Die Kraft der Bücher in schweren Zeiten
„Der Club der Bücherfreundinnen“ von Amy Lynn Green ist ein Roman über Freundschaft und die Liebe zu Büchern in schweren Zeiten.
Die junge Avis muss unverhofft als Bibliothekarin in der örtlichen Bibliothek ...
„Der Club der Bücherfreundinnen“ von Amy Lynn Green ist ein Roman über Freundschaft und die Liebe zu Büchern in schweren Zeiten.
Die junge Avis muss unverhofft als Bibliothekarin in der örtlichen Bibliothek des kleinen Örtchens Derby einspringen, nachdem ihr Bruder zur Armee geht und die amerikanischen Streitkräfte im Kampf um den Sieg im 2. Weltkrieg unterstützt.
Im Gegensatz zu ihrem Bruder liest Avis jedoch nur Zeitschriften und hat von Büchern keine Ahnung.
Mehr aus der Not heraus beschließt Avis einen Buchclub zu gründen und schart eine Gruppe von Frauen als Gründungsmitglieder um sich, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Louise, die Erbin der Bibliothek, die alles mit Argusaugen verfolgt und unnahbar erscheint; Ginny, die ihre Heimat Long Island verlassen musste, da die kleine Insel zu einem Navy-Stützpunkt umfunktioniert wurde und Martina, die alleinerziehende Italienerin, die sich mit ihren beiden Kindern durch den Alltag kämpft.
Trotz der offensichtlichen Unterschiede merken die Frauen mit jedem Treffen mehr und mehr, dass die Liebe zu den Büchern und auch die gegenseitige Zuneigung wächst.
Der Schreibstil der Autorin hat mir von Anfang an sehr gut gefallen. Sie hat es geschafft, dass mir die Charaktere – ob sie nun eine große Rolle gespielt haben oder nur nebenbei erwähnt wurden, allesamt sympathisch waren. Sehr dezent platzierter Humor, der immer sehr passend war, hat mich immer wieder zum Lächeln gebracht.
Jeder der Charaktere hatte seine eigene Geschichte zu erzählen, die man erst im Laufe des Lesens erahnen konnte.
Die Beschreibung der Bewohner und ihrer Hintergründe hat mir mein Herz gewärmt und mich vollkommen für dieses Buch eingenommen.
Natürlich hat dazu auch die Liste der Lektüre beigetragen, die der örtliche Buchclub im Laufe des Buches gelesen hat. So habe ich selber auch gleich ein paar Bücher auf meiner Liste ergänzt, die ich gern noch lesen möchte. Sehr gelungen ist, dass die Bücher hinten im Buch noch einmal übersichtlich aufgeführt werden.
Ein sehr witziges Element des Buches sind die jeweiligen Protokolle der Buchclubtreffen. Man kann sich lebhaft vorstellen, welch heiße Diskussionen ein jedes Buch verursacht haben mag. Ich wäre gern dabei gewesen.
Ein nicht zu vergessenes Detail dieses Buches ist die Einbindung der Geschichte in einen historischen Kontext - Amerika zu Zeiten des 2. Weltkrieges. Auch hier hatte die Bevölkerung mit Regeln und Einschränkungen zu kämpfen, obwohl die Menschen mit Sicherheit nicht ganz so viel Bewusstsein für die Gefahren des Krieges hatte wie in Europa, wo die Flieger und die Bomben täglicher Alltag waren. Der Autorin ist es sehr gut gelungen, diese Zeit und die Gefühle der Menschen zu zeichnen.
Fazit:
Ein wirklich gelungener Roman über die Kraft von Büchern und Freundschaft und er hat auf jeden Fall eine ganz klare Leseempfehlung von mir verdient!!!