Cover-Bild Eve
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser, Carl
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 22.07.2024
  • ISBN: 9783446281257
Amor Towles

Eve

Roman
Susanne Höbel (Übersetzer)

Eine umwerfende Gesellschaftssatire vom Autor des Bestsellers "Ein Gentleman in Moskau": Amor Towles erzählt mit augenzwinkernder Eleganz, wie eine Frau aus der Provinz die Glamourwelt Hollywoods austrickst. Nachdem Eve mit ihrem Freund in New York Schluss gemacht hat, bricht sie nach Los Angeles auf. Wenig später wird sie mit der berühmten Olivia de Havilland in den angesagten Lokalen Hollywoods gesehen. Es ist die Zeit, als „Vom Winde verweht“ gedreht wird und die Studios sich gegenseitig die Schauspielerinnen abjagen. Die ebenso raffinierte wie rätselhafte Eve gibt kaum etwas von sich preis, verwirrt jeden Möchtegern und Betrüger, der ihr begegnet, bis sie diejenige ist, die zuletzt lacht.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.07.2024

Eve in Hollywood

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Die kleine, aber feine Novelle "Eve" erzählt von Evelyn Ross, ihrer Ankunft in Los Angeles 1938 und wie sie ihren Weg in Hollywood findet.

Fans von Amor Towles kennt die Figur vielleicht schon aus seinem ...

Die kleine, aber feine Novelle "Eve" erzählt von Evelyn Ross, ihrer Ankunft in Los Angeles 1938 und wie sie ihren Weg in Hollywood findet.

Fans von Amor Towles kennt die Figur vielleicht schon aus seinem Debütroman "Eine Frage der Höflichkeit" - das ich leider noch nicht gelesen habe. Es handelt sich bei "Eve" also um eine Art Fortsetzung, was im offiziellen Klappentext an keiner Stelle erwähnt wird. Außerdem finde ich wichtig zu erwähnen, dass die englische Originalfassung bereits 2013, also vor seinen anderen Bestsellern, erschienen ist. Tatsächlich würde ich sagen, dass man das Buch auch ohne Vorkenntnisse lesen kann (wie ich es gemacht habe), trotzdem hatte ich schon das Gefühl, dass ich davon profitiert hätte, wenn ich Evelyns Figur bereits gekannt und gewusst hätte, was sie so besonders macht.

Denn tatsächlich hatte ich im ersten Drittel echt meine Probleme. Es werden ein Haufen Figuren eingeführt, die erstmal nur sehr vage miteinander verbunden sind. Lange war mir nicht so richtig klar, wohin die Handlung führt und so herrschte bei mir auch erstmal viel Verwirrung vor. Tatsächlich dachte ich auch darüber nach, das Buch abzubrechen.

Dieses Gefühl drehte sich aber um 180 Grad ab dem zweiten Drittel, als ein Krimi-Element eingeführt wird. Die cleveren und teilweise witzigen Wendungen und Perspektiven, die ich an Amor Towles Geschichten liebe, sind hier wieder komplett vorhanden und konnten mich mal wieder so richtig begeistern. Auch wenn man merkt, dass sein Schreibstil noch nicht ganz so perfektioniert war, wie bei seinen Hits "Ein Gentleman in Moskau" und "Lincoln Highway" verwandelte sich auch dieses Buch dann langsam in einen absoluten Pageturner.

4 Sterne sind vielleicht etwas großzügig dafür, wie viel Kritik ich für den Beginn des Buches habe, trotzdem drücke ich für den Spaß, den ich gegen Ende damit hatte, heute mal alle Augen zu.

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Veröffentlicht am 01.07.2024

Eve, das Chamäleon

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Amor Towles ist wieder zurück und man merkt schon auf den ersten Seiten, wie sehr er sich selbst treu geblieben ist. Wie auch in seinen anderen Büchern bekommen wir hier wieder eine volle Bandbreite an ...

Amor Towles ist wieder zurück und man merkt schon auf den ersten Seiten, wie sehr er sich selbst treu geblieben ist. Wie auch in seinen anderen Büchern bekommen wir hier wieder eine volle Bandbreite an verschiedenen Charakteren, die alle mit ihren eigenen Dämonen kämpfen. Ich denke, dass die Charaktere hier auch ausschlaggebende Merkmal der Geschichte sind. Prentice zeigt, dass galantes Benehmen nicht tot ist und Männer auch Probleme haben, Eve (die titelgebende Figur) ist ein wahres Chamöleon und kann für jeden genau die sein, die er gerade braucht. Das macht sie zu einem unfassbar spannenden Charakter. Hier kommt auch die Erzähltechnik zum tragen. Denn: Wir hören nicht wirklich viel von Eve selbst. Wie bei einem Film sehen wir sie meist durch die Augen anderer und lernen sie so kennen, wie sie selbst gesehen werden möchte. Sie bleibt das ganze Buch über ein Phantom, dass man selbst analysieren muss. Wer sowas nicht mag und wirklich tief in die Psyche der Protagonisten eintauchen will, wird hier enttäuscht.

Durch die Kürze des Buches betrachten wir immer wieder nur kurze Vignetten, die sich dann zu einer Geschichte zusammensetzen. Gerade im ersten Teil des Buches muss man wirklich arbeiten und kombinieren. Man fühlt sich teilweise wie ein/e fremder Zuhörer:in, die frisch zu einem Gespräch über Menschen, die man nicht kennt, gekommen ist und versucht den Faden zu finden. Das kann sehr befriedigend sein, macht die Geschichte für mich aber etwas unrund, weil doch zu viele Fragen offen bleiben bzw. zu viel unnötiges erzählt wurde.

An sich hat mich die Geschichte über kleine Anekdoten aus Hollywood aber sehr gut unterhalten und auch Evelyn als starke Frau in einem Zeitalter, in dem sie es nicht hätte sein sollen, fand ich toll. Deshalb 3,5 Sterne und eine Empfehlung für alle, die diesen Sommer in eine rasante Geschichte über Lug und Trug in Hollywood abtauchen wollen.

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Veröffentlicht am 09.07.2024

Zähe Geschichte in teils holpriger Übersetzung

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Nachdem „A Gentleman in Moscow“ eines der hinreißendsten Bücher ist, das ich je las, war ich auf Amor Towles‘ neues Werk schon gespannt. Der Charakter der „Eve“ hat mir im (ansonsten wenig überzeugenden) ...

Nachdem „A Gentleman in Moscow“ eines der hinreißendsten Bücher ist, das ich je las, war ich auf Amor Towles‘ neues Werk schon gespannt. Der Charakter der „Eve“ hat mir im (ansonsten wenig überzeugenden) Vorgänger „Rules of Civility“ gut gefallen, was sich in dem nun ihr gewidmeten Buch aber leider nicht fortsetzte.

Der Anfang des Buches ist herrlich – Towles‘ elegante Sprache erfreut, die Handlung macht neugierig, wir tauchen in die späten 1930er ein, erleben farbig geschildert eine Zugfahrt, das Beverly Hills Hotel und Einblicke in die damalige Welt Hollywoods. Das ist ein leserisches Vergnügen und ich war neugierig, wie es weitergehen würde und was wir über Eve erfahren würden. Nach den ersten Kapiteln fiel das Buch für mich dann aber sehr stark ab und gefiel mir bis zum Ende hin mit jeder Seite weniger.

Das liegt überwiegend daran, daß sich die Handlung sehr zäh dahinschleppt. Nun ist Towles nicht für eine rasante Erzählweise bekannt, sein Metier sind die atmosphärisch dichten Gesellschaftsschilderungen, und im „Gentleman“ wird es nie langweilig, weil das Eintauchen in diese Welt so faszinierend ist. Hier in „Eve“ aber hat sich dieser gesellschaftliche Einblick recht schnell abgenutzt, auch wird er nicht mehr so gekonnt dargeboten wie im „Gentleman“. Ähnlich wie in „Rules of Civility“ wiederholt sich vieles und schleppt sich gar zu sehr dahin. Der Charme reicht nicht, um das Buch zu tragen.

Auch die Sprache überzeugte mich weitaus weniger, als ich es am Anfang noch gedacht hatte. Das kann natürlich auch an der Übersetzung liegen (die anderen Bücher las ich im Original). Anfangs erschien mir die Übersetzung gut, wies aber dann zunehmende Fehler auf. Immer wieder stutzte ich über falsche Wörter und seltsame, am Englischen klebende, Satzstellungen – beides ein Zeichen für einen wenig sprachvertrauten Übersetzer oder eine KI. Ich war überrascht, zu lesen, daß die Übersetzerin bereits Preise gewonnen hat, denn die Übersetzung ist häufig holprig und eben teilweise falsch. Das eklatanteste (aber leider keineswegs einzige) Beispiel ist die Übersetzung des englischen „pest control“ (Schädlingsbekämpfer) mit „Pestkontrolle“. An der Stelle kam ich aus dem Kopfschütteln nicht mehr heraus, denn eine solche Übersetzung ist so offensichtlich völlig falsch (und textlich unsinnig), daß es mir ein Rätsel ist, wie diese überhaupt entstand und dann offensichtlich von keinem Korrektorat entdeckt wurde.

Der Inhalt überzeugte mich leider auch nur wenig. Die schleppenden Beschreibungen Hollywoods im ersten Teil haben ihre unterhaltsamen Momente, aber leider nicht mehr. Es wird aus der Perspektive mehrerer Charaktere erzählt, von denen die meisten mit ihrer eigenen Hintergrundgeschichte daherkommen. Das ist manchmal interessant, manchmal eher zäh und wirkt insgesamt eher zusammengestückelt als wie eine Geschichte aus einem Guss. Über Eve erfahren wir nur sehr wenig und das bleibt auch bis fast am Ende so. Das ist intendiert, ließ sie aber leider sehr farblos wirken, was für eine namensgebende Protagonistin weniger günstig ist.
Im zweiten Teil geht es dann um eine Art Krimihandlung, mit der ich wenig anfangen konnte. Mehrere Szenen (wie die der Geldübergabe) schwappten leider ins Alberne über – von Towles‘ leichtfüßiger Eleganz war gerade da nichts mehr spürbar. Auch zog sich die Handlung sehr, was u.a. daran liegt, daß wir mehrere Ereignisse mehrfach erfahren – aus verschiedenen Perspektiven, aber trotz vereinzelter neuer Einblicke sehr wiederholend. Ich empfand diese Geschichte außerdem als zunehmend überzogen und zu plump, auch hier fehlte mir Towles‘ sonstige Finesse.

Die Idee eines Blicks in das Hollywood jener Zeit, auf seine sehr unterschiedlichen Charaktere, auf eine Enthüllung der dortigen Falschheit und mit Einblicken ins Filmgeschäft ist eigentlich ausgezeichnet. Die letzte Szene des Buches schildert, wie beim Drehen von „Vom Winde Verweht“ die Tara-Kulisse verändert wurde, um die kriegsbedingten Veränderungen der Plantage zu zeigen. Das waren spannende Einblicke, ebenso wie die Gedanken des ehemaligen Schauspielers – davon hätte es gerne mehr sein können. Das Material für eine elegant-tiefgründige Geschichte wäre vorhanden gewesen und eigentlich hat Towles das Können, es zu nutzen. Aber gelungen ist ihm das meiner Meinung nach leider nur in wenigen Ansätzen.

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Veröffentlicht am 07.07.2024

Keiner kennt Eve wirklich

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Im Mittelpunkt von Amor Towles neuem Roman “Eve“ steht Evelyn Ross, eine junge Frau, die von New York nach Hollywood zieht und in einem Hotel in Beverley Hills ein Zimmer nimmt. Sie trifft auf unterschiedliche ...

Im Mittelpunkt von Amor Towles neuem Roman “Eve“ steht Evelyn Ross, eine junge Frau, die von New York nach Hollywood zieht und in einem Hotel in Beverley Hills ein Zimmer nimmt. Sie trifft auf unterschiedliche Menschen, z.B. den pensionierten Polzisten Charlie und den einst bekannten Schauspieler Prentice Symmons und freundet sich mit der Schauspielerin Olivia de Havilland an. Es wird ihr Job, den berühmten Star zu beschützen. Wir erfahren nicht allzu viel über Eve, zu der sich vor allem die Männer hingezogen fühlen. Der Leser sieht sie überwiegend aus der Perspektive derjenigen, denen sie begegnet. Die meisten unterschätzen Eve und sehen nicht, über welche Fähigkeiten sie verfügt. Diese werden vor allem dann wichtig, als sich eine Art Krimihandlung entwickelt. Zunächst unbekannte Erpresser haben peinliche Fotos von weiblichen Berühmtheiten an sich gebracht. Sie fordern eine beträchtliche Summe. Andernfalls würden sie durch die Veröffentlichung den Ruf der Stars und ihre Karriere ruinieren.
Der Roman gefällt mir längst nicht so gut wie “Eine Frage der Höflichkeit“. Es fehlt vor allem in der ersten Hälfte an Spannung, und die einzelnen Episoden um die anderen Figuren stehen relativ unverbunden nebeneinander. Hollywood in den 30er Jahren – das ist auch nicht unbedingt neu. Das Ende kommt dann relativ unvermittelt und stellt für mich nicht den Endpunkt einer Entwicklung dar. Insgesamt hat mich das Buch etwas enttäuscht.

Veröffentlicht am 28.06.2024

Die goldene Ära Hollywoods

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Das Cover zeigt dem Leser sofort, dass die Handlung des Romans in der goldenen Ära Hollywoods spielt. Es zeigt die titelgebende Protagonistin Eve in Schwarzweiß, die ein wenig an Marilyn Monroe erinnert.

Das ...

Das Cover zeigt dem Leser sofort, dass die Handlung des Romans in der goldenen Ära Hollywoods spielt. Es zeigt die titelgebende Protagonistin Eve in Schwarzweiß, die ein wenig an Marilyn Monroe erinnert.

Das war mein erstes Buch von Amor Towels, das eine Art Fortsetzung seines Romans "Eine Frage der Höflichkeit" ist, da es dort ansetzt, wo der Roman aufgehört hat mit der Protagonisten Eve. Es sind insgesamt sechs Kurzgeschichten vertreten, die immer aus der Sicht einer anderen Figur geschehen, die Eve getroffen haben und auch aus Eves Sicht selber.

Da ich den Vorgängerband nicht kannte und somit auch nicht die Protagonisten, brauchte ich eine Weile, um mich zurechtzufinden. Durch die Kürze der Geschichten konnte ich mich nicht wirklich auf sie einlassen, was natürlich schade war, da der Schreibstil sehr angenehm und flüssig war.

Insgesamt fehlte mir wahrscheinlich etwas der Zusammenhang zu seinem vorherigen Band, um vielleicht Hintergründe der Protagonisten zu kennen und sie insgesamt besser kennenzulernen. Nichtsdestotrotz hat der Schreibstil es wieder etwas wett gemacht, der sehr angenehm zu Lesen war.

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