Ein einfühlsamer Roman über Verluste und Trauer
Mit „All the Pieces of My Heart” hat Amy Harmon ihren dritten Teil der “Laws of Love” Reihe veröffentlicht. Als Leser muss man jedoch nicht die vorherigen Bände kennen, um diesen Roman zu verstehen, da ...
Mit „All the Pieces of My Heart” hat Amy Harmon ihren dritten Teil der “Laws of Love” Reihe veröffentlicht. Als Leser muss man jedoch nicht die vorherigen Bände kennen, um diesen Roman zu verstehen, da jedes Buch von anderen Charakteren handelt. In diesem Teil geht es um die drei Freunde Mercedes, Noah und Cora. Die drei sind seit ihrer Kindheit beste Freunde. Obwohl Mercedes heimlich in Noah verliebt ist, sagt sie ihm das nie, da sie Angst um ihre Freundschaft hat und als Cora ihr sagt, dass sie Noah liebt, versteckt Mercedes ihre Gefühle komplett. Cora und Mercedes führen eine glückliche Ehe bis Cora bei einem Unfall stirbt. Damit wird die Beziehung von Mercedes und Noah noch einmal komplizierter, da sich Noah nun alleine um seine Tochter kümmern muss und Mercedes versucht überall zu helfen.
Jedes Kapitel beginnt erst einmal mit einer Rückblende, sodass der Leser miterleben kann, wie die drei sich kennengelernt haben und vor allem auch wieso die Freundschaft zwischen Noah und Mercedes so besonders ist. Nach einigen Seiten wechselt die Zeit und die Geschichte in der Gegenwart wird weitererzählt. Durch eine andere Schriftart kann der Leser diese beiden zeitlichen Ebenen gut auseinander halten.
Bereits nach wenigen Kapiteln stirbt Cora, sodass die Hauptthematik des Romans die Trauerbewältigung beziehungsweise der Umgang mit Verlusten ist. Sehr angenehm ist, dass es dadurch auch keine Dreiecksbeziehung gibt. Wie dieses schwierige Thema aufgegriffen wurde, fand ich sehr gut. Auch andere Probleme wie Tablettenabhängigkeit oder auch Selbstmord werden in die Handlung eingearbeitet. Erst war ich etwas überrascht, wie düster da teilweise die Atmosphäre ist. In Summe ist die Handlung dafür jedoch noch sehr locker und die Geschichte lässt sich wirklich gut lesen.
Das Buch habe ich in zwei Tagen ausgelesen und die Seiten sind wirklich dahin geflogen. Es hätte ein grandioser Roman sein können, wenn da nicht ein paar übernatürliche Elemente gewesen wären. Wenn man einen Liebesroman von einer Autorin liest, die auch gerne einmal Fantasy Romane schreibt, dann hätte ich vielleicht auch darauf kommen können, dass sie hier auch etwas Fantasy einfließen lässt. Da dies jedoch bei ihren anderen Romanen nicht der Fall war, hat mich dies hier überrascht. Es ist kein großer Spoiler, wenn ich das ein bisschen erkläre. Es gibt zum Beispiel einen Nebencharakter, der behauptet die Toten sehen zu können. In Ordnung, diese Figur ist auch in einer psychiatrischen Anstalt, aber das hat mir nicht so gut gefallen. Das Buch ohne diese übernatürlichen Elemente hätte mir besser gefallen.
In Summe ist dies ein schöner, emotionaler Roman, aber es gibt realistischere und stärkere Bücher der Autorin. Das Buch ist nett für Zwischendurch, solange man kein Jahreshighlight erwartet.