Cover-Bild Kampfsterne
(33)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 30.10.2018
  • ISBN: 9783832197742
Alexa Hennig von Lange

Kampfsterne

Roman
1985 – Es ist ein verrückter, heißer Sommer, in dem Boris Becker Wimbledon gewinnt, vier Passagierflugzeuge innerhalb eines Monats abstürzen, alle großen Rockstars bei Life Aid für das hungernde Afrika singen und in einer Siedlung am Rand der Stadt drei Familien zu zerbrechen drohen.

Ulla und Rainer. Rita und Georg. Ella und Bernhard. Drei Paare. Mütter und Väter. Sie wohnen in dänischem Design, fahren nach Südfrankreich in den Urlaub, schicken ihre Kinder zum Cello-Unterricht und zum Intelligenztest. Sie versuchen, sich als aufgeklärte und interessierte Menschen zu beweisen, die das richtige Leben führen. Wo wäre das leichter als in den sorgenfreien Achtzigerjahren der Bundesrepublik? Und warum funktioniert es trotzdem nicht?

Alexa Hennig von Lange erzählt die Geschichte einer Generation von Eltern, die ein freieres Miteinander wollten. Der Ideologien, denen sie folgten. Der Liebe, die sie verband. Der Ängste, die sie hatten. Der Kindheit, die sie sich für ihre Söhne und Töchter wünschten. Der Fehler, die sie machten. Der Entschlüsse, die ihre Kinder deshalb fassten.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.07.2018

Blick hinter die Kulissen

0

Alexa Hennig von Lange hat mit "Kampfsterne" ein Buch geschrieben, das nicht einfach einzuordnen ist. Eine Geschichte über Kindheit und Jugend in den 1980'ern, Dynamiken innerhalb von Familien, die Charakterisierung ...

Alexa Hennig von Lange hat mit "Kampfsterne" ein Buch geschrieben, das nicht einfach einzuordnen ist. Eine Geschichte über Kindheit und Jugend in den 1980'ern, Dynamiken innerhalb von Familien, die Charakterisierung des westdeutschen oberen Mittelstandes in den 1980'er Jahren, ein genauer Blick hinter die Kulissen - das Buch ist all das, dafür gibt es aber keine handfeste Handlung. Das Buch dreht sich wie seine Charaktere um sich selbst.
Die typischen Klischees der 1980'er wie Neue Deutsche Welle oder Terrorismus werden nur ganz am Rande gestreift. Die Eltern scheinen zu sehr mit sich selbst beschäftigt, was andererseits von ihren Kindern klug beobachtet wird. Die Eltern kommen dabei überhaupt nicht gut weg - sie waren mir jeder auf ganz eigene Art einfach nur unsympathisch.
Die Geschichte wird als Ich-Erzählung im schnellen Wechsel von den verschiedenen Protagonisten erzählt. Die Charaktere werden dabei anfangs fast nicht eingeführt - Altersgruppe und Persönlichkeiten werden erst im Laufe der Handlung deutlich. Das beides machte es für mich manchmal zu einer Herausforderung, die Protagonisten (es gibt Jonathan UND Joschi) und die Familien auseinander zu halten.
Ich habe diese ungewöhnliche, nicht ganz einfache, offenbar autobiografisch geprägte Geschichte gerne gelesen.

Veröffentlicht am 27.07.2018

(K)eine heile Welt

0

Gebundene Ausgabe: 224 Seiten
Verlag: DuMont (20. August 2018)
ISBN-13: 978-3832197742
Preis: 20,00 €
auch als E-Book erhältlich

(K)eine heile Welt

Inhalt:
Drei Familien in einer Vorstadtsiedlung, wohlhabend, ...

Gebundene Ausgabe: 224 Seiten
Verlag: DuMont (20. August 2018)
ISBN-13: 978-3832197742
Preis: 20,00 €
auch als E-Book erhältlich

(K)eine heile Welt

Inhalt:
Drei Familien in einer Vorstadtsiedlung, wohlhabend, Akademiker, intelligente und musikalische Kinder. Alles könnte so schön sein, doch hinter der Fassade brodelt es. Neid, Machtgier und falsch interpretierte Signale lassen die Idylle zerbrechen.

Meine Meinung:
Zwar ist die Handlung im Jahr 1985 angesiedelt, aber von ein paar Umständen abgesehen, ist sie doch ziemlich zeitlos und könnte genauso gut in der aktuellen Gegenwart stattfinden. Dass Ehepaare sich auseinanderleben und Menschen neidisch auf das schauen, was der Nachbar vermeintlich besser hat, gibt es schließlich zu jeder Zeit.

Mir gefiel bei diesem Gesellschaftsroman sehr gut die äußere Form. In sehr kurzen Kapiteln, die zwischen nur einem Satz und wenigen Seiten lang sind, kommen abwechselnd Mitglieder der drei Familien zu Wort, und zwar Erwachsene wie auch die Kinder. Anfangs braucht es ein paar Seiten, bis man die Kinder den jeweiligen Eltern zugeordnet hat, aber das Beziehungsgeflecht ist doch schnell durchschaut. Durch die Ich-Erzählung aller Personen kann man gut in deren Inneres blicken und die Handlungsweisen zumeist nachvollziehen.

In klaren Worten erzählt Alexa Hennig von Lange von Sehnsüchten und Hoffnungen, von Neid und Missgunst. Mit jeder Seite spürt man die drohende Katastrophe näher kommen. Auch wenn gar nicht so wahnsinnig viel passiert, war ich doch gefesselt und wollte wissen, wie sich die Situation weiter entwickelt.

Der Schluss ist mir ein wenig zu offen. Aber natürlich kann sich so jeder seine eigenen dazu Gedanken machen, wie es nun in der Vorstadt weitergeht.

★★★★☆

Veröffentlicht am 24.07.2018

interessante Perspektiven

0

„Kampfsterne“ ist ein 224 seitiger Roman von Alexa Henning von Lange. Er erscheint am 20.8.2018 im Dumont Verlag.

Zusammenfassung:
Eine Siedlung am Stadtrand in dem das bürgerliche Leben funktioniert. ...

„Kampfsterne“ ist ein 224 seitiger Roman von Alexa Henning von Lange. Er erscheint am 20.8.2018 im Dumont Verlag.

Zusammenfassung:
Eine Siedlung am Stadtrand in dem das bürgerliche Leben funktioniert. Familien wohnen in Häusern, die mit modernen Möbeln eingerichtet sind. Die Kinder bekommen Musikunterricht und werden zum Intelligenztest geschickt. Insgesamt wirkt alles sehr harmonisch. Wenn man allerdings genauer hinsieht, stellt man schnell fest, dass dies hier nicht so ist. In dem Buch geht es um drei Familien und um deren Beziehungen untereinander. Mit all ihren Ängsten, Hoffnungen und Fehlern die sie haben und machen.
Meine Meinung:
Das Lesen des Buches hat mich sehr unterhalten. Im Buch geht es um drei befreundete Familien und deren Beziehungen unter- bzw. miteinander. Besonders gut gefallen hat mir, dass das Geschehen aus der Perspektive verschiedener Personen geschildert wird. In der Freundschaft zwischen zwei Frauen erfährt man von denen direkt, wie sie zueinander stehen und zudem kommen deren Kinder und Partner auch zu Wort. Der Erzählstil ist gut gelungen und sehr unterhaltsam. Die Autorin hat sich gut in die verschiedenen Charaktere hinein versetzt und diesen eine glaubwürdige Stimme gegeben. Egal, ob es die emanzipierte Mutter, das Kleinkind, der rebellierende Teenager oder der zurückhaltende Ehemann ist. Insgesamt sehr stimmig und authentisch geschrieben.
Fazit:
Das Buch hat mir alles in allem sehr gut gefallen. Man bekommt einen zeitlich kurzen, aber umfangreichen Einblick in das Leben bürgerlicher Vorstadt-Familien. Mit all ihren Problemen, Hoffnungen, Eifersüchteleien und Missgünsten. Durch den Erzählstil kann man sich gut in die verschiedenen Personen hinein versetzen und deren Handeln teilweise nachvollziehen.

Veröffentlicht am 18.07.2018

Das Leben pur

0

Die 80er Jahre. Eine Siedlung. 3 Ehepaare und die Kinder.
Alexa Henning von Lange hat mitten ins Leben getroffen mit ihren " Kampfsternen".
Jede der Personen berichtet von ihren Gedanken über ...

Die 80er Jahre. Eine Siedlung. 3 Ehepaare und die Kinder.
Alexa Henning von Lange hat mitten ins Leben getroffen mit ihren " Kampfsternen".
Jede der Personen berichtet von ihren Gedanken über die anderen und was sie gerade so umtreibt. Eigentlich sind die Kinder die Erwachsenen und die Erwachsenen die Kinder.
Schräge Gedankenspiele, ernste Überlegungen, Liebe, Hass, Verzweiflung, Schläge,
alles, was so in einer Familie vorkommen kann, (aber eigentlich nicht sollte).
Die Mütter, die den ganzen Tag Hausfrau sind und am Abend sind die Männer gereizt oder wollen ihre Ruhe haben. Die Männer, gestresst oder einfach nur wortlos dem ausgeliefert, was sie abends erwartet. Die Kinder, die von den Müttern durchs Leben gesteuert werden, die das aber gar nicht wollen und lieber eigene Wege gehen.
Eifersucht, erste Liebe, Erwachsenwerden in all seinen Facetten, jeder für sich ein eigener Kampfstern, das ist es, was die Autorin vermitteln will.
In 2 Tagen gelesen, gelacht und viel nachgedacht. Empfehlenswert.

Veröffentlicht am 19.08.2019

Dramatisch und interessant

0

Inhaltlich geht es in "Kampfsterne" um das Leben mehrer Familien in einer Siedlung in Deutschland in den Achtzigerjahren. Und es geht vor allen Dingen um die Probleme, Zwänge, Ängste und Unfreiheiten all ...

Inhaltlich geht es in "Kampfsterne" um das Leben mehrer Familien in einer Siedlung in Deutschland in den Achtzigerjahren. Und es geht vor allen Dingen um die Probleme, Zwänge, Ängste und Unfreiheiten all dieser Personen zu dieser Zeit. Diverse Probleme werden aufgegriffen. Die einen erschütternd, traurig, teilweise noch immer zeitgemäß, die anderen objektiv betrachtet weniger schlimm, doch für die betreffende Person der Mittelpunkt ihres Bewusstseins und Denkens. Es ist nah am Zahn der damaligen Zeit geschrieben und lässt einen über die früheren Gesellschaftsstrukturen zweifeln, gleichzeitig aber auch dankbar über die sozialen Fortschritte unserer heutiger Generation im Vergleich dazu sein.



"Kampfsterne" war ein etwas anderes Buch. Sicher anders, als ich es normalerweise gewöhnt bin, da es in so vieler Hinsicht einzigartig und außergewöhnlich war. Denn eine große Besonderheit: Die Handlung wird von ca. 11 unterschiedlichen Leuten geschildert. So entwickelt sich der Verlauf der Geschichte nach und nach, indem man als Leser die Puzzleteile der Erzählungen zu einem ganzen zusammensetzt. Sie wird erzählt von Kindern, Erwachsenen, Protagonisten und Charakteren, die zunächst unscheinbar wirken. Doch diese Erzählweise macht dieses Buch zu etwas Unvergleichlichem.

Denn man kommt als Leser selbst ins Zweifeln, wie schnell man sich ein Bild über Menschen machen kann und wie schwierig es ist, dieses wieder auszubessern.

Das klingt jetzt verworren und kompliziert, doch eine der Erzählenden, Rita, war die erste, die in diesem Buch ihre Sicht schildern durfte. Ihre Sicht auf die Dinge und einzelnen Personen waren meistens sehr negativ, sie war sehr unzufrieden mit ihrem Leben und neidisch auf das anderer. Sie warf anderen gedanklich vor, unzufrieden mit ihrem 'perfekten Leben' zu sein. So habe ich anfangs Ritas Haltung übernommen. Wurden die Personen, über die sie vorher hergezogen hatte, erwähnt, so hatte ich direkt eine negative Haltung ihnen gegenüber.

Doch ich habe durch dieses Buch gemerkt, dass man niemals voreilige Schlüsse machen sollte. Manche ihrer Einschätzungen bewahrheiteten sich, doch andere nicht. Ganz im Gegenteil, manche dieser kritisierten Personen wurde wahre Lieblingscharaktere von mir. Doch eine gewisse Verbundenheit zu Rita blieb immer, obwohl ich sie irgendwann nicht mehr nachvollziehen konnte.







Das Buch hat mich insgesamt etwas verwirrt zurückgelassen, was ich grundsätzlich eher kritisieren würde. Denn das Buch war nach meinem Geschmack zu schnell zu Ende. Einige Handlungen wurden angerissen und meines Empfindens nach nicht weit genug ausgearbeitet. Sie wurden zwar immer wieder erwähnt, doch ich hätte mir noch mehr davon gewünscht. Das Buch hätte noch einige Seiten mehr haben können, denn ich hätte gerne noch mehr über die Bewohner der Siedlung erfahren, hätte noch gerne einige Zusammenhänge besser verstanden. Ich habe mich letztlich bei vielen Handlungen gefragt: wie wäre sie jetzt eigentlich weiter gegangen? Was wird daraus?

Es ist nicht wirklich ein offenes Ende, dennoch regt es einem zum Nachdenken an.



Zugegeben, manche Handlungen und Vorhaben habe ich nicht wirklich verstanden. Obwohl, das ist das falsche Wort- ich habe sie verstanden, konnte sie aber nicht nachvollziehen. Sie waren absurd, unangebracht, grauenvoll.



Doch genau das macht dieses Buch aus. Dass die Verzweiflung teilweise so groß ist, dass die Leute dort zu Übersprunghandlungen neigen.



Zuletzt möchte ich noch auf die Charaktere eingehen. Es ging primär um 3 Familien. Familie eins besteht aus Rita, Georg, Johannes und Klara. Über Rita hatte ich ja schon eben gesprochen. Georg ist mir, wie sein Sohn Johannes, in der Zeit sehr ans Herz gewachsen. Beide haben ein großes Herz und eine verborgene Stärke. Sie mögen vielleicht in Ritas Augen "langweilig" sein, doch sie sind definitiv gute Menschen, und gerade Johannes hat oftmals gesagt, was ich gedacht habe und wurde so schnell mein Lieblingsmensch dort.

Familie 2, bestehend aus Ulla, Rainer, Constanze aka Cotsch und Lexchen war eine vielbeneidete Familie, doch es zeigte sich, dass man allen Menschen nur vor den Kopf schaut. Lexchen und Constanze sind mir aber auch sehr ans Herz gewachsen, denn während Cotsch stark und unabhängig ist, sieht Lexchen immer das Gute im Menschen, eine bewundernswerte Haltung in dieser Welt.

Und die Dritte Familie, Ella und Joschi, spielen am Rande mit, obwohl ich mir zu beiden nicht wirklich ein Bild gemacht habe.



Letztlich kann ich das Buch empfehlen, doch nicht uneingeschränkt an jeden. Denn das Buch ist nicht unbedingt eine leichte Lektüre für Zwischendurch. Sie regt zum Nachdenken und Zweifeln an, hat Themen, die letztlich alle sehr dramatisch sind, doch das Buch ist unfassbar gut geschrieben und sehr fesselnd. Alexa Hennig von Lange hat sich definitiv zu meinen bevorzugten Autoren hochgearbeitet und ich bin erstaunt über ihre Wandelbarkeit in Erzählweise und wie sie es geschafft hat, den Handlungsverlauf so genau aus so vielen Puzzleteilen zusammenzusetzen.