Cover-Bild Was das Meer verspricht
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 280
  • Ersterscheinung: 14.03.2024
  • ISBN: 9783423283885
Alexandra Blöchl

Was das Meer verspricht

Roman | »Alexandra Blöchls Roman ist wie das Meer: verführerisch, wild und unberechenbar.« Monika Peetz

Was, wenn das Leben, das du führst, nie deins war?

Vida hat ihr ganzes Leben auf einer kleinen Insel im Norden verbracht. Während ihr Bruder Zander schon früh alles hinter sich ließ, um auf dem Festland sein Glück zu suchen, fühlt Vida sich den Eltern verpflichtet. Sie wird das Geschäft übernehmen, ihren Kindheitsfreund heiraten – ihre Zukunft hat Vida nie in Frage gestellt. Das ändert sich, als eine junge Frau auf die Insel zieht. Marie ist unabhängig, selbstbewusst, frei. Das Gegenteil von Vida. Die beiden Frauen freunden sich an, mehr als das. Und zum ersten Mal wächst in Vida der Wunsch, aus dem Schatten ihres bisherigen Lebens herauszutreten.  Doch dann kehrt überraschend Zander zurück auf die Insel. Auch er ist fasziniert von Marie, und mit einem Mal gerät alles aus den Fugen.

Zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, und eine kleine Insel mit ganz eigenen Gesetzen. Atmosphärisch und klug schreibt Alexandra Blöchl von tiefverwurzelten Konflikten, der Liebe zum Meer, vom Aufbruch und der Sehnsucht nach einem anderen Leben.

»Eine Geschichte voller Leidenschaft, ungewöhnlich kraftvoll erzählt.« Ewald Arenz

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.04.2024

Mysteriös und atmosphärisch, mit (leider nachlassender) Sogwirkung

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Vida hat ihr ganzes bisheriges Leben auf N., einer Insel im Norden, verbracht. Ihr Bruder Zander verließ die Insel vor Jahren, doch Vida musste bleiben, den Eltern helfen. Auch die bevorstehende Heirat ...

Vida hat ihr ganzes bisheriges Leben auf N., einer Insel im Norden, verbracht. Ihr Bruder Zander verließ die Insel vor Jahren, doch Vida musste bleiben, den Eltern helfen. Auch die bevorstehende Heirat mit ihrem Jugendfreund Jannis war nie wirklich Vidas Plan, sondern ergab sich so, wurde von den Eltern und auch von Jannis beschlossen.
Wirklich hinterfragt hat Vida das alles nie - es war einfach so, sie gehörte einfach auf diese Insel, in dieses Leben.
Doch eines Tages taucht Marie auf der Insel auf - eine geheimnisvolle Frau; eine Meerjungfrau.
Marie ist das komplette Gegenteil von Vida. Es folgt eine sehr intensive Zeit in jeder Hinsicht, mit intensiven Gefühlen in jeder Hinsicht. Vida verliebt sich in Marie. Sie bekommt eine Ahnung davon, wie ihr Leben sein könnte, wenn sie ausbrechen würde. Und sie will ausbrechen. Mit Marie.
Doch dann kehrt Zander überraschend auf die Insel zurück, und überraschenderweise will er bleiben. Schlimmer noch: auch er verliebt sich in Marie, will Marie ganz für sich haben.
Und so steuert alles auf die Katastrophe zu, auf den Tag, der alles für alle und für immer verändern wird ...
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Der Klappentext klang großartig, und lange Zeit war dieser Roman für mich auch auf 5 Sterne-Kurs. Ich hatte das Gefühl, dass dies ein Lese-Highlight sein könnte.
Der Roman ist unglaublich gut geschrieben, sprachlich und auch inhaltlich extrem intensiv und atmosphärisch.
Auch die Figuren sind spannend, komplex, mysteriös ... nur langsam lernt man sie kennen und erfährt, was da alles unter der Oberfläche brodelt, und wie lange schon.
Vor allem in Vida kann man sich sehr gut hineinversetzen, mit ihr erleben und fühlen.
Auch die Annäherung zwischen ihr und Marie, überhaupt alles, was zwischen diesen beiden Frauen passiert, ist der Autorin hervorragend gelungen. Schon deshalb war dieser Roman so lesenswert. Mir gefiel dieses Element der Geschichte sehr.
Eigentlich sollte man meinen, dass die Geschichte mit Zanders Rückkehr auf die Insel noch interessanter wird, denn nun rücken zudem Eifersucht und Hass, Veränderungen, das Ausbrechen aus einem alten und vorgezeichneten Leben, aus Gewohnheit etc. in den Mittelpunkt.
Aber: mir wurde die Geschichte ab diesem Punkt einfach auch zu vorhersehbar. Für mich gingen dieses Mysteriöse, dieses Fesselnde und Spannende, dieses Atmosphärische, diese Sogwirkung ... all die Dinge, die ich zuvor so geschätzt hatte, die mich zuvor so begeistert hatten, leider verloren. Die Geschichte verlor ihren Reiz.
Es war einfach viel zu klar, wie es enden würde.
Auch abgesehen von dieser Vorhersehbarkeit fand ich das Ende etwas enttäuschend und unbefriedigend.
Generell hätte ich es vorgezogen, wenn der Fokus ganz auf diesen beiden Frauen und ihrer Beziehung zueinander, ihren Gefühlen füreinander geblieben wäre. Dann hätte das Ganze ein Meisterwerk sein können.
Dennoch habe ich diesen Roman gerne gelesen, da er mich über weite Teile überzeugt hat.

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Veröffentlicht am 10.04.2024

Vida und Marie - eine wahre Freundschaft

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Was das Meer verspricht. Es sind 267 emotionale Seiten.
Mein Leben könnte auch anders sein, denkt sich Vida, die auf der kleinen Insel N. in der Nordsee wohnt. Sie hat den Ort ja nie verlassen. Ihr Bruder ...

Was das Meer verspricht. Es sind 267 emotionale Seiten.
Mein Leben könnte auch anders sein, denkt sich Vida, die auf der kleinen Insel N. in der Nordsee wohnt. Sie hat den Ort ja nie verlassen. Ihr Bruder Zander hat es gewagt und ist in die große weite Welt aufgebrochen. Er wollte seine Ziele verfolgen, etwas sehen und erleben. Vida ist vom Charakter her komplett anders, sie hat für sich entschieden, dass sie das Familiengeschäft weiter führen, sich um die Eltern sorgen, ihren Kindheitsfreund Jannis heiraten und ein ruhiges Leben in N. führen wird. Nur es kommt alles anders, als sie gedacht hat. Eines Tages kommt Marie Quint auf die Insel. Sie ist jung, dynamisch, selbstbewusst, unabhängig. Das Gegenteil von Vida. Sie möchte sich auf der Insel niederlassen und einen Neuanfang wagen, nachdem sie einen Schicksalsschlag in ihrem Leben erlebt hat und der sie noch immer psychisch verfolgt. Sie näht Meerjungfrauenkostüme und schwimmt so oft sie kann in der kalten Nordsee. Vida und Marie werden Freundinnen. Marie erzählt ihr, was vorgefallen ist und, warum sie tut, was sie tut. Vida versucht es nachzuvollziehen, kommt aber an ihre eigenen Grenzen und zweifelt an sich und ihrem Leben. Aus der Freundschaft entwickelt sich noch mehr, bei Vida kommen andere Gefühle hoch. Sie weiß nicht, wie sie es verarbeiten soll. Es kommt zu einem Gefühlschaos. Und dann kommt auf einmal nach 12 Jahren ihr Bruder zurück auf die Insel. Möchte bleiben? Er findet Marie auch attraktiv. Auf der Insel N. wird es für manche Bewohner unruhig und ungemütlich. Die Gefühle übernehmen die Macht. Die Vergangenheit kommt zum Vorschein. Und was bringt die Zukunft? Für Vida hat immer noch die Familie Priorität, bleibt es auch so? Das Meer wird als Ruhepol und als ein Ort der Stille, aber auch als Naturgewalt empfunden..
Das Buch ist mit vielen starken positiven Emotionen ausgeführt, da spielen Liebe, aber auch Hass, Eifersucht, Depressionen eine grosse Rolle. Die Charaktere erleben eine innere Verwandlung, jeder auf eigene Art und Weise. Ich hoffe Vida,. Marie und auch Zander entwickeln sich in ihrem Leben weiter und lernen daraus, dass sie einander begegnet sind.
Kurze Kapitel und ein flüssiger Schreibstil lassen einen die Geschichte ohne Langeweile genießen. Das Cover mit den Blautönen und der Schwimmerin passt sehr gut zur Handlung. Ich vergebe 4 Sterne und eine Weiterempfehlung.

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Veröffentlicht am 08.04.2024

aufwühlend und emotional

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Der Roman wird aus Sicht von Vida erzählt, einer jungen Frau, die ihr bisheriges Leben auf einer kleinen Insel im Haus ihrer Eltern verbracht hat und nun kurz vor ihrer Hochzeit steht. Teilweise ist Vida ...

Der Roman wird aus Sicht von Vida erzählt, einer jungen Frau, die ihr bisheriges Leben auf einer kleinen Insel im Haus ihrer Eltern verbracht hat und nun kurz vor ihrer Hochzeit steht. Teilweise ist Vida neidisch auf ihren Bruder Zander, der das Elternhaus verlassen und sich eine Arbeitsstelle am Festland gesucht hat. Sie beneidet ihn einerseits um seine Freiheit, aber auf der anderen Seite genießt sie auch die ihr bekannte Umgebung und die vertrauten Personen um sich. Von einem Tag auf den anderen ändert sich Vidas Sichtweise plötzlich, nachdem Marie ins Nachbarhaus einzieht. Marie ist alleinstehende Witwe, ihr Mann ist bei einem Bootsunglück ums Leben gekommen und sie lebt ein komplett unkonventionelles Leben und ist hobbymäßig Meerjungfrau. Vida und Marie kommen sich in Gesprächen und bald auch emotional und körperlich näher und für Vida ist ihr vorprogrammiertes Leben plötzlich nicht mehr so unveränderbar und erstrebenswert – bis dann zusätzlich auch noch ihr Bruder Zander zurückkehrt und sich in Marie verliebt.
Mir gefallen die Gedanken und Gefühlsausbrüche vor allem von Vida sehr gut. Man merkt als Leser*in, wie sie sich immer mehr öffnet und ihre Normen hinterfragt und sich mit der Zeit immer mehr zu einer eigenständigen Persönlichkeit entwickelt. Endlich nimmt sie mal keine Rücksicht auf die Gefühle ihrer Mitmenschen, sondern hört auf ihr eigenes Herz und beginnt ihre Situation zu hinterfragen. Möchte sie für immer auf der abgelegenen Insel bleiben? Möchte sie wirklich heiraten? Für wen hat sie mehr Gefühle? Ein aufwühlender und emotionsgeladener Roman.

Veröffentlicht am 07.04.2024

Verwandlung

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In der ersten Hälfte des Buches passiert nicht viel und doch geschieht so einiges. Vida wird innerlich aufgerührt durch die Freundschaft zum Neuzugang auf der Insel, auf der sie ihr gesamtes Leben verbracht ...

In der ersten Hälfte des Buches passiert nicht viel und doch geschieht so einiges. Vida wird innerlich aufgerührt durch die Freundschaft zum Neuzugang auf der Insel, auf der sie ihr gesamtes Leben verbracht hat. Einer Insel, auf der die Jahre einander gleichen, alle Aufgaben und Rollen verteilt sind und auf der jeder seinen Platz kennt. Auch man selbst hat schnell den Eindruck, die Insel und seine Bewohner und Bewohnerinnen zu kennen.

Die Geschichte selbst ist in fünf Akte gegliedert. Vidas Gefühlsleben gerät mit jedem Teil mehr ins Wanken, bis es letztlich zur Katastrophe kommt. Alexandra Blöchls Worte ziehen einen dabei in den Bann; die Geschichte, die sie erzählt, ist ein qualvolles Erlebnis von Liebe und dramatischen Konsequenzen aus Missverstehen, Eifersucht und Egozentrik, aber auch der Wut darüber, das ganze Leben lang das Leben eines anderen aus falscher Verantwortung heraus übernommen zu haben.

Die leiseren Töne des Romans haben mir (hauptsächlich aber aus falscher Erwartungshaltung heraus) besser gefallen als die steigende Dramatik, auch wenn der Zauber von Marie nicht ganz auf mich übergesprungen ist, da sie zu lange zu mysteriös war. Alles in allem aber ist „Was das Meer verspricht“ eine eindrucksvolle Geschichte und Alexandra Blöchl eine Autorin, die man ruhig auf dem Schirm haben sollte.

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Veröffentlicht am 15.06.2024

Erwartungen konnten nicht erfüllt werden

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Vida, die schon ihr ganzes Leben auf einer tristen Insel lebt und ihren Lebensweg niemals in Frage gestellt hat, freundet sich mit der neu hinzugezogenen Marie an, die so ganz anders ist als Vida. Marie ...

Vida, die schon ihr ganzes Leben auf einer tristen Insel lebt und ihren Lebensweg niemals in Frage gestellt hat, freundet sich mit der neu hinzugezogenen Marie an, die so ganz anders ist als Vida. Marie ist schillernd wie ein Regenbogen, der endlich Farbe in das unaufgeregte Leben von Vida bringt. Marie steht für Freiheit, Selbstbestimmung, Selbstverwirklichung und Mut. Wohingegen sich Vidas bisheriges Leben durch Vorhersehbarkeit, Bequemlichkeit, Bodenständigkeit und Pflichtgefühl auszeichnet. Die Beziehung zwischen den beiden Frauen wird intensiv. Vida beginnt zu lügen und zu betrügen; sie stellt ihr bisheriges Leben in Frage und ist sich nicht mehr sicher, ob sie den ihr vorbestimmten Weg einschlagen will. Vida will sich nicht mehr nur nach den Erwartungen ihrer Familie richten und ihre Verpflichtungen erfüllen, sondern ihren Bedürfnissen und Sehnsüchten nachgehen. So wie es ihr Bruder Zander schließlich vor vielen Jahren auch getan hat, als er aufs Festland gezogen ist und Vida die Verantwortung überlassen hat. Doch als Zander auf die Insel zurückkehrt und mit Marie ein Verhältnis anfängt, brennen bei Vida alle Sicherungen durch und das Schicksal nimmt seinen Lauf.

Ich konnte die Gedanken und Gefühle von Vida gut nachvollziehen. Eine junge Frau, die unerwartet Gefühle für eine andere Frau entwickelt, die dazu noch das komplette Gegenteil von ihr ist. Vidas Gewissensbisse gegenüber ihrem Verlobten Jannis; das Verdrängen der bevorstehenden Hochzeit; die Gedanken über ihren Bruder, der sie vor vielen Jahren im Stich gelassen hat; die Eifersucht und den Hass auf ihn, als er mit Marie ein Verhältnis anfängt.

Marie blieb mir fremd, unnahbar und mystisch. Ihr Glanz und Glitzer sind nicht auf mich übergesprungen. Ihre Intention mit Zander ein Verhältnis anzufangen und Vida so vor den Kopf zu stoßen, konnte ich nicht ganz nachvollziehen.

Das Ende war dennoch überraschend und traurig.

Insgesamt hat mich die Geschichte aber nicht komplett überzeugt und auch gefühlsmäßig konnte sie mich nicht ganz erreichen.

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