Cover-Bild Loney
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Buchverlage
  • Themenbereich: Belletristik - Horror: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 09.09.2016
  • ISBN: 9783550081378
Andrew Michael Hurley

Loney

Yasemin Dinçer (Übersetzer)

The Loney - ein verregneter, unwirtlicher Landstrich an der nordenglischen Küste. In der Karwoche des Jahres 1976 pilgert eine brüchige kleine Glaubensgemeinschaft aus London dorthin, um in der Wallfahrtskirche der heiligen Anna für ein Wunder zu beten: möge Hanny, äußerlich schon fast ein Mann, doch von kindlichem Gemüt, von seiner Krankheit erlöst werden. Dreißig Jahre später legt ein Erdrutsch bei The Loney die Leiche eines Babys frei. In Hannys jüngerem Bruder Tonto weckt dies Erinnerungen an jene Reise, die er all die Jahre tief in seinem Inneren verborgen hatte. Doch jetzt drängt die Vergangenheit mit Macht an die Oberfläche und droht, ihm den Boden unter den Füßen wegzureißen.
Dieser ungewöhnliche, faszinierende Roman erweckt mit stilistischer Brillanz und einem virtuosen Gespür für Zwischentöne Charaktere und Landschaft zum Leben. Zugleich stellt er grundsätzliche Fragen nach dem Wesen von Glauben und Aberglauben, Vertrauen und Hoffnung.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.06.2017

Unglaublich gut!

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Ich hatte schon viel über dieses Buch gehört und wirklich jeder war beeindruckt und begeistert. Das wiederum machte mich neugierig denn ich musste einfach wissen welche Story sich hinter diesen geheimnisvollen ...

Ich hatte schon viel über dieses Buch gehört und wirklich jeder war beeindruckt und begeistert. Das wiederum machte mich neugierig denn ich musste einfach wissen welche Story sich hinter diesen geheimnisvollen Cover verbirgt.

Ich begann mit dem lesen und war sofort in der Story drin. Bald schon hatte es der Autor geschafft und mich in die Story gezogen, ich konnte dieses Buch nicht mehr zur Seite legen, denn es entwickelte eine unglaubliche Sogwirkung.

Die Atmosphäre im Buch ist ziemlich düster doch das passte einfach.
Man könnte meinen das es sich hierbei um einen richtigen Horrorroman handelt doch das ist nicht ganz richtig.
Dieses Buch ist düster, mysteriös und auch erschreckend.

Ich erlebte eine Gemeinschaft auf Pilgerreise, doch diese Gemeinschaft erinnerte mich stark an eine Sekte. Wer von ihnen meint es wirklich ernst? Und wer von ihnen kehrt der Gemeinschaft den Rücken?

Tonto und sein jüngerer Bruder Hanny, dieser ist geistig zurückgeblieben, sind unter ihnen. Die Mutter der beiden will sich mit der Erkrankung ihres Sohnes nicht abfinden und so Pilgern sie immer wieder von einem Gläubigen zum nächsten um sich dort für Hanny einzusetzen.
Sie ist der festen überzeugung das Hanny in "The Loney" geheilt werden kann. Tonto ist der einzige der mit seinem fast Erwachsenen Bruder kommunizieren kann. Gemeinsam streifen die beiden durch die Küstenlandschaft.

Der Schreibstil des Autorin ist sehr flüssig, dadurch liest sich dieses Buch überaus angenehm. Gleichzeitig schafft er es in den Leser in den Bann der Story zu ziehen. Gleich zu beginn ist die Spannung sehr hoch doch der Autor schafft diese geschickt aufrecht zu erhalten. Mit der düsteren Atmosphäre und der Spannung packt einem das Buch und lässt seinen Leser nicht mehr los.
Durch geschickte Wendungen wusste ich nie was mich auf der nächsten Seite erwarten würde.

Die Charaktere sind vielschichtig gezeichnet und wirkten auf mich absolut authentisch.

Die Handlung ist der Wahnsinn. Sie packte mich, sie fesselte mich, sie machte mich sprachlos, sie machte mich wütend, sie war schockierend.
Hätte ich gewusst wie gut dieses Buch ist dann hätte ich es schon sehr viel früher gelesen.
Ich bin mehr als beeindruckt, ein wahres Meisterwerk.
Klare und uneingeschränkte Empfehlung!

Fazit:
Mit "Loney" ist dem Autorin ein Debüt gelungen welches mich völlig begeistert hat.
Der flüssige Schreibstil, die düstere und spannende Handlung voller Wendungen und vielschichtige Charaktere überzeugten mich völlig.
Dieses Buch bekommt von mir die volle Punktzahl.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Fesselnd und mystisch

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Der Roman „The Loney“ von Andrew Michael Hurley spielt in Irland und erzählt die Geschichte von zwei Brüdern, die von den verdrängten Erinnerungen an Geschehnisse auf einer in ihrer Jugendzeit vorgenommenen ...

Der Roman „The Loney“ von Andrew Michael Hurley spielt in Irland und erzählt die Geschichte von zwei Brüdern, die von den verdrängten Erinnerungen an Geschehnisse auf einer in ihrer Jugendzeit vorgenommenen Pilgerreise eingeholt werden und sich entscheiden müssen, welche Version der Wahrheit sie preisgeben.

Als ein Erdrutsch auf Coldbarrow ein altes Haus in die Tiefe stürzt, kommt ein lange gehütetes Geheimnis zum Vorschein. Der Erzähler, der Tonto genannt wird, wird dadurch an die verdrängten Ereignisse einer 30 Jahre zurückliegenden Pilgerreise erinnert. Er erzählt in Rückblicken von den damaligen Geschehnissen, als seine Familie und weitere Gemeindemitglieder mit Father Wilfred einmal im Jahr für eine Woche intensives Gebet und Einkehr nach The Loney reisten. Bei der letzten Reise veränderte sich Father Wilfreds Verhalten auf unerklärliche Weise. War er zuvor ein strenger Verfechter des Katholischen Glaubens gewesen, der mit Drohungen von Fegefeuer und göttlichen Strafen gegen vermeintliche Sünden und Verfehlungen gegen die christlichen Gebote vorging, so schien ihn dies plötzlich nicht mehr zu interessieren. Weitere Pilgerreisen finden nicht mehr statt, bis nach dem Tod von Father Wilfred die früheren Pilger beschließen, mit dem neuen Priester Father Bernard nochmals eine Reise nach The Loney zu unternehmen.

Tonto hat eine tiefe Bindung zu seinem älteren Bruder Hanny, der nicht sprechen kann und schon fast erwachsen von kindlichem Gemüt ist. Vor allem die Mutter sieht die „Krankheit“ von Hanny als eine Prüfung an und ist überzeugt davon, dass Hanny in The Loney geheilt werden kann.

Bei dieser letzten Pilgerreise geschehen unerklärliche Dinge. Das Verhalten der Dorfbewohner lässt Schlimmes ahnen und durch unglückliche Umstände werden die Brüder Zeugen von unheimlichen Vorgängen. Hanny bringt durch seine unbedarfte Art Tonto, der sich für ihn verantwortlich fühlt, in eine gefährliche Situation und sie werden Zeugen einer schrecklichen Tat.

Der Autor schafft es, eine unheimliche Atmosphäre zu schaffen und die Spannung bis zum Schluss aufrecht zu erhalten.

„In The Loney lebten die Dinge so, wie es ihnen bestimmt war. Der Wind, der Regen, das Meer befanden sich allesamt in ihrem Rohzustand, stets neugeboren und ungezähmt. Die Natur kam allein zurecht. Ihre Prozesse von Tod und Regeneration fanden statt, ohne dass irgendjemand ihnen Beachtung schenkte, abgesehen von Hanny und mir.“

Das Buch kann ich wärmstens empfehlen, die Geschichte fesselt von Anfang bis zum Schluss. Ich hoffe, dass es noch weitere Bücher des Autors geben wird.


Veröffentlicht am 13.11.2016

Glaube ist alles

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Die Karwoche wird vom harten Kern einer kleinen Gemeinde traditionell für eine Wallfahrt genutzt. Ziel ist Loney, ein kleines Fleckchen an der rauen Küste. Im Jahr 1976 reist die Gemeinde noch verbissener ...

Die Karwoche wird vom harten Kern einer kleinen Gemeinde traditionell für eine Wallfahrt genutzt. Ziel ist Loney, ein kleines Fleckchen an der rauen Küste. Im Jahr 1976 reist die Gemeinde noch verbissener an, der neue Pastor Farther Bernard muss sich erst in die eingeschliffenen Traditionen einfinden und außerdem soll Hanny endlich von seiner Stummheit geheilt werden. Mit Gottes Hilfe natürlich, der in dem nahegelegenen Schrein schon einmal Wunder vollbracht haben soll.

Hurley hat eine dichte Atmosphäre geschaffen, die einen wirklich in den Bann zieht. Düster und neblig wie Loney selbst, kalt und ungemütlich wie die Stimmung unter den Gemeindemitgliedern. Der Stil ist sehr klar, aber etwas distanziert. Was diesen Roman so besonders macht sind die leisen Zwischentöne, mit denen die Beziehungen der Protagonisten gezeichnet werden. Der Autor nimmt uns mit in eine sehr gläubige Gemeinschaft, in der zwar augenscheinlich bibeltreu gelebt wird, aber auch Härte regiert. Erzählt wird aus der Sicht von Hannys jüngerem Brüder Tonto, der über die Geschehnisse reflektiert ohne zu werten. Die Handlung lässt sich Zeit, trotzdem war ich über weite Strecken von ihr gefesselt. Vom Ende war ich leider nicht ganz so angetan, mir erschien der Bruch zum vorherigen Geschehen dann doch etwas hart. Trotzdem würde ich Loney jedem empfehlen, der langsame, atmosphärische Geschichten mag. Hurley sollte man auf jeden Fall im Auge behalten.

Veröffentlicht am 21.09.2016

Dunkle Ostern

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Nachdem in Coldbarrows durch Überflutungen und einen Bergrutsch eine Babyleiche zum Vorschein kommt, erinnert sich der Erzähler dieses Romans an seine Kindheit

Eine kleine tiefgläubige Gruppe aus London ...

Nachdem in Coldbarrows durch Überflutungen und einen Bergrutsch eine Babyleiche zum Vorschein kommt, erinnert sich der Erzähler dieses Romans an seine Kindheit

Eine kleine tiefgläubige Gruppe aus London verbringt in den 70er Jahren die Karwoche in dem abgelegenen Landstrich Nordenglands der Loney genannt wird. Aus der Sicht des jüngeren Bruders, Tonto genannt, erzählt dieser Roman von einer letzten Fahrt in das Haus in Moorings. Mit dabei der neue Pastor der Glaubensgemeinschaft nachdem der vorherige kürzlich verstorben ist, ein älteres Ehepaar, Verwandte von Father Wilfred der immer noch in den höchsten Tönen gelobt wird, ein weiteres befreundetes Paar sowie Mummer und Farther und natürlich der ältere Bruder, Andrew der Hanny genannt wird.
Der neue Pastor hat es nicht leicht und kann es keinem so richtig recht machen. Tonto erzählt teils in Rückblicken von seiner Zeit als Messdieners des älteren teilweise recht gewalttätigen Pastors und die letzte Fahrt in das einsam gelegene Haus. Die Landschaft wird sehr düster geschildert, ebenso die merkwürdigen Bewohner des kleinen Ortes.

Hanny spricht nicht und ist offenbar zurückgeblieben. Einzig Tonto kann sich mit ihm verständlich machen. Die Eltern, Mummer und Farther scheinen sich kaum um die Kinder zu kümmern, die Mutter ist strenggläubig und sieht ihr Seelenheil darin das Andrew durch den Besuch des Schreins geheilt wird.

Am Anfang erfährt man das Andrew später selbst ein beliebter Pastor wird während der Bruder, Tonto offensichtlich psychische Störungen hat und seinem Arzt von den Erlebnissen erzählt.

Die Beschreibung der Landschaft ist düster und beschreibt sehr gut einen kalten verregneten Frühling in der einsamen Bucht im Wandel der Gezeiten. Die meiste Zeit plätschert die Erzählung so vor sich hin ohne große Spannung wird der Alltag der Pilgerfahrt erzählt. Am Ende teilt sich der Roman in einzelne Erzählstränge die aber nicht zu Ende erzählt werden. So hat mich das Ende dann etwas ratlos zurückgelassen.

Veröffentlicht am 31.03.2017

Düstere Lektüre

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Das ganze Szenario in "Loney" von Andrew Michael Hurley ist für mich ungewöhnlich und seltsam. Eine kleine Gruppe englischer Katholiken fährt in den 1970'er Jahren auf eine Art Pilgerreise. Dabei benehmen ...

Das ganze Szenario in "Loney" von Andrew Michael Hurley ist für mich ungewöhnlich und seltsam. Eine kleine Gruppe englischer Katholiken fährt in den 1970'er Jahren auf eine Art Pilgerreise. Dabei benehmen sie sich fast sektenhaft - in jedem Fall extrem religiös. Ihr Quartier ist ein altes, geheimnisvolles Haus in The Loney, einem unwirtlichen, düsteren Landstrich Nordenglands. Mit dabei: der neue undurchschaubare Priester der Gemeinde und ein junger Mann - Bruder des Ich-Erzählers und zudem Vornamensvetter des Autors - mit einer unerklärten Krankheit oder Behinderung. Auch die Menschen, auf die die Pilgergruppe rund um ihr Quartier treffen, sind alles andere als normal.
Die Protagonisten scheinen an einander und der Situation aber weitestgehend nichts seltsames zu finden - gehen gleichzeitig aber auch nicht besonders freundlich/christlich miteinander um.
Der Ich-Erzähler behält, obwohl er seine eigenen Erinnerungen und Erlebnisse schildert, immer eine Distanz zum Geschehen.
Langsam baut sich so eine düstere, unheimliche Stimmung und eine gewisse Spannung auf - irgendetwas stimmt nicht, irgendetwas wird passieren oder ist schon passiert. Das Cover bildet diese Stimmung passend ab.

Sprachlich ist das ganze von Autor und Übersetzerin gut umgesetzt. Mich hat das Buch und die Erzählweise gefesselt.

Am Ende werden dem Leser nicht alle Fragen beantwortet und nicht alles, was passiert ist, wird aufgelöst. Vieles bleibt offen und somit Spekulation. Das Ende mag somit enttäuschen.
Es ist ein Buch, das polarisiert. Ich kann verstehen, dass manche Leser nichts damit anfangen können. Wer gerne handfestes, klares liest, dem wird dieses Buch vermutlich nicht gefallen.
Einerseits fehlen mir manche Informationen, andererseits ist diese Ungewissheit und Freiraum zur eigenen Interpretation auch ein Reiz des Buches. Wer einem ungewöhnlichen Roman, der sich kritisch mit extremer Religiosität beschäftigt, aber auch Thriller-, Gothic Novel- und Horror-Elemente beinhaltet und in dem die Stimmung vor der Handlung steht, eine Chance geben möchte, hat hier neuen Lesestoff gefunden.