halten? Wieso hat er ihn. Nicht eingeweiht?
Das Gefühl des Entsetzens wird jedoch schnell von der Neugier abgelöst. Stan möchte wissen, in was genau sein Bruder hineingezogen wurde bzw. Welche Gruppe sich hinter all den Fragen versteckt. Durch seine Neugier, seinen Ideenreichtum und seine Intelligenz erfahren wir viel in Bezug auf die VRONT und in Bezug auf das Leben unter totalitärer Überwachung. Da wir diesen ersten Abschnitt aus der Sicht von Stan erleben, erhalten wir einen tiefen Einblick in das Innerste des kleinen Bruders. Die Liebe zu seinem Bruder ist wirklich sehr groß. Stan leidet extrem unter der Situation und versucht alles, um die Hintergründe zu entwirren und Scott zu helfen.

Der zweite Abschnitt erzählt die Geschichte aus Scotts Sicht. Hier werden einige Unklarheiten aufgeklärt und der Blick hinter die Kulissen verrät, wie tief Scott wirklich im Schlamassel steckt. Seine Gefühlswelt wird klar von Angst und Wut dominiert. Angst davor, dass seiner Familie und seinen Freunden etwas geschieht und Wut darüber, wie schlecht die Behörden arbeiten. Für seine Familie und für seine Freunde gibt er sein Leben auf und begibt sich auf einen sehr gefährlichen Pfad!

Insgesamt erhalten wir durch die verschiedenen Perspektiven einen unfassbar guten Einblick in die gesamte Geschichte. Die Spannung wird durch die vielen Unklarheiten stets hoch gehalten. Als Leser konnte ich das Buch kaum aus den Händen halten, da ich nie wusste, wohin mich das nächste Kapitel bringen wird. Die Handlung hat mir sehr gut gefallen. Der Schreibstil des Autors hat mich gefesselt und mich das Buch kaum aus den Händen legen lassen. Angenehme Satzlängen und ein inhaltlich logischer Satzbau haben mir das Lesen definitiv erleichtert. Die Sprache war gut gewählt und inhaltlich absolut passend. Spannend und inhaltlich interessant - ein wahrer Pageturner.

Aus einer Tat kann einfach so schnell ein Sog in die Tiefe werden. Sehr dramatisch und leider sehr wahr. Wie oft erleben wir es, dass aus einem kleinen Handlung eine Kette von Katastrophen wird? Dieses Buch verdeutlicht dieses Schicksal einmal mehr.

Yves Grevet hat mich durch sein Buch eindeutig auch zum Nachdenken gebracht. Wäre ich bereit meine Freiheit für mehr Sicherheit aufzugeben bzw. Einschränken zu lassen? Nein auf keinen Fall. Das Leben überrascht uns jeden Tag und nicht kann immer geplant oder vorausgesagt werden. Ich möchte keine Einschränkungen in meinem Bewegungsradius, ich möchte spontan aufbrechen und die Welt entdecken und zwar so wie es mir gefällt.

Danke an den mixtvision Verlag für dieses tolle und wirklich interessante Buch! Ich habe die Lesezeit unglaublich genossen und kann das Buch wirklich wärmstens empfehlen!

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Veröffentlicht am 19.03.2020

Eine etwas andere Dystopie

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Inhalt:

Stan wächst wohlbehütet auf. Seit etwa zwanzig Jahren trägt er, wie alle anderen in seiner Umgebung, einen Chip der Firma LongLife, der seine Körperfunktionen überwacht. Der Mikroprozessor analysiert ...

Inhalt:

Stan wächst wohlbehütet auf. Seit etwa zwanzig Jahren trägt er, wie alle anderen in seiner Umgebung, einen Chip der Firma LongLife, der seine Körperfunktionen überwacht. Der Mikroprozessor analysiert laufend die Blutströme, reguliert den Herzschlag, und ist in der Lage die geringsten Anzeichen für eine Infektion zu erkennen. Ja, der Chip kann sogar anhand einer Hormonanalyse erkennen, wenn ein Träger gewalttätig wird oder ob ihm gerade Gewalt angetan wird.

All diese Funktionen schätzt Stan. Er ist nicht unglücklich. Er ist aber auch nicht besonders glücklich. Dann kommt der Tag, an dem sein Bruder inhaftiert wird. Scott wird vorgeworfen die Systeme von LongLife angegriffen zu haben. Es kommt heraus, dass Stans Bruder der Anführer einer subversiv agierenden Organisation namens Vront ist, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Systemfrage zu stellen.

Für Stan bricht eine Welt zusammen. Zugleich ist seine Neugierde geweckt. Was hat es mit Vront auf sich?

Während Stan sich auf eine gefährliche Mission begibt, hat Scott im Gefängnis ganz andere Probleme. Sechs Monate lang muss er sich mit den schlimmsten Verbrechern arrangieren. Jeder weitere Tag in Haft wird zu einem Spießrutenlauf. Denn sein Ruf als Hacker, dem es gelungen ist, die Systeme von LongLife auszutricksen, ist ihm längst vorausgeeilt. Wenn er nicht kooperiert, dann drohen ihm Schläge oder Schlimmeres. Und bald schon ist nicht mehr nur sein eigenes Leben in Gefahr, sondern auch das seiner Familie.



Meinung:

Yves Grevet entwirft in seinem Roman „Vront – Was ist die Wahrheit?“ eine Horrorvision orwellscher Qualität und mixt dieses mit Thriller- und Krimielementen.

Ein Chip der Firma LongLife hilft dabei das Leben eines jeden Menschen zu verbessern. So verspricht es zumindest die Werbung, die immer wieder in Medien eingespielt wird.
Nach einem Scan erhält jeder Träger eines Chips, schon am Morgen eine Auswertung auf einem passenden Gerät, welche Medikamente er präventiv gegen festgestellte Krankheitssymptome einnehmen kann. Verbrechen wird durch das System frühzeitig vorgebeugt. Die Lebenserwartung eines Menschen kann drastisch erhöht werden.

Der Preis des Fortschritts ist hoch: Jeder Chipträger wird rund um die Uhr überwacht. Regelverstöße können schnell unterbunden werden. Kinder lernen früh, dass das Rennen auf dem Gehweg nicht erwünscht ist, indem sie einen kleinen Stromstoß erhalten. Eltern können festlegen, wie weit sich ihr Kind vom Haus entfernen darf. Überschreitet der Chipträger die festgesetzte Grenze, wird er von Übelkeit und einem erhöhten Herzschlag heimgesucht.

Yves Grevet gliedert seinen Roman in drei Abschnitte auf. Der Leser bekommt somit die Geschichte einmal aus der Sicht von Stan erzählt, einem Jungen, der in dem System aufgewachsen ist und es niemals hinterfragt hat. Die Spannung wird in diesem Abschnitt aufgebaut, als Stan erfährt, dass sein Bruder Scott sich über längere Zeit hinweg heimlich einer rebellischen Organisation namens Vront angeschlossen hat. Stan beginnt zu ermitteln und das System zu hinterfragen. Er möchte wissen, was sein Bruder über die Jahre getrieben hat und warum er sich nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis so distanziert und merkwürdig verhält.

Der nächste Abschnitt widmet sich Scott. Hier erfährt der Leser mehr über Vront und Scotts Zeit in Gefangenschaft. Scott gerät immer weiter auf die schiefe Bahn. Seine Situation spitzt sich immer mehr zu. Auf diesen Seiten des Buches wird die Spannung weiter vorangetrieben. Die Geschehnisse in seinem Leben lassen die Situation nahezu ausweglos erscheinen. Nicht selten hatte ich Mitleid mit Scott. Er ist eher Opfer der Umstände denn williger Teilnehmer.

Der dritte Abschnitt ist mit der Überschrift „Vront“ versehen. Aus Sicht einzelner Mitglieder der Rebellengruppe wird die Geschichte schlüssig zu einem Ende gebracht.



Fazit:

„Vront – Was ist die Wahrheit?“ ist meiner Meinung nach keine klassische dystopische Geschichte.
In vielen Dystopien ist die Technik das Mittel aus dem die fiktionalen Gesellschaften zu dystopischen werden. Das ist gar nicht selbstverständlich, schließlich begleitet Technik den Menschen seit seinen Anfängen. In Vront ist nun der Mensch die Sollbruchstelle, die eine ursprüngliche Technik-Utopie kippen lässt.

Yves Grevet lädt hier zu einer Reise in menschliche Abgründe ein.

Empfehlen kann ich dieses Buch daher an Leser/innen, die eine dystopische Geschichte suchen, die ihren Fokus auf die Vermessung menschlicher Innenwelten legt.

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Veröffentlicht am 06.11.2023

sehr mitreißend

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Vront - Was ist die Wahrheit? beschäftigt sich mit einem Thema, über das wir sicher alle schon einmal nachgedacht haben und das vor allem in der jetzigen Zeit immer aktueller wird.

Das Cover ist sehr ...

Vront - Was ist die Wahrheit? beschäftigt sich mit einem Thema, über das wir sicher alle schon einmal nachgedacht haben und das vor allem in der jetzigen Zeit immer aktueller wird.

Das Cover ist sehr schön gestaltet und fällt durch die Neon Farbe direkt ins Auge. Das Buch hat eine angenehme Schriftgröße und die Perspektiven sind klar gekennzeichnet.

Vront ist ein sehr mitreißendes Buch, man kann sich richtig in die Geschichte vertiefen und darin versinken.

Es beginnt mit einer sehr guten Erklärung der Umstände und des ganzen Systems, sodass der Leser direkt einen guten Überblick bekommt. Trotz der ausführlichen Erklärung wird die Geschichte aber nicht langweilig sondern fesselt einen von Anfang an.

Durch die verschiedenen Perspektiven können gewisse Gedanken und Pläne im Verborgenen bleiben und erst später aufgedeckt werden, was für ziemlich viel Spannung sorgt. Außerdem lernt man dadurch die wichtigsten Personen genauer kennen und kann sich sehr gut in sie und ihre Situation hinein versetzen.

Für Leser die nach einer aufregenden Geschichte suchen, die zum nachdenken anregt und die nicht so weit von unserer Realität entfernt ist, ist Vront genau das richtige Buch.

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Veröffentlicht am 03.07.2020

Freiheit oder Sicherheit?

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Inhalt: In Scotts und Stans Welt haben die Menschen Chips im Körper, die alles aufzeichnen. Dadurch ist die Kriminalitätsrate gesunken und es gibt weniger Krankheiten. Doch hiermit wird man auch überwacht ...

Inhalt: In Scotts und Stans Welt haben die Menschen Chips im Körper, die alles aufzeichnen. Dadurch ist die Kriminalitätsrate gesunken und es gibt weniger Krankheiten. Doch hiermit wird man auch überwacht und in seiner Freiheit eingeschränkt. Scott ist dieser Preis zu hoch und er hat die Widerstandsgruppe Vront gegründet, um friedlich gegen das System vorzugehen. Allerdings begibt er sich hiermit in größte Gefahr, die nicht nur ihn selbst, sondern auch seine gesamte Familie bedroht.

Meinung: „Vront: Was ist die Wahrheit“ ist eine Dystopie, die sich mit Überwachung und Widerstand beschäftigt.
Im Mittelpunkt stehen die Brüder Stan und Scott.
Stan ist erst 14 Jahre alt und fühlt sich im System sicher und gut aufgehoben. Als dann seine heile Welt zerbricht, ergreift er mutig die Initiative und stellt Nachforschungen an. Stan ist klug und sympathisch. Ebenso wie sein etwas schräger Freund Sol und seine neue Freundin Lottie. Um den Dingen auf den Grund zu gehen, wachsen die drei nicht nur über sich selbst hinaus, sondern merken, dass es nicht nur eine Wahrheit gibt.
Scott ist 17 Jahre alt und hat, gemeinsam mit seinem besten Freund Felix, die Widerstandsgruppe Vront gegründet, um auf die Missstände im System aufmerksam zu machen. Hierbei gerät er jedoch in eine Situation, die er bald nicht mehr steuern kann.
Scott ist ebenfalls sehr mutig. Er kennt sich sehr gut mit Computern aus und würde für seine Freunde alles tun. Außerdem muss er sehr viel durchmachen und sich bald entscheiden, auf welcher Seite er stehen möchte.
Das Buch ist gut geschrieben und spannend gemacht. Diese dystopische Welt erscheint gar nicht so fern und gerade das macht die Geschichte so interessant.
Gerade ab der zweiten Hälfte konnte mich die Story packen, da es dort einfach mehr Action gibt. Und hier lernt man auch einige andere Mitglieder von Vront kennen.

Fazit: Gut gemachter Roman, dessen dystopischer Hintergrund gar nicht so weit entfernt erscheint.

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Veröffentlicht am 25.05.2020

Was ist die Wahrheit?

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Allgemeines:

Vront – Was ist die Wahrheit ist Mitte Februar 2020 als gebundenes Buch bei Mixtvision erschienen. Das Buch hat 500 Seiten und wird ab einem Lesealter von 14 Jahren empfohlen.

Der Autor, ...

Allgemeines:

Vront – Was ist die Wahrheit ist Mitte Februar 2020 als gebundenes Buch bei Mixtvision erschienen. Das Buch hat 500 Seiten und wird ab einem Lesealter von 14 Jahren empfohlen.

Der Autor, Yves Grevet, könnte dem ein oder anderen von euch bereits durch seinen Roman Méto, der unter anderem für den deutschen Jugendliteraturpreis nominiert war, bekannt sein. Ich habe vorher noch nichts von Grevet gelesen, Vront ist mein „Erstling“ von ihm.

Obwohl mir die auf dem Cover gewählten Farben nicht unbedingt zusagen, finde ich es sehr stimmig gestaltet. Der Hintergrund erinnert an einen Datenchip, auf dem alle Verbindungen zusammenlaufen. Durch das gewählte grelle Orange werden die Blicke auf das in der Mitte abgebildete V gerichtet, das selbstverständlich für die Vront steht, die eine große Rolle im Buch spielt.

Inhalt:

„Sie kümmern sich um unsere Gesundheit. Sie sorgen für unsere Sicherheit. Aber der Preis dafür ist unsere Freiheit!

Scott ist dieser Preis zu hoch. Mit seinen Freunden hat er die Widerstandsgruppe VRONT gegründet. Sie wollen wieder frei sein. Sie wollen frei sein, sie wollen etwas riskieren, sie wollen LEBEN.
Und sie wollen allen zeigen: Es gibt nicht nur eine Wahrheit!“ (Quelle: Mixtvision Verlag)

Meine Meinung:

Stan lebt in einem nahezu perfekten System völliger Sicherheit. LongLife hat alles unter Kontrolle. Die Firma hat jedem Menschen einen Chip implantiert. Gefahren unterschiedlichster Art werden vom System erkannt, Hilfe in Form von Polizei oder LongLife-Mitarbeitern ist sofort zur Stelle. Kein Mensch kann über die Stränge schlagen, niemand wird gewalttätig und niemandem wird ein Leid angetan. Niemandem?

Ihr habt Recht, das klingt nach einer zu perfekten Vorstellung. In der Dystopie „Vront“ treffen wir mitnichten auf eine so heile Welt, wie ich sie eingangs beschrieben habe. Viel mehr lebt Protagonist Stan in einer in meinen Augen bedrohlich klingenden Welt. Wie kann man frei und ungezwungen leben, wenn der eigene Bewegungsradius von den Eltern eingeschränkt und bestimmt werden darf? Wie soll man Kind oder Jugendlicher sein, seine Interessen ausleben und auch mal eine Notlüge erfinden dürfen, wenn LongLife alles weiß? Schnell wird Sicherheit hier zur völligen Kontrolle und zur wirklichen Einschränkung der Grundrechte von Stan und den anderen Protagonisten des Buches. Das ist vielen der handelnden Personen nicht bewusst, da sie sich gerne auf die von LongLife vermittelte Sicherheit verlassen möchten.

Doch dann ist da die Vront. Eine Organisation von Jugendlichen, die im Untergrund agiert und gegen die totale Einschränkung der Rechte ist. Die Vront wirkt zunächst wie eine Organisation, die unterstützenswert ist. Aber auch die Vront handelt nicht immer so, wie man sich es vorstellen würde. Dazu möchte ich euch nicht zu viel verraten, lest selbst…

Die Grundstory von Vront hat mich mitgerissen und gefesselt. Datenüberwachung, Kontrolle von gesundheitlichen Veränderungen und die Gewissheit, dass der eigene Standort nie unbekannt ist – so etwas bereitet mit Sicherheit nicht nur mir Sorgen. Vor allem die Tatsache, dass viele Menschen so etwas befürworten und unterstützen, hat mich in Vront schockiert.

Womit ich weniger zurechtgekommen bin, ist der Schreibstil von Grevet. Ich kann nicht beurteilen, ob er immer so schreibt oder ob es nur in diesem Buch so ist. Die ganze Handlung, die Beziehung zwischen den Protagonisten, selbst zwischen den Brüdern, wirkt so voller Distanz, dass bei mir wenig Identifikation für die Geschehnisse entstanden ist. Grevet erzählt die Ereignisse aus jeglicher Perspektive mit einer solchen neutralen Nüchternheit, dass ich manchmal Schwierigkeiten hatte, weiterzulesen. Vielleicht gefällt ebendieser Schreibstil einem anderen Leser auch sehr gut. Meins war das aber nicht.

Grevet vollzieht einige Perspektivwechsel, die aber kaum auffallen. Zunächst berichtet Stan von den Ereignissen, dann (teilweise auch rückblickend auf die bereits geschehenen Ereignisse) sein Bruder Scott und anschließend verschiedene Mitglieder der Vront. Mir ist es nicht gelungen, völlig in einer dieser Perspektiven aufzugehen, vermutlich durch die bereits erwähnte Nüchternheit der jeweiligen Erzähler. Zudem sind die einzelnen Erzählstrange wenig individuell geprägt und wirken dadurch beinahe austauschbar.

Insgesamt regt die Geschichte zum Nachdenken an. Darüber, wie weit wir in unserer Technisierung und Digitalisierung bereits fortgeschritten sind und was das auch jetzt schon für die Sicherheit unserer persönlichen Daten bedeutet. Und darüber, dass man eine solche Zukunft wie Grevet sie entwirft auf keinen Fall will. Ich kann mir vorstellen, dass das Jugendbuch auch die eigentlich angesprochene Zielgruppe sehr gut erreichen kann und den ein oder anderen zum Umdenken bewegen wird. Zum Umdenken über den täglichen exzessiven Konsum und das Mitteilen persönlicher Daten über ein Medium, das schon lange nicht mehr so persönlich ist, wie wir denken.

Fazit:

Ein Buch, das zum Nachdenken anregt. Über das eigene Selbst und den Umgang mit den Begriffen Freiheit, Gesundheit und Sicherheit.