Ein erschreckendes Szenario
Was wäre geschehen, wenn es schon zur Zeit des Nationalsozialismus moderne Technik wie Computer, Telefone, Internet und soziale Medien gegeben hätte?
Das Nationale Sicherheitsamt, kurz NSA, ist unteranderem ...
Was wäre geschehen, wenn es schon zur Zeit des Nationalsozialismus moderne Technik wie Computer, Telefone, Internet und soziale Medien gegeben hätte?
Das Nationale Sicherheitsamt, kurz NSA, ist unteranderem dafür da, die Menschen im Nazi-Deutschland auszuspionieren. In riesigen Datensilos wird gespeichert, was die Menschen alles machen und gemacht haben: Was sie im Deutschen Forum schreiben, wen sie anrufen und was sie sagen, wen sie Elektrobriefe schreiben und viele weitere Dinge. Mit diesen Daten ist es möglich, versteckte Juden und Gegner der Regierung ausfindig zu machen.
Nachdem sie die Schule abgeschlossen hat, fängt Helene Bodenkamp als Programmiererin beim NSA an. Schnell stellt sich heraus, dass sie eine große Begabung im Programmieren hat. Sie muss Programme für die Analysten schreiben, die die Ergebnisse dann auswerten. Am Anfang steht Helene der Arbeit positiv gegenüber, aber als sie dann herausfindet, dass ihre Programme dafür benutzt werden, versteckte Juden und Regierungsgegner aufzufinden und diese umzubringen, wandelt sich ihr Denken: Von nun an versucht sie, ihren Freund Arthur zu beschützen, der sich versteckt hält, bis der Krieg vorbei ist, indem sie Daten und Programme manipuliert.
Die andere Hauptfigur ist Eugen Lettke, Sohn eines gefallenen Kriegshelden. Er arbeitet ebenfalls beim NSA, allerdings als Analyst. Doch er benutzt die Daten für seine eigenen, privaten Rachepläne.
Hinter dem Roman „NSA“ von Andreas Eschbach steht eine sehr gute und interessante Idee, weswegen ich mir auch dieses Buch gekauft habe. Es gibt teilweise sehr gute und erschreckende Szenen, zum Beispiel, als das Versteck von Anne Frank auffliegt. Generell ist es auch sehr erschreckend, was man alles über eine Person herausfinden kann.
Allerdings ist die Idee nicht so gut umgesetzt, wie ich es erwartet habe. Es ging mir vorallem am Anfang viel zu viel um Helenes persönliche Probleme und Lettkes „Hobby“, was später aber besser wird. Ich habe mich außerdem auf ein überraschendes Ende gefreut, wobei ich ebenfalls enttäuscht wurde: Das Ende finde ich nur semi-realistisch.
Schlussendlich kann man sagen, dass der Roman auf einer sehr guten Idee beruht, aber nicht so umgesetzt wurde, wie ich es mir gewünscht hätte.
Ich bin froh, dass das Beschriebene in diesem Buch nicht geschehen ist. Wer weiß, wie heute die Welt dann aussehen würde.