Cover-Bild Barbara stirbt nicht
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: tacheles!
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 09.09.2021
  • ISBN: 9783864847035
Alina Bronsky

Barbara stirbt nicht

Roman
Thomas Anzenhofer (Sprecher)

Herr Schmidt taut auf

Walter Schmidt ist ein Mann alter Schule: Er hat die Rente erreicht, ohne zu wissen, wie man sich eine Tütensuppe macht oder einen Staubsauger bedient. Schließlich war da immer seine Ehefrau Barbara. Doch die steht eines Morgens nicht mehr auf. Und von da an wird alles anders.
Walter muss sich am Ende seines Lebens plötzlich neu erfinden: als Pflegekraft, als Hausmann und fürsorglicher Partner. Da entdeckt Walter den Fernsehkoch Medinski und dessen Facebook-Seite, auf der er schon bald nicht mehr nur Schritt-für-Schritt-Anleitungen findet, sondern auch unverhofften Beistand. Nach und nach beginnt Walters raue Fassade nun tatsächlich zu bröckeln – und mit ihr die alten Gewissheiten über sein Leben und seine Familie.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.06.2022

Sehr gute Hörunterhaltung

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Barbara stirbt nicht
Alina Bronsky,
gelesen von Thomas Anzenhofer


Walter Schmidt ist empathielos, ein Stiesel, ein Muffel, ein Patriarchat, intolerant und ein Rassist. Eines Morgens wacht er auf und ...

Barbara stirbt nicht
Alina Bronsky,
gelesen von Thomas Anzenhofer


Walter Schmidt ist empathielos, ein Stiesel, ein Muffel, ein Patriarchat, intolerant und ein Rassist. Eines Morgens wacht er auf und sein erster Gedanke ist, dass es nicht wie gewohnt nach Kaffee richt, wie es sollte. Stattdessen findet er Barbara im Bad, wo sie auf dem Boden liegt. Er macht ihr ein paar Vorwürfe, wischt ihr das Blut von der klaffenden Kopfwunde und bringt die völlig unterkühlte Barbara wieder ins Bett.
Da Barbara auch die nächsten Tage keine Anstalten macht aufzustehen, muss er wiederstrebend und fluchend lernen wie man Kaffee kocht. Für den Haushalt war immer Barbara verantwortlich. Die Küche hat er nie betreten, überhaupt, für Frauensachen ist er nicht zuständig!
Irgendwann taucht sein Sohn auf, der sich Sorgen um seine Mutter macht und sie ins Krankenhaus bringen will, aber Walter weist ihn zurück, denn Barbara war nie krank.
Die Wochen vergehen ohne das Barbaras Gesundheitszustand sich verbessert. Ganz langsam beginnt Walter, mit Hilfe eines YouTube-Kochvideos kochen zu lernen und findet sogar Gefallen daran. Ob er sich zum Ende des Buches verändert hat, müsst ihr selber herausfinden.


Ein Buch, dass mich (Nähkästchen auf) an meine eigene Kindheit erinnert. Noch heute isst mein Vater nicht, wenn ihm keiner den Teller auffüllt (Nähkästchen wieder zu).
Mich hat das Buch zwischendurch wirklich aufgeregt: Walter, der seit 54 Jahren verheiratet ist und immer erklärt, dass Barbara ja nicht seine erste Wahl war und er sie nur geheiratet hat, weil sie damals schwanger war. Das keiner der Kinder gerne kommt, merkt er gar nicht. Diese mangelnde Selbstreflexion … grrr .. hat mich ganz wahnsinnig gemacht.
Aber genau das wollte die Autorin bewirken und ich habe dem Sprecher des Hörbuchs, deren Stimme perfekt passt, wirklich gerne zugehört.
Ein gutes Buch, auch wenn der Protagonist ein wahrer Unsympath war.
4 Sterne

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Veröffentlicht am 07.12.2021

Herr Schmidt lernt

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"Barbara stirbt nicht" von Alina Bronsky ist ein Roman voller Humor und Komik über ein eher ernstes Thema. Wobei dieses Buch sehr warmherzig geschrieben ist und nie in den Klamauk abgleitet.
Barbara und ...

"Barbara stirbt nicht" von Alina Bronsky ist ein Roman voller Humor und Komik über ein eher ernstes Thema. Wobei dieses Buch sehr warmherzig geschrieben ist und nie in den Klamauk abgleitet.
Barbara und Walter Schmidt sind ein seit langem verheiratetes Paar, beide Rentner, die Kinder sind aus dem Haus. Barbara umsorgt ihren Mann und hält alles fern von ihm.
In diesem Buch geht es nun hauptsächlich um Walter, der eines Morgens feststellt, dass Barbara im Bett bleibt. Sie ist krank und Walter scheitert schon an der Aufgabe des Kaffeekochens. Das bleibt nicht das Einzigste, was ihm am eigenen Haushalt fremd und unbekannt erscheint.
Nach und nach sucht sich Walter Hilfe, bei der Verkäuferin beim Bäcker, einem Fernsehkoch und dem Forum dazu. Mir hat nicht gefallen, dass er nicht eher Hilfe für die kranke Barbara gesucht hat.
Durch Walters Art und Weise, seine Gedanken und Handlungen, entstehen hier immer wieder sehr komische Situationen, über die man laut lachen könnte, wenn einem das Lachen nicht im Hals stecken bleiben würde, weil es nicht komisch ist, sondern in vielen Familien noch genau so gelebt und gedacht wird.
Nicht mal seine eigenen Kinder läßt Walter an sich heran, er ist stur, egoistisch, streng, voll Vorurteilen und ein Rassist. Und doch fühlt und leidet man mit Walter, wenn er versucht jetzt in seinem Leben noch was zu ändern.
Barbara ist eine sehr sympathische Frau, die in dieser Erzählung aber im Hintergrund bleibt und nur durch die Gedanken von Walter Gestalt annimmt. Zum Ende tut sich noch ein Geheimnis im Leben des Paares auf, weshalb mir das Ende dann schon etwas zu abrupt kam.

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Veröffentlicht am 06.11.2021

Mit schwarzen Humor

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Es gibt wenige Bücher, wo der Hauptcharakter so unsympathisch ist, mensch sich aber permanent auch das Lachen nicht verkneifen kann wie in diesem Werk von Alina Bronsky. Inhaltlich geht es um den Rentner ...

Es gibt wenige Bücher, wo der Hauptcharakter so unsympathisch ist, mensch sich aber permanent auch das Lachen nicht verkneifen kann wie in diesem Werk von Alina Bronsky. Inhaltlich geht es um den Rentner Herr Schmidt, dessen Leben aus allen Fugen gerät, als seine Frau auf einmal krank wird und sich nicht mehr um den Haushalt kümmern kann. Kochen, Wäsche waschen, Einkaufen etc. All dies hat Herr Schmidt noch nie im Leben getan und nun bleibt es an ihm hängen. Wie wird er diese Situation wohl gut bewältigen können? Die Geschichte wird sehr lebendig und humorig erzählt und greift dabei ein Szenario auf, was für viele Männer immer noch Realität ist. So findet sich hier dann auch die stille Aufforderung, sich auch als Mann um den Haushalt und das Kochen zu kümmern, um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. Wer Bücher voller Augenzwinkern, Satire und einen reaktionären Hauptcharakter mag, wird sich in diesem Buch bestimmt wiederfinden. Und das Hörbuch hierzu wird dann auch noch interessant besprochen, so dass gute Unterhaltung garantiert ist.

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Veröffentlicht am 15.10.2021

Loriot lässt grüßen

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Alina Bronsky hat ein großes Talent, ähnlich wie Loriot, den Finger auf die kleinen Alltagsprobleme der Menschen zu legen. Anders als beim Loriotschen typisch deutschen Mittelständler haben es Frau Bronsky ...

Alina Bronsky hat ein großes Talent, ähnlich wie Loriot, den Finger auf die kleinen Alltagsprobleme der Menschen zu legen. Anders als beim Loriotschen typisch deutschen Mittelständler haben es Frau Bronsky die eingebürgerten Osteuropäer angetan. Mit schwarzem Humor und Feingefühl widmet sie sich auch in ihrem neuesten Buch wieder einer solchen Bilderbuchfamilie.

Herr Schmidt wacht eines Morgens auf und muss plötzlich feststellen, dass seine Frau Barbara krank ist. Nun muss er die vielen kleinen Handgriffe übernehmen, die sie sonst, kaum sichtbar und vollkommen selbstverständlich für ihn, jahrezehntelang übernommen hat. Wie kocht man eigentlich Kaffee? Und was muss sonst noch erledigt werden, um den Haushalt am Laufen zu halten? Nach und nach beginnt so sein ganzes Weltbild zu wackeln.

Auf welchen Vorurteilen genau dieses Weltbild eigentlich aufgebaut ist und wie schnell es ins Wanken gerät, wenn man die Augen nicht mehr verschließen kann, zeigt dieser kurze, aber intensive Einblick in das Leben der Familie.

Es hat seine Vorteile, wenn man dieses Buch als Hörbuch genießt. Thomas Anzenhofer leistet ganze Arbeit, diesem Walter und seiner Familie eine Stimme zu verleihen. Allein Barbaras Ausruf "Ach, Walter!" löst bei mir ganze Bilderserien im Kopf aus (und sie alle tragen einen Hauch Loriot in sich).

Dabei ist die Geschichte nicht vordergründig humorvoll. Vielmehr schwankt man permanent zwischen Mitleid und Wut, je nachdem wie antiquiert Walters Ansichten gerade mal wieder sind. Und doch ruft Walter auch ein starkes Gefühl von Wiedererkennen hervor: Er wirkt wie ein älterer Verwandter auf einer unbequemen Familienfeier, dessen rassistische, unsoziale Ansichten man mit einem Lächeln versucht zu übergehen. er ist halt in einer anderen Zeit aufgewachsen, man ändert ihn doch eh nicht mehr.

Dass aber auch ein Rentner seine Einstellungen noch einmal ändern und überdenken kann, sich auf die wirklich wichtigen Dinge wie Familie und seine Frau besinnen kann, das beweist Walter einem letzten Endes doch. Und allein dafür hat dieses Buch Applaus verdient, denn es ist der Beweis, dass sich manchmal die Mühe auch lohnt, einem älteren Menschen noch etwas beibringen zu wollen. Unter dem richtigen Druck entstehen eben doch Diamanten (oder doch zumindest Katzengold).

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Veröffentlicht am 13.09.2021

Komischer Schluss

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Im Leben der Eheleute Schmidt waren die Aufgaben immer klar geregelt. Herr Schmidt geht arbeiten und seine Frau Barabara hat den Haushalt geschmissen, gekocht, ist einkaufen gegangen und mit dem gemeinsamen ...

Im Leben der Eheleute Schmidt waren die Aufgaben immer klar geregelt. Herr Schmidt geht arbeiten und seine Frau Barabara hat den Haushalt geschmissen, gekocht, ist einkaufen gegangen und mit dem gemeinsamen Hund spazieren gegangen. Eines Morgens jedoch liegt Barbara im Bad und kann sich kaum rühren. Herr Schmidt bringt sie mit Müh und Not wieder ins Bett und muss plötzlich für sich allein Sorgen. Mit seiner mürrischen Art fällt es ihm schwer um Hilfe zu fragen oder gar Neuerungen anzunehmen, und so stößt er nicht nur seine Kinder des öfteren vor den Kopf. Problematisch wird es auch, als Walter Schmidt sich nicht eingestehen will wie krank seine Frau Barabara wirklich ist...

Die Geschichte rund um das Ehepaar Schmidt war wirklich toll zu hören! Herzerwärmend, urkomisch und dann wieder sehr traurig! Herr Schmidt ist kein einfacher Mensch, er benimmt sich oft einfach unmöglich, und zwar allen gegenüber! Egal ob es seine kranke Frau, die Kinder oder ein Bettler ist, ständig eckt er mit seiner groben Art an! Dennoch erkennt man zwischen den Zeilen immer wieder, wie sehr er seine Frau liebt und wie unmöglich ihm ein Leben ohne seine Frau erscheint...

Die Geschichte wird aus Sicht von Walter Schmidt erzählt. Man kommt so relativ nah an ihn als Charakter ran, wenn ich auch nicht immer alle Handlungen von ihm nachempfinden oder gar billigen konnte. Herr Schmidt würde auch niemals über seine Gefühle reden, das muss der Hörer schon in Nebensätzen selbst herausfinden. Trotz seiner groben, mürrischen Art gibt es Momente, da möchte man ihn einfach nur in den Arm nehmen, andere wiederum sind so urkomisch, dass man laut lachen muss! Der Mix ist einfach hinreißend!

Leider muss ich ein Sternchen abziehen, da mir der Schluss sehr seltsam vorgekommen ist. Der Schluss kommt total plötzlich und so abrupt, dass ich nochmal nachsehen musste, ob ich wirklich bis zum Ende gehört habe. Das hat mich dann schon ein wenig enttäuscht zurück gelassen und mir kam es vor, als würden noch so 20-30 Minuten fehlen, dass die Geschichte wirklich abgeschlossen ist...

Thomas Anzenhofer liest das Hörbuch unglaublich gut! Mit so einer trockenen Art, die ganz zu Herr Schmidt passt und die teilweise richtig mürrisch und gemein klingt, liest er Herrn Schmidt einfach genial und bringt dem Hörer die Person noch näher! Auch den Humor und Witz bringt das nochmal sehr gut auf den Punkt.

Fazit: Ein ganz wunderbares Hörbuch mit sehr besonderen Charakteren, leider war mir aber der Schluss viel zu plötzlich.

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